Die richtige Tonart finden?!

  • Ersteller GloriaThomas
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Vielen Dank, liebe Leute, für eure vielen Tipps und Antworten!
 
Ich hab auch irgendwie einen Bammel davor, Noten zu lernen, so blöd es auch klingt - weil man die ja auch HÖREN und ERKENNEN muss - dass du sie lediglich aufschreiben kannst, nützt dir ja nix.
Du musst ja nicht unbedingt Noten lernen, wenn Du das so ablehnst.
Es genügt ja, dass Du irgendwen in Deinem Umfeld findest, der Dir von allen Songs die in Frage kommen, die jeweilige Tonart sagt. Die notiest und merkst Du Dir dann einfach. Das dauert pro Song 10 Sekunden ...

Thomas
 
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Und es sind eher die tieferen Töne - ich bin ja ein Alt.

Die "Tonart" ist für Singstimmen nicht das Problem, sondern der Stimmumfang. Als Altstimme kannst du daher im Regelfall in jeder beliebigen Tonart singen, sofern die Gesangsstimme den Alt-Umfang nicht überschreitet (für untrainierte Stimmen bzw. Laienchor-Singer rechnet man mit eineinhalb Oktaven von g/a-d2/e2).
Ich habe angesichts der geschilderten Symptome eher den Verdacht, dass du unter "Echtzeit-Bedingungen" (Mitsingen zum Radio ist eine völlig andere Situation!) gehörsmäßig das Problem hast, die von anderen gespielten Tonarten so zu erfassen, dass du nicht bereits den Ausgangston versemmelst. Dass Sänger/innen unabhängig von der Begleitung einfach "ihre" Tonart durchziehen, ist gar kein so seltenes Phänomen - das Ergebnis klingt natürlich schauerlich.
Notenkenntnisse sind zwar immer gut, schaffen aber in deinem Fall keine Abhilfe, wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege. Hier hilft nur ein gründliches Gehörtraining, z.B. das "Auseinandersingen" von vorgespielten Akkorden.

Um ein konkretes Beispiel zu bringen: Gershwins Summertime erfordert exakt eine Oktave Stimmumfang. Bei einer Begleitung in a-Moll bist du mit e1-e2 am oberen, bei Abwärtstransposition nach c-Moll mit g-g1 am unteren Limit. Oben ist g-Moll konfortabel, unten d-Moll - das sind also bereits vier Tonarten, die nicht schuld daran sein könnten, wenn du deine Töne nicht triffst. Nimmt man jetzt noch die möglichen Tonarten zwischen den beiden Extrempolen c-Moll/a-Moll, dann scheiden von den zwölf Optionen lediglich b- bzw. h-Moll sowohl in der Höhe, als auch in der Tiefe aus.

Mit anderen Worten: Die Wahrscheinlichkeit, dass bei einer Jazz-Session nur Stücke mit großem Tonumfang, und dazu auch noch Tonarten verwendet werden, die allesamt völlig außerhalb deines Umfangs liegen, dürfte eher gering sein. Daher nehme ich an, dass dein eigentliches Problem anders gelagert ist.
 
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Die "Tonart" ist für Singstimmen nicht das Problem, ...
Die Wahrscheinlichkeit, dass bei einer Jazz-Session nur Stücke mit großem Tonumfang, und dazu auch noch Tonarten verwendet werden, die allesamt völlig außerhalb deines Umfangs liegen, dürfte eher gering sein.
das sehe ich auch so.

und so ganz klar ist mir das Ganze auch nicht.

Daher nehme ich an, dass dein eigentliches Problem anders gelagert ist.
Tonart, Tonlage/Stimmlage, Stimmumfang - ich glaube, es geht um etwas anderes.
 
Musiker scheinen damit ein echtes Problem zu haben, das zu erkennen.
[...]
Ich hab bisher irgendwie nur Musiker kennengelernt, die nicht in der Lage sind, sich nach dem Sänger zu richten.
Ich kenne noch deine anderen Threads hier im Board. Ich wage zu behaupten, dass hier auch ein großer Teil des Problems liegt - du denkst scheinbar, du singst einfach los, die Musiker erkennen die Tonart und steigen ein. Ein bisschen mehr Mitarbeit von deiner Seite ist da schon nötig. Du musst in der Lage sein, deinen Mitmusikern zu erklären (oder zumindest zu benennen), wie sie spielen sollen. Es wurden hier im Thread ja schon mehrere Möglichkeiten benannt.
 
