Servus,
seitdem ich 2009 meinen Herbert verkauft habe, war ich mehr oder weniger nicht mehr an den ganzen Diezels interessiert. Mir haben ja gerade beim Herbert und auch beim Einstein immer bestimmte Mitten und ein bestimmter Frequenzbereich gefehlt. Nachdem jetzt aber mein lokaler Händler Diezel im Programm hat, war ich am Wochenende mal ausgiebig testen.
Als erstes kam der D-Moll an die Reihe. Von der Ausstattung und vom Preis absoluter Wahnsinn. Alles dran, alles drin was man braucht. Besser geht's kaum. Aber der D-Moll hat genau dieses klinische, ja schon fast sterile wie der Herbert auch. Nicht wirklich schlecht, aber nicht mein Geschmack. Ist mir einfach nicht rotzig genug. Und ja, ich hab mich mit dem Midcut auseinandergesetzt und beides probiert.
Danach der VH4 und gleich im sagenumworbenen Channel 3 angefangen. Und ich war hin und weg !
Ganz großes Kino, extrem geil, schön offen, mittig & durchsetzungsfähig. Hat richtig Spass gemacht. Channel 4 war mir schon fast wieder zu komprimiert. Für Lead vielleicht noch gut zu gebrauchen, aber Rhythmus wäre mir wahrscheinlich zu komprimiert.
Die anderen Kanäle habe ich dann kaum getestet, weil für mich uninteressant.
Der dritte war dann der Schmidt. Den Schmidt hatte ich vorher schon zweimal angespielt, aber recht leise. Das erste Mal mit V30, da hat er mir sehr gut gefallen, beim 2. Mal mit Hempcones, das war schrecklich und jetzt mit Greenbacks (4x12). Scheiße, ist der 3. Kanal geil ! Der ist richtig schön heavy, also nix Blues und Crunch, richtig heavy. Ich spreche hier aber nicht von tief gestimmtem und Metal, sondern von Rock - Heavy Rock ( Dio, Whitesnake, Van Halen usw. ). Da bin ich schon sehr begeistert.
Was mir nicht gefällt am Schmidt ist, dass er dann keine Reserven mehr hat. Also die Mitten waren bereits voll auf, Höhen fast ganz und Gain auch. Auch bei der Lautstärke bin ich nicht sicher, ob die Reserven in lauten Situationen ausreichen, wahrscheinlich aber schon. Was jedoch bei den meisten Diezels auffällt ist der übertriebene Bass. Ich hatte den Bassregler beim Schmidt auf Null und es war mir fast noch zu viel. Kaum drehst du den Bass ein wenig rein, wird es vorsichtig ausgedrückt "unschön". Die Preispolitik verstehe ich manchmal auch nicht. Ich beschwere mich nicht über den Preis vom Schmidt, aber im Vergleich zu einem vollausgestatten 100 Watt D-Moll, find ich ihn zu teuer.
Dagegen ist wiederum der Hagen mit 300,- mehr wieder günstig. Also wie gesagt, ich meckere nicht über die Preise im Allgemeinen, aber der Schmidt passt mit seiner vergleichsweise mageren Ausstattung und Leistung mit 2.390,- nicht ganz ins Preisgefüge. Egal, der Schmidt wird über kurz oder lang im Proberaum stehen. Und warum muss eine 30 W Kiste so unhandlich und sackschwer sein
Bin ein alter Mann, Mensch
Mein Fazit : Erstens ist für die Diezels die richtige Box wichtig. Für mich, wie bei vielen anderen Amps auch, sind Greenbacks und deren Artverwandte die perfekte Wahl. Deshalb finde ich es schon fast lustig zu lesen, was hier manchmal für eine "Religion" mit den Boxen aufgeführt wird, so einfach könnte es sein
. Aber die Geschmäcker sind halt verschieden, zurecht.
Zweitens bleibt es aber trotzdem MEINE Meinung, dass manchem Diezel, in meinem konkreten Fall der D-Moll und der Herbert, einfach ein bestimmer, für MICH wichtiger Teil in den Frequenzen, vor allem Mitten, fehlen, für einen perfekten Sound für Rock und Heavy Rock.
Soviel wollte ich eigentlich gar nicht schreiben, aber manchmal sprudelt es nur so heraus.
LG
Markus