Eure persönliche Geschichte, wie ihr zum Bass gekommen seid

Schade, ist ja recht ruhig geworden hier...dann werde ich einfach noch ein paar Dinge schreiben, die mir seit meinem letzten Beitrag in Bezug auf das Basspielen durch den Kopf gegangen sind. Es ist ja gerade die Zeit, wo man sich besinnt und sich vielleicht auch nochmal das vor Augen hält, was das vergangene Jahr "musikalisch" gesehen für einen bereit gehalten hat - und um auf den Beitrag @hoodie zurückzukommen - man sich vielleicht für das kommende Jahr (Zukunft) vorgenommen hat.

Ich hatte ja auch von unserer Band berichtet - bzw. dem musikalischen "Herrenabend" 1 x die Woche. Wir machen seit 4 Jahren gemeinsam Musik, mal mehr - mal weniger ambitioniert, jetzt ist anscheinend gerade wieder eine Phase, wo ich das Gefühl habe, dass meine Mitstreiter das ganze etwas ernster nehmen - das bezieht sich einerseits auf die bandrelevanten Einkäufe (Sänger neue Endstufe, ein TC-Helicon-Multiefektgerät, der Keyboarder erst eine M100, dann letzte Woche noch ein Leslie 760 :eek: wtf, wie geil ist das denn!! der übliche Gitarristen-Schnickschnack hier und da....) - aber man merkt auch anhand der Ernsthaftigkeit, mit der meine Kollegen neue Sachen einstudieren, dass es ihnen doch wichtig ist!
Ich habe das letzte 3/4 Jahr sehr viel am Bass probiert und gerade bei Übungsjams festgestellt, wie dankbar der Bass da als Instrument sein kann - man braucht nur das Feeling für einen Groove und greift ein paar Töne - und schwupps ist der Drummer und Keyboarder mit dabei und es ensteht wie aus dem Nichts irgendetwas Schönes. Anders herum klappt das natürlich auch - und selbst wenn das immer recht "unverbindlich" ist verbringt man so eine schöne Zeit einfach mit Musizieren.

Für die Zukunft habe ich mir fest vorgenommen, dass ganze mal in eine fundierte Bahn zu lenken, ich weiß nicht genau in wie weit es falsch war, Instrumente bisher einfach nur in die Hand zu nehmen und drauf los zu spielen? Ich werde mir einen Lehrer suchen, der mir die Feinheiten beibringt - und hoffentlich die noch nicht ganz so zahlreichen Anfängerfehler ausbügelt.

Liebe Grüße und euch ein frohes Weihnachtsfest!
 
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Ich spiele nun seit 27 Jahren E-Bass und hatte schon viele Bands. Ich halte nur langsam den Krach nicht mehr aus. In eigentlich jeder Band, wo ein E-Bass spielt, spielt auch ein Schlagzeug. Und ein Schlagzeug ist laut. Bei mir geht das eigentlich nicht mehr ohne Gehörschutz. Und selbst bei den Bands, die keinen Rock spielen, und wo der Schlagzeuger besonders sanft spielt, ist das Schlagzeug laut. Wobei ich mit "laut" nicht nur die Lautstärke meine, sondern auch die Art des Klangs. Also selbst ein E-Schlagzeug ist mir eigentlich zu viel Krach.

Der E-Bass ist eigentlich auch ein lautes Instrument, das genau zum Schlagzeug passt. Der Ton ist nicht fein und genau, sondern eher brutal. Das könnte man vielleicht höchstens durch Fretless, Flatwounds oder kunststoffbeschichtete Saiten ändern. Aber welche Musik soll man so spielen, ohne Schlagzeug?

Klassik kann man mit dem E-Bass nicht so besonders gut spielen, sondern eigentlich nur mit dem vor allem gestrichenen Kontrabass. Deshalb überlege ich nun schon lange, mit dem Kontrabass anzufangen. Aber der ist halt ein sehr unpraktisches und auch teures Instrument. Und dann in einem klassischen Laienorchester zu spielen, wo die Geigen ihre Töne nicht treffen, lässt bei mir auch eher Zahnweh aufkommen.

Ansonsten spiele ich nun eben mehr Gitarre, und zwar wie beim Bass in Quartenstimmung. Das funktioniert recht gut, ich betrete nur stilistisch ziemliches Niemandsland (zwischen Metal und Klassik ohne Schlagzeug) und werde deshalb auch nur schwer Leute finden, die auch so was spielen wollen.

