Hallo Hatfield_Clan,
entgegen meiner ursprünglichen Absicht verfolge ich jeden Tag diese Thread, aber ich halt mich eher vornehm zurück.
Nun, ich bin erstaunt wie weit du schon gekommen bist. Ich bin auch selbst gespannt wie das Ding funktioniert . Auch ich will mal wieder einen Verstärker mit Röhren bauen und dank Dir weis ich nun wo es die gibt (TT).
Elektronik ist als DIY Hobby toll. Ich selbst habe dies auch neben Beruf noch als Hobby. Aber man darf vielleicht nicht vergessen dass Elektroniker, und um dies Kenntnisse geht es hier, eine 3,5 Jährige Lehre machen.
Du animierst Leute zum Nachmachen . Im Prinzip schon toll. Nur: die Reihenfolge sollte etwas anders eine. Hochspannung sollte erst dann kommen wenn man mit schon ne Menge Erfahrung hat ( sagt auch ganz of TT!)
In sofern denke ich ist dieser Thread nicht ganz so hilfreich, wenn auch durchaus amüsant.
Ich hoffe aber mal dass du auch etwas Kritik vertragen kannst. Abseits von dem was ich vor einigen Tage schrieb, in denen mir es wirklich nur um diene Körperliche Unversehrtheit ging.
Nun ein paar Tips von mir.
Lötkolben / Lot:
Es sollte eigentlich schon eine kleine Lötstation sein, es muss ja nicht unbedingt eine von Weller sein. Aber die Bessern machen sich auf dauer bezahlt. Temperaturregelung ist Pflicht, ebenso vernickelte Lötspitzen. Bei Weller gibt es ein perfektes Sortiment von Spitzen in allen Größen. Für diese Arbeit wurde ich eine 2 - 3 mm Spitze nehmen, Temp etwas über 400°C . Leistung ist nicht unwichtig, grade bei den dicken Drähten . 60-80 Watt sollten es schon sein, 80W ist eigentlich Standard.
Zinn: Ich verwende normales 1mm Bleilot . Für den Hausgebrauch ist das noch erlaubt, Kommerziell (leider) nicht mehr
Drähte :
ich habe nicht gesehen dass das mit den vernickelten Drähten aufgeklärt wurde ( Sorry wenn ich überlesen habe): Drähte sind aus Kupfer , 1 oder mehr adrig, und diese Adern können verZINNT sein, lässt sich dadurch leichter verarbeiten. Für manche Zweck sind sie auch versilbert ( HF) aber eher nie vernickelt.
Drahtstärke: Mir ist etwas schleierhaft warum du so dicke Drähte verwendest und dir dadurch das Leben unnötig schwer machst. War der Draht dabei ? Eine gute Isolierung ist schon wichtig, vor allem auf den wirklich Hochspannungführenden. Aber Ströme fließen nur in den Heizdrähten. Also: Max 0,5 mm² wäre OK..ich würde selbst eher dünnere nehmen. Schau mal in alte Röhren-Radios rein was da verwendet wurde
Verdrillen:
Es sieh so aus als wenn die die Drähte alle mühsam per Hand verdrill hast. Am besten geht es aber wie beim Verseilen mit einer Bohrmaschine. Such mal im Internet nach "verseilen". So bleiben dann die Drähte gut zusammen. Ein Verdrillen der Drähte zu den Potis macht in meine Augen durchaus sind, aber mit dünneren Kabeln. Wenn nur "heisse" Leitungen dabei sind würde ich zur Abschirmung immer noch eine Masseleitung mit einfügen.
Reihenfolge:
Ich habe immer das Gefühl du hast das "Pferd etwas von hinten aufgezäumt." Ich selbst hätte in die Platine Lötkontakte ("STOCKO") eingelötete und dann von der Platine aus Draht für Draht die Sockel angefahren. Oder wenn es ohne Lötösen sein soll dann an die ausgebaut Platine Drähte mit Überlänge angelötet und dann nach dem Einbau an die Sockel / Potis verdrahtet
Messgeräte:
Fall du was messen mußt solltest du ein Multimeter nebst Zuleitungen nehmen das min für 400V ausgelegt ist. Immer messen nach der Regel das du nur mit 1 Hand was berühren kannst ...die andere am besten auf den Rücken ( KEIN Witz!).
Falls du eine Oszilloskop kaufen willst: es gibt heute bessere Möglichkeit als die alten Analogen von Hameg ( ich hab einsund lieb meines...aber..) z.B. digitale Skops für den PC von LabNation, kostet bei ELEKTOR grade unter 170€. Immer dran denken dass du mit Meßspitze 1:10 arbeitest , und im AC mode. Die Hochspannung killt dein Skop in Sekundenschnelle,wenn es falsch eingestellt ist. Dazu brauchst du noch eine Signalgenerator. Die gibt es als Bausatz von KKmoon für wenige €, ebenso gibt es da ein durchaus brauchbares MiniSkop für ca 35 € als Bausatz. Hier kann man auch gut lernen mit SMD Bauteilen umzugehen.
So ..nun noch ne Popcorn Tüte auf und schauen wie es weiter geht.
Bitte versprich uns allen aber eines: Wenn du das Ding einschaltest hab bitte jemand in der Nähe der dir in der Not helfen kann und weis wo die Sicherung ist. Auch so etwas lernt man in der Lehre.
PS: auch wenn du erst wenige Tage hier im Board bist, könntest du ja dein Profil etwas ausfüllen und auch meine Neugier befriedigen: Wer oder was ist der Hatfield_Clan ?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Noch was zur Literatur:
der Elektor Verlag hat einige gute Sonderhefte zum Thema Röhren und Röhrenverstärker:
https://www.elektor.de dann da nach Röhren suchen
Guido