Richtige Tonart-Tonlage finden

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Andreas Fischer
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Hallo.
Ich singe gern.
Ich habe eine tiefe Stimme, komme zwar auch höher, aber ich singe gerne tief (Komfortzone?)

Soweit ich die Theorie verstanden habe, kann ich, z.B. beim mitsingen eines Liedes, die selbe Tonhöhe singen wie der Interpret oder eine Oktave höher/tiefer, ...
Richtig?
Nennt man das eigentlich Tonlage?

Ich mache das nach Gefühl, aber bin mir nicht sicher, ob ich es richtig mache.
Genauso ist es, wenn ich zur Gitarre singe. Ich spiele die Lieder wie notiert, und singe dann einfach dazu, auch da manche ich es nach Gefühl. Aber woher weiß ich ob es richtig ist?
Ich habe eine Weile meine Gitarre tiefer gestimmt aber:
Manchmal spiele und singe ich vor einer Gruppe (Mitsingabende) dann spiele ich wieder wie notiert, jeder singt wie er mag nach Gefühl und ich auch. Ich bin leider nicht musikalisch genug zu hören ob das ok ist oder extrem falsch klingt ;-)

Vor vielen Jahren als ich mit der Gitarre anfing, habe ich in einem Gitarrenforum, Tonaufnahmen von mir gepostet und lass immer wieder Kommentare wie:
"Gut gespielt aber der Gesang passt nicht dazu"
" Gut gesungen, aber Spiel und Gesang passen nicht"
Seit dem bin ich da sehr verunsichert.
 
Nennt man das eigentlich Tonlage?

Je nachdem. Ich bevorzuge eher Stimmlage, wenn nach einer Range gesucht wird (von___ bis___). Mit Tonlage ist oft die Tonhöhe gemeint. Um bei deinem Beispiel zu bleiben: Wenn ich ein Lied eine Oktave tiefer singe, ist es NICHