Ok, die Spuren waren auch gut (sollte man erwähnen). So einen ähnlichen Track habe ich damals als Abschlussprüfung mischen müssen und habe den damals ähnlich gemischt wie diesen von James May und die Prüfer warfen mir vor, ich hätte die Drums zu "stampfend" gemischt.
Nun, ich lebe heute jenseits von 1960 und erwarte heute auch etwas "groove". Die Bassdrum und die Snare sind bei diesem Mix recht dominant, aber die tradiotionelle (so wie es die Prüfer gern gesehen hätten) Version von einer leisen weichen Bassdrum und
sanften Snare würde mir gar nicht zusagen. Die Version von "Mix Rescue" geht in die traditionelle Richtung und lässt mir das ganze zu langweilig klingen.
Das ist sowieso etwas was ich heute absolut nicht mag:
Eine Band klingt live anders wie auf CD!
Hier wurde eine fette Bassdrum aufgenommen, warum also soll diese dünn oder extrem weich klingen? Ich liebe es Band live zu hören (ausser Lenny Kravitz wie vor kurzem in Lörrach...schrecklich). Dann kauft man die CD an der Kasse oder sonst wo und alles klingt grell, ohne Bass und überhaupt ohne Groove.
Meine Mixe werden immer nicht so sein wie "erwartet". CD Standards interessieren mich herzlich wenig, es sei, jemand möchte unbedingt wie Band XY klingen, aber wenn ich den ersten Mix mache, dann immer meine Vorstellung und das zeige ich dann.
Klar, gibt es dann wieder Leute die unbedingt wie XY klingen möchten und ehrlich gesagt mag ich solche nicht. Jede Band, jeder Musiker sollte so wie früher Queen z.B. oder Pink Floyd seinen eigenen Charakter haben.
Im Elektro Bereich erkennt man nur Benny Benassi, Deadmau5 und Daft Punk sofort wenn man einen Track das erste mal hört, der Rest hört sich gleich an. Alle 3 hören sich nicht optimal an, aber es ist ihr Sound.
Ich könnte Lady Gaga nur noch an der Stimme erkennen, aber das drumherum ist nicht anders wie bei allen anderen.
Ich hoffte das alle Home Recordler durch die heutige günstige Anschaffung wieder Charakter in die Musik bringen würden, aber leider orientieren sich viele zu sehr an "amtliche Produktionen". Sie wollen immer so oder so klingen und
somit wird ihre Musik nur eines von vielen sein. Und leider orientieren sich auch Schulen für Tontechnik (siehe oben mein Beispiel) zu sehr an "amtliche" Produktionen.
Ich hatte mal mit einem SAE Studenten eine Diskussion wegen Hihat. Er sagte: Hey, du hast die Hihat auf der falschen Seite! Man mischt Drums immer in Zuschauer Perpesktive!!! Das habe ich so gelernt.
Was soll ich dazu sagen? Wenn Kreativität nicht mehr erlaubt ist?
Nun, das musste mal so von der Seele gelassen werden
Ich habe mir Lagunas Master angehört und hätte auch schon eine Kritik, wenn nur eine kleine, aber damir warte ich noch.