Eigenes Ding machen, oder anbiedern?

  • Ersteller DarkStar679
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der bassist spielt noch in einer tribute band.....da hat er eigentlich ausreichend bühnenerfolg mit.
 
der bassist spielt noch in einer tribute band.....da hat er eigentlich ausreichend bühnenerfolg mit.
Na also, dann kannst du ihn damit argumentativ aushebeln. Lass es eure persönliches Vollrisiko-Ausprobierprojekt sein.
 
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schwieriges Thema.
viele gehen lieber auf Nummer sicher.

argumentativ ist da wenig zu machen.
 
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Hi,
vielleicht ein neuer Aspekt: Jeder bekommt das Publikum das er verdient!

Wenn Du primitivste Covermusik zum Mitgröhlen machst, bekommst Du zwar viel Publikum, aber es ist die Frage, ob Du so ein Publikum überhaupt willst?

Wenn Du andererseits Nieschenmusik machst, dann wird es halt umso schwerer genug Publikum zu ziehen, damit Ihr auch auftreten könnt. Deshalb müsst Ihr erstens gut sein und zweitens Euch was einfallen lassen.
 
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Genau.Denke auch das mit den Kompromissen ist suboptimal. Man macht ja gerade Musik die im besten Fall(wenn sich alle einig sind) kompromisslos ist. Klar das ein oder andere wird abgehobelt aber in der Grundrichtung sollte doch Konsens herrschen...One Dream, One Band, One Success...Sonst wie oben erwähnt : Band wechseln.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
nasi-goreng der war gut!;-)
 
Du bist ja total Vorurteilsfrei :whistle: :evil:
 
genau, und den härtesten song, den er je hörte war:


Großartig! In den späten 80ern durften wir als Vorband von Doro auftreten. Wir spielten Rock bin Metal. Aber das Publikum ging vor allem ab, wenn wir unseren "running gag" spielten, nämlich "Heidi - Deine Welt sind die Berge". Und zwar vor allem im ersten Teil, bevor der verrockte 2. Teil kam. Da grölten sie alle mit. :D :great:

Im übrigen bin ich auch für Authentizität. Trotzdem finde ich es durchaus sinnvoll, auch mal zeitweise in anderen Musikrichtungen/Bands mit zu spielen (bei mir war das mal kurz Funk, den ich eigentlich nie ausstehen konnte) und sei es nur, weil man auch da musikalisch was mitnimmt. Das Publikum ist mir inzwischen fast egal, das war aber in jüngeren Jahren schon anders. ;)
 
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Hier liegt ein Framing-Problem vor: Das Ideal ist das "ein eigenes Ding machen", wohingegen das Massentaugliche als "Anbiedern" dargestellt wird. "Anbiedern" an sich ist schon ein negativ konnotierter Begriff. Und damit ist die Entscheidung auch schon gefallen, bevor man die Frage überhaupt ausformuliert hat.

Das folgt dem alten Satz, dass es "hohe Kunst" und "niedere Unterhaltung" gibt, der Annahme, dass je nachdem was man erzeugt, dem auch ein moralischer Wert zugeordnet ist. Das macht eine Diskussion zur Abwägung aber schon schwierig, weil damit derjenige, der für die "niedere Unterhaltung", das "Massentaugliche", das "Anbiedern" argumentiert, aus einer unterlegenen Position heraus argumentieren muss.

"Hohe Kunst" besteht aber eben nicht bloß daraus, dass man sein "eigenes Ding macht", sondern dass man ästhetischen Mehrwert generiert. In Kunst ereignet sich Wahrheit - und das passiert nicht bloß, weil man die eigene Wahrheit präsentiert. Unpopuläre Musik zu spielen, nur weil sie aus einem selbst herauskommt, ist damit ersteinmal genauso gut oder schlecht, wie populäre Musik, die Vermarktungsbedingungen entspricht.

Wenn man jetzt die moralische Dimension aus der Frage herauskürzt, bleibt nur übrig: Will man Musik machen, die darauf ausgelegt ist, nur einem selbst zu gefallen, oder will man Musik machen, die darauf ausgelegt ist, anderen zu gefallen?

Und das läuft dann auf die hier schon teilweise angeklungenen Perspektiven hinaus: Will man etwas machen, was Erfolg verspricht, selbst wenn es nicht unbedingt Spaß macht? Hat man Spaß daran, etwas zu machen, was möglichst vielen gefällt? Will man etwas machen, was Spaß macht, auch um damit anderen zu gefallen? Will man etwas machen, das Spaß macht, ganz egal ob es auch anderen gefällt? Will man etwas machen, was Spaß macht, auch wenn oder weil es anderen garnicht gefällt?

