Strato Incendus
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Hi zusammen,
broeschies hatte mich in einem anderen Thread auf das Programm von Ken Tamplin mit dem (typisch amerikanisch) effektheischerischen Titel "How To Sing Better (Than Anyone Else)" aufmerksam gemacht. Angebliche Wundermethoden gibt's ja zuhauf, allerdings muss sich wohl auch jeder dieser DVD-Gesangslehrer irgendeinen reißerischen Slogan überlegen ("If I can't teach you how to do it, it can't be done. I guarantee it!"), weil die ja nicht nur die Lehrer sind, sondern ihr Machwerk auch selbst vermarkten müssen. Da trifft sich also die Schnittmenge aus gleich zwei Gruppen von im Allgemeinen recht selbstbewussten Leuten (Sänger und Marketing-Menschen).
Hat jemand von euch Erfahrungen mit dieser spezifischen DVD-Reihe?
Ich habe mir jetzt erstmal eine Reihe von YouTube-Videos von ihm angeguckt, und ich muss sagen, dass der Mann im Gegensatz zu vielen anderen mir bekannten Vertretern von DVD-Gesangsschulen (Robert Lunte, Melissa Cross oder auch, was ich von CVT gesehen habe) einen recht großen Vorbildcharakter hat in dem Sinne, dass sich für mein Ohr auch das, was er selbst singt, ziemlich gut anhört, während viele andere zwar gut erklären könnten, aber selbst für das unparteiische Ohr nicht so toll klingen.
Bei Melissa Cross hatte ich immer den Eindruck, sie hat zwar ihren Schülern gezeigt, wie man alle Arten von verzerrtem Gesang (angezerrt bis Death Metal Growl) "gesund" herangeht, aber diese ganzen berühmten Nasen, die auf den DVDs ständig ihren Senf dazugeben, wussten halt schon, wie man das Ganze grundsätzlich anpackt.
Bei Robert Lunte bewundere ich immer wieder, wie reibungslos der Mann von der Vollstimme in die Randstimme geht, und das hat mir auch schon ein ganzes Stück geholfen, wenn ich mich an Power Metal-Stücken versuche, für die ein relativ frühes Wechseln in die Randstimme meist unvermeidbar ist. Allerdings denke ich nicht, dass das immer angebracht ist, vor allem, wenn die höchsten Töne eines Songs gerade mal so im unteren bis mittleren Passagio liegen und gebeltet doch deutlich dramatischer klingen. Imho hat Lunte seinen Randstimmen-Ansatz perfektioniert, aber das Thema Belting auch für sich selbst ziemlich vernachlässigt (eb' ist sein letzter Vollstimmen-Ton, da würde ich noch nicht von Belting sprechen). Davon abgesehen sind viele Übungen im Endeffekt doch nur Variationen seiner heiß geliebten "Octave Sirens" auf "mäh". Und seine eigenen Songs, wie das häufig erwähnte "Souls of Silence", ist imho doch eher Musik für Musiker als für die Allgemeinheit, technisch sicherlich anspruchsvoll, aber irgendwie nicht so das, wohin man selbst will.
Ich bin zwar auch ein Power Metal-Hörer, aber in meiner eigenen Musik baue ich den dafür typischen, hohen Randstimmen-Gesang immer nur dosiert ein. Genau wie bei übermäßig hohem Gebrauch von Double Bass und Double Time Feel auf dem Schlagzeug (andere typische Power Metal-Merkmale) finde ich, dass der Reiz davon irgendwie verloren geht, wenn man sowas die ganze Zeit macht. Davon abgesehen passt eine dauerhaft so hohe Stimme imho nicht so richtig in den meist mittelalterlichen bis fantasy-mäßigen Kontext der Texte, das würde sonst unglaubwürdig.
Deshalb habe ich gerade bei meinen eigenen Liedern doch eher die Tendenz zum hohen Vollstimmen-Gesang. Das heißt nicht, dass ich jetzt gleich vorhabe, wie Tamplin selbst irgendwelche Bruno Mars-Sachen zu covern, mir würd's ja schon erstmal reichen, wenn ich mich sicher im Bereich der Töne bewegen kann, von denen ich weiß, dass ich sie schonmal getroffen habe ^^, die ich aber noch nicht alle komplett im Griff habe (so locker bis gis' wär schonmal was, bis ais' ideal). Und dann mal sehen, ob noch was mehr drin ist.
Ich habe mir gerade mal den Wikipedia-Artikel über den Mann durchgelesen, und mir ist schon klar, dass er mit 4 Oktaven Stimmumfang eine ziemliche Ausnahme ist. Allerdings hat mir mein Gesangslehrer auch mal gesagt, dass ich von einer ähnlich großen Range nicht weit weg bin (großes Eb unten, c''' oben, an guten Tagen ^^). Und die meisten Sachen, die er in den Videos macht, liegen ja eher in der hohen Vollstimmen-Lage als bei diesen absoluten Extremen in der tiefen Brust- bzw. der hohen Kopfstimme.
Was mich davon abgesehen ein wenig ermutigt, ist, dass er in einem seiner Kommentare auf YouTube geschrieben hat, er wäre als hoher Bariton anfangs über fis' nicht hinausgekommen (bzw. mit Quetschen bis a' gekommen) und hätte erst mit 19 angefangen, sich ernsthaft mit seiner Stimme zu beschäftigen (obwohl er natürlich vorher schon gesungen hat). Das ist bei mir ziemlich ähnlich, dieser "Problembereich" liegt bei mir mittlerweile sogar schon einen Halbton höher (eben g' bis bb').
Natürlich könnte man jetzt glauben: "Der behauptet das nur, damit er bodenständiger wirkt und seine Schüler glauben, jeder könnte das erreichen, was er geschafft hat. In Wirklichkeit ist er einfach ein Ausnahmetalent und fertig." Andererseits hat er ja wohl, wenn man dem Wiki-Artikel Glauben schenkt, in seiner Jugend nicht nur Sachen gemacht, die der Stimme bzw. dem HNO-Trakt allzu gut tun (Koks & Co... ). Und trotzdem beltet er heute noch in ziemlich krasse Höhen und spricht danach mit einer glasklaren Stimme weiter, als sei nichts gewesen.
Hat da jemand etwas mehr Einblick in die DVDs gehabt und kann mal urteilen? Ich habe nämlich hier im Bord ausgerechnet über diese Methode noch nichts gefunden.
broeschies hatte mich in einem anderen Thread auf das Programm von Ken Tamplin mit dem (typisch amerikanisch) effektheischerischen Titel "How To Sing Better (Than Anyone Else)" aufmerksam gemacht. Angebliche Wundermethoden gibt's ja zuhauf, allerdings muss sich wohl auch jeder dieser DVD-Gesangslehrer irgendeinen reißerischen Slogan überlegen ("If I can't teach you how to do it, it can't be done. I guarantee it!"), weil die ja nicht nur die Lehrer sind, sondern ihr Machwerk auch selbst vermarkten müssen. Da trifft sich also die Schnittmenge aus gleich zwei Gruppen von im Allgemeinen recht selbstbewussten Leuten (Sänger und Marketing-Menschen).
Hat jemand von euch Erfahrungen mit dieser spezifischen DVD-Reihe?
Ich habe mir jetzt erstmal eine Reihe von YouTube-Videos von ihm angeguckt, und ich muss sagen, dass der Mann im Gegensatz zu vielen anderen mir bekannten Vertretern von DVD-Gesangsschulen (Robert Lunte, Melissa Cross oder auch, was ich von CVT gesehen habe) einen recht großen Vorbildcharakter hat in dem Sinne, dass sich für mein Ohr auch das, was er selbst singt, ziemlich gut anhört, während viele andere zwar gut erklären könnten, aber selbst für das unparteiische Ohr nicht so toll klingen.
Bei Melissa Cross hatte ich immer den Eindruck, sie hat zwar ihren Schülern gezeigt, wie man alle Arten von verzerrtem Gesang (angezerrt bis Death Metal Growl) "gesund" herangeht, aber diese ganzen berühmten Nasen, die auf den DVDs ständig ihren Senf dazugeben, wussten halt schon, wie man das Ganze grundsätzlich anpackt.