Frohe Weihnachten allerseits!
 
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Es war Anfangs der 70er. Wir waren zu fünft, lebten auf dem Dorf, und machten das, was Dorfrowdies so machen. Wir waren Kinder alleinerziehender Mütter, die mit sich selbst genug zu tun hatten. Wir konnten machen was wir wollten, und das machten wir.
Wer an dem Abend die Idee hatte eine Band aufzumachen, weiß ich nicht mehr. Wo ich ohne diese Idee gelandet wäre, will ich nicht wissen. Ein Arbeitskollege von einem der Jungs spielte in einer Band, und wir durften bei den Proben dabei sein, und in den Pausen durften wir an die Instrumente. Die Jungs spielten für unsere Begriffe schon richtig gut, und waren bereit, uns etwas beizubringen.
Ich sollte Gitarre spielen, und hatte das Glück an genau diesen Gitarristen von dieser Band zu geraten. Er brachte mir die ersten Akkorde auf der Gitarre bei, und sagte mir nach der ersten Stunde: "Junge, glaub mir, du hast Talent dafür, bleib dran." Sowas hatte ich bis dahin nie zu hören bekommen, und es war unglaublich motivierend für mich. Einige Jahre später war er ein guter Freund, und der Gitarrist meiner Band, in der ich Bass spielte.
Wir brauchten einen Übungsraum, und wir brauchten Equipment. Hier tat dann meine Mutter das Beste für mich, dass sie jemals getan hatte. Dank ihrer Fürsprache durften wir im Gemeindehaus proben. Was das Equipment betraf, zu der Zeit standen überall die Röhrenradios auf dem Sperrmüll, die klangen nicht schlecht für Gitarre. Wir konnten von unserem Lehr/Taschengeld einen Kredit bedienen um eine Gesangsanlage und ein Schlagzeug zu finanzieren, nur brauchten wir einen Erwachsenen, der den abschloss. Auch das tat meine Mutter. Na ja, wäre noch besser gewesen, sie hätte nicht nur von uns das Geld kassiert, sondern auch den Kredit davon bezahlt - aber letztendlich wollen die eh nicht den Kram zurück haben, sondern das Geld - und das war dann nicht unser Problem.

Wir coverten die damals aktuellen Rocksachen, von Anfang an gemischt mit eigenen Stücken von mir, und wir waren grauenhaft. Leider hatten 3 von uns so gar kein Talent. Nur der Drummer machte ähnlich wie ich Fortschritte, um dann irgendwann zu wechseln.
Kurz darauf bekam ich dann von meinem Gitarrenlehrer das unmoralische Angebot, das ich nicht ablehnen konnte: Sie brauchten einen Bassisten für ihre Cover-Band, und er würde in einer zweiten Besetzung mit meinen Stücken die Gitarre spielen, und gleich noch einen Drummer mitbringen. Ich denke die Entscheidung zwischen Kumpels und Musik kennen sicher auch viele von euch. Ist halt irgendwie fies, und leider doch notwendig.
So kam ich zum Bass, und konnte mit erfahrenen Leuten zusammenspielen. Das hieß, ich konnte auch etwas Geld verdienen, und das erwies sich aufgrund meiner familiären Situation bald als notwendig. Aber das ist eine andere Geschichte...
 
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Ich spiele nun seit 27 Jahren E-Bass und hatte schon viele Bands. Ich halte nur langsam den Krach nicht mehr aus. In eigentlich jeder Band, wo ein E-Bass spielt, spielt auch ein Schlagzeug. Und ein Schlagzeug ist laut. Bei mir geht das eigentlich nicht mehr ohne Gehörschutz. Und selbst bei den Bands, die keinen Rock spielen, und wo der Schlagzeuger besonders sanft spielt, ist das Schlagzeug laut. Wobei ich mit "laut" nicht nur die Lautstärke meine, sondern auch die Art des Klangs. Also selbst ein E-Schlagzeug ist mir eigentlich zu viel Krach.

Hi cmr,

Hast du einen richtig professionellen Gehörschutz? Sowas Elacin ER mäßiges oder besser. Das sind sehr gut angelegte 2-3 hundert Euro. Wenn die Teile gut auf dich abgestimmt sind klingt alles wie immer, nur viel leiser und nicht mehr so aufdringlich.
Wenn es dir dabei eher um den körperlichen Anteil vom Sound geht dann hilft das natürlich nicht.
Mich stören eigentlich eher besonders die Gitarren ;) also nicht stören, sondern wenn ich mal pfeiffende Ohren habe dann fast immer vom Gitarristen, oder wenn der Drummer sich mal über Gebühr auf den Becken austobt.

