E-Gitarren-Voodoo - meine (nicht ganz ernst gemeinte) Abrechnung

  • Ersteller DerZauberer
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Meine Putzi flippt bei meinen Dive-Bombs total aus...:stars:
 
Dass die beiden Gitarren trotz dieser wissenschafltich belegten Fakten (?) komplett anders klingen, ist für mich das eigentliche „Voodoo“ ;-) Oder wo liegt da mein Denkfehler?
Nö... da ist gar kein Denkfehler... und auch die "Wissenschaftler" behaupten nicht, dass 2 identisch gefertigte Gitarren nun gleich klingen müssten... Ganz im Gegenteil, Prof. Zollner - z. B. - schreibt, dass einfach zu viele Komponenten, mit Toleranzen zusammen kommen... Nehmen wir mal das Magnetmaterial... Das beliebte "Alnico"... gibt es in den unterschiedlich abweichenden Legierungen (sogar innerhalb einer Spezifikation " 2, 3, 5" usw.) und schon bei der Magnetisierung wurden unterschiedliche Feldstärken - bei einem PU - festgestellt... Der CU Lackdraht hat Toleranzen... Die Legierungen von Brücken und Saitenhaltern haben schwankende Werte... Genauso sieht es bei den Saiten aus... Kondensatoren schlagen mit ca. 10% Toleranz zu... und so kommt Eines zum Anderen...

Von daher sind ja auch Aussagen wie "Vintage Sound" einfach nur Werbewirksame Aussagen... An was bitte schön willst du das festmachen... Oder so Aussagen wie "durch das Cryo Tuning hat die Gitarre eine Seele bekommen..."... " Jetzt hat sie unten herum mehr Druck..."... hä? wie jetzt... wenn doch schon bei 2 identischen Instrumenten Klangunterschiede vorhanden sind...
 
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Schon wenn man den Saitenreiter um einen 1/10tel mm verschiebt, entsteht ein anderer Klang...

Hautabrieb unterhalb der Saite erzeugt Banjo-Klänge...:)
 
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Ja, aber fürs menschliche Ohr erst hörbar bei größeren Toleranzen
 
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Insofern tue ich mich schwer damit, „Voodoo-Experten“ von vorneherein als Scharlatane abzutun, nur weil ich einen Unterschied nicht höre und/oder er für mich keine Relevanz hat. Oder mir jemand anhand von Messwerten und Diagrammen zeigt, dass ein Signal technisch identisch ist.

Ich nicht! :D Aber lassen wir diese "Experten" doch selbst sprechen:

