Cool, Science Slam.
das original ist die gitarre, auf deren kopfplatte der jewilige name steht, mit dem man die historie der präferierten künstler und deren schaffen verbindet,
Hmm, das wird bei vielen Künstlern problematisch. Mit welchen Instrumenten verbindest Du Gitarristen wie Bonamassa, der nun alles spielt, was irgendwie Töne von sich gibt, oder auch Santana, der erst Strat spielte, dann SG, dann Yamaha, mittlerweile aber mit PRS in Verbindung steht (und bestimmt habe ich etwas vergessen). Auch Clapton war ja nicht nur der Strat-Spieler und sogar Rory hatte noch andere Instrumente.
oberflächlich, und darum geht es beim psychologischen faktor den ich meine, der die verbundenheit zu einer marke aufgrund ihrer historie und verbundenheit zu bekannten künstlern umfasst, geht es um die emotion, welche die marke inne hat und auslöst.
Das ist einerseits gefährlich, weil der Name eben nur "Brand" ist und nichts mehr mit dem Original zu tun haben muss. Wohl das schönste Beispiel: Epiphone, eine einstmals eigenständige Marke mit eigenständigen Modellen, die dann von Gibson aufgekauft wurde und mittlerweile vorrangig mit MIC-Gibson-Kopien in Verbindung gebracht wird. ICH als Mittfünfziger verbinde mit Epi noch die eigenständigen Modelle, entweder die ganz alten oder aber die Scroll. Gibson hat es ja noch nicht mal geschafft, die Scroll wieder auf den Markt zu bringen.
Andererseits kann die Emotion mit wachsendem Wissen (und Jahresringen) auch schwanken: Es gibt einfach Jahrgänge oder Modellreihen von xyz, die hat man als Mist erlebt (z.B. aus Gründen, die ich oben beschrieb - Umstieg auf Serienfertigung). Aber so etwas kann sich auch wieder ändern.
dazu reicht ne gibson les paul standard 2018 oder "sogar" mim fender strat.
hauptsache original fender oder original gibson, wie künstler "soundso".
Damit outest du dich in der etwas autistischen Szene der Musikerpolizei als Nichtwissender, da ja eben Leo "Original"-Fender schon 1965 an CBS verkauft hat und dann, als er wieder durfte, sich wieder mit neuen Projekten selbständig gemacht hat. Auf der Ebene der "Einsteiger" mag das dann wieder funktionieren ("oh, da steht 7ender drauf"). Soll heißen, dass sich die Bezugsbasis mit wachsendem Expertenwissen ändern kann. Nicht alles, was ich hier schreibe, wusste ich vor 40 Jahren schon.
jedenfalls reicht mir das. ne 59 les paul ist bestimmt auch was feines, aber die muss nicht besser sein als ne 2018 les paul, noch nichtmals als ne epi lp.
Nee, aber je nach deiner Peergroup wirst du damit anders angesehen. Da geht es gar nicht um Qualität, sondern um Anerkennung bzw. Positionierung. Das ist natürlich beim Marketing wichtig: Die CS als das real thing, die hochpreisigen Serien für "good enough", die Epi für die Epigonen, äh die Nachwuchsmusiker, da die Instrumente die ähnlichen Gene tragen.
Insofern gibt es da Mechanismen in der Markenführung, klar. Die funktionieren IMHO aber nicht uneingeschränkt. Wenn Bonamassa jetzt nur noch Epi spielen würde, würde kaum ein Freak seine originale 59er Paula wegwerfen. Der Nachwuchs würde vielleicht Epi kaufen, vielleicht der Freak auch noch zusätzlich eine, aber es wäre nur eine Erscheinung. Die auch bald wieder weg sein kann. In den 1980ern wurden man von recht jungen Gibsons erschlagen - bevor Slash kam, hat sich niemand mehr dafür interessiert. Power Strats waren das Instrument der Wahl.