Habe da auch eine Story zu bieten. Ist Jahre her, da habe ich in den Ebay Kleinanzeigen eine sehr schöne Ibanez Prestige entdeckt, zu einem Hammer-Preis.
(Sorry, aber der Rest im Telegrammstil, weil angeborene Schreibfaulheit
)
Besichtigung vereinbart, in der Wohnung des Verkäufers.
Hinterste Pampa. 120 km gefahren – niemand zuhause. Toll!
Nachrichten gecheckt – aha, Verkäufer ist im Gemeindezentrum, also dort.
Im Gemeindezentrum kein Verkäufer, nur ein paar ältere Christinnen.
„Ja, ja, den Verkäufer kenne man, der war gerade noch hier, der ist sehr nett und freundlich.“
Eine meinte: Ach, Instrumente? Die haben wir hier und schloss eine Kammer auf, mit Keyboards, Akkordeons, Xylophonen, Schellenkränzen, etc. Auch ein paar Instrumentenkoffer, die ich zu dem Zeitpunkt eher beiläufig wahrnahm.
Plötzlich Anruf von Verkäufer, er wäre da und dort oder so, die Christinnen würden den Weg zeigen. Christinnen aber keinen Plan. Rückruf → ok, Treffen vor der Metzgerei.
Verkäufer erscheint, will uns mit seinem Auto? (eher ein Witwenmacher) mitnehmen, wir (meine Freundin und ich) lehnen dankend ab, weil Typ offensichtlich sturzbesoffen und folgen im eigenen Wagen.
Fahrt zu einem Gehöft ausserhalb, dort in den Keller. Alles dunkel, miefig und versifft. Pentagramme, Rinderschädel, umgedrehte Kruzifixe. Plakate von Splattermovies. Ca. 5 (wenigstens) bekiffte Jugendliche auf den Sofas, ein Schlagzeug, paar Amps. Ständiges Gekichere, Pommesgabel und Fratzen. Alle Klischees erfüllt, na sauber.
Ich sinngemäß: „Ich dachte, ihr seid Christen?“
Eine Tussi: „Ja, drum glauben wir auch an den Teufel.“
Christenlogik(!?)
Eine Ibanez hervorgekramt. Keine Prestige und komplett anderes Finish. Zerkratzt, abgeplatzt und einfach Schrott. Niemals die Gitte der Fotos!
Ich: „Wollt ihr mich jetzt vera*****?“
Verkäufer: „Jetzt gibste das Geld her und nimmst die mit.“
Ich: „Danke, aber das war‘s dann.“
Er: „Dann bleibt aber deine Freundin hier.“ und baut sich vor Tür auf.
Rote Linie überschritten!
Ich: „Weg von der Tür oder Aua.“
Er blockiert, wir wollen raus. Die anderen springen auf, Gerangel, Flüche, Spucken, etc. Ich, Nahkampfausbildung, eingesetzt. Letztlich rausgekommen und im Wagen durchs geschlossene Tor (Pajero mit Stierfänger) geflüchtet.
Freundin mit Nerven fertig, ihre Brille verloren, will Polizei rufen.
Ich habe andere Idee:
Zurück zum Gemeindezentrum, Christin erzählt, dass mit Verkäufer handelseinig und ich ihr das Geld geben soll (mit insgeheim gehörigem Abzug wegen Tätlichkeiten und der Brille – meine Logik jedenfalls). Sie geht nach Zögern darauf ein. Kammer aufgeschlossen, Koffer sondiert und siehe da→ die richtige Ibanez darin, guter Zustand. Koffer mitgenommen ab durch die Mitte.
Habe Freundin Brille natürlich ersetzt und von dem Dreckspack (gottseidank) nie wieder was gehört.
Dürften sich „schwarz“ geärgert haben!
Hehe!