(Ebay) Kleinanzeigen - Netiquette, Anekdoten, (Un-)Erfreuliches

Früher (bis 80er Jahre) galt als Faustregel bei Topmarken Gebrauchtpreis = 50 % des Neupreises, bei anderen Marken deutlich weniger.
Das ganze noch etwas korrigiert durch den Zustand, also etwa 40-60 % bei Topmarken (wirklich nur Fender, Gibson, damals Rickenbacher, Guilt, Charvel USA, Schecter USA, usw.)
Durch ebay und diese Vintagewellen ab den 90ern haben sich Gebrauchtpreise durch die immense Anzahl potentieller Käufer deutlich erhöht. Das macht schon einen Unterschied, ob man als Käufer früher nur auf Kleinanzeigen der Tageszeitungen, das schwarze Brett in Musikhäusern und (wenn man das für Geld kauft) den Verkaufsteil von Fachzeitschriften angewiesen war oder jetzt weltweit kostenlos im Internet suchen kann. Durch die jetzt viel größere Nachfrage (auch der Interessent aus den USA kann bieten) sind die Preise gestiegen.
Trotzdem finde ich 3/4 für ein gewöhnliches Modell deutlich zu viel, wenn der Verkauf nicht ganz kurz nach Erwerb geschieht und noch Garantie usw. bestehen.
 
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Was wäre denn eigentlich angemessen?
Nehmen wir an, das Instrument ist wirklich in einem sehr guten Zustand, wäre es dann okay, 20 bis 25% vom Neupreis abzuziehen, oder wie kommt Ihr zu Euren Preisvorstellungen? :)
Ich finde da gibt es definitiv keine Faustregel. Zum einen gilt natürlich immer das Thema "Angebot/Nachfrage", zum anderen (und für mich noch viel wichtiger) geht's um das Produkt selbst. Es gibt Produkte welchen nach dem Kauf, also gebraucht, automatisch vielleicht nur noch die Hälfte wert sind. Dann gibt es Produkte, die (einwandfreier Zustand vorausgesetzt) aufgrund ihrer Qualität von ihrem Neupreis nichts oder nicht viel verlieren (ich hab da z.B. Strymon im Kopf).
Für mich liest sich so was eher gruselig, dass arme Instrument, völlig vernachlässigt und ungeliebt :tongue:
Wenn da "gut eingespielt und gepflegt" stehen würde, dann käme ich eher auf den Gedanken mal weiter zu lesen.
Ich denke der Wohnzimmer-Satz wird in erster Linie benutz um einen gepflegten Zustand zu beschreiben.
Wenn ich Verkäufer anschreibe, deren Preisvorstellung deutlich über der Meinen ist, dann schreibe ich meist dazu, dass sie meine Mail bitte nicht falsch verstehen sollen, dass ich lediglich mitteilen möchte, zu welchem Preis ich Interesse an dem von ihnen angebotenen Artikel habe.
Ich schreibe idR dazu, dass sie natürlich schauen können, ob sie zu ihrem Preis einen Käufer finden. Sobald sie jedoch bereit wären, auch zu dem von mir genannten Preis zu kaufen, fände ich es toll, wenn sie sich melden.
Das klappt mal, und mal nicht. Manchmal hatte ich kein Interesse mehr, bis sie sich gemeldet haben, aber es kam so auch schon, meist mit ein paar Wochen Verzögerung, zu Käufen. Böses Blut gab es auf diese Art Mails aber noch nie, und das ist ja auch was wert...
Ja, ein klasse Beispiel dass auch der Ton die Musik macht.
 
Um in Verhandlungen bei 2/3 des Neupreises zu landen, muss man natürlich als Käufer tiefer in die Verhandlungen einsteigen - was hier aber von einigen anscheinend bereits als unverschämt bezeichnet wird.
Meine letzte Kauferfahrung in den Kleinanzeigen (allerdings kein Musikinstrument): Ikea-Regale, NP 210 €, angeboten für VB 84 €, mein (höflich formulierter) Preisvorschlag 60 €, Deal für 70 €.
Dass mein Vorschlag 70% der VB betrug, hätten einzelne hier anscheinend schon als persönliche Beleidigung empfunden... :nix:
 
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So ein Angebot ist auch etwas dreist... an dich würd ich nicht verkaufen :)
 
Trotzdem finde ich 3/4 für ein gewöhnliches Modell deutlich zu viel, wenn der Verkauf nicht ganz kurz nach Erwerb geschieht und noch Garantie usw. bestehen.

