Meine persönliche "Lieblingsemostory" ist die, dass eine - schwarz gefärbte Haare, dürr und mit Kaputzenpulli - erst darüber herzieht, dass ihr Schwester "voll das Püppchen sei", weil sie sich die Haare gefärbt hat - natürlich in der Feindfarbe blond!
Danach wurde abgefeiert, dass doch nur Emo ihren Gefühlen entspräche und sie das schon länger höre, als es es gibt - nämlich seit fast einem Jahr! Die Frage nach den Mittachzigern und ob Emo nicht vor einem Jahr so allmählich populär wurde, wurde überhört. Der Hammer kam aber - auf mein Statement "aber weinen Emos nicht immer?" hat sie... jepp, angefangen zu Weinen. Bizarre Situation.
Natürlich kann man sagen, eigentlich hat es nichts mit dem EIGENTLICHEN Genre aus den frühen/mit-80ern zu tun, dass jetzt solche Gestalten rumlaufen, aber das emotionale Scheunentor für die Mittelstandskids, denen im Pit den Frust rauspogen zu wenig ist und Boybands zu unangesagt sind liegt nun mal in Bands wie Billy Talent (Scheisskapelle!), MCR usw usf. Da kann jeder mal der Ärmste der Armen sein, die Welt verurteilen, und danach setzt er die Kopfhörer ab und fährt bei Vati im Wagen mit zum Segeln. De ständige Hairmetalvergleich ist ganz amüsant, ABER das war damals Partymucke, gute Laune und Showmastertum. Da passt das ganze mit den Outfits schon eher, während Emo ja immer so "for real" und so ist. Ja, es müsste im letzten Satz wohl - um die hiesige Forenpolizei zufriedenzustellen - "Emo" heissen. Aber wenn man heute Poppunk sagt, denkt man zuerst an die Descendents oder an Zeug wie Blink oder gar Simple Plan? Ich persönlich will mit dem "Emo" wie es heute verstanden wird nix zu tun haben, da ich keinen Bock habe mit dem, was man heute damit assoziiert, in Verbindung gebracht zu werden. Man kann wohl sagen, dass in den letzten Jahren verflucht viel Antiwerbung stattgefunden hat und jetzt nur noch die "ganz harten" Anhänger immer noch dazu stehen, sich trotz der Kinderscharen Emofans zu nennen. Nun ja. Immerhin bleibt mein Dag Nasty Shirt gefahrenlos, da die ganzen Kinder die nicht kennen
PS: Und die negative Grundeinstellung kotzt mich ohnehin an - wer heute andauernd am heulen ist und trotzdem den Arm nicht samt Faust gen Himmel streckt, sondern ihn nur mit Rasierklingen bearbeitet (und dann auf seiner Myspace Seite darüber Logbuch führt) zeigt nur, wie dekadent er geworden ist und mal zurück auf den Boden der Realität kommen sollte. War eine gewisse positive Grundeinstellung auch nicht gerade das, was den 80er Hardcore von dem No Future-Unsinn der 70er unterschieden hatte?