Eigenes Ding machen, oder anbiedern?

  • Ersteller DarkStar679
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Sondern?
Die Stars sind deshalb Stars, weil genügend Leute sie hören/sehen wollen. Und gerade an diesem Maß würde ich Erfolg messen.
erfolgreich ist der, der das gesteckte ziel erreicht.

und DarkStar679 will "eigenständige musik machen, für die man ggf. kein publikum findet," und das ist genau die Diskussion in diesem thread.
das ist sein ziel.

was gibt's noch für Ziele?
Musik schreiben oder Sachen nachspielen, Musik aufnehmen, zusammen abhängen, zusammen jammen, sein eigenes spiel verbessern, mit der band tighter spielen, was erleben, saufen...
 
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wundert es mich, wenn er dann befürchtet, keiner möchte das hören. .... mir und dem drummer ist das publikum weitgehend egal.
Laienanalyse: Der Bassist denkt weiter und will auf der Bühne auch ein positives Feedback als Teil seines musikalischen Schaffens, der Rest der Band ist schon mit der Schaffung und Präsentation der selbstgemachten Musik zufrieden und legt auf das Feedback keinen Wert.

Ich erkenne mich in diesen Sätzen von @DarkStar679 irgendwie selbst, vielleicht kann ich die Bassisten-Befürchtung deshalb etwas nachvollziehen:

Ich spiele in einer Band, deren Programm hauptsächlich die Musik der 60er/70-er Jahre enthält. Angefangen haben das zwei Gitarristen, die diese Musik lieben (sie waren damals Teens). Die zwei waren nach drei Auftritten im Bekanntenkreis der Meinung, dass sie noch 'nen Bass dazu bräuchten, und ich hatte gerade nichts Besseres zu tun. Die Gitarristen bringen sich da voll ein und -wahrscheinlich deshalb- kommen die Songs auch recht authentisch rüber. So weit, so gut.

... und dann schleppt einer der Gitarristen wieder einen Song an, der "damals ein Super-Hit" war - und ich finde den Song banal, einfallslos und nur einem heftig alkoholisierten Publikum ggf. zumutbar. Beispiel: "Poor Boy" (The Lords) oder noch schlimmer "Secret Agent Man" (Johnny Rivers).
Meine Reaktion: "Das will doch kein Mensch hören" (weil's mir auch selbst nicht gefällt) - und Überraschung: Wir spielen das vor Publikum, und das geht ab wie die sprichwörtliche Luzie... Naja, da habe ich mich wohl geirrt (aber der Song gefällt mir immer noch nicht :bad:).

Man müsste also mal mit Publikum ausprobieren, ob jemand die Musik von "Band 2" hören möchte. Vielleicht blüht dem Bassisten ein ähnliches "Hopperla"-Erlebnis wie mir...?
 
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Also wenn einem Musiker das Publikum "weitgehend" egal ist, dann ist das auch eine legitime Einstellung.
Aber mit so jemandem möchte ich nie zusammenspielen müssen.:bad:
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Noch eine Ergänzung:
Wer das Publikum als Beiwerk zur Steigerung seines Egos oder sogar als notwendiges Übel betrachtet, braucht sich nicht wundern, wenn ihn niemand hören will, von Erfolg ganz zu schweigen.
So jemand wirkt auf das Publikum einfach nur abstoßend.
 
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Also wenn einem Musiker das Publikum "weitgehend" egal ist, dann ist das auch eine legitime Einstellung.
Aber mit so jemandem möchte ich nie zusammenspielen müssen.:bad:
diesen satz verstehe ich nicht. ich sehe mich nicht in der verpflichtung, wie in der MOAM werbung zu fragen, "was wollt ihr hören? let zepplin?" "NEEEEIIIIN"
"was wollt ihr denn?" "M A O A M"
ich sehe mich eher als anbieter einer art ware - quasi als verkäufer von bernie sanders handschuhen.
take it or leave it.
wieso sollte ich auf das publikum rücksicht nehmen und auch noch lederhandschuhe und latexhandschuhe anbieten?
 
Weil ggfs dann kein Publikum da ist und alles umsonst (im wahrsten Sinne des Wortes)?? Es sind schwere Zeiten grad, und von daher eh ziemlich schwierig was zu machen und eher hypothetisch das ganze. Selbst ein Event für Freunde geht nicht...von daher :nix:Geduld ist das Zauberwort....
 
heißt, demnächst wird pink floyd auftreten und queen cover songs zum besten geben, weil das publikum in dem moment lieber ein paar queen songs hören möchte?
 
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diesen satz verstehe ich nicht. ich sehe mich nicht in der verpflichtung, wie in der MOAM werbung zu fragen, "was wollt ihr hören? let zepplin?" "NEEEEIIIIN"
"was wollt ihr denn?" "M A O A M"
ich sehe mich eher als anbieter einer art ware - quasi als verkäufer von bernie sanders handschuhen.
take it or leave it.
wieso sollte ich auf das publikum rücksicht nehmen und auch noch lederhandschuhe und latexhandschuhe anbieten?

Das eine hat doch nichts mit dem anderen zu tun.
Du kannst auch das Publikum lieben und respektieren auch wenn Du Dein Ding machst, ohne dass Du Dich verbiegen oder anbiedern musst.
Für diese Erkenntnis hab ich selber leider zu lange (fast mein halbes Musikerleben) gebraucht.
Ich will Dich nicht überzeugen, da kommt man irgendwann selber drauf oder nicht. :nix:
 
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Mich beschleicht gerade das dumpfe Gefühl, dass ein Grossteil der Diskutanten
noch nicht kennt.
Nur so lässt sich dieser mmn völlig unnötige Diskussionsbedarf über die Probleme mit anderen Bandmitgliedern, Auftrittsmöglichkeiten und der Akzeptanz des Publikums erklären, in jenem Film wird doch so ziemlich alles davon abgehandelt.
 
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Äh Nö...ich denke es wird schwierig für Neues einen Boden zu finden, wo eh nix geht und alle wollen. Und selbst ein privater Event nicht geht. :nix: Ist leider so
 
Man müsste also mal mit Publikum ausprobieren, ob jemand die Musik von "Band 2" hören möchte. Vielleicht blüht dem Bassisten ein ähnliches "Hopperla"-Erlebnis wie mir...?

Genau so sehe ich es auch.
@DarkStar679
daher meine Frage
Woher kommt seine Unsicherheit/sein Unmut?
Kannst du die Perspektive des Bassisten denn nachvollziehen und zulassen?
Hier zeigt sich noch kein Perspektivwechsel von deiner Seite.

Nicht falsch verstehen. Ich mache auch kompromisslos was mir vorschwebt. Doch dazu gehört halt auch die eigenen Grenzen aufzubrechen und zu erweitern.Denn alles andere wäre zu Eng weil Kompromissbehaftet.
Und wer soll einem hierbei besser helfen können als die Menschen mit denen ich künstlerisch arbeite.

Alternativ suche ich mir Leute die spielen was ich ihnen vorgebe. Hat auch seinen Reiz, als Band jedoch nicht meins.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
gerade das dumpfe Gefühl, dass ein Grossteil der Diskutanten noch nicht kennt.
Hatte ich auch schon dran gedacht.
 
Mich beschleicht gerade das dumpfe Gefühl, dass ein Grossteil der Diskutanten
noch nicht kennt.
Nur so lässt sich dieser mmn völlig unnötige Diskussionsbedarf über die Probleme mit anderen Bandmitgliedern, Auftrittsmöglichkeiten und der Akzeptanz des Publikums erklären, in jenem Film wird doch so ziemlich alles davon abgehandelt.


Wobei sich die BB im Country Bunker am Ende doch wirklich "verbiegen". Aber nur deshalb, weil sie im falschen Laden spielen.
 
Du kannst auch das Publikum lieben und respektieren auch wenn Du Dein Ding machst, ohne dass Du Dich verbiegen oder anbiedern musst.
ich denke, das tue ich und werde das beste geben, was ich vermag.
aber trotzdem das spielen, was die band und ich mögen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Äh Nö...ich denke es wird schwierig für Neues einen Boden zu finden, ....
ich bin nicht abhängig von erfolgen oder auftritten.
notfalls organisiere ich die auftritte selbst.....ich habe da möglichkeiten. ob jemand kommt, ist eine andere frage.
für mich ist es eher eine spannende frage, ob die musik angenommen wird, oder eben nicht.
die ersten proberaum konzerte verliefen vielversprechend, auch weil einer der besucher ein luxemburgischer veranstalter war.
deshalb mache ich mir weniger sorgen.
et kütt, wie et kütt.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
......
Woher kommt seine Unsicherheit/sein Unmut?
Kannst du die Perspektive des Bassisten denn nachvollziehen und zulassen?.....
ich habe dem bassisten stücke von sleep und sunn O))) vorgespielt.
er meint, das mag daheim noch spaß machen, aber auftreten kann man damit nicht.
das will niemand hören.
er meint, da ist keine struktur drin, sondern nur lärm.
 
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er meint, da ist keine struktur drin, sondern nur lärm.
Na dann bleibt ihm halt nur was anderes liefern oder mitmachen ohne zu zucken.

