DIE WAHRHEIT über billige und teure Gitarren

  • Ersteller Minor Tom
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Die Ephiphone klingt brauchbar und passt gut in den Gesamtsound. Das macht Spaß. Ein Supersound ist das für mich nicht. Mir fehlen gefühlte 15%.
Hm, das Lesen dieser Sichtweise hat mich befremdet und dann ins Grübeln gebracht und da habe ich festgestellt, dass ich es - wenn mir ein Live-Sound irgendwo nicht gefallen hat - mit Sicherheit noch nie daran gedacht habe, dass das an der Qualität der Gitarre liegen könnte...

Sicher mal ein Gedanke wie: "Zu dem Stil hätte ich jetzt wohl eher zu einer SC-Gitarre statt einer mit Humbuckern gegriffen (oder umgekehrt)". Aber ganz sicher nicht: "Hm, nicht schlecht, das könnte jetzt aber noch x Prozent geiler klingen, wenn das statt einer MIM- eine CS-Strat wäre."

Ich würde dann eher nach Amp, Effekten und Speakern schauen und die anzweifeln, wenn mir der Sound nicht gefiele ... aber wahrscheinlich ist das nur eine etwas andere Ausprägung desselben Musik-Polizistentums ;-)


- sie wird in Billiglohnländern hergestellt, wobei auch die Arbeitsbedingungen und Entlohnung nach unserem westlichen Standard nicht wirklich vertretbar sind.
Ich finde unbedingt, dass man bei dem Thema maximal kritisch sein sollte, allerdings ist das aus der Ferne natürlich schwer zu beurteilen. Für uns sind die Arbeitsbedingungen der Näherinnen in Bangladesch auch nicht vertretbar, anderseits bitten die uns, ihre Ware zu kaufen, weil es für ohne solche Jobs für viele dort gar keine Arbeit dort gäbe - und so hofft man halt darauf, dass sich die Bedingungen sukzessive verbessern werden. Und dafür gibt es ja auch Beispiele. Japan war einst auch ein "Billig"-Land, heute würde wohl keiner behaupten, dass die Japaner irgendetwas weniger akribisch fertigen als bspw. die Deutschen, ganz im Gegenteil. Nur ist Japan durch diese Entwicklung auch schon seit Jahrzehnten kein Billiglohnland mehr, diese Karawane ist weitergezogen. Südkorea hatte eine ähnliche Entwicklung.

Bei einer Billiggitarre um die 100,- Euro ist aber zumindest klar, dass sich damit niemand nirgendwo eine goldene Nase verdient, oder zumindest nicht überproportional im Vergleich zu den Herstellungskosten. Da kann ich mich dann mehr über die Gewinnmarge von großen Konzernen an bestimmter China-Ware aufregen (Stichwort Apple), weil da eben in der Tat ein guter Teil für verbesserte Arbeitsbedingungen abgegeben werden könnte und die Gewinne für den Konzern immer noch pervers hoch wäre. Die Preispolitik mit Marken wie "Heavy Beton", "Jack ohne Daniels" oder "Famos" dürfte dagegen auch beinhalten, dass man Anfängern einen einfachen Einstieg ermöglicht, oft genug erfolgt dann ja auch zeitnah der "Aufstieg" auf teureres Equipment, was sich für den Anbieter dann (erst) lohnt.

Deine Zusammenfassung finde ich insgesamt aber absolut gelungen.
 
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Und wie war der resultierende Klang?
Zu hören auf der "Naturally" und "Troubadur"
Also für mich geht da nichts drüber.

Erstens setzest Du nun das Dir bekannte Studio Ergebnis mit einem Live Klang gleich.
Zweitens ist J.J. Cale zwar super super super, aber er deckt nicht gerade alle Sounds ab.
Drittens sind die Reality und #8 die besten Alben von ihm.
Viertens kann man ihn auch nicht immer hören.

Die #8 besitze ich als LP und CD. Letztere ist wohl remastered. Super präsente, definierte Bässe auf der CD und sehr undefinierte Bässe auf der Platte. Was wiederum zu erstens hinleitet...
 

Das Studio ist die Scheune von J.J. Cale und ein 4 Track Tape gewesen.

