Kasper666
Registrierter Benutzer
Hm, das Lesen dieser Sichtweise hat mich befremdet und dann ins Grübeln gebracht und da habe ich festgestellt, dass ich es - wenn mir ein Live-Sound irgendwo nicht gefallen hat - mit Sicherheit noch nie daran gedacht habe, dass das an der Qualität der Gitarre liegen könnte...Die Ephiphone klingt brauchbar und passt gut in den Gesamtsound. Das macht Spaß. Ein Supersound ist das für mich nicht. Mir fehlen gefühlte 15%.
Sicher mal ein Gedanke wie: "Zu dem Stil hätte ich jetzt wohl eher zu einer SC-Gitarre statt einer mit Humbuckern gegriffen (oder umgekehrt)". Aber ganz sicher nicht: "Hm, nicht schlecht, das könnte jetzt aber noch x Prozent geiler klingen, wenn das statt einer MIM- eine CS-Strat wäre."
Ich würde dann eher nach Amp, Effekten und Speakern schauen und die anzweifeln, wenn mir der Sound nicht gefiele ... aber wahrscheinlich ist das nur eine etwas andere Ausprägung desselben Musik-Polizistentums ;-)
Ich finde unbedingt, dass man bei dem Thema maximal kritisch sein sollte, allerdings ist das aus der Ferne natürlich schwer zu beurteilen. Für uns sind die Arbeitsbedingungen der Näherinnen in Bangladesch auch nicht vertretbar, anderseits bitten die uns, ihre Ware zu kaufen, weil es für ohne solche Jobs für viele dort gar keine Arbeit dort gäbe - und so hofft man halt darauf, dass sich die Bedingungen sukzessive verbessern werden. Und dafür gibt es ja auch Beispiele. Japan war einst auch ein "Billig"-Land, heute würde wohl keiner behaupten, dass die Japaner irgendetwas weniger akribisch fertigen als bspw. die Deutschen, ganz im Gegenteil. Nur ist Japan durch diese Entwicklung auch schon seit Jahrzehnten kein Billiglohnland mehr, diese Karawane ist weitergezogen. Südkorea hatte eine ähnliche Entwicklung.- sie wird in Billiglohnländern hergestellt, wobei auch die Arbeitsbedingungen und Entlohnung nach unserem westlichen Standard nicht wirklich vertretbar sind.
Bei einer Billiggitarre um die 100,- Euro ist aber zumindest klar, dass sich damit niemand nirgendwo eine goldene Nase verdient, oder zumindest nicht überproportional im Vergleich zu den Herstellungskosten. Da kann ich mich dann mehr über die Gewinnmarge von großen Konzernen an bestimmter China-Ware aufregen (Stichwort Apple), weil da eben in der Tat ein guter Teil für verbesserte Arbeitsbedingungen abgegeben werden könnte und die Gewinne für den Konzern immer noch pervers hoch wäre. Die Preispolitik mit Marken wie "Heavy Beton", "Jack ohne Daniels" oder "Famos" dürfte dagegen auch beinhalten, dass man Anfängern einen einfachen Einstieg ermöglicht, oft genug erfolgt dann ja auch zeitnah der "Aufstieg" auf teureres Equipment, was sich für den Anbieter dann (erst) lohnt.
Deine Zusammenfassung finde ich insgesamt aber absolut gelungen.
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