Ich weiß nur, dass ich zB "Moon River" wunderbar mit den üblichen Karaoke-Vorlagen singen kann - dort, so wie es die Musiker gespielt haben, konnte ich es nicht,

Nur, um den Punkt auszuschließen:

Könnte es sein, dass du eher selten, vielleicht sogar vorher noch gar keine Erfahrungen mit Live-Band auf der Bühne hattest? Das Singen auf der Bühne ist etwas völlig anderes als das Singen zuhause zu vorproduzierten Aufnahmen. Das fängt bereits damit an, dass die Schallübertragen im eigenen Kopf nicht mehr wahrnehmbar ist - man sich also nur "um die Ecke" hört, was zu Beginn fast jeden Sänger verunsichert. Bandpraxis muss man tatsächlich erst lernen.

Es könnte also durchaus möglich sein, dass du gar nicht so schlecht gesungen hast und dass die Tonart durchaus passte. Es ist eventuell nur einfach nicht das gewesen, was du von zuhause und deinen Playbacks gewohnt bist. Und natürlich spielt die Band auch nicht unbedingt genauso wie auf deinen Playbacks, was zu zusätzlicher Desorientierung führt.

Und da suche ich mir eine Karaoke-Version auf Youtube aus, die zu meiner Stimmlage passt.

Ich bin der Meinung, dass bei den meisten YT-Karaokes die Tonart angegeben ist. Hier bei Moon River zB steht im Beschreibungstext G major (=G Dur). Achte da doch künftig einfach drauf und notier es dir.

Man wird aber meistens gefragt, in welcher Tonlage man singt - und wenn man die dann nicht benennen kann, ist es blöd.

Wie schon gesagt: Tonart hat nichts mit Noten lesen können zu tun. Natürlich ist auf einem Notenblatt auch die Tonart zu sehen. Aber um eine Tonart zu ermitteln, muss man keine Noten können. Die Tonart wird durch die Tonika bestimmt, was nicht in allen, aber in sehr, sehr vielen Songs schlicht und einfach der erste gespielte Akkord ist. Oft reicht es sogar, nur den Basston zu erkennen.

Allerdings wirst du nicht drumherum kommen, du dir mal ein einfaches Keyboard zuzulegen und zu lernen, die Töne/Tasten benennen zu können. Du könntest dir dafür als Starthilfe kleine Aufkleber auf die Tasten bappen, auf denen die Töne geschrieben stehen. Als nächsten Schritt dann, einfache Dur/Moll-Dreiklänge spielen lernen.

Und nein: Dazu brauchst du nicht gleich Klavierunterricht zu nehmen. Du brauchst drei Finger, es gibt einen Grundton, eine kleine Terz (Moll) oder große Terz (Dur) darüber und noch eine Terz drauf und fertig ist der Dreiklang.
 
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Es genügt ja, dass Du irgendwen in Deinem Umfeld findest, der Dir von allen Songs die in Frage kommen, die jeweilige Tonart sagt.

Soviel Aufwand ist gar nicht mal nötig. Es genügt völlig, sich einmal bei der Bestimmung der Stimmlage und des Tonumfangs helfen zu lassen - das ist hier ja bereits mehrfach empfohlen worden. Dann läßt man sich aufmalen, wie die beiden Randtöne im Notenbild aussehen - mehr braucht man auch als totaler notationstechnischer Analphabet nicht, um sich selbständig z.B. im Real Vocal Book oder jedem anderen Songbook orientieren zu können. Bleibt die Melodie nach oben unterhalb der höchsten Notenlinie, ist für eine Altstimme doch bereits alles in Butter - da ist die Tonart völlig egal.

... meine Musiklehrerin, bei der ich damals Stunden genommen hab ...