Wenn ich meine Elacin Stöpsel trage habe ich nachher überhaupt keine Probleme. Vielleicht wäre das ja eine Überlegung wert.
Kontrabass mag unpraktisch sein, aber ist schon total cool finde ich. Nervt dich denn ein Cajon auch? So kleine Akustikbesetzungen machen auch ziemlich Spaß und damit kannst du im Grunde wöchentlich irgendwo auftreten wenn du willst.


Hoodies Fragen einmal aufgegriffen:

  1. euer persönliches Fazit nach 8 Jahren des Bassspielens?

Ich hätte nicht geglaubt, das mal so gut hinzubekommen. Vor allem das Zusammenspiel mit anderen Musikern klappt super. Es ist noch viel Luft nach oben, aber es läuft echt gut. Slappen ist nicht meins, klingt zwar wie es soll, aber irgendwie schmerzt mir nach kürzester Zeit meine Fingerkuppe, als würde im Gelenk irgendwas kaputt gehen.
Ich würde das jederzeit wieder machen. Ohne Frage eine der besten Entscheidungen meines Lebens.


2. was habt ihr aus eurer Erfahrung für die Zukunft gerlernt bzw. was wollt ihr anders/besser machen?

Noch mehr mit Leuten zusammen spielen. Bald mal wieder unterricht nehmen. Ich hätte natürlich viel früher damit anfangen sollen. Keine Idee warum ich der Meinung war in meinem Alter wird das nichts mehr. Tatsächlich ist es so wie überall anders auch, z.B. beim Sport: Kinder/Jugendliche lernen einfach komplett anders, intuitiv und ohne Plan, haben dafür oftmals ein Problem mit dem länger durchhalten. Erwachsene können viel zielgerichteter und entschlossener Lernen, es fliegt einem nur nicht mehr so zu wie früher.


3. wie hat generell das Musikmachen euch oder euer Leben geprägt?

Auf fast jeder Party wird mitterweile musiziert, das gab es früher nie. Wir haben zwar ab und zu mal die Plattenteller gedreht wie früher, aber gemeinsam handgemachte Musik machen ist halt schon was ganz eigenes. Das hat wiederum andere Leute zum musizieren gebracht, ich finde das total klasse. Ich habe einige sehr nette Leute kennengelernt über das Musikmachen, und wir hatten ein paar denkwürdige Auftritte.

Das was so als Groove bezeichnet wird ist ein Gefühl, das mit nichts vergleichbar ist. Diese ungreifbare Magie, die entsteht wenn das Zusammenspiel richtig gut funktioniert. Man kann es nicht erzwingen, manchmal passiert es einfach nicht, aber wenn dann ist es immer ein besonderes Hochgefühl. Das war etwas komplett neues für mich und mein Leben wäre um eine besondere Erfahrung ärmer, wenn ich nicht mit dem Bass spielen angefangen hätte.
Das gleiche gilt btw. für das Klarträumen... wer das noch nie gemacht hat, das ist auch eine unfassbare Erfahrung, mit nichts zu vergleichen.
 
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Das was so als Groove bezeichnet wird ist ein Gefühl, das mit nichts vergleichbar ist. Diese ungreifbare Magie, die entsteht wenn das Zusammenspiel richtig gut funktioniert. Man kann es nicht erzwingen, manchmal passiert es einfach nicht, aber wenn dann ist es immer ein besonderes Hochgefühl. Das war etwas komplett neues für mich und mein Leben wäre um eine besondere Erfahrung ärmer, wenn ich nicht mit dem Bass spielen angefangen hätte.

Besser hätte ich das auch nicht ausdrücken können - du sprichst mir aus der Seele...klingt im ersten Moment vielleicht eine bissel übertrieben oder gar abgehoben, aber es sagt genau das aus, warum ich überhaupt Musik mache! Ihr kennt dieses Hochgefühl vielleicht auch vom Musikhören, wenn einem bei bestimmten Passagen dieses wohlige Gefühl eine Gänsehaut beschert - das ist als unbeteiligter Zuhörer schon manchmal sehr intensiv. Ich bin sicher kein begnadeter Musiker (und werde es wohl auch nie werden), aber manchmal habe ich auch eine Sternstunde / Gänsehautmoment, wenn ich daheim alleine vor mich hin musiziere.