Den Rest kommentiere ich mal besser nicht.
Das ist deine persönliche Meinung.
Die kannst Du gerne auch so haben.
Ich und vielleicht auch noch ein paar Andere haben eine andere.

Es geht hier nicht darum ob er der beste Gitarrist ist oder den besten Sound hat.

Es ging darum das man mit allem exzellente Ergebnisse erzielen kann und das der Preiszettel auf einer Gitarre genau gar nichts damit zu tun hat.
Seine Gitarre ist ein Symbol dafür das es vollkommen egal ist worauf man spielt solange man das rausholt was dem Publikum gefällt.

Wenn du das nicht verstehen willst ists auch gut.
Ich bin hier mal raus.
 
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Nur die Ruhe..

Ich denke den meissten ist es schon klar, dass eine 150.- Squier o.Ä. nicht unter gut entlohnten Bedingungen zustande gekommen sein kann.
Viele von hier werden sicher aber auch nicht in dem Sektor ihr Instrument ausgucken..

Ich nehme an die landen hauptsächlich bei Anfängern, Einsteigern. Sieht man ja auch bei den oft angebotenen gebrauchten Sets mit nem kleinen Amp,
wenn welche wieder aufgeben. Und da ist natürlich schon nachvollziehbar, wenn der Nachwuchs sich ausprobieren will, dass der Markt
eben solch günstige Artikel bereithält, rein aus finanziellen Gründen.
Welche Eltern sind schon bereit oder imstande für nen Testlauf gleich mal 1000.- Euro für Gitarre und Verstärker vorzulegen
unter einem etwaigen Gesichtspunkt von vermuteten Arbeitsbedingungen irgendwo auf dem Planeten..
 
Mich würde einmal interessieren, ob es so etwas wie einen Konsenz gibt, wo man sich einigermaßen einig ist, wann es sich bei um eine gute, solide Standardqualität-Gitarre handelt.
Was wäre unter Standard und was gehobene Qualität?
Irgendwie scheint es ja bei dieser Frage schon sehr viele unterschiedliche Auffassungen zu geben?
Als Beispiel. Wenn jemand eine Squier Classic Vibe Strat für ca 400 Euro als ordentlichen Standard erachtet, ist diese bereits 4mal so teuer wie eine 100 Euro Gitarre und dabei etwa 50 % günstiger als ein Fender Einstiegsmodell (Player). Eine American Performer Strat kostet bereits das ca 2,5 fache, eine American Professional das ca 4 fache. Und im Vergleich zum Fender Custom Shop vielleicht nur 10% des Preises einer Strat die dort gefertigt wurde.
 
Vermutlich hast du die Lösung schon selbst geschrieben.
Squier für 400.- wird wohl ordentlicher Standard sein und die teureren Upgrades werden Verbesserungen bringen aber nicht analog vergleichbar in einer Art Faktor
wie 2-mal so teuer = 2 mal so gut. Haut ja schon an sich nicht hin die Vergleicherei als objektiv machbarer Massstab.
 
Vermutlich hast du die Lösung schon selbst geschrieben.
Squier für 400.- wird wohl ordentlicher Standard sein...
Da bin ich mir wirklich nicht so sicher.
Es wird sicher auch Meinungen geben, daß Squier z.B. ja noch nicht einmal die "richtigen" Hölzer verwendet (dieser Meinung bin ich nicht).
Und die Frage wann eine Gitarre billig ist, oder teuer, ist damit auch nicht geklärt. Würde die Squier Classic Vibe 1500 Euro kosten, wäre es wohl eine teure Gitarre oder? Ist sie dann besser oder schlechter?
Viel oder wenig Geld alleine für sich gennommen ist nicht gleichbedeutend mit billig oder teuer. Entscheidend ist m.M. doch was man dafür bekommt.
 
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Das Studio ist die Scheune von J.J. Cale und ein 4 Track Tape gewesen.

Gut, dann wurden die beiden Alben so aufgenommen und nicht bearbeitet (Du hast ja daneben gestanden). Und wenn alle den Sound von J.J. Cale haben, dann sind auch The Sonics zufrieden.