Bei Robert Lunte bewundere ich immer wieder, wie reibungslos der Mann von der Vollstimme in die Randstimme geht, und das hat mir auch schon ein ganzes Stück geholfen, wenn ich mich an Power Metal-Stücken versuche, für die ein relativ frühes Wechseln in die Randstimme meist unvermeidbar ist. Allerdings denke ich nicht, dass das immer angebracht ist, vor allem, wenn die höchsten Töne eines Songs gerade mal so im unteren bis mittleren Passagio liegen und gebeltet doch deutlich dramatischer klingen. Imho hat Lunte seinen Randstimmen-Ansatz perfektioniert, aber das Thema Belting auch für sich selbst ziemlich vernachlässigt (eb' ist sein letzter Vollstimmen-Ton, da würde ich noch nicht von Belting sprechen). Davon abgesehen sind viele Übungen im Endeffekt doch nur Variationen seiner heiß geliebten "Octave Sirens" auf "mäh". Und seine eigenen Songs, wie das häufig erwähnte "Souls of Silence", ist imho doch eher Musik für Musiker als für die Allgemeinheit, technisch sicherlich anspruchsvoll, aber irgendwie nicht so das, wohin man selbst will.
Ich bin zwar auch ein Power Metal-Hörer, aber in meiner eigenen Musik baue ich den dafür typischen, hohen Randstimmen-Gesang immer nur dosiert ein. Genau wie bei übermäßig hohem Gebrauch von Double Bass und Double Time Feel auf dem Schlagzeug (andere typische Power Metal-Merkmale) finde ich, dass der Reiz davon irgendwie verloren geht, wenn man sowas die ganze Zeit macht. Davon abgesehen passt eine dauerhaft so hohe Stimme imho nicht so richtig in den meist mittelalterlichen bis fantasy-mäßigen Kontext der Texte, das würde sonst unglaubwürdig.
Deshalb habe ich gerade bei meinen eigenen Liedern doch eher die Tendenz zum hohen Vollstimmen-Gesang. Das heißt nicht, dass ich jetzt gleich vorhabe, wie Tamplin selbst irgendwelche Bruno Mars-Sachen zu covern, mir würd's ja schon erstmal reichen, wenn ich mich sicher im Bereich der Töne bewegen kann, von denen ich weiß, dass ich sie schonmal getroffen habe ^^, die ich aber noch nicht alle komplett im Griff habe (so locker bis gis' wär schonmal was, bis ais' ideal). Und dann mal sehen, ob noch was mehr drin ist.
Ich habe mir gerade mal den Wikipedia-Artikel über den Mann durchgelesen, und mir ist schon klar, dass er mit 4 Oktaven Stimmumfang eine ziemliche Ausnahme ist. Allerdings hat mir mein Gesangslehrer auch mal gesagt, dass ich von einer ähnlich großen Range nicht weit weg bin (großes Eb unten, c''' oben, an guten Tagen ^^). Und die meisten Sachen, die er in den Videos macht, liegen ja eher in der hohen Vollstimmen-Lage als bei diesen absoluten Extremen in der tiefen Brust- bzw. der hohen Kopfstimme.
Was mich davon abgesehen ein wenig ermutigt, ist, dass er in einem seiner Kommentare auf YouTube geschrieben hat, er wäre als hoher Bariton anfangs über fis' nicht hinausgekommen (bzw. mit Quetschen bis a' gekommen) und hätte erst mit 19 angefangen, sich ernsthaft mit seiner Stimme zu beschäftigen (obwohl er natürlich vorher schon gesungen hat). Das ist bei mir ziemlich ähnlich, dieser "Problembereich" liegt bei mir mittlerweile sogar schon einen Halbton höher (eben g' bis bb').
Natürlich könnte man jetzt glauben: "Der behauptet das nur, damit er bodenständiger wirkt und seine Schüler glauben, jeder könnte das erreichen, was er geschafft hat. In Wirklichkeit ist er einfach ein Ausnahmetalent und fertig." Andererseits hat er ja wohl, wenn man dem Wiki-Artikel Glauben schenkt, in seiner Jugend nicht nur Sachen gemacht, die der Stimme bzw. dem HNO-Trakt allzu gut tun (Koks & Co... ). Und trotzdem beltet er heute noch in ziemlich krasse Höhen und spricht danach mit einer glasklaren Stimme weiter, als sei nichts gewesen.
Hat da jemand etwas mehr Einblick in die DVDs gehabt und kann mal urteilen? Ich habe nämlich hier im Bord ausgerechnet über diese Methode noch nichts gefunden.
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