Ungleich intensiver ist das dann aber wenn man Musik mit anderen teilt - ich würde mich selbst eher als rationalen Menschen sehen, aber ich kann nicht leugnen, dass diesen Momenten manchmal schon etwas "spirituelles" innewohnt. Wenn der letzte Ton verklungen ist, man kurz innehält und ich dann in die Gesichter der anderen blicke weiß ich, dass es ihnen gerade genauso ergangen ist. Das hat jetzt vielleicht nicht mehr viel mit der Ausgangsfrage zu tun, aber diese positiven Erfahrungen, die ich im Zusammenspiel mit anderen erfahren habe werden mich definitiv weiter Bass spielen lassen!
 
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Bin zwar erst paar Monate am Bass, aber es war trotzdem ein längerer Weg: mit 15/16 Gitarre gelernt und mit meiner Freundin paar Lieder gebastelt (2x Gitarre/Gesang - naja).

Später mit 3 anderen Leuten eine Band gegründet, alles Gitarristen und auch halbwegs sichere Sänger. Also musste ausgeknobelt werden. Ich wollte gern Bass probieren, doch da war ich nicht die einzige und nach dem Kommentar "So einfach ist Bass nicht, sing doch lieber!" hatte ich den Job als Sängerin.

Seit der Kinderpause bin ich dort weg vom Fenster. Hab mir aber zum Bespaßen des Nachwuchses eine Ukulele versorgt. Von da war es nur ein kleiner Schritt zur Bassukulele und zum E-Bass - weil die tiefen Töne einfach gediegener klingen und man so schön im Hintergrund sein Zeug machen kann. Und weil's so viel Spaß macht hab ich in den paar Monaten so viele Fortschritte gemacht, wie mit keinem anderem Instrument davor (Läufe, Arpeggios, Pentatonik, Bluesschema...)

Nach paar Auftritten mit einem eigenen Musikprojekt hab ich Blut geleckt und war in meiner Euphorie so vermessen bei einer anderen Band anzufragen, ob ich dort auch Bass spielen kann...
 
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Kurz und knapp: Einen Gitarristen gab es schon und niemand wollte das wohl langweiligste und uncoolste Instrument spielen. Ich wollte aber in einer Band spielen. Also...
 
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Zwei Freunde von mir, einer Neuling an der Gitarre und einer Drummer, spielten vorher schon einige Zeit gemeinsam im Proberaum des Drummers. Sie fragten mich vor 3 Monaten ob ich nicht Lust hätte mit zu machen.
Gitarre war schon besetzt, singen kann ich nicht... Also Bass. Nach anfänglicher Skepsis und leichten Anlaufschwierigkeiten, habe ich mich aber immer mehr verliebt. Und das obwohl ich auf einem geliehenen Billig-Bass mit Dauerrauschen und schlechtem oder defektem Tonabnehmer. Nun bin ich seit einer Woche stolzer Besitzer eines Fender Squire Affinity PJ und hab mich neu verliebt :).
 
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Besser hätte ich das auch nicht ausdrücken können - du sprichst mir aus der Seele...klingt im ersten Moment vielleicht eine bissel übertrieben oder gar abgehoben, aber es sagt genau das aus, warum ich überhaupt Musik mache! Ihr kennt dieses Hochgefühl vielleicht auch vom Musikhören, wenn einem bei bestimmten Passagen dieses wohlige Gefühl eine Gänsehaut beschert - das ist als unbeteiligter Zuhörer schon manchmal sehr intensiv. Ich bin sicher kein begnadeter Musiker (und werde es wohl auch nie werden), aber manchmal habe ich auch eine Sternstunde / Gänsehautmoment, wenn ich daheim alleine vor mich hin musiziere.