Gebraucht hieß früher mal ca. 50 % und dann Abzug wenn Mängel bestehen.

Die Preisgestalltung für gebrauchte Gegenstände, insbesondere aus dem Musik-Bereich ist aber heute teilweise abenteuerlich.

Beispiel1 Festpreis: Ein modernes China-Mikrofon, ohne Granatie wird zu einem deutlich höheren Preis angeboten, als dieses neu, mit Garantie und incl. Versand beim Versandhändler zu bekommen ist. Freundliche Hinweise darauf werden dann pampig quittiert. Das geht schon etwas in Richtung Nepp.

Beispiel2 Auktion: Da wird für ein Allerweltsgegenstand plötzlich für mehr als Neupreis ersteigert und dann kommt noch Versand drauf. Das identische hätte ich beim großen T für weniger bekommen.
 
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Früher (bis 80er Jahre) galt als Faustregel bei Topmarken Gebrauchtpreis = 50 % des Neupreises, bei anderen Marken deutlich weniger.
Trotzdem finde ich 3/4 für ein gewöhnliches Modell deutlich zu viel, wenn der Verkauf nicht ganz kurz nach Erwerb geschieht und noch Garantie usw. bestehen.

Zustimmung.
55-60 % des Neupreises (bei einem Markenartikel) zum Zeitpunkt des Kaufs sind ok wenn der Artikel neuwertig und nicht älter als 1 bis maximal 3 Jahre ist. Gebrauchsspruren, Mängel entsprechend weniger.

Als Gebrauchtkäufer hat man in der Regel kein Umtauschrecht. Während man bei einem Neukauf bei Nichtgefallen umtauschen kann, hat man diese Option als Gebrauchtkäufer nicht.
Wurde an dem Artikel rumgepfuscht? Wer kann schon z.B. in einen Amp reinschauen und sagen ob da ein Möchtegern-Modder rumgepfuscht hat? Vielleicht ist genau dies ja der Verkaufsgrund?
Die meisten Verkäufer reagieren ja schon pampig, wenn man nur mal einen Blick in das Elektronikfach einer E-Gitarre werfen möchte, oder die Funktion des Trusrods prüfen möchte. Manche Verkäufer sind ja noch nicht mal Erstkäufer und haben selber noch nie einen Blick ins E-Fach geworfen, sprich sie wissen selber nicht was los ist.
Fake? Die Gefahr besteht bei Markenartikeln immer.
Versteckte Mängel?
Garantiezeit abgelaufen.
...um nur mal ein paar Punkte aufzuzählen, die es durchaus rechtfertigen einen Gebrauchtpreis in den oben genannten Regionen anzusetzen. Das ist nicht frech oder unverschämt, sondern einfach der Tatsache geschuldet daß es sich um gebrauchte Ware handelt und der Gebrauchtkäufer obendrein sämtliche Risiken zu tragen hat.
Ca die Hälfte des Neupreises, oder sogar weniger ist auch bei anderen Gebrauchtwaren, Fahrräder, Stereoanlagen, etc. durchaus üblich. Wieso sollen da ausgerechnet Instrumente, welche neu sowieso schon völlig überteuert verkauft werden, da eine Ausnahme machen?

Angebote z.b einer Mexico Strat die irgendwann einmal für 400-450€ neu gekauft wurden und Jahre später, aktuell für 400-450€ € angeboten werden, sind einfach lächerlich.
Solchen armseeligen Krämerseelen empfehle ich mal einen Flohmarkt zu besuchen. Dann wissen sie zu welchen Kursen gebrauchte Sachen gehandelt werden. 10-30% vom NP und dann fängt das Handeln erst an....
Antiquitäten ausgenommen.
 
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Es kurisiert in Verkäuferkreisen der Spruch: "... und jeden Morgen steht ein Dummer auf. Die Kunst ist es Ihn zu finden."

Angebote z.b einer Mexico Strat die irgendwann einmal für 400-450€ neu gekauft wurden und Jahre später, aktuell für 400-450€ € angeboten werden, sind einfach lächerlich.

Es liegt aber am Kunden selber ob die Ware ihm das Geld wert ist oder nicht. Ich für meinen Teil versuche mich vorher zu Informieren was die Ware für einen Neupreis hat(te) und wie die Gebrauchtpreise so sind.

Sich auf Aussagen von Verkäufern oder alleinig auf deren Preisvorstellungen zu verlassen, würde mich in die Riege der Verkaufsopfer stellen.
 