Mich würde einmal interessieren, ob es so etwas wie einen Konsenz gibt, wo man sich einigermaßen einig ist, wann es sich bei um eine gute, solide Standardqualität-Gitarre handelt.
Was wäre unter Standard und was gehobene Qualität?

Das wurde schon in den anderen Threads, die irgendwo hier verlinkt wurden, rechts subjektiv verschieden beantwortet. Ich kann nur begrenzt mitreden, da ich keine teure Gitarre im Besitz habe. Die wenigsten werden alle Modelle kennen. Die Frage ist doch immer, "was brauche ich wofür?". Wenn ich eine schmatzende Les Paul will, hilft mir keine Custom Strat. Will ich den drahtigen Klang einer Strat, kann ich mich mit einer volltönigen Paula wohl auch nur annähern. Senke ich halt Frequenzen ab. Die Paula erscheint mir daher als gute Allround-
Gitarre. Bei akustischen Gitarren kam ich ob längerer Suche zu dem Ergebnis, neu doch ab 1000 ausgeben zu müssen, um zufrieden zu werden. Martin, Taylor, Yamaha (und gewiss noch andere, die ich nicht anspielte) bieten ab dieser Summe was an. Bei E-Gitarren würde ich für einen Allrounder mal ungefähr als Untergrenze 600-700 ziehen. Je nachdem, was man machen will, geht es vielleicht auch drunter. Aber jemand hier, der handwerklich was hinlegte (womit man auch Kompetenz unterstellen kann), konstatierte, dass seine Aufnahmen mit einer 100 Euro Gitarre gleich seiner teuersten klänge. Ich mach das jetzt mal anders. Wenn es darum geht, mit einer Studioaufnahme bestehen zu können, sind nach untenhin kaum Grenzen gesetzt. Alles andere hängt von subjektiven Faktoren ab. Vor allem davon, was man machen will. Wer kein Floyd Rose braucht, muss es auch nicht mit bezahlen... Spielfähigkeiten sind eben sehr wichtig. Und so weiter. Manche Sounds sind eben mit günstigen Gitarren erreichbar, andere nicht. Ich belasse es mal als mein subjektives Empfinden, dass der Preis tendenziell einen Einfluss auf den Klang hat, und sich sich das letztlich ab 1 Cent bis Custom Shop so verhält. Wer einen bestimmten authentischen Delta Blues spielen will, kann möglicherweise schon mit einer krummen Gurke vom Flohmarkt und hohem Saitenabstand näher ans Ziel kommen, als mit einer Gibson L5. Denn einige -so heißt es- spielten früher auf so "Gurken". Wie Wes Montgomery klingt man damit wohl eher nicht.

Klink mich auch aus, hab zu viel geschrieben.
 
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Ich auch mal wieder!:cheer:

Ich habe mir für "bestimmte Anlässe" je eine akustische und eine elektrische Cheapo zugelegt. Mir war bewusst, dass ich damit soziologisch etc. unkorrekt handle und was mich hinsichtlich Klang und Bespielbarkeit erwartet. Mit Pflege- und Einstellarbeiten werden die Dinger bestmöglich bei Laune gehalten. Meine Spieltechnik passe ich an das Instrument an (ich habe gelernt, Akkorde absichtlich unsauber zu greifen, um die Intonationsprobleme auszugleichen). Ich sehe ehrlich gesagt auch nicht ein, noch groß Geld mit Pimperei zu versenken, wenn unsauber greifen genügt. Andere Menschen fanden die Teile schon "unspielbar", mussten jedoch zugeben, dass es offensichtlich doch irgendwie funktioniert - sie standen ja grad mit mir auf der Bühne. Und ob der Sound jetzt gefällt ... - ich hab schon Abende lang an einem Sound gebastelt und nach einer Minute Bandprobe kam von den anderen der Daumen nach unten, weil es ihnen nicht gefallen hat. Da war aber teureres Werkzeug am Start.

Das alles ist zwar anstrengend und uncool. Aber meine 86er Ovation, für die ich als Schüler mehr als ein Jahr gejobbt habe oder meine 92er Vester Super-Strat, die ich nach mehrtägigen Vergleichstests als "meine" auserkoren hatte, müssen nicht mehr auf´s Floß oder ans Lagerfeuer. Das Risiko, dass meinen Haupt-Arbeitstieren was passiert, möchte ich minimieren.