Wer nicht hören will, muss fühlen ... so war im Januar dieses Jahres ein Artikel im Bereich "Gitarren-Tuning" einer E-Gitarrenfachzeitschrift überschrieben. Darin berichtete ein gewisser Udo P. - wir wollen ja keine Namen nennen ;) - von einem Blindtest, den er im Rahmen eines Workshops mit 30 Teilnehmern durchgeführt hatte. Er schickte voraus, dass er von solchen Blindtests eigentlich nichts halte, da nur die Ohren der Zuhörer beteiligt seien und sie keinen Eindruck des Spielgefühls und der Verzückung des Spielers ergäben.
Die neun getesteten Instrumente waren zwei alte Gibson Les Pauls und zwei Gibson Custom Shop Collectors Choice Les Pauls, die mit alten (PAF) Tonabnehmern, Cryo-Tuning-Brücke, Kondensatoren, etc. ausgerüstet wurden, um das "old wood" besser beurteilen zu können, sowie drei alte Stratocaster (61er, 62er, 63er) und zwei neue "Relic-Modelle".
Der Amp war ein Selbstgebauter des Vorführenden.
Er spielte also hinter einem langen Vorhang seinen Hörern einige Akkorde und Licks vor.
Das Ergebnis:
"Die ersten Reaktionen der Zuschauer waren typisch für das, was für den Rest dieses Tests folgen sollte: Die meisten Zuhörer hielten die neue Stratocaster für die alte, ... Gleichgültig in welcher Kombination ich diesen Test wiederholte, die Zuhörer lagen mit ihren Tipps fast immer falsch. Ja nicht einmal die Besitzer der Vintage-Gitarren, die ebenfalls unter den Zuhörern saßen, konnten ihre eigenen Instrumente heraushören. Sogar wenn ich zweimal hintereinander dasselbe Instrument spielte, wurden Unterschiede, die es ja eigentlich gar nicht geben durfte, beschrieben. Schon nach zwanzig Minuten Stratocaster testen, hörten die meisten Zuhörer gar nichts mehr. ... Obwohl ich selbst beim Spielen hinterm Vorhang teils erhebliche Unterschiede empfand, blieb die Verwirrung auch bei dem Les-Paul-Test bestehen. Das was ich beim Spielen fühlen konnte, kam beim Zuhörer nicht an. Mehr gibt es zum Blindtest eigentlich nicht zu sagen."
So weit ganz richtig der Autor. Er merkt noch an, dass man, hätte er eine günstige Epiphone gespielt, sie wohl auch nicht erkannt hätte.
Aber nach der Mittagspause kam die Wende:
Jetzt durften die Zuhörer selbst spielen und nun waren die Unterschiede auf einmal zum Teil "enorm"! Weil sie beim Zuhören nicht "gespürt" hatten, wie die Instrumente waren und weil die Instrumente vorher immer nach dem Spieler, also Udo P. geklungen hatten!
"Spielt ein anderer, sind die Klänge vielleicht ganz anders."
Weitere Zitate erspare ich mir, wer will mag es selbst lesen, Copyright und meine Tippfaulheit stehen dem entgegen, ausser dem abschliessenden Satz, der es doch wert ist, gelesen zu werden:
"Wenn wir ein Instrument spielen, scheinen wir mit allen Sinnen zu musizieren und nicht nur mit den Ohren ... Bis zum nächsten Mal!"
Es reizt mich allerdings hinzuzufügen: Sofern wir noch bei allen sind! :evil:
Der Psychologe sagt dazu wahrscheinlich: It´s all in your head.
Der Autor sah sich aber in der Ablehnung von Blindtests bestätigt, was ja kein Wunder ist, wenn man das Ergebnis sieht.
Ich hätte aber den Test weitergeführt und den anderen Teilnehmern die Instrumente ausgehändigt, ohne das Alter oder die Marke zu nennen, anonym sozusagen. Und zwar im Dunkeln! Oder eine Epiphone dazwischen auch mal als "Vintage-Gibson" angepriesen. Was die Probanden wohl dann gehört hätten?


Irgendwie ist das typisch für uns Musiker: Wir akzeptieren, dass dem einen der Whopper besser schmeckt als der Big Mac. Den einen die Pizza glücklicher macht als „haute cuisine“. Oder die Pommes mehr als die Bratwurst.

Mit den Gitarren ist es offensichtlich wie mit dem Essen:
Wenn man weiss, dass das Essen teurer war, dann schmeckt es einfach besser! Umgekehrt kann es sein, dass man ein schlechtes Gewissen hat, wenn man billiger isst, wie eine US-Studie im letzten Jahr ergab.

Die Forscher boten 139 Restaurantgästen ein All-You-Can-Eat Buffet in einem gehobenen italienischen Restaurant an – die einen mussten vier, die anderen acht Dollar bezahlen. Obwohl alle Gäste die selbe Art und Menge an Speisen aßen, bewerteten sie den Restaurantbesuch unterschiedlich. Diejenigen, die acht Dollar bezahlt hatten, beurteilten ihn im Durchschnitt um 11 Prozent besser. Die Besucher, die nur vier Dollar zahlten, fühlten sich eher schuldig und überfüllt.
Auch Preisänderungen könnten den Gast beeinflussen, so die Studie. Preissenkungen können zum Beispiel die Wahrnehmung des Lokals stark beschädigen und dem Gast das Gefühl geben, das Gericht wäre weniger wert.

Und bei teureren Dingen wie dem Hummer spielt auch der Preis eine Rolle, wie der Experte weiss:

Hohe Preise sind ein wichtiger Teil des Hummer-Images geworden. Wie bei vielen Luxusgütern ist das Ausgeben von Geld eng mit dem Vergnügen verbunden. Studien zeigen, dass Menschen in Blindverkostungen billigen Wein bevorzugen, aber mehr Freude daran haben, Wein zu trinken, der ihnen als teuer beschrieben wurde. Würde Hummer so viel kosten wie ein Hühnchen, dann würden wir ihn vielleicht weniger genießen.