Wow.. klingt ja so, als ob alle Verkäufer miese Bazillen wären :weird:

Ich verkaufe z.Zt auch recht viel und auch einiges im gehobenen Segment. Ich richte mich einfach nach den anderen Angeboten und den verkauften Angeboten bei Ebay. Weil ich keinen Bock auf diese Fuggerei habe, mache ich meistens FP und das funktioniert recht gut. Ist mir ein Interessent Sympatisch, fragt jemand nett oder hat gute Argumente kann man auch im Rahmen noch über den Preis sprechen.

Ich hab auch in letzter Zeit einiges gekauft und durch gezielte Fragen bin ich schon lange nicht mehr voll auffe Schnauzew gefallen. Im Zweifelsfall Finger weg, Preis runter oder einfach auf das "X" oben rechts klicken :D
 
Grade noch mal zum Spaß 'Fender Telecaster' eingegeben.
Ich sag mal über 80% sind unrealistische Preise!
Dann noch z.T. rumgepfuscht und gebastelt.
Keine Garantie mehr.

Da kann man wirklich neu kaufen.
 
Wow.. klingt ja so, als ob alle Verkäufer miese Bazillen wären :weird:

Wie in jedem Bereich gibt es schwarze Scharfe, diese sind aber deutlich in der Minderheit. Sorry, eine Verallgemeinerung auf alle Verkäufer war nicht mein Ziel. :eek:

Es gibt aber Abzocke und welche, die es darauf bewust anlegen. :evil: Hier hilft nur Holzauge sei wachsam.
 
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Wow.. klingt ja so, als ob alle Verkäufer miese Bazillen wären :weird:

Nein.
Aber es handelt sich nunmal um gebrauchte Ware. Da kann der Verkäufer sich Preise 20-30 % unter Neupreises abschminken.
Ohne Umtauschrecht und oft schon die Garantie abgelaufen, Gebrauchspuren.
Das macht sich nunmal im Preis bemerkbar.
Wer neu kauft und wieder verkauft verbrennt bares Geld. Wer das nicht will, oder sich nicht leisten kann, sollte die Finger davon lassen.
 
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El Chaos
  • Gelöscht von Johannes Hofmann
  • Grund: Auf Wunsch des Autors
Wieso, was ist denn passiert?
Hast du mit Überweisung vorab bezahlt?
 
Wer das nicht will, oder sich nicht leisten kann, sollte die Finger davon lassen.

Das wäre vlt. für dich auch für den Gebrauchtmarkt und die dort aufgerufenen Preise stellenweise kein schlechter Denkanstoß.
Wenn jemand beim Verkaufspreis hoch einsteigt, ist das seine eigene Sache. Er macht es aus einem ihm persönlich sinnvoll erscheinenden Grund. Er zwingt niemanden, diesen Grund nachvollziehen zu können und zu kaufen. Er legt lediglich einen Preis nach seiner eigenen Meinung fest.
Ein Ford Mustang Fastback in fabrikneuem Zustand kostet heute auch mehr als damals neu. Das ist so, weil er über die Zeit einen Wertgewinn erfahren hat, den vlt. auch du nachvollziehen kannst. Oder würdest du da auch sagen: "Es handelt sich um gebrauchte Ware. Das macht sich nunmal im Preis bemerkbar." Und mal nebenbei, hoffentlich betrachtest du dann deine Gebrauchtpreise auch unter Berücksichtigung der Inflation.
Alles kann im Wert fallen, aber auch steigen. Das muss man nicht akzeptieren, aber zwangsweise damit leben.
 
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Das wäre vlt. für dich auch für den Gebrauchtmarkt und die dort aufgerufenen Preise stellenweise kein schlechter Denkanstoß.
Ich habe es nicht nötig meine abgetragenen Sachen zu überzogenen Preisen anzubieten. Geld kann ich an anderer Steller effizienter reinholen. Mit Arbeit.;)
Und ich habe auf der anderen Seite kein Bedürfnis irgendwelchen Krämerseelen mit ihrem Wertsteigerungsgefasel die Taschen zu füllen.
Gewiss es gibt Sammelobjekte und ähnliches, wo es noch mal etwas anders aussieht.
Aber heutzutage führen sich immer mehr "Verkäufer", welche eine verranzte Mexico Strat verhökern wollen so auf, als hielten sie ein Objekt mit ungeheuren Wertsteigerungspotential in der Hand.