Ach, und die Probleme der Billigheimer kennen wir auch aus besseren Welten: Bei der Billig-Ova hat sich die Decke hinter dem Steg gewölbt (Saitenlage dementsprechend hoch). Das kommt aber auch bei teuren Teilen vor. Und bei der HB-Tele, die ich für 15.- vorm Wertstoffhof gerettet habe, sorgen die drei Saitenreiter zwar für originalen Charme, aber auch für ein Tuning á la Danny Gatton (z.B. absichtlich unterkorrigierte Leersaiten, um den Versatz auszugleichen). Das ist aber ein "Konstruktionsfehler", der auch bei teuren Exemplaren vorkommt.

Von daher: Ich habe meinen Frieden gefunden ;)
 
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Hm, das Lesen dieser Sichtweise hat mich befremdet und dann ins Grübeln gebracht und da habe ich festgestellt, dass ich es - wenn mir ein Live-Sound irgendwo nicht gefallen hat - mit Sicherheit noch nie daran gedacht habe, dass das an der Qualität der Gitarre liegen könnte...

Das ist auch keine Binsenweißheit, dass der jeglicher Zuhörer -blind- wahrscheinlich nicht mal unterscheiden kann ob da eine Tele oder Les Paul am Start ist, geschweige ob eine für 300 oder 3000€.

Was ich mir jedoch durchaus vorstellen kann, ich mit einer Gitarre, auf der ich mich nicht wohl fühle/klar komme, eine sehr viel schlechtere Performance abliefern würde, als wenn ich mein Instrument "liebe".
 
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Mich würde einmal interessieren, ob es so etwas wie einen Konsenz gibt, wo man sich einigermaßen einig ist, wann es sich bei um eine gute, solide Standardqualität-Gitarre handelt. Was wäre unter Standard und was gehobene Qualität?
Irgendwie scheint es ja bei dieser Frage schon sehr viele unterschiedliche Auffassungen zu geben?

Mit Sicherheit... nicht. Ist ja eine Frage des persönlichen Anspruchs. Meine "Landkarte":

< 200,- : Einsteigerinstrumente, gut für Leute, die sich noch nicht sicher sind, ob sie überhaupt bei dem Thema bleiben und möglichst wenig Geld ausgeben wollen. Zu bedenken aber: Für 200,- gibt es gebrauchte Instrumente, die mal deutlich teurer waren und oft eine bessere Basis darstellen; gerade den Einsteiger kann frustrieren, wenn die Gitarre die Stimmung nicht hält oder die Saiten beim benden in die Finger schneiden, weil die Bünde stumpf sind ... So landet so ein Instrument dann vielleicht frustriert in der Ecke, ohne das der einsteiger weiß, was genau ihm da jetzt die Motivation geraubt hat. Und: der Wiederverkaufswert von extrem günstigen Instrumenten tendiert gegen 0 ... Eine ordentliche gebrauchte für 200,- ist eher wertstabil.

< 500,-: Aufsteigerinstrumente; nahe der 500,- Grenze sehe ich viel Instrumente, die auch schon "livetauglich" sind (stimmstabil, PUs relativ störungsunempfindlich). Für 400-500,- gibt es schon erstaunliche Instrumente, für die ich als Anfänger in den 80ern "getötet hätte" ... Die essentiellen Dinge (insbesondere Hals, Bünde!) sind hier ordentlich verarbeitet, Abstriche gibt es am ehesten bei Hardware und PUs - beides lässt sich aber bei Bedarf aufwerten

< 1500,-: Mittelklasse; oder meinetwegen auch "Standard". Um 1000,- finden sich Instrumente, die auch ambitionierten/"professionellen" Ansprüchen genügen - wenn die Gitarre denn aus Fernost stammen darf, gibt es hier eigentlich nur leichte Abstriche bzgl. der Ausstattung (Top-Mechaniken, "marken"-PUs, ggf. sehr gutes Tremolo) gegenüber teureren.

< 3000,-: Oberklasse; hier gibt es dann Gitarren, bei denen bzgl. Verarbeitung, Hardware und PUs keinerlei Abstriche gemacht werden müssen.