Erinnert das nicht irgendwie an teure "Vintagegitarren"?
Ich muss immer an die Austern denken, die früher einmal ein Arme-Leute-Essen waren, bis sie selten selten geworden waren. Seitdem gelten sie als teure Delikatesse! Genauso ist es doch mit den alten Gitarren.

Alles eine Frage der Psychologie! :D
 
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Ich habe vergessen hinzuzufügen, dass es aber sehr wohl messbar ist bei kleineren Toleranzen, die das menschl. Ohr nicht mehr wahrnimmt.
Ja, sicherlich ist es Messbar... und meine "Fledermausohren" waren eher ironisch gemeint...
 
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Habe ich schon verstanden. :D
 
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Ich hab erst gestern wieder feststellen müssen das nicht mal die gleiche Gitarre gleich klingt wie sie selber, an verschiedenen Tagen...

Schon wenn man den Saitenreiter um einen 1/10tel mm verschiebt, entsteht ein anderer Klang...

Genau aus diesem Grund, einmal Saiten gewechselt und die Reiter waren verschoben....hatte ich sogar nen Post dazu gemacht indem ich gefragt habe wo mein Problem liegen könnte.

Als ich hier mal gesagt habe das ich deswegen diese Tests nicht für voll nehme wurde ich ausgelacht und dumm angemacht, öffentlich. Ich glaube nicht das man 2 Gitarren mit gleichen Bauteilen so zusammen bauen kann das sie beide wirklich gleich sind. Das sag ich jetzt 4 Monate später nochmal, auch wenn ich wieder ausgelacht werde.
 
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Als ich mal gesagt habe das ich deswegen diese Tests nicht für voll nehme wurde ich ausgelacht und dumm angemacht, öffentlich. Ich glaube nicht das man 2 Gitarren mit gleichen Bauteilen so zusammen bauen kann das sie beide wirklich gleich sind. Das sag ich jetzt nochmal, auch wenn ich wieder ausgelacht werde.
Dann sollen sie auch über mich lachen... , denn ich vertrete ja die gleiche Meinung...
 
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Mutig! Ich lach Dich nicht aus...,
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sondern an.

:hat:
 
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Ich hab erst gestern wieder feststellen müssen das nicht mal die gleiche Gitarre gleich klingt wie sie selber, an verschiedenen Tagen...
ich denke eher das liegt an der unterschiedlichen Warnehmung, und auch der eigenen, unterschiedlichen Tagesverfassung und Form.

Ich kenne das selber auch, eine gewisse Gitare klingt an einigen Tagen göttlich, und an anderen schrecklich.. aber ich weiss, es liegt nicht an der Gitarre, sondern an mir. und mittlerweile habe ich auch schon das Gefühl in mir, das ich weiss an welchen Tagen ich die Gitarre besser stehen lasse.
andere Gitarren klingen immer gut, a save bet, egal wie müde oder schlecht drauf ich bin..die reissen es immer raus :)

was aber unter Umständen auch noch dazukommt, das Raumklima.. ich habe die Beobachtung gemacht, bei einer Westerngitarre von mir, das sie besser klingt wenn es wärmer ist und die Luftfeuchtigkeit höher, also von Mitte Mai weg bis in den Oktober hinein, als in den trockenen Wintermonaten wo geheizt wird.
für mich kein Voodoo, sondern einfach nur Beobachtungsgabe.. Diese eine Westerngitarre wird halt etwas sensibler darauf reagieren, und ich merks ja auch an der Halsbiegung das sich am Instrument was verändert.
 
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ich denke eher das liegt an der unterschiedlichen Warnehmung, und auch der eigenen, unterschiedlichen Tagesverfassung und Form.

Stimmt alles was du sagst, auch im Rest vom Post. Hab ich ständig diesen Wechsel. In dem Fall war es aber der vorige Saitenwechsel der mir die Reiter verschoben hatte.
 
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Ich hab mal in einem Video gesehen, wie Malmsteen seine Gitten lagert.
Hundert auf einem wilden Haufen, ohne Koffer. Das meiste waren Strats. :eek:

Da muß sich jede behaupten, um mal hart rangenommen zu werden.

Natürliche Auslese, Evolution, Vintage sozusagen...:D
 
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Vorweg: Ich würde mich weder mit einem arschteuren „Custom-Shop“-Instrument, noch mit einer Signature-Gitarre und schon gar nicht mit einer „echten“ wertvollen 50/60er Les Paul oder Strat wohl auf der Bühne fühlen. Das hieße Perlen vor die Säue werfen …


Schön formuliert - dem würde ich mich glatt anschliessen...