Wer Geduld mitbringt findet auch etwas passendes zu einem fairen, angemessenen Preis.
Muß man nur etwas geduldiger sein als mal eben Ebay und irgendwelche Forenflohmärkte zu durchforsten. Und es klappt halt nicht wie bei einem Neukauf hier und jetzt und sofort.
Wenn erst mal etwas Zeit vergeht, bekommt man eine gute Übersicht und oft wird aus "muss ich haben" -> "wäre vielleicht ganz nett" -> "brauche ich das wirklich?"
Mit kühlen Kopf und Geduld kommt man auch heutzutage noch gut über die Runden.;)
 
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Geld kann ich an anderer Steller effizienter reinholen. Mit Arbeit.;)

Wer Geduld mitbringt findet auch etwas passendes zu einem fairen, angemessenen Preis.
Muß man nur etwas geduldiger sein als mal eben Ebay und irgendwelche Forenflohmärkte zu durchforsten.

Sehe ich da ein Widerspruch? Suchen nach passenden Angeboten dauert auch seiner Zeit und ...das kostet wiederum Geld, oder nicht?
 
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Ich habe es nicht nötig meine abgetragenen Sachen zu überzogenen Preisen anzubieten. Geld kann ich an anderer Steller effizienter reinholen. Mit Arbeit.;)
Was hat das mit der Preisgestaltung auf dem Gebrauchtmarkt zu tun?

Und ich habe auf der anderen Seite kein Bedürfnis irgendwelchen Krämerseelen mit ihrem Wertsteigerungsgefasel die Taschen zu füllen.
Gewiss es gibt Sammelobjekte und ähnliches, wo es noch mal etwas anders aussieht.
Und ab wann ist etwas ein Sammelobjekt und wertsteigerungswürdig?
 
Letzt endlich ist es Nachfrage und Angebot, was die Preise gestalltet. Und wenn ich ungeduldig bin verkaufe ich unter dem Preis, bzw. kaufe ich über den Preis. :eek:

Und wenn jemand Mondpreise will, aber keiner hinterdem Mond lebt, wird er schon mit dem Preis runter gehen, oder drauf sitzen bleiben.:evil:

Ich habe in der letzten Zeit einge nette Mikrofone aus den Teich gezogen, zu durchaus brauchbaren Preisen. U.a. ein Telefunken (AKG) D19 C (Beatels-Mikrofon) oder auch ein Telefunken M 611 (auch AKG).

Hätte ich diese hier und sofort haben wollen, wären sicherlich in Summe 300 bis 400 Euro dabei. Aber so habe ich ruhig gewartet und in Summe keine 50 Euro hingelegt.:great:
 
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Sehe ich da ein Widerspruch? Suchen nach passenden Angeboten dauert auch seiner Zeit und ...das kostet wiederum Geld, oder nicht?

Sehe ich nicht so.
Wieso kostet das Geld wenn ich mich in meiner Freizeit, zu Zeiten wenn ich mich nicht zu anspruchsvolleren Aktivitäten aufraffen will, ein wenig umsehe?

Wenn ich mich entschlossen habe mich von einem Stück zu trennen, setze ich einen fairen Preis an und habe es in der Regel innerhalb 1-3 Tagen abgewickelt. Ein paar Mails beantworten, auch mal nette Telefonate mit Musikern und das Thema ist erledigt. Raus aus dem Haus raus aus dem Kopf, fertig.
Für was soll ich mir wochenlang einen Kopf machen, daß ich ja nicht zu wenig raushole?
Wenn ich das schon sehe, wie mancher Artikel über Wochen, teilweise Monate immer wieder auftaucht. Erst mit Phantasiepreis + Mondbeschreibung, dann etwas günstiger, dann noch mal günstiger (aber immer noch überzogen) mit dem Vermerk "letztes Angebot sonst behalt ichs"....Lächerlich.
Aber hey, wers nötig hat, bitte.
 
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Wieso kostet das Geld wenn ich mich in meiner Freizeit, zu Zeiten wenn ich mich nicht zu anspruchsvolleren Aktivitäten aufraffen will, ein wenig umsehe?

Sobald ich Zeit aufwende etwas zutun - einen Verkauf bzw. ein Angebot vorzubereiten ist auch eine durchaus anspruchsvolle Arbeit - habe ich Aufwand. Wie dieser Aufwand nun bewerte wird, muss jeder selber sehen.

Nur stell sich immer die Frage ob der Aufwand sich lohnt etwas zu verkaufen, oder ob der Weg zur Mülltonne für mich im einer Gesammtbetrachtung günstiger ist.
 

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