Haha... ok!
Gestern Hagen mit KT77, Hagen mit 6550 und meinen VH4 quer getestet. Dabei stellten sich einerseits die internen Unterscheide zwischen den Endstufenbestückungen heraus.
KT77 ist mittiger, weniger klar in den Höhen, etwas wärmer, organischer, in den Höhen etwas "mesaiger-fizzeliger". Mir persönlich gefiel das am Hagen besser, als die 6550, die in den Höhen schon sehr krass rüberkamen, etwas klirrender, aber nicht unangenehm, nur seeeehr präsent. Diese Kolben machen den Amo insgesamt etwas klarer und offener. Aber das sind eben (welch Wunder) Nuancen, aber eben hörbare.
Andererseits die wie auch immer gearteten Unterschiede der Amps an sich...
Der VH4 ist dagegen eher klassicher. Man kann sagen: die Stärke des Hagens liegt in einem Mittenbereich, der noch unter dem des VH4 ist. Und in den eher etwas aggressiveren Höhen. Die Stärken des VH4 liegen klar in dem Bereich klassische (Rock)-mitten bis Tiefmitten. Da ist der aber SO PRÄSENT, dass er einen förmlich aus dem Raum schiebt. Und keine Spur steril oder irgendwie zu sauber; nein. Er reißt die Schnauze auf ohne Ende. Wir haben an den KT77 den BIAS etwas reduziert, das öffnet den Amp etwas und lässt ihn in den Höhen aufklaren. Ich denke, dass die 6550 in dem Amp ne große Nummer sein könnten, aber das haben wir nicht mehr getestet. Sicher weicht der BIAS nun von der Philosophie von Peter ab; für meine Zwecke scheint es aber genau den selben zu erfüllen. Muss ich in der Probe hören. Der Amp scheint auf jeden Fall kontrollierbarer und weniger wummerig.
Fazit: mit etwas kühlerem Bias am VH4 mit KT77 liegen keine Welten zwischen Hagen und VH4. Aber man hört klare Unterschiede, die ich am ehesten so zusammenfassen kann: Spielt man eher tiefe sehr Tunings, würde ich ggfs. den Hagen vorziehen. Da fängt der VH4 aufgrund des Voicings etwas an zu bollern. Ist auch geil, aber irgendwie ist das eine Stärke des Hagens. Der VH4 deckt alles ab von (auch tiefen Metalriffs bis cleane Jazzakkorde), was mir persönlich wichtig ist. Dabei drückt er genau da, wo es weh tut.
Testobjekt war übrigens eine BR Custom 3x12 und eine (sic) 1x12 Thiele. Die Unterschiede in den beiden Boxen sind auch hier wieder sehr interessant. Die 3x12 ist schon bei weniger Laustärke erwartungsgemäß dicker, dunkler und fetter. Die Thiele-Konstruktion punktet dagegen gerade am VH4 mit Hochmitten, die einen schier so begeistern, dass man nicht mehr aufhören möchte, zu spielen. Hier ist ein Evm12L verbaut. Serienmäßig ein Eminence Delta-lite blah. Das ist letztlich Geschmacksache.
Fakt ist: die kleine Box fängt erst an zu leben, wenn die etwas Dampf bekommt. Ich habe mich dann langsam Mastervoluminös gesteigert. bei einer satten Proberaumlautstärke ist die box so groß und fett (mit entsprechender EQ-Nachreglung, die für eine 4x12 o.ä. unbrauchbar wäre
) , dass man denkt: "hmm..schon nicht schlecht die 4x12 resp. 3x12...jetzt teste ich mal die kleine"!
Kurz: sehr geile Cabs...100& empfehlenswert!