Apropos Musiklehrerin: Als was hat sie denn deine Stimmlage bezeichnet - als Alt oder als Mezzosopran? Mehr muss ein einigermaßen erfahrener Musiker doch gar nicht wissen, um seine Begleitung notfalls anpassen zu können.
Jazz-Standards sind keine Opernarien - mehr als eineinhalb Oktaven, d.h. normaler Laienchor-Stimmumfang werden da kaum verlangt. Als Alt kannst du daher mindestens 2/3 des Realbook-Standardrepertoires singen, als Mezzo liegst du locker bei 75 Prozent - und zwar weitgehend unabhängig von der verwendeten Version (z.B. Real Vocal Book für low voice bzw. high voice), da muss man nicht einmal die vorgegebenen Tonarten verändern.

Aber wie bereits auch von @antipasti angenommen: Ich vermute bei dir eher ein grundsätzliches Problem, deine Intonation in einer Live-Situation an eine Begleitung anpassen zu können, die bereits durch die räumliche Anordnung anders klingt, als du es vom Mitträllern zum Radio (womöglich noch mit Kopfhörern!) oder Karaoke gewohnt bist. Wenn man mit Live-Bedingungen nicht vertraut ist, sieht die Welt ganz schnell ganz anders aus - das hat aber nichts mit Tonarten, oder gar der angeblichen Unfähigkeit deiner Mitmusiker zu tun, sich dir anzupassen, sondern allein mit dir.

Nachtrag:

Und da suche ich mir eine Karaoke-Version auf Youtube aus, die zu meiner Stimmlage passt. Das funktioniert meistens gut, es gibt bei den meisten Songs eine, zu der ich gut mitsingen kann ...

Kannst du mal ein Beispiel heraussuchen und den Videolink mitteilen, dann ließe sich deine Stimmlage wenigstens ungefähr einordnen.
Die von @antipasti gepostete G-Dur-Version von Moonriver (Ambitus g-a1) läge für eine Altstimme bereits im untersten Register, also klanglich nicht mehr optimal. Mit einer C-Dur-Version (c-d2) bist du zwar fast am oberen Limit, aber die Stimme hat dort auch mehr Brillanz.
Solltest du jedoch die G-Dur-Version mit einer klanglich hohen, aber "gefühlt" unangestrengten Stimme hinbekommen (g1-a2), dann bist du allerdings kein Alt, sondern ein Sopran, was die Angelegenheit zumindest in Teilen grundlegend verändern würde.

Optimal wäre natürlich, wenn du von einer für dich stimmlich bequemen Karaokeversion die ersten paar Töne einsingst (bei Moonriver reichen im Prinzip die ersten drei Töne!), und die Aufnahme hier einstellst, dann ließe sich die Problematik zumindest bezüglich deiner Stimmlage eingrenzen.
 
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Keine Ahnung übrigens, was eine "Realbook-Session ist....
Ich weiß nur, dass ich zB "Moon River" wunderbar mit den üblichen Karaoke-Vorlagen singen kann - dort, so wie es die Musiker gespielt haben, konnte ich es nicht, es war entweder zu hoch (was ich mit der Stimme nicht gepackt hab), oder aber zu tief, was genauso sch... geklungen hat.

Das Realbook ist eine Leadsheet-Sammlung von Jazzstandards, wobei es verschiedene Ausgaben gibt. Die kennt jeder Jazzmusiker, deshalb spielt man auf den Sessions meistens Standards und dann eben in der Tonart, die im entsprechenden Leadsheet transkribiert worden ist. Das Gute dabei ist: die Musiker müssen für so eine Session weder proben, noch muss man sich überhaupt kennen. Man spielt immer die Form durch und wer will, spielt über diese Form ein Solo. Das geht meistens über Blickkontakt.
Manche Realbook-Tonarten sind für Sängerinnen ziemlich ungeeignet. Ich hab das oft genug erlebt und habe dann eben die Originalmelodie so weit verändert, dass das Stück für mich singbar wurde. Das setzt aber, wie gesagt, einiges an Routine und Tonsicherheit voraus und ich weiss nicht, wie sattelfest du da bist. Deshalb auch mein Tipp, "deine" Tonarten aufzuschreiben und den Musikern mitzuteilen. Transponieren sollte für einen Jazzmusiker kein Problem sein.

