.Jens schrieb:
Ich glaube, wir gehen von völlig unterschiedlichen Vertragsmodellen aus. Die Verteilung aus dem Diagramm oben steht AFAIR für einen typischen Middle- bis Major-Deal, bei dem die Finanzierung der produktion allein dem Label obliegt ud die nicht aus den Einnahmen des Künstlers refinanziert wird. Sprich: hohes Risiko für's Label, aber auch dickere Gewinne fürs Label ab dem "break even".
Mal ehrlich: entweder ich gebe mich als Künstler mit einem euro zufrieden, dann aber auch ab der ersten Scheibe. ODER ich bekomme erst Geld, wenn die Vorkosten eingefahren sind, aber dann doch mehr als nur einen Euro!
Einen Vertrag, wie du ihn beschreibst (letztendlich Finanzierung durch den künstler) bei nur einem Euro Marge für den Künstler würde ich als klassischen "Abzockervertrag" bezeichnen.
Jens
nein, es sind 2 verschiedene verträge, und auch die royalties werden getrennt abgerechnet. der künstler bekommt ja ab der ersten cd sein geld, und zwar die volle summe (mechanical royalties).
und die einnahmen aus dem anderen aus dem anderen werden zur deckung genommen.
das sind keine verträge, die wir machen, sondern waren in diesem fall beispiele (ungefähr, da auf's deutsche system übertragen) aus dem vertrag von cindy lauper.
das sind die standardverträge der majordeals, und durchaus üblich bei "den großen".
die produktionskosten sind bei den majors IMMER recoupable (videoproduktionen meist nur zur hälfte).
die künstler verdienen primär an den tantiemen (dürfen nicht zur deckung ausgelegter kosten genutzt werden), das label primär an den verkäufen direkt (am vertrieb).
bei der oben erwähnten kostendeckung geht es wie gesagt nur um die produktionskosten (nicht promotion etc), das risiko ist auch so für ein label noch extrem hoch, da die kosten nur aus den künstleranteilen der verkaufseinnahmen (artist royalties, nicht mechanical royalties) gedeckt werden können, d.h. wenn nicht genug cds verkauft werden bleibt das label auf den produktionskosten sitzen (die muss der künstler dann natürlich nicht zurückerstatten).
etwas schwer zu erklären, da es wirklich 2 komplett verschiedene abrechnungen sind, auch wenn sie natürlich indirekt etwas miteinander zu tun haben, wenn man es mal vereinfacht zusammenrechnen würde:
annahme : künstler bekommt insg 4,5
(1,5 aus anteil verkauf pro cd , 1 von gema pro verk cd 2 von gema aus radioausstrahlungen etc)
dann können nur die 1,50 zum recoupment genutzt werden, dem künstler bleiben also immernoch ca 3 pro cd, die er sofort bekommt, und wenn die kosten gedeckt sind sogar die 4,50.
wenn man solch einen vertrag hat ist das kein abzockervertag, sondern standard bis glück und bei majorlabels sogar eher noch selten.
dann kannst du ja aus deiner grafik ersehen, dass das label nicht mehr bekommt, aber immernoch das volle risiko trägt.
wie gesagt, vereinfachte rechnung und darstellung oben, dient aber denke ich dazu etwas mehr klarheit zu schaffen