Martin Hofmann
HCA Bass & Band
Ich wage mal zu behaupten, dass selbst diese Ausage seitends Gibsons nicht wirklich glaubhaft sein wird.
Also was ich über den vertrieb mitbekommen habe über meinen örtlichen und nicht grade kleinen Musikalienhändler, ist der Vertrieb nicht grade das, was man sich wünscht
Das Gibson-Vertriebs-System unterscheidet sich von allen anderen Vertriebssystemen sehr deutlich.
Grundsätzlich orientiert es sich weniger an den Wünschen der Händler oder Kunden sondern vielmehr an der Herstellung und der Begehrlichkeit.
Werden grüne Gitarren besonders stark nachgefragt kann es vorkommen, dass man von heute auf morgen die Fertigung stoppt, um die Begehrlichkeit dieser Modelle nach oben zu schrauben. Werden Thunderbirds wieder aufgelegt, erscheinen diese von heute auf morgen als verfügbar in den Excel-Listen. Wenn die dann ein Händler den anderen vor der Nase weg kauft waren diese eben zu langsam... ich finde dieses Vertriebskonzept gar nicht mal so schlecht, gebe aber zu, dass es schwierig ist, sich darauf einzustellen. Zusätzlich boostet es den Lagerbestand in die Höhe, da Gibson so viele interessante Modelle im Programm hat, die es vielleicht morgen nicht mehr gibt?
Im Falle Epipphone Thunderbird liegt das etwas anders. Epiphone werden in Fernost hergestellt, und ich vermute, dass die Stückzahlen für Thunderbird nicht allzu hoch geplant waren. Nun kommt bei Gibson der US-markt immer zu erst dran... Die Erstauslieferung in Deutschland soll mit sage und schreibe 8 Instrumenten jetzt im Juli stattgefunden haben. Vermutlich hat man die per Luftfracht importiert während die große Menge in einem Container schwimmt. Die Informationspolitik von Gibson hat vor allem die Begehrlichkeit im Auge. Da kann man nicht mal den deutschen Mitarbeitern einen Vorwurf machen. Ich nehme an, die erfahren genau wie wir dann etwas, wenn die Instrumente im System eingegangen und berechnet worden sind. Dann sind sie auch schon unterwegs an uns.
So ist das!
Immerhin geht diese Politik seit Jahren gut auf, denn die Nachfrage nach Gibson/Epiphone/Kramer ist sehr gut, obwohl der Hersteller wenig Geld für Werbung ausgibt und für Deutschland nur 3 Mitarbeiter beschäftigt sind, die einen sehr guten Job machen.
Alles in allem: ein sehr schlankes, günstiges und vor allem selbstbestimmtes Vertriebskonzept, das aus der Sicht von Gibson inzwischen gut funktioniert. Ob das allen Händlern oder Kunden so passt interessiert die Herren aus den USA nicht wirklich... der Erfolg gibt ihnen recht. Ich für meinen Teil habe auch so einiges zu meckern, muss aber auch respektieren, dass Gibson die Regeln aufstellen darf (immerhin wollen wir etwas von denen) und wir, wenn wir uns damit arrangieren und erfolgreich sind, faire Chancen haben.