Moonriver ist z.B. eine Nummer, die einen durchaus killen kann, wenn die Tonart nicht passt.
 
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Manche Realbook-Tonarten sind für Sängerinnen ziemlich ungeeignet.

Zum Beispiel (Titel und Tonart)? Und was für eine Stimmlage hast du?
Die Tonart ist Hupe, solange der Ambitus passt. "Ungeeignet" ist eine Tonart doch nur, wenn dadurch der erforderliche Stimmumfang zu hoch bzw. zu tief oder überwiegend in einem klanglich nicht optimalen Bereich liegt.

Moonriver ist z.B. eine Nummer, die einen durchaus killen kann, wenn die Tonart nicht passt.

OK - der Spitzenton kommt gleich am Anfang, danach ist aber auch schon wieder Ruhe im Karton.
Der Ambitus beträgt lediglich eine None, damit sind für eine normale Altstimme C-, Bb- und Ab-Dur im grünen Bereich. In drei der mir vorliegenden Realbooks für Vocals (u.a. Hal Leonard.) ist die Tonart C-Dur, wodurch die Melodie für einen Alt stimmtechnisch risikolos und zugleich klanglich perfekt liegt (c1-d2).
Lediglich als Sopran mit normalem Laien-Umfang eiert man da etwas ungünstig im unteren Register herum, für mehr Brillanz musst du daher transponieren, z.B. nach F-Dur (f1-g2), Eb oder D. Wenn du nach oben noch etwas Luft hast, kannst du auch G- oder Ab-Dur riskieren.
 
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Schon klar. Trotzdem sieht es in der Praxis eben anders aus. Einige Realbookstandards sind für mich z.B. eine Quarte oder Quinte zu tief (plusminus), wahrscheinlich weil die Transkription für eine Männerstimme notiert ist. Oktavieren geht nicht bzw. klingt scheiße. Dann bleibt eben nur Improvisieren - oder Transponieren in eine geeignete Tonart. Und, ja, ich singe Moonriver tatsächlich ganz gerne in G.
 
Bei denen war das so, dass die eine vorgefertigte Liste hatten, was sie spielen - und auch die Tonarten waren da fix vorgegeben.
Und eine der Oganisatorinnen dort, ... hat mir genau gesagt, was von der Liste für mich in Frage kommt - und was nicht.
hat's denn dann funktioniert?

Ich als relativ unbedarfte Person habe angenommen, Musiker fangen zu spielen an - und man singt halt mit. Und es funktioniert.
Dem ist aber leider nicht so. Es funktioniert nur, wenn die Tonlage der Musiker mit der zusammenstimmt, in der man selbst auch singt.
verstehe ich nicht.
da muss die Tonart gemeint sein, also "spielen wir in C Dur vs. G Dur?" (s.o.).

Ich weiß aber meine Tonlage nicht, weil ich keine Noten kann.
das sollte geklärt sein, oder?
Noten lesen muss man dafür nicht können, man sollte sich lediglich merken, in welcher Tonart man singen will.

-> Ich würde mal den Begriff "Tonlage" komplett aussen vor lassen.
Ich denke, konkret geht es um die Tonart, oder?

Die Stimmlage wird ja - gerade mit Gesangslehrerin - nicht so schwierig zu bestimmen sein... Und weiter vorne ist ja auch von "Alt" die Rede.

ansonsten bin ich der gleichen Meinung wie antipasti und OckhamsRazor:
live, mit Band, auf der Bühne, bei entsprechender Lautstärke - das scheinen die Knackpunkte zu sein.

Wenn dann die Routiniers noch entsprechend wenig Rücksicht nehmen, ist am schnell verrratzt.
 
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... ich singe Moonriver tatsächlich ganz gerne in G.

Respekt! Wenn du den Spitzenton a2 sauber hinbekommst, hast du eine Sopranstimme - womit du allerdings bei den meisten RB-Ausgaben in der Tat die A....karte hast.

Einige Realbookstandards sind für mich z.B. eine Quarte oder Quinte zu tief ...

