Ich möchte mich erst einmal zunächst dafür entschuldigen, dass es hier nicht mehr weiter ging. Man kennt das ja: Man hat gerade viel um die Ohren, bekommt noch ungewollt ein Projekt auf die Nase gebunden und dem einen oder anderen Kumpel will geholfen werden. Zudem stand es auch wieder an der Zeit sich um die Musik zu kümmern und da verliert man die technische Seite schnell aus den Augen. Ich war zudem einfach irgendwann frustriert und habe mich auch noch verletzt. Es ist zwar nichts Ernstes gewesen, hat mich dennoch massiv erschrocken. Seitdem gehe ich auch nicht mehr ohne diese Brille in die Werkstatt:
Sie sieht absolut hässlich aus, aber sie schützt mich immerhin. Ich war sehr erstaunt wie schwierig es ist als Otto-Normal eine Schutzbrille beim Optiker in eigener Sehstärke zu erhalten. Normalerweise erhält man vom Arbeitgeber ein Schreiben mit den Anforderungen. Allerdings hatte ich solch ein Schreiben nicht und durfte mir erst einmal die DIN mit den Sicherheitsbestimmungen von Werkstätten ansehen, ehe ich etwas bestellen konnte. Das hat dann zudem recht lange gedauert. So viel dazu. Aber etwas sollte euch freuen:
Es geht wieder weiter...
Und zwar habe ich von einem sehr netten Mikrobastler folgendes Dreibein zugeschickt bekommen:
Dieses Dreibein ist eine Spannvorrichtung für Folien, mit der man auch Kapseln bespannen kann. Bei einem Foto von der Seite sieht man dies deutlicher:
Zwischen den beiden oberen Platten wird die Folie eingeklemmt. Mittels zweier Dichtungen wird diese dann auch am Herausrutschen gehindert. Auf die unterste Platte legt man die Kapsel und kann die Kapsel dann mit den Schrauben immer näher an die Folie und drüber hinaus schrauben, bis die richtige Spannung eingestellt wurde. Ich habe mich sehr darüber gefreut und auch sogleich versucht dieses Dreibein auszuprobieren. Allerdings durfte ich feststellen, dass es zu klein ist.
Da musste ich leider selber ran und habe diese Konstruktion kopiert und für größere Kapseln nachgebaut. An erster Stelle stand die Suche nach einer passenden Dichtung:
Nachdem diese dann gefunden war, habe ich bei mir ein wenig herum gesucht und eine passende Alu-Platte gefunden, aus der ich dann meine Version gebaut habe:
Das Ergebnis ist nicht besonders schön, aber es sollte halt nur funktional sein und bei einem Versuch gibt man sich nicht wirklich Mühe etwas optisch schön zu gestalten. Falls sich dieses Prinzip als sinnvoll heraus stellen sollte, habe ich vor eine schönere Version anfertigen zu lassen.
Nun zu etwas Anderem. Ich habe zu dem Dreibein noch eine Kapsel geschenkt bekommen. Erst einmal die Bilder:
Interessant finde ich zwei Dinge an dieser Kapsel. Zum einen sind zwei Ringe vorhanden, die die Folie einklemmen. Dieser Ring wird dann auf die Kapsel aufgespannt. Das ganze funktioniert so wie bei einer Trommel. Zum anderen ist die innere Elektrode im Abstand zur Folie mit drei Madenschrauben einstellbar. Auf der Rückseite sind mehrere Lagen Folie zur Isolierung vorhanden und zudem ist eine Kunststoffbuchse in der Mitte der Kapsel, die die Elektrode vom Rest der Kapsel isoliert.
Was mich äußerst überaschte, waren die Folienreste am Ring:
Laut ursprünglichem Besitzer, war eine Alufolie aufgespannt. Ob das auch bei Auslieferung der Fall war, weiß ich leider nicht. Ich würde mich über jeden Hinweis zu dieser Kapsel freuen. Ich finde zumindest, dass diese sehr amtlich aussieht und durchaus gut taugen könnte, wenn die in einem Mikrofon landet.
Die nächsten Folienspannversuche gibt es dann hoffentlich demnächst. Ich muss erst einmal warten, dass der Kleber zwischen Dichtung und Alu auch ordentlich haftet. Falls der "Spezialkleber" nicht haften sollte, nehme ich dann Sika Flex. Sika hielt bisher immer. Beim schreiben dieser Zeile wundere ich mich gerade darüber, dass ich es nicht gleich mit Sika versucht habe...
Es ist Übrigens auch endlich eine Rettungsdecke in meinem Besitz:
Laut
Wikipedia ist diese Folie mit 12um zwar doppelt so dick wie die gängigen Mylar oder Bo-PET Folien, allerdings muss ich ja irgendwie endlich anfangen. Die güldene Seite ist die Folie und die silbrige Seite leitet den Strom aufgrund einer Alu-Beschichtung.
Bestellt habe ich übrigens auch zwei Platinen zwecks ersten Gehversuchen mit der Schaltung. Und zwar sind es die blaue D-87 Platine und die D-47 Version mit FETs von vintagemicrophonepcbkit.com geworden. Wann die ankommen werden, weiß ich leider nicht. Trafos sind zwar noch nicht gewickelt, aber bereits in Planung. Ich rechne zwar noch viel herum, allerdings denke ich, dass später sowieso erst die 5te oder 6te Version eines Übertragers gut klingen wird. Für das erste Mikrofon wollte ich folgende Übertrager verwenden:
Ich habe einige dieser Übertrager auf einer Micpre-Karte von meinem Schrotthändler erhalten. Falls jemand von dieser Platine hier Hinweise hat, wäre ich ebenfalls dankbar:
Ich konnte im Netz weder etwas über die Übertrager, noch über die Karte finden. Ich habe nur herausgefunden, dass man bei BEE qualitativ hochwertige Übertrager bestellen kann. Dies scheint eine Custom-Version zu sein. Das Übertragungsverhältnis von 7:1 finde ich ziemlich gut und falls die Impendanz nicht ganz passt, wird sie halt passend gemacht. Man kann ja auch ein wenig mit zwei Übertragern spielen, die man dann auf der einen Seite seriell und auf der Anderen parallel verschaltet.
Ich überlege zudem, ob ich aufgrund der Größe nicht auch zwei Beyer-Dynamik Übertrager bei Ebay ersteigern sollte. Allerdings schrecken mich noch dessen Preise ab. Der Klirr ist laut Datenblatt nicht wirklich rosig und das meiste was ich dabei sehe ist Vintage-Hype des Namens. Aber hier geht es auf der Anderen Seite ja auch um Klang-Erzeugung, sodass der Klirr vielleicht Samt in den Ohren darstellen könnte.
Puh... das war jetzt ein langer Post. Ich hoffe er war verständlich und von Interesse. Gerne lese ich Feedback und Anregungen zu dem Thema.
Gruß,
Etna