SunnO))), Sleep und Co kann man mögen oder nicht aber das ist schon noch ganz was anderes als das was ihr da macht.

Abgesehen davon müssen meine Kollegen ja nicht hören was ich höre.
Das wäre mir auch zu fade.

Meiner Erfahrung nach kommt ein Künstler nicht umhin irgendwann die Geschmacksfrage zu begraben und zu überprüfen ob Dinge funktionieren oder nicht.
 
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er meint, das mag daheim noch spaß machen, aber auftreten kann man damit nicht.
das will niemand hören.

Wenn Ihr nur diskutiert und nicht auftretet werdet Ihr aber genau das nie erfahren.
Einfach machen, was habt Ihr denn zu verlieren? (ausser einen Bassisten :D)
 
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Hab schon den Eindruck dass du selbst sehr klare Vorstellungen hast wie ein Song auszusehen hat und auch selbst stringent einem Ästhetischem und künstlerischen Konzept folgst.
Beispiel:
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Alles Pferde, als solches funktionieren sie alle, wem jetzt welches näher ist bleibt jedem selbst überlassen.
Wenn man aber nur eins als gut anerkennt macht man einen deutlichen Fehler und ist alles andere als offen und frei von Kompromissen.
Also lass ihn mal mit rein.wenn dann nix kommt ist’s das Thema vermutlich auch geklärt.

Abgesehen von der Theorie - Raus auf die Bühne und probieren was geht.
 
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was ich (mittlerweile) immer recht problematisch bei diesen Diskussionen finde, ist wenn die eigene Musik als „höherwertig“ als irgendein Nachspielkram gestuft wird. [...] Die wären schon rein handwerklich komplett daran gescheitert, irgendetwas vernünftig zu covern.
das eine hat mit dem anderen null zu tun:
die eine frage ist, ob jemand sein Instrument beherrscht, und ein komplett anderes Thema ist, ob man mit seinen skills covert oder sein eigenes ding macht.
zwei komplett unterschiedliche Dimensionen.

kreativer ist es imho definitiv, selbst etwas zu schaffen, zu kreieren (la. creare erzeugen, erschaffen), aber das ist nur eine Facette dessen, was gute Musik ausmacht.
und wenn ich erfolg mit kommerziell gleichsetze, dann sind cover-nummern eben erfolgreicher.

handwerklich scheitern kann ich allerdings an jeder art von Musik.
 
Wobei sich die BB im Country Bunker am Ende doch wirklich "verbiegen".
Ich denke es geht darum Erfahrungen zu sammeln. Wenn man in einem Countryclub mit Bierflaschen beworfen wird und der Veranstalter einem das Bühnenlicht ausknipst ("those lights are out on purpose" :D) gibt es durchaus verschiedene Möglichkeiten damit umzugehen. Vielleicht schafft man sich für den nächsten Gig einen Country-Notfallsong drauf, oder man verarbeitet das ganze in einem neuen Stoner-Rock song mit dem Titel "this aint no Hank Williams song" :evil:
 
erfolgreich ist der, der das gesteckte ziel erreicht.
..Therapeutengewäsch :D Erfolg ist ein gesellschaftlich definierter Begriff, und die eigenen Ziele sind nur vor'm Spiegel interessant dabei.
Musik ist erfolgreich, wenn sie jemanden erreicht und der das gut heißt. Nach der motivationsmaschenmäßigen Definition könnte das Ziel ja auch sein, dass alle abgenervt den Saal verlassen ... ;)
 
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(...) heißt, demnächst wird pink floyd auftreten und queen cover songs zum besten geben, weil das publikum in dem moment lieber ein paar queen songs hören möchte? (...)

Wenn Du mit Deiner Musik Geld verdienen mußt, und Dein zahlendes Publikum Volksmusik hören will, dann wirst Du entweder Volksmusik spielen (und sie kommen immer wieder und Du kannst davon leben), oder Du spielst queen-cover, das Publikum buht Dich aus und kommt nie wieder.
Natürlich kannst Du Dein Geld im Supermarkt verdienen (Regale ein-/ausräumen) und Musik spielen, die Dir gefällt, auch wenn sie kein breites Publikum in Deine Vorstellung locken wird. Deine Kreativität, Freiheit und Freude haben im Leben einen höheren Wert als Geld.

Gruß, Bert
 
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My five Cents: Musik ist eine Herzens-Sache und deshalb sollte man auch immer auf sein Herz hören und sich niemals verbiegen und schon garnicht anbiedern.
Spielt mit der Band dass, was ihr auch selber hören wollt - alles Andere wird euch als Musiker nicht Glücklich machen und früher oder später zu Problemen führen.
 
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