Wenn es da mal deutlich über die höchste Linie (f2) hinausgeht, ist das häufig auch mit einem erweiterten Ambitus nach unten verbunden, geht also mehr in Richtung eines Mezzosoprans oder hohen Baritons (Frank Sinatra) mit geschulter 2-Oktaven-Stimme.
Im Bereich der Jazzstandards gibt es offensichtlich eine deutliche Vorliebe für tiefe Alt- (Nina Simone) bzw. hohe Baritonlagen - möglicherweise, um sich von den favorisierten Stimmlagen (Sopran/Tenor) des bürgerlichen Opern-Repertoires abzugrenzen. Da hilft für einen Sopran dann wirklich nur Transponieren.

... wahrscheinlich weil die Transkription für eine Männerstimme notiert ist.

Das ist nicht der Punkt, weil sich Alt/Bariton bzw. Sopran/Tenor lediglich in der Oktavlage unterscheiden. Ein Tenor hätte also die gleichen Probleme, wie ein Sopran - lediglich eine Oktave tiefer. Notationstechnisch ist das ja gleich, wobei sich der Tenor lediglich den g1-Schlüssel als g-Schlüssel ("Tenorschlüssel") denkt.

Ich würde mal den Begriff "Tonlage" komplett aussen vor lassen.
Ich denke, konkret geht es um die Tonart, oder?

Die TO versucht zwar, ihr Problem mit "Tonarten" zu umschreiben, das kann aber nicht der Punkt sein, weil Tonarten für Gesangsstimmen erst dann wirklich bedeutsam werden, wenn die Melodieführung zu sehr außerhalb der eigenen Tonlage liegt. Da die TO ihre Stimme aber als Alt einschätzt, dürfte es angesichts der üblichen Alt-bzw. Bariton-Tonlagen in den gängigen Real Vocal Books eigentlich auch kaum echte Probleme mit den dort verwendeten Tonarten geben. Daher auch die Annahme, dass das Problem ganz anders gelagert sein könnte.
 
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Ich war bei einem ganz tollen "offenen Singen", wo Jazzmusiker live spielen - und jeder kann mitsingen oder -spielen. Das war ganz toll, nur ich hab mich dort blamiert, weil ich was versucht hab, was in der Tonlage nicht gestimmt hat - und ich somit daran gescheitert bin. Die Musiker haben mir vorher eingeredet, das wird schon passen...
Wenn das Problem war, dass Du dort auf eine eingespielte Band getroffen bist, bei denen normalerweise ein Mann die Songs singt, dann ist das schon klar, dass das für Deine Stimmlage nicht passen dürfte. D.h. in solchen Fällen muss die Band halt so flexibel sein, und sich auf Dich einstellen. Als ungefähre Faustregel stell ich mal hier herher, dass dann die Songs etwa 2-4 Töne höher gespielt werden müssten. Kommt halt drauf an ob man von hoher Männerstimme zu tiefer Frauenstimme oder von normaler Männerstimme zu hoher Frauenstimme switcht.
Wenn sich Musiker spontan treffen, und etwas zusammen spielen wollen, tauschen sie sich vorher üblicherweise kurz über die Tonart aus, in der sie den Song spielen wollen. Wenn Du dann dazu singen möchtest, solltest Du Dich dann natürlich genauso einbringen, also irgendwie schon wissen, welche Tonart für den jeweiligen Song für Dich optimal ist. Und das heißt, dass Du für die Songs in Deinem Repertoire die für Dich optimale Tonart wissen solltest, und wennd as dann +/- 1 Ton abweicht, sollte das auch noch passen. Viele der Songs auf Deiner Liste werden vermutlich sogar auch in der gleichen Tonlage sein. Bin gerade mal die Liste unserer Songs durchgegangen, und die meisten Songs unserer Sängerin liegen bei G oder A.

Das Singen auf der Bühne ist etwas völlig anderes als das Singen zuhause zu vorproduzierten Aufnahmen.
Ja, ohne Frage. Im Auto singe ich häufig zu Songs mit, die ich mit Band so nie singen könnte.