Ungleich intensiver ist das dann aber wenn man Musik mit anderen teilt - ich würde mich selbst eher als rationalen Menschen sehen, aber ich kann nicht leugnen, dass diesen Momenten manchmal schon etwas "spirituelles" innewohnt. Wenn der letzte Ton verklungen ist, man kurz innehält und ich dann in die Gesichter der anderen blicke weiß ich, dass es ihnen gerade genauso ergangen ist. Das hat jetzt vielleicht nicht mehr viel mit der Ausgangsfrage zu tun, aber diese positiven Erfahrungen, die ich im Zusammenspiel mit anderen erfahren habe werden mich definitiv weiter Bass spielen lassen!
Da muss ich kurz drauf eingehen.
Für mich ist der geilste Moment der, in dem eigentlich Spielpause ist, der Drummer aber nicht die Finger still halten kann und einfach etwas spielt.
In dem Moment merkt man einfach dass man ihn nicht alleine spielen lassen kann. Man lässt den gespielten beat auf sich wirken und steigt einfach mit ein. Oftmals entsteht durch zwei Einfache Griffwechsel eine Magie zwischen uns dreien, die bei der eigentlichen Probe nicht oder nur selten entsteht.
Wahnsinns Gefühl!
 
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Da muss ich kurz drauf eingehen.
Für mich ist der geilste Moment der, in dem eigentlich Spielpause ist, der Drummer aber nicht die Finger still halten kann und einfach etwas spielt.
In dem Moment merkt man einfach dass man ihn nicht alleine spielen lassen kann. Man lässt den gespielten beat auf sich wirken und steigt einfach mit ein. Oftmals entsteht durch zwei Einfache Griffwechsel eine Magie zwischen uns dreien, die bei der eigentlichen Probe nicht oder nur selten entsteht.
Wahnsinns Gefühl!

Da fällt mir was dazu ein:

Vor vielen, vielen Jahren durfte ich mit Frau einen guten Freund zu einem Silvesterball begleiten, bei dem er aushilfsweise in der dafür engagierten 5-Mann-Combo Saxophon spielte. So um ca. 4 Uhr in der Früh hat die Kapelle dann Schluss gemacht und wir sind noch etwas zusammen gesessen. Außer unserem Tisch waren noch eine Hand voll Gäste an einzelnen Tischen verteilt im Raum übrig. Plötzlich standen zwei der Gäste auf und fingen an ohne Musikbegleitung zu tanzen! Das konnte der Trompeter der Band nicht mit ansehen, holte seine Kanne wieder 'raus und spielte dem Tanzpaar auf. Nach und nach ließen sich alle anderen Mitglieder der Band inspirieren und kamen wieder auf die Bühne! Es wurde noch eine herrliche Session bis um 6 Uhr oder so, bei der ich als Gipfel zum Schluss den Schlagzeuger (und Bandchef) vertrat, damit er auch mal mit seiner Frau tanzen konnte (ich war damals selbst in einer Big Band als Drummer aktiv...)!

Insofern kann ich das Wahnsinnsgefühl von Jisatsu90 nachvollziehen...
 
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Der richtige Fred um das 'coming out' am Bass mal darzulegen. :redface:

Nun ja, viele, viele, viele Jahre habe ich e-Gitarre in unterschiedlichsten Formationen gespielt. Sicher und selbstbewusst. Immer bereit zu 'führen'.
Nun ergab es sich vor einem Jahr, dass ich ohne musikalische Mitstreiter dastand. Irgendwie Zeit mal was Neues auszuprobieren. Also fing ich an, auf dem Bass meines Sohnes herumzuzupfen.
Bass, ja den braucht jede Band. Aber niemand nimmt ihn wirklich wahr.
Immer tiefer wühlte ich mich in das Thema rein - lonesome. Dann bekam ich Lust mich in einer Band versuchen zu wollen. Bei einem Ensemble beworben, und schon war ich dabei.
Erstmal große Augen gemacht und passende Läufe entwickelt oder nachgespielt. Hey, das war ein Spaß. Der Bass beherrscht die Gang. Ich liebe das Bassen. Es ist effektiv und streßfrei ... ;)
Das hätte ich so niemals für möglich gehalten. Seitdem nur noch wenig Gitarre gespielt ... :rolleyes:

Heute Abend habe ich dann die Möglichkeit ggf. bei einer Band als Gitarrist neu einzusteigen. Sollte kein Problem sein, wenn die Chemie stimmt. Aber irgendwie habe ich mich von der Gitarre entfremdet. Schaumama. :)
Mein Herz gehört derzeit dem Bass ... :heartbeat:
Es schadet aber auch nicht, offen zu bleiben. Schließlich ist Ron Wood ja eigentlich auch Basser. :opa:
 
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Der Bassist ist wie ein bequemer Sessel o.ä., irgendwann nimmst du ihn nicht mehr war, und er kommt dir banal vor -- trotz seiner wichtigen Funktion. Das fällt spätestens dann auf, wenn der Sessel fehlt oder man nur noch auf einem primitiven Hocker sitzen muss ;-)
 