Im Endeffekt würde ich als Antwort darauf geben: Who cares? Mach' deine Musik, gefalle damit, gefalle nicht damit, mach' fremde Musik, mach' gute Musik, mach' schlechte Musik, populäre Musik, Nischenmusik. Mach' das, was du kannst, und das, was dich glücklich macht.
 
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der gemeine deutsche dieser epoche...

Keine Ahnung, woher Du Dein Bild der 70er hast.

Ich kann Dir versichern, ein Stück neben der Single

proxy-image


stand schiedlich friedlich die LP

proxy-image


im Plattenschrank.

Die Ähnlichkeit des Covermotivs verblüfft mich auch heute noch. :D
 
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(...) oder ob wir musik für ein publikum machen und quasi der publikumsgeschmack die richtung vorgibt? (...)

Wenn Ihr Volksmusik und den deutschen Schlager spielen wollt - bitte schön.

Mein Musikgeschmack ist sehr eng geschnitten, dennoch schätze ich die Vielfalt der musikalischen Richtungen und vor allem Musiker, die ihren eigenen Stil bringen, denn nur dann können sie hinsichtlich Kreativität und Interpretation aus dem Vollem schöpfen.

Gruß, Bert
 
Ich habe das Gefühl mit meiner Musik Pop-Metal nach Schema F zu machen, der zu anbiedernd für Fans von Metal ist und trotzdem noch zu Metal für den Rest. Gerade am Anfang habe ich mir noch Gedanken darum gemacht, ohne wirklich ein Ziel (es soll oder soll nicht gefallen) damit zu haben. Beim nächsten Album ist das komplett weg. Noch eine klebrig-klischeehafte Synthmelodie zwischen den Riffs verstecken? Jop. Stumpfer auf die Zwölf Chorus? Immer doch.

Find ich es gut, wenn es jemandem gefällt? Klar. Ist es mir egal, wenn es niemandem außer mir gefällt? Ja. Ist das nur ein Hobby ohne jeden finanziellen Anspruch? Genau. Bin ich genau wegen solcher Sachen alleine ohne Band unterwegs, weil die Bandbreite von "ich brauche Publikum und/oder Erfolg" zu "es soll Spaß machen" mir zur kreativen Verwirklichung zu anstrengend ist? Natürlich. Hilft dir das? Vermutlich nicht. Aber wenn dein Bassist sich schon anderswo "anbiedert" - wozu dann bei einer Stoner Rock Band? Das ist doch ohnehin nicht mitten im Mainstream, da ist mehr eigener Charakter doch eher Erfolgskriterium als Schema F-Songs...
 
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Also ich halte nichts von so einer Entweder-Oder Entscheidung. Ich bin dafür das zu machen, was einem selbst und als Band am meisten gefällt. Das kann durchaus was 100% Eigenständiges, oder 100% Anbiederndes, oder was dazwischen sein. Beides ist vollkommen okay.
 
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Ich würde die Frage anders stellen:
Lohnt es sich etwas anderes zu machen, als was einem Spaß macht?
Das beantwortet sich, wenn man etwas als Hobby betreibt, schon ziemlich leicht und da sollte man IMO "unterm Strich" immer Bock darauf haben, was man macht.

Worauf man allerdings Bock hat, ist dann wieder eine ganz andere Frage.

Ich kann super gut damit leben, viel bessere Songs nachzuspielen, als ich selber schreiben könnte. Auch finde ich es durchaus "bereichernd" auch Gigs vor mehr als nur einer Hand voll Leuten zu spielen und wenn das den Leuten auch gut gefällt. Dafür spiele ich auch mal den einen oder anderen Song, den ich persönlich nicht für den absoluten Brüller halte.

Die Zeiten, wo ich mein eigenes Ding machen "musste", weil ich das so wollte, habe ich aber auch gehabt. Das hat natürlich auch befriedigende Seiten, der Kreativität freien Lauf zu lassen und und etwas "Eigenes" zu erschaffen. Da ist das aber viel schwieriger, dafür auch ein Live-Publikum und Gigmöglichkeiten zu finden. Auch ist es idR. schwieriger, das in einem Bandkontext umzusetzen. Songs im Probenraum zu zusammen zu erarbeiten ist IMO oft extrem zeitaufwendig. Was da häufig läuft, ist dass zu/über eine Song Idee gejammt wird. Aber bis daraus dann wirklich ein vernünftiges Stück wird, ist es oft ein sehr langer Weg... So ist es leider oft erlebte Praxis, dass Bands mit eigenen Stück nie ein komplettes Programm fertig bekommen, was ich dann wiederum auf die Dauer auch sehr frustrierend fand.
Da ist IMO das Medium "Recording" viel besser, um etwas "Eigenes" zu schaffen. Der dafür notwendige Entscheidungsfindungsprozess ist viel einfacher umzusetzen. Das Arbeiten ist von vornherein mehr Song orientiert und man findet auch leichter ein interessiertes Publikum, selbst wenn das vielleicht nicht besonders groß sein wird.
 
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ich stehe auf dem standpunkt....eigenständig sein, selbst, wenn es keiner hören will.
..eine Frage der Fähigkeiten, Ziele und der Persönlicheit, eventuell auch des Zeitaufwandes (beim Eigen+Fremd-Materialmodell in verschiedenen Formationen etwa).
Ich bin gerne bereit, Material von "anderen", aber doch bitte an der Band beteiligten zu spielen, Nachspielerei von fremden Erfolgssachen ist einfach nichts für mich. Ich bin denn auch niemand, der von Musik leben muss oder will. WEnn man "nix anderes gelernt" hat, muss man eventuell in den Apfel beißen, egal ob mit oder ohne Sodbrennen. Ohne Existenz-Druck würde ich immer "eigene" Sachen machen.
 
Ich mache Musik weil ich mit meinen Kumpels Spaß haben will und weil ich die Musik machen will die mir (uns) gefällt.
Wichtig finde ich das man das was man macht überzeugend rüber bringt.
Mit Cover Mucke kann man zwar Geld verdienen wenn man gut ist aber für mich persönlich war das nie eine Option.
Das Wichtigste überhaupt ist das man nicht aufgibt, immer weiter macht und Fun dabei hat.
Kleine Club Konzerte waren bei uns meistens die besten Gigs, lieber 30 Leute die mitmachen, wie 300 die dich nur komisch anglotzen :)

Keep on rockin' :)
 
Es wurde ja schon angesprochen:

Erfolg (Fans, finanziell ...) hat man, wenn genügend Leute das hören möchten, was man an Musik macht und das gut finden. Je nach Genre ist das ein unterschiedlicher Personenkreis.

Wenn man genau sein Ding macht, dann hängt es eben stark davon ab, ob sich dafür genügend "Follower" finden oder nicht.

Das eigene Können spielt dabei nicht unbedingt eine Rolle. Wenn man ganz abgefahrene schnelle Soli (egal welcher Stil, Metal oder Jazz ...) spielen kann ist das eventuell aber nicht das, was viele hören wollen. Dafür kann ein 2-3 Akkord Song mit einer schönen Stimme viele Zuhörer begeistern.

In unserem Trio halten wir das so: In erster Linie spielen wir Stücke, die wir gerne spielen (Jazz, Latin, Pop - eigene Cover-Versionen). Ein neues Stück wird angefangen und dann schauen wir, ob sich das entwickelt. Und wir checken dann, ob das wohl auch für unser Publikum hörenswert wird. Stücke, die nicht zünden, oder bei denen wir spielerische oder gesangliche Defizite haben, fliegen wieder raus, eventuell bevor sie auch zum ersten Mal vor Publikum gespielt werden.
So haben wir ein Programm, das uns Spaß macht und eine gute Chance haben, dass es auch beim Publikum gut ankommt. Einfach immer mal wieder das eigene Programm aus Publikumssicht anschauen. Nicht anbiedern - sprich die Auswahl so treffen, dass man möglichst viele anspricht - egal ob man die Stücke mag. Das geht nach hinten los. Wenn es einem nicht selber Spaß macht, kommt auch beim Publikum nichts an.

Ein Ex-Kollege hatte eine ganz schräge Band, die haben auch so Dinger wie 13/16 Takt und viele Disharmonien drin gebracht. Der hat sich bittter beklagt, dass er zuwenig Publikum hat ... Perspektivwechsel hätte da gut getan. Wenn man ganz abgefahrene Dinger macht, technisch perfekt ist, heißt das leider noch lange nicht, dass man auch genügend "Konsumenten" findet.
 
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