> 3000,- Luxusklasse; mehr als 3000,- lässt sich meiner Meinung nach nur noch durch Ausstattungsmerkmale abbilden, die "Luxus" verkörpern, aber keinerlei klanglichen Verbesserungen mehr bringen: Spektakulär gemaserte Hölzer, "Drachen-Inlays", zigfache, Bindings, authentisches Relic usw.


Solche Bewertungen sind natürlich immer nur eine Annäherung; sie bezieht sich auch nur auf die bekannten Marken, kleine Gitarrenbauer fallen da heraus. Dort bekommt man nach meiner Überzeugung (wenn man keine Intarsien aus Einhornknochen wünscht) für 1500,- bis 2000,- ein Instrument, das - objektiv/funktional/musikalisch betrachtet - das obere Ende der Fahnenstange darstellen kann.

Für mich persönlich als "Hobbyist" ordne ich so ein Investition auch immer zu anderen Hobby-Ausgaben ein; 2000,- für eine Gitarre finde ich auch sehr viel, ich würde aber auch nicht mehr als 500,- für einen Fernseher ausgeben; wogegen ich Kumpels habe, die bei einer 500,- Gitarre den Kopf schütteln, aber alle zwei Jahre ein "State-of-the-art"-TV für 2000,- (eher mehr) "benötigen".

Ein weiteres Hobby von mir ist Radfahren (@Mr.513 kennt das Thema auch): Anfang der 90er gab es ein Tour-de-France-taugliches Profi-Rennrad für 3.000,- D-Mark - Räder in dieser Liga kosten heute annähernd 10.000 Euro. Für 3.500,- gibt es heute mal gerade ein Mittelklasse-Rennrad oder Mountainbike. Die bin ich auch bereit, zu zahlen, für eine Gitarre würde ich das nicht ausgeben. Obwohl das Rad in 5 Jahren veraltet sein wird, ein Instrument der Preisklasse jedoch weitervererbet werden kann ...

Ist also alles relativ und hoch subjektiv bis irrational-absurd ;-)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Was ich mir jedoch durchaus vorstellen kann, ich mit einer Gitarre, auf der ich mich nicht wohl fühle/klar komme, eine sehr viel schlechtere Performance abliefern würde, als wenn ich mein Instrument "liebe".
Das sehe ich ganz genauso und deswegen habe ich auch maximales Verständnis für jeden, der für ein höchstwertiges oder gar sündhaft teures Vintage-Instrument argumentiert; da muss jeder herausfinden, was für ihn funktioniert, was ihn "kickt" - und wenn er sich das dann leisten kann, ohne das Frau und Kinder zu kurz kommen, ist das für mich auch ok, da kenne ich sicher keinen Neid.
 
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< 200,- : Einsteigerinstrumente,
Da bin ich der Auffassung, das sich Einsteiger schon ein "gutes" Instrument zu legen sollte. Eine Gitarre, die Probleme bereitet, ist nicht gerade motivationsfördernd. Auf dem Gebrauchtmarkt bekommt man sowas sicherlich günstiger, muss ja nicht gleich eine funkelnagelneue (teure) sein.
3000,- Luxusklasse; mehr als 3000,- lässt sich meiner Meinung nach nur noch durch Ausstattungsmerkmale abbilden,
seh ich auch so, für 3000€ sollte alles absolut super sein, für jeden Geschmack was dabei. Darüber hinaus, wie schon mehrfach erwähnt, bezahlt man für Namen, Handwerkskunst, usw, aber aus spielerischer Sicht ist da dann nichts mehr "besser".
 
Mit Sicherheit......
Das ist nicht das was ich meinte.
Du hast Gitarren in (Deine persönlichen)Preisklassen eingeteilt. Ich glaube übrigens nicht, daß das gut funktioniert, weil es bei verschiedenen Herstellern einfach zu viel unterschiedliche Preisleistungsverhältnisse/Austattungsmerkmale gibt.
Was ich eingentlich meinte ist, ob es eine einigermaßen einhellige Meinung darüber geben kann, was eine ordentliche Standardqualität (erst einmal relativ unabhängig vom Preis) wäre?