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Alle Wege führen zum Bass. :D
 
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Das fällt spätestens dann auf, wenn der Sessel fehlt
Ich habe ja schon an anderer Stelle mein Schlüsselerlebnis in Sachen Bass geschildert, als ich so mit 5 oder 6 Jahren mit meinen Eltern in einem kleinen Hotel war, in dem am Samstag Abend eine Drei-Mann-Band (oder waren's vier?) gespielt hat und ich fasziniert war von dem Mann an der 4saitigen "Gitarre". Ich fragte ihn, was er denn spiele, man könne das ja gar nicht hören. Dann hat er im nächsten Stück extra für mich ein paar Takte ausgesetzt - von da an wusste ich, dass der Bass "die Gang beherrscht"...

Ohne Fundament kann nichts stehen! :great:
 
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wie er zum Bassspielen gekommen ist?

Jemanden beim Ausräumen geholfen und auf die Frage "möchtest Du einen Bass haben?" mit "ja" geantwortet. Das habe ich die letzten 30 Jahre eigentlich nie bereut ;)
 
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Im Jahre 1979 nahm ich an einer AG (ich war auf der überhaupt 1. Gesamtschule in NRW) mit dem Titel Rockmusik teil. Als ich zu der Truppe gestoßen bin, waren allerdings schon alle Instrumente vergeben, außer dem Bass...
Naja..., dann habe ich halt Bass in der "Schülerband" gespielt. Wir hatten auf unserer Schule 3 komplett ausgestattete Proberäume (in heutiger Zeit der wahre Luxus) in denen wir dann neben der AG auch "Proben/Üben" durften. Der Bass der mir von der Schule zur Verfügung gestellt wurde war irgend so ein Fender "Prezi- Nachbau" und klang fürchterlich mit einer Saitenlage, das eine ganze Elefantenherde darunter her latschen konnte... :ugly:
Mein älterer Bruder hatte dann ein Einsehen und hat mir einen Bass geschenkt, den er im eigenen Fundus hatte. Das war ein total abgerockter Yamaha in weiß. Das Teil bestand zu 50% aus Panzertape aber der Sound und die Saitenlage war deutlich besser als der Leihbass. Als Amp hatte ich Zuhause so ein altes Röhrenradio, welches mein Bruder (der war ja Elektriker) modifiziert hatte. Das war zwar nicht die beste Lösung, aber hatten ja nix.:redface:
Ich habe dann 1,5 Jahre in der Band gespielt, dann kamen andere Interessen und natürlich die Lehrzeit, danach Frauen und Party. :prost::rock:
Ich wurde Erwachsen und habe geheiratet, bin Wildwasser gepaddelt, Mountainbike in den Alpen gefahren, habe reenactment im Musealen Bereich betrieben, usw...

Seit Juni 2010 lebe ich, nach 23 Jahren Ehe, allein.
Und dann kam die Erleuchtung. :engel:
Ich erinnerte mich daran das ich ja mal (... vor 30 Jahren oder so) versucht habe Bass zu spielen. Ergo, nicht lange überlegt und auf I-Bäh einen Bass und so einen kleinen Brüllwürfel ersteigert. Das war ein alter Squier Affinity Prezl und ein Fender 15 Watt Rumble. Beides schon ziemlich stark abgerockt, aber qualitativ tausendmal besser als das was ich 1979 hatte. Von da an ging es Schlag auf Schlag, der erste Fender Mexikanten Prezi kam ins Haus, danach ein zweiter/dritter Fender Prezi. Bassanlagen von Peavey, EBS, Ampeg und Fender.
2013 bin ich dann mit meinem, bis dahin rein autodidaktischen lernen, nicht mehr weiter gekommen. Zu der Zeit spielte ich (wurschtelte ist der bessere Ausdruck) schon in einer Classic Rock Kapelle. Da mir jegliches musikalisches Grundwissen fehlte und es zudem auch an meiner Wald und Wiesen Technik haperte habe ich Unterricht genommen (Einzelunterricht bei einem studierten Profimusiker (Bassist)). Das war so glaube ich mittlerweile die beste investierte Kohle im Musikerhobby.