Aber um eine Tonart zu ermitteln, muss man keine Noten können. Die Tonart wird durch die Tonika bestimmt, was nicht in allen, aber in sehr, sehr vielen Songs schlicht und einfach der erste gespielte Akkord ist. Oft reicht es sogar, nur den Basston zu erkennen.
Im Grunde ja, und Du schreibst ja auch 'Oft'. Ist aber kein Hexenwerk und man kann das sehr schnell selber herausbekommen, sich aber am Anfang besser dabei helfen und korrigieren lassen, von jemandem, der sich auskennt.

Wir hatten mal ne Gast-Sängerin bei nem Gig. Der war das ziemlich egal, wenn die Songs nicht in ihrer Tonart waren, sie hat das gekonnt umspielt. Fakt ist aber, dass es für einen Sänger nun mal für jeden Song eine optimale Tonart gibt, und die sollte man dann auch spielen. Bei manchen Songs wird's halt schwierig, weil sie von den Instrumenten her transponiert nicht klingen.
Laut meiner Gesangslehrerin habe ich einen Range von 3,5 Oktaven, womit ich eigentlich theoretisch die meisten Songs in jeder Tonart singen können müsste. aber es klingt halt nicht in jeder.
 
Respekt! Wenn du den Spitzenton a2 sauber hinbekommst, hast du eine Sopranstimme - womit du allerdings bei den meisten RB-Ausgaben in der Tat die A....karte hast.
Um Gottes willen, nein, wie kommst du darauf? Natürlich singe ich das eine Oktave tiefer. Das würde doch sonst furchtbar klingen - auch wenn ich´s hinbekäme.
Ich glaube, es ist im Realbook auch in G notiert, manche spielen das in A oder H, das geht für mich auch gut. Für manche Sängerinnen ist aber G schon zu hoch. Aber jetzt nicht in dem Sinne, dass sie es dann nicht mehr singen können - natürlich geht das. Wichtig ist aber, gerade bei einer Session mit vielleicht gänzlich unbekannten Menschen, dass man sich wohlfühlt, dass die Stimme am besten klingt, die Stimmfarbe am besten zur Geltung kommt und man mit der Stimme ein wenig spielen kann. Da kann sogar ein Ganzton schon was ausmachen. Und deswegen finde ich Tonarten eben ganz und gar nicht unwichtig. Aber was weiß ich schon ;)
Ist aber auch völlig egal jetzt, es geht hier um Gloria und nicht um mich. Ich bleibe deshalb auch bei der Empfehlung, es nicht so kompliziert zu machen, sich einen Musiker zu schnappen und gemeinsam mit ihm/ihr am Klavier oder an der Gitarre die passenden Tonarten auszuprobieren und dann aufzuschreiben. So habe ich es in meiner Anfängerzeit als Jazzsängerin im Realbookdschungel gemacht: ich hab mich zu Hause ans Keyboard gesetzt und die passenden Tonarten (mit genügend Spielraum für Bläser und Geiger) aufgeschrieben, das hat sich total bewährt.
 
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Die TO versucht zwar, ihr Problem mit "Tonarten" zu umschreiben, das kann aber nicht der Punkt sein, weil Tonarten für Gesangsstimmen erst dann wirklich bedeutsam werden, wenn die Melodieführung zu sehr außerhalb der eigenen Tonlage liegt.
so verstehe ich das Problem.
Zum Teil.
denn:
Da die TO ihre Stimme aber als Alt einschätzt, dürfte es angesichts der üblichen Alt-bzw. Bariton-Tonlagen in den gängigen Real Vocal Books eigentlich auch kaum echte Probleme mit den dort verwendeten Tonarten geben.
genau. und da wird's konfus.

Daher auch die Annahme, dass das Problem ganz anders gelagert sein könnte.
sehe ich auch so. s. o.: "live, mit Band, auf der Bühne, bei entsprechender Lautstärke - das scheinen die Knackpunkte zu sein."
 
Um Gottes willen, nein, wie kommst du darauf? Natürlich singe ich das eine Oktave tiefer. Das würde doch sonst furchtbar klingen - auch wenn ich´s hinbekäme.