Z.B. habe ich von Andertons UK eine Squier Classic Vibe 70's Jaguar LTD geschickt bekommen, von der ich der Meinung bin, daß diese Gitarre erst mal alles hat, was man von einer klassischen Jaguar erwartet.
Was man immer wieder, auch und gerade bei den teureren Fender Mexico und USA Modellen zu lesen bekommt, von wegen unsauberer Saitenverlauf übers Griffbrett, unebene Bünde, Lackierfehler, überstehende/scharfe Bundenen, übergroße Spaltmaße Hals/Korpus, etc, ist bei dieser Gitarre nichts vorhanden?!:nix: Es gibt die üblichen Fender Offset-Quirks, wie z.B den Shim den sie benötigte um einen guten Winkel hinter der Bridge hinzubekommen (haben auch die alten Originale schon oft gebraucht). Oder 2 Häärchen Installationshanf um die viel zu leichtgängigen Höhenschrauben der Mustangbridge am einsinken zu hindern. Der Rest war normales Setup von 009er auf 11er Saiten und Einstellung der PUs (überraschend gut!).
So, in der 1. Bandprobe klang sie noch etwas sehr spitz und das spielen war ungewohnt. Seit der 2. Bandprobe, nachdem ich noch einmal etwas nachjustiert hatte, klingt (und spielt sie sich) sehr gut mit beeindruckender Anschlagsdynamik. Der Bandsound ist nun um eine Jaguar bereichert!:great: Mit dieser Gitarre werde ich bedenkenlos vor Publikum spielen, wenn auch bei uns im nicht professionellen Rahmen.
 
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Das ist nicht das was ich meinte.
Ups, beim Umfomulieren des Einleitungssatzes ist tatsächlich ein Wort entfallen, das da hätte stehen sollen - ich habe es oben korrigiert/gefettet ;-)

Aus dem weiteren Kontext sollte allerdings auch so meine Meinung klar werden, dass das eine Frage des subejektiven Empfindens ist und wir da keinen gemeinsamen Nenner finden werden.

Ich habe eine Einordnung gemacht, die ich - aus meiner subjektiven Sicht - natürlich für fundiert halte, gehe aber nicht davon aus, dass dieser Einteilung jeder zustimmen wird/kann...

... daher ja auch mein Ausflug zum Thema TV/Fahrrad, wir haben einfach unterschiedliche Benchmarks. Das kann vom Thema abhängen, nicht zuletzt spielt da viel individuelle Sozialisation mit hinein: Als ich begann, mich Mitte der 80er mit dem Thema E-Gitarre auseinander zu setzen gab es natürlich nicht die heutige Vielfalt an Marken, Modellen in allen erdenklichen Preisabstufungen. Brauchbare Instrumente waren vergleichsweise teuer.

Was für mich dann vom von früher gewohnten Preisgefüge her noch eine "Mittelklasse"-Gitarre ist, ist für jemanden, der mit den "Segnungen der Gobalisierung" (...) groß geworden ist, möglicherweise bereits obszöner Luxus?
 
Die Diskussion dreht sich wieder mal im Kreis...
Ich war erst kürzlich während des Urlaubs in ein einem ganz kleinen liebenswerten "Krauter"-Gitarrenladen, in dem die sich weder Deals mit Fender noch mit Gibson leisten können oder wollen und dann Alternativen von Cort, Stag, Godin, G&L,... anbieten. Nix viel teurer als 850€. Da wenig los und auch überhaupt nicht so viel da war, habe ich mich auch mal durch die Billigheimer getestet und da war nicht viel dabei, womit ich "motiviert" auf eine Bühne gehen würde. Nichtsdestotrotz musste ich mich zusammenreissen, nicht eine gebrauchte, vermutlich 30 Jahre alte, total verbastelte Ibanez Blazer Strat für 250€ mitzunehmen (Neupreis wird so um die 500-600 Mark gelegen haben), die ich ohne zu zögern live spielen würde.