Die Classik Rock Kapelle ist mittlerweile Geschichte, da ich auf Wechselschicht arbeite und keine Zeit mehr für Proben innerhalb der Woche hatte. Es ist halt schwer als "Schichtler" eine Band zu finden, wo Musik, die Bandmember und auch die Probenzeiten passen.

Aber wo ein Willi ist ist auch ein Weg. :D
Seit knapp 3 Jahren spiele ich regelmäßig alle 14 Tage in einer Classic Rock Band in folgender Besetzung: mein ältester Bruder an der Schießbude, der Bruder der mir damals den abgeranzten Yamaha geschenkt hat an der Gitte und ich am Bass. :rock:
Seit 2 Jahren habe ich folgendes Besteck im Einsatz: ESP/Ltd Surveyor 405MN, aktive EMG PU`s und EMG-3 BandEQ, Fender Rumble 200 Head, 2 Ashdown 12" Boxen. Ab und zu darf auch mal der letzte Mexikanten Prezl mit (alle anderen habe ich verkauft). Ich bin auch was Bassequipment betrifft seit 2 Jahren GAS- Frei.

In der letzten Zeit habe ich rein "Spasseshalber" kleinere Ausflüge in die Welt der Eierschneider gemacht... aber das ist definitiv eine andere Geschichte in meinem Buch des Lebens. ;)
 
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Mit 16/17 angefangen, E-Gitarre zu spielen, Punkrock musste es natürlich sein. Dann mit 19 ne CD von Sick Of It All im Laden aufgegabelt, Live in a Dive, reingehört, Track 5 "Just look around". Der Basslauf trägt den ganzen Song. Das war so ein doppeltes Aha-Erlebnis: 1. Aha, man kann damit also mehr machen als nur von drei Akkorden den Grundton zu spielen. 2. Aha, so'n Bass kann also auch geil und abgrundtief böse klingen:


So fing ich dann an, auf nem geliehenen Bass rumzubolzen, und ungefähr zwei Monate später hat mich der erste gefragt, ob ich nicht bei ihnen der Band mitspielen möchte. So kam eins zum anderen, der Bass wurde mein Hauptinstrument und mittlerweile, 13 Jahre später, hat sich nicht viel geändert. Nur die Musikrichtung - die ist Metal.
 
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Bei mir ist

Nice and sleazy von den Stranglers der Grund warum ich Bass angefangen habe.

Und Entwhistle ist der Grund warum ich nie aufgehört habe
 
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Der Bass ist ja nun nicht gerade das Instrument, mit dem man insbesonders beim Einstieg oder ganz alleine viel anfangen kann. Wer hat Lust, seine persönliche Geschichte zu erzählen, wie er zum Bassspielen gekommen ist?
Schöne Idee :).

Das Terrain bereiteten bei mir lauter Aha-Erlebnisse beim Platten-, Radiohören und Konzerte-besuchen, Anfang/Mitte der 80er. Erinnern kann ich mich da bis heute an:
  • eine WDR-Radiosendung mit dem kuriosen Titel "Café-Konzert", in der ein Mitschnitt der dreiköpfigen Christoph-Spendel-Group aus der Bonner Jazzgalerie von ca. 1982 gebracht wurde - wo dann meine rauschende Analogkassette mitlief. Da spielte Thomas Giessler einen Fretless (wahrscheinlich Fender J) mit einem wunderbar warm-singenden Ton. :eek: :great: (übrigens mit Spendel p und Kurt Billker d).
  • die Platten The colours of Chloe und The following morning aus den 70ern mit dem charakteristischen Ton von Eberhard Weber
  • den typischen Groove von Leuten wie Ray Brown und Sam Jones auf den bekannten MPS-Wohnzimmerkonzert-Platten des Oscar-Peterson-Trios, z.B. bei Waltzing is hip
  • das wunderbare Kontrabaßsolo von Oscar Pettiford beim Konzert mit Bud Powell und Kenny Clarke in Essen (Grugahalle?) über "Blues in the closet" hier ab 6'32" :great:
  • und dann ein Konzert von Jasper van't Hofs "Eyeball" mit dem E-Bassisten Nicolas Fiszman anno '86, das mich einfach nur umgeblasen hat :juhuu:(Bob Malach sax, Eef Albers git, Jasper Fender Rhodes & key, Philippe Allert d).
Dann brauchte es kurz danach nur noch den Auslöser: kurz vorm Abi akuten Liebeskummer - von dem mußte ich mich dann einfach ablenken. Und das geht kaum besser als mit einem neuen Instrument ;).
 
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