Naja, bei einem guten lyrischen Sopran muss das nicht unbedingt furchtbar klingen, und genau wegen der Tonart G-Dur bin ich darauf gekommen, dass du Sopran sein könntest.
Wenn du das allerdings eine Oktave tiefer singst, ohne zuviel Volumen zu verlieren hast du jedoch eine ungewöhnliche, weil extrem tiefe Altstimme. Damit du beim g des Songs nicht am untersten Limit herumröchelst, müsstest du ja wenigstens noch einen Spielraum nach unten bis zum f oder e haben - das ist eine Terz unter einem "Normalo-Alt", d.h. eine Oktave über dem männl. Bass!
Und wenn du in der Höhe das a2 hinbekämst, wäre das ebenso bemerkenswert, weil das eine Quarte über normaler Altlage wäre, unterm Strich also eine Stimme von zweieinhalb Oktaven.

Und da bin ich doch etwas ratlos, warum du RB-Standards transponieren musst. Wenn du Moonriver mit g-a1 als angenehme Lage empfindest, aber auch noch soviel Luft nach oben hast, dass du sogar den Sopran-Range bis a2 schaffst, dann kannst du doch annähernd jeden RB-Standard in der jeweils notierten Tonart singen. Oder nenne mir mal ein konkretes Beispiel für einen Standard aus den gängigen Real Books, der für deine Stimmlage ohne Transposition definitiv nicht singbar ist!

Dass natürlich nicht jede Tonart den gleichen stimmlichen Glanz erzeugt (was vom Komponisten durchaus gewollt sein kann!), sollte man nicht zum Anlass nehmen, alles in den eigenen "Schokoladen-Ambitus" zu transponieren - für den Zuhörer ist es nämlich ziemlich ermüdend, wenn jemand sein Lieblingsregister überstrapaziert, und dadurch auch ausdrucksmäßig alles nivelliert, weil spätestens nach dem dritten Stück klar sein dürfte, dass man für den Rest des Abends keine farblichen Varianten durch andere Register mehr erwarten kann.
So lieben z.B. zwar Spieler von Saiteninstrumenten (insbesonders Gitarristen) Stücke in Tonarten mit viel brillantem Leersaiten-Geklingel, aber wenn ein Komponist diese durch seine Tonartenwahl bewusst umgeht, hat er sich klangfarblich etwas dabei gedacht, und das sollte respektiert werden.

Immer nur im eigenen Schoko-Register herumzuplärren, ist künstlerische Feigheit vor dem Feind. Ich möchte keinen auf Optinal-Range nivellierten Einheitsbrei, sondern Gesangsstimmen hören, die in den Randregistern auch mal auf Risiko fahren. Stimmkunst wird's, wenn etwas "eigentlich" zu hoch oder zu tief liegt, und trotzdem überzeugt! Vielleicht solltest du mal vor dem nächsten Anfall von Transponitis über diesen Aspekt nachdenken ...
 
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Das erinnert mich ein wenig an die Situation, die ich vor Jahren erlebte, und die mir vor Kurzem wieder mal passierte. Nämlich als Alt mit einem Tenor mitzusingen, und zwar sein Repertoir, zur seinen Gitarrenbegleitung und folglich in für ihn passenden Tonarten. Also, es klang fast immer nur Sch.... damals vor vielen Jahren war ich einfach nur verzweifelt - oktavieren war zu hoch, direkt mitzusingen zu tief... Egal wie, die Stimme kam nicht zum Glanz, und es klang nur Sch... und dann auch noch dieses Anfängerproblem, die richtigen Töne von einem Mann abzunehmen und den satten weiblichen Klang daraus zu machen - damals konnte ich es einfach nicht. Zweite Stimme daraus zu machen konnte ich nur an manchen Stellen, und dann bin ich meist entweder ganz im Wald, oder wieder in der Hauptmelodie.

Was ich mir allerdings sicher bin, wenn ich damals anstatt Gitarre + Tenor zumindest Klavier+Melodie hätte, wäre es schon mal besser gewesen, selbst in einer unbequemen Lage halbwegs ok zu singen. Vom Klavier kann ich die Töne (auch wenn sie ungewöhnlich hoch sind) einfach besser abnehmen. Aber um richtig zu strahlen und volle Kraft in die Stimme reinzubringen, braucht man einfach eine passende Lage. Plus minus Ton oder 2 hätte ich, denke ich gut verkraftet, aber wenn es richtig doof in der Mitte liegt, klingt es einfach nicht. Manchmal kann man sich helfen, indem man z.B. die Strophen (falls sie tief liegen) nach oben oktaviert, und Refrain dann "normal" singt, das sind aber alles nur Notlösungen.

