1.5 gegenüber 2.0 macht bei Wechselschlag 2x0.5 = 1 mm. Das merkt man schon deutlich. Es sei denn, du meinst mit Spieltechnik die Begabung zur Schnellkraft.
Diese Rechnung bzw. Betrachtung macht aber nur dann Sinn, wenn die Kanten der Spitze nicht verrundet sind (dh. keine Bevels haben).
Sind sie verrundet, reduziert sich diese Distanz.
Zum Thema Spieltechnik nochmal kurz zusammengefasst meine Sicht der Dinge:
Flat Picking <---> Pick mit runderer Spitze, bei dickeren Picks dann verrundete Kanten (Bevels)
Edge Picking <---> Pick mit spitzerer Spitze - je weniger Edge Picking, desto runder kann die Spitze sein
da denke ich nicht, dass irgendjemand heraushören könnte, mit welchem Plec welches Album eingespielt wurde
Das war von mir auch gar nicht so angedacht, sondern wollte ich nur darauf hinweisen, dass die beiden sehr berühmten Werke eben nicht mit superspitzen >1,5 mm Picks eingespielt wurden, sondern mit den schnöden gelben und grünen Standard Tortex. So auch mein Beispiel zu Eddie, der mit sehr flexiblen 0,6 mm Nylon Picks (und dazu auch noch sehr dünnen Saiten) technisch anspruchsvolle Sachen gemeistert hat.
Stimmt, sogar in 2.0 mm! Warum nimmt er nicht das 1.5?
Macht er doch, er nutzt auch 1,14 mm.
Dass Yngwie verschiedene Stärken anbietet bei seinen Signature Picks, ist doch klar ->
"more is more"
Übrigens spielen zwei meiner Lieblingsgitarristen, Andy LaRocque und Jeff Waters, auch verhältnismäßig dünne Delrin Picks (0,96 mm).
Eben geprüft - bei 2.0mm gibt trotz dünner Spitze nichts nach. Wie das bei 1.5mm aussieht, weiß ich nicht.
Kommt wie gesagt aufs Material an.
Das 1,5 mm Flow aus Ultex ist schon sehr steif. Das 1,14 mm tut es eigentlich auch (wird aber komischerweise in vielen Shops gar nicht angeboten, das 1,0 mm findet man häufiger).
Das 1,5 mm Delrin hat auch kaum noch nennenswerten Flex. Das 1,14 mm Delrin noch ein wenig.
Noch mal zu der Plektrum-Kante: Du kannst das Flow nicht mit dem Jazz vergleichen, weil beim Jazz die Kante viel stärker abgeschliffen ist, im Endeffekt also viel dünner, bei gleicher Dicke des Plecs.
Ich habe doch das "Jazz" auf die Art der Spitze bezogen, daher hatte ich es ja auch in die Gruppe Jazz III/Jazz III XL/Tortex III/Ultex Sharp zusammengefasst - alle mit Jazz III Spitze.
Bei allen Tortex und Tortex Flex Versionen sind die Kanten der Spitzen nicht verrundet, beim Ultex Sharp ebenso nicht - deshalb gibt es auch kaum jemanden, der z.B. ein dickeres Pick als das lila-farbene Jazz III XL oder TIII (1,14 mm) aus der Serie spielt. Mir persönlich reichen die blauen (1,0 mm) als maximale Dicke (bevorzuge da das TIII). Und auch Ultex Sharp brauche ich nicht mit >1,14 mm.
Vom Jazz III gibt es mehrere Ausführungen, das ist richtig, u.a. auch Sondervarianten wie das Petrucci Jazz III Signature, das auch etwas länger ist (fast Jazz III XL Größe) mit einer glatten Jazz III Spitze mit Bevels - dieses Pick kommt übrigens, so mein Eindruck, immer noch besser bei den Leuten an als die neueren Petrucci Flow Picks.
Es gibt auch irgendwelche Billig-Plektren, wo die Kante gar nicht abgerundet ist. Die klingen immer grausam, egal welche Stärke.
Naja, sämtliche Tortex Picks, die Ultex Sharp, viele Signature Picks (z.B. Hetfield Black Fang, Rabea Flow, Misha Delrin Flow etc.) - auch die regulären Flow (Ultex) sind in den niedrigen Stärken ohne Bevels an den Kanten.
Ich habe in
meinem Hetfield White Fang Review auch Bilder gepostet, u.a. White Fang vs Flow:
Das
Hetfield 1,0 mm mit Bevels - daher sehr scharfkantig bzw. "dünn" an der Spitze:
vs. Flow Standard 1,0 mm ohne Bevels - und den Unterschied merkt man deutlich beim Spielen!
Das Flow erscheint etwas kleiner, weil die Spitze stärker zuläuft, ist es kürzer. (Man muss sich hier immer ganz vorsichtig ausdrücken.)
Das Flow liegt, wie ich schon geschrieben habe, in etwa zwischen der 351 Standard Form und dem Jazz III XL.
Hier vlnr.: TIII (also 351 mit Jazz III Spitze), Flow Tortex, Jazz III XL Tortex:
Da sieht man auch schön, dass die Spitze vom Flow einen größeren Winkel hat.
Und der ist mMn Geschmackssache.
Ich mag es nicht so - und hab es wirklich versucht (s. auch mein oben verlinktes Review).
Das Flow fühlt sich irgendwie so "rund" an, als hätte man eine Münze in der Hand, der man an einer Stelle eine "Spitze" spendiert hätte.
Auch wenn das Flow seitens Dunlop hartnäckig beworben wird, u.a. auch mit einigen der neueren Signature Picks, scheint es dennoch nicht ganz so beliebt zu sein (dazu schreibe ich ggf. noch etwas mehr in einem eigenen Thread bzw. Review).
Leute, ich finde es super, dass sich hier mal wirklich Gedanken gemacht werden über Picks!
Das freut mich sehr, weil ich der Meinung bin, dass dieses Thema hier im Musiker Board vor allem in den letzten Jahren viel zu kurz kam.
Auch im "Welche Picks spielt ihr?" Thread hat seit 2016 erstmal keiner mehr was gepostet und auch nach
meinem Wiederbelebungsversuch neulich ist er leider wieder in der Versenkung verschwunden...
Hier geht es ja hautpsächlich um "Metal" - aber das dürfte doch ein Thema für alle Gitarristen sein.