Natürlich ist der Placebo-Effekt wissenschaftlich belegt - es funktioniert, weil man dran glaubt!
...und funktionierendes Equipment ist eigentlich eine der Grundvoraussetzungen: ohne Funktionalität geht's nicht, "Schrott" oder "Kaputt" frustriert nur...

Es ist halt die Frage: lässt man sich von diesem Placebo-Effekt 'umgarnen'?
...will man wirklich dran glauben? ...hält man ein Placebo für gut?
Und letztlich: Würde man für so ein Placebo mehrere hundert Scheine hinblättern, im Wissen, dass wissenschaftlich keine Differenz besteht?

Wenn jemand das bejaht, werde ich das hinterfragen...
Selbst wenn ich es gerne würde - finanziell ginge das gar nicht ... und ich sehe in dem Glauben an teuere Placebos (Treble Bleed Kondensator für 2 Euro ist hier ausgeklammert) eine Geldvernichtungs-Maschine! ...keine Steigerung der tatsächlichen Funktionalität.


:)
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... heißt das ja nicht, dass die Leute, die sich tiefgehend damit ausseindergesetzt haben, Quatsch erzählen oder uns gar bewusst verarschen wollen. So, wie es einem Udo Pipper ja gerne unterstellt wird

Nun, dass sich derjemand "tiefgehend" mit dieser Materie auseindandergesetzt hat, will ich eigentlich gar nicht bestreiten... Stellt sich mehr eher die Frage, warum Frquenzdiagramme fehlen, anhand derer man immerhin sehen könnte, in welchem Ausmass die gerade abgehandelte Thematik ungefähr Veränderungen bringt.

Was ich Pipper aber sehr wohl unterstellen könnte:
Warum wählt er seine Themen, seine Ratschläge und Tipps nicht mit einer gewissen Rücksicht auf Kosten/Nutzen-Ratio aus? (...der Ami würde sagen: price/performance, oder vielleicht bang for the buck.

Dort ist Pipper (ohne den "Verarschungsfaktor" bemühen zu wollen) einfach irgendwie ganz weit vom rationellen, spielenden, schwitzenden Gelegheits-, Hobby- oder Semi-professionellen Musiker entfernt ...was selbst du nicht bestreiten kannst! ;)
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Insofern tue ich mich schwer damit, „Voodoo-Experten“ von vorneherein als Scharlatane abzutun, nur weil ich einen Unterschied nicht höre und/oder er für mich keine Relevanz hat.

Alleine dein gewählter Begriff "Voodoo-Experte" zeigt schon die Einstellung dazu: Erstens ist er nicht schmeichelhaft, zweitens könnte es beinahe ein Oxymoron sein...
 
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Meine Gibson Explorer von 1984 klingt bei gleicher PU-Bestückung (EMG) und Hardware (z.B. Schaller STM-Steg) komplett anders als die neuere Explorer meines Bandkollegen (76er Modell):


Dass deine Gitarren unterschiedlich klingen, mag stimmen - würde ich gerne mal hören... (Soundsamples).

Dass sich selbst die Fachpresse bezüglich Holz widerspricht, hat Zollner sehr anschaulich dargelegt.

Holz wird eine Rolle spielen (Resonanzfrequenz), aber diese Rolle ist klanglich weitaus weniger wichtig (und wohl eher optischer Natur), als allgemein angenommen...
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Er schickte voraus, dass er von solchen Blindtests eigentlich nichts halte, da nur die Ohren der Zuhörer beteiligt seien und sie keinen Eindruck des Spielgefühls und der Verzückung des Spielers ergäben.

"Verzückung des Spielers?" :D :gruebel: ...mit welcher Masseinheit, welchem Parameter misst man das? :D
 
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Placebo hin oder her. Schon die Scorpions wussten seiner Zeit Gitarren-Voodoo bestens an den Mann zu bringen.
Das Jahr war 1975. Wir gingen noch zur Schule, haben gerockt auf Teufel komm raus und mein Buddy Andi (Schlagzeuger) war mit dem Platten Cover an der Backe völlig weggetreten ... :rolleyes:

Scorpions_-_In_Trance.jpg
 
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Hmm das Bild sieht man nicht :)

Ja, jetzt isses da.
 
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