Der Witz war vor Kurzem, im Corona-Lockdown saß ich draußen mit dem Kaffee to go und habe einem schwarzen Straßenmusiker zugehört. Irgendwann habe ich angefangen irgendwas leise mitzusingen, obwohl ich seine meisten Lieder nicht kannte. Aber irgendwas halbwegs passendes ganz leise dazu improvisiert. Mal hoch, mal tief - halt wieder mal das "Tenor-Problem" und Lieder nicht kennen. Dann war einmal "Go, Tell it on the Mountain" dran, das kannte ich. Das war zu hoch, ich konnte aber halbwegs stark mitsingen endlich mit mehr Saft in der Stimme, weil wenigstens die Melodie richtig gut bekannt. Das hatte zur Folge, dass mich ein anderer schwarzer Typ gleich zu seiner "Afro-Rock Band" als Backvocal Sängerin eingeladen hat :m_git1: 🙊.

Was ich damit nur sagen will, wenn die Tonart unbequem ist, wäre wichtig trotzdem zu lernen, reinkommen zu können, also nicht stur seine eigene Tonart zu singen. Die Gesangsqualität reicht aber bei mir zumindest vielleicht noch fürs Backvocal, das Ganze glänzt eben nicht. Also dein Problem ist völlig normal und wer kennt es nicht :)

Um gute Performance abzuliefern brauchst du minimum ein bequeme Tonart, idealerweise sogar bekannte Begleitung :)
 
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Ein f oder e ist nun wahrlich kein Ding der Unmöglichkeit für einen ehemaligen (sprich: in jungen Jahren von diversen Lehrern als solchen definierten) Sopran mit langjähriger Praxis in Populargesang. Ich singe aber schon seit einiger Zeit keine Realbookstandards mehr, insofern ... nice try, betrifft mich aber nicht. "Geplärrt" habe ich sie (hoffentlich) nie, zumindest kann ich mich nicht erinnern, dass das von den Kollegen beanstandet worden wäre, egal um welche Tonart sich das im Einzelfall nun gehandelt hat. Hauptsache es klingt gut, groovt und alle inklusive Zuhörer fühlen sich wohl damit und haben Spaß daran (außer vielleicht der Musikerpolizei) - das war immer die Devise.
Aber wie schon gesagt, es geht hier nicht um meine Wenigkeit und ich verstehe nicht, warum du dich schon wieder so auf mich einschießt. Können wir es jetzt damit mal gut sein lassen?
 
Naja, bei einem guten lyrischen Sopran muss das nicht unbedingt furchtbar klingen, und genau wegen der Tonart G-Dur bin ich darauf gekommen, dass du Sopran sein könntest.
Wenn du das allerdings eine Oktave tiefer singst, ohne zuviel Volumen zu verlieren hast du jedoch eine ungewöhnliche, weil extrem tiefe Altstimme.
Wir reden allerdings von "Moon River", das hat einen begrenzten Tonumfang (von g1 bis a2).
 
Die "Tonart" ist für Singstimmen nicht das Problem, sondern der Stimmumfang. Als Altstimme kannst du daher im Regelfall in jeder beliebigen Tonart singen, sofern die Gesangsstimme den Alt-Umfang nicht überschreitet (für untrainierte Stimmen bzw. Laienchor-Singer rechnet man mit eineinhalb Oktaven von g/a-d2/e2).
Bei einem Stimmumfang von eineinhalb Oktaven und einem Lied mit der gleichen Range, kommt es aber sehr auf die Tonart/Stimmlage an. Bei jedem Lied mit einer Range von mehr als vier Tönen kann es dann passieren, daß es nicht mehr paßt. Dazu kommt noch der Sprung von der Brust- zur Kopfstimme. Selbst die One-Note-Samba würde ich ungern genau auf diesem Ton singen.
 
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