...und, ich würde eine Wette eingehen, dass mit einer Investition von 30€ in das Setup einer Gitarre (oder wenn man das halt selber kann), kann man 75% der Gitarren für 300-500€ "besser" machen, als 25% der Klampfen für über 1000€, die so in den Laden hängen oder versendet werden.
Nichtsdestotrotz ist es eben so, dass die Läden und Hersteller sich bei den hochpreisigen Instrumenten schon eher darum kümmern, dass die Gitarren wenigsten gut eingestellt sind.
 
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Ist also alles relativ und hoch subjektiv bis irrational-absurd ;-)

Volle Zustimmung! Beim Thema Auto wird´s noch schlimmer :facepalm1: Aber bevor das ausartet, lasse ich mal nur den Hinweis so stehen...

Überhaupt stelle ich beim nochmal-lesen fest, dass Deine Statements auf dieser Seite vollumfänglich unterschreiben kann. Vielleicht liegt´s daran, dass wir wahrscheinlich zu gleicher Zeit Radfahren gelernt haben :hi5:

Gruß,

Basil
 
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Das ist nicht das was ich meinte.
Du hast Gitarren in (Deine persönlichen)Preisklassen eingeteilt. Ich glaube übrigens nicht, daß das gut funktioniert, weil es bei verschiedenen Herstellern einfach zu viel unterschiedliche Preisleistungsverhältnisse/Austattungsmerkmale gibt.
Was ich eingentlich meinte ist, ob es eine einigermaßen einhellige Meinung darüber geben kann, was eine ordentliche Standardqualität (erst einmal relativ unabhängig vom Preis) wäre?

Ich würde der Aufstellung von @Kasper666 so ziemlich zustimmen, finde auch, dass die Einteilung nach Preis sehr sinnvoll ist - denn was wäre denn die aussagekräftige Alternative dazu? Dazu kommt, dass, wenn man den "Markenbonus" mit einrechnet (sprich: Hersteller, die sich selbst als bekannt und vertrauenswürdig einschätzen, trauen sich, höhere Preise zu nehmen, weil sie mit der Markentreue einer ausreichenden Anzahl von Kunden rechnen dürfen), man feststellen kann, dass sich Ausstattungsmerkmale usw. in den gleichen Preisklassen irgendwo eben doch nivellieren. So wie kein vernünftiger Anbieter billiger anbietet als er muss, bietet kein vernünftiger Anbieter zu teuer an, wenn er sich auf Dauer halten möchte. Das regelt der Markt automatisch. Die Hersteller haben natürlich alle ihre Tricks und Kniffe, um ihre Produkte möglichst gut aussehen zu lassen, aber letztlich kochen alle nur mit Wasser.

Was deine Frage ansonsten angeht, glaube ich nicht, dass da eine einhellige Meinung existiert. Das Minimum, das man von einer Gitarre erwarten kann und muss, die "voll funktionsfähig" ist, dürfte schnell zusammengezählt und auch konsensfähig sein. Aber dieses Minimum gibt es heute bereits für ziemlich kleines Geld, und ich vermute einfach mal, dass es nicht das ist, was du unter "ordentlicher Standardqualität" verstehst. Da dürften Vorstellungen und Ansprüche einfach zu weit auseinander gehen. Ich habe aus diesem Thread auch gelernt, dass offenbar doch bei einigen "Mojo" (= nicht näher definierbare, "magische" Anziehungskraft) oder "Inspiration" eine große Rolle spielen - das Problem dabei ist, dass das zwar subjektiv durchaus verständlich ist, aber als Argument in einer Diskussion leider jeglicher Bodenhaftung entbehrt. Und dazu kommt noch eine andere Schwierigkeit: Je höher man beim Preis geht, desto marginaler die Unterschiede. Gepaart mit der Beobachtung, dass damit ebenfalls das subjektive Empfinden erheblich steigt, sehe ich da ganz wenig Chancen auf eine einhellige Meinung bzw. eindeutige Formulierungen, an denen man sich tatsächlich irgendwie festhalten könnte.
 
Da wir ja hier im Wahrheitsthread sind...

Immer wenn ich "Mojo" höre, oder besser lese, muss ich an Hundehäufchen denken. Was kann das sein?
 
Du bist vielleicht durch und durch Pragmatiker und kannst dich in Viele Dinge nicht reinversetzten???????????
 
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