Ich weiß gar nicht, was ihr euch alle so aufregt.
Wir leben in einer opportunistischen, profitorientierten, durchwegs kapitalistischen Gesellschaft.
Jeder ist auf seinen eigenen Vorteil bedacht, Prinzipientreue wird zu einer immer seltenen Tugend.
Mir wil hier keiner erzählen, dass er, falls er die Gelegenheit dazu hätte, nicht mit dem Plattenboss Hans Buxtehude tauschen würde, der eine neue Staffel von Poppstaß initiiert, eine Million(!) auf sein Konto überweisen zu lassen.
Tur mir Leid, Löhne sind nunmal nicht gerecht verteilt auf dieser Welt.
Drüben in Timbuktu schuften Arbeiter 1x Stunden am Tag für einen Hungerslohn, während der Vater eines entfernten Kollegen von mir, seines Zeichens, Polizeipräsident, für gelegenliche Telefonate, Unterschriften und repräsentative Öffentlichkeitsarbeit einen Sack Geld hintergeschmissen bekommt - um es mal etwas plakativ auszudrücken.
Wollte ich nur mal loswerden; die Musikindustrie ist letztlich die personifizierte Einstellung der modernen Gesellschaft zur Kunst, in diesem Fall zur Musik:
Nicht das "höhere Ideal" (die Kunstfertigkeit) zählt, sondern der knallharte Profit, bzw. auch der "Spaßfaktor"
(Macht es mir Spaß, den Deppen in Big Brother beim Kacken zuzusehen?
Oder schau ich mir doch lieber ein anspruchsvolles Drama auf Kabel 1 an?
Na?
)
Wie auch immer, de Gründe wurden hier bereits aufgezählt:
-Teenies wollen Herzschmerz und "ihre" Helden aus "der Masse" aufsteigen sehen
- "Gierige Geldhaie" wissen um diese Begebenheit
- eine neue Staffel wird gedreht, die Teenies kreischen und ihre Tränensacke feiern Orgien, die Plattenbosse kassieren - alle sind glücklich und zufrieden...
...außer denen, die nunmal überhaupt nichts damit zu tun haben, da sie nicht das
Zielpublikum waren: Echte Musiker, Menschen mit einem Horizont, der mehr als einen Quadratmeter reicht (um mal Sammy zu zitieren), Zeugen Jehovas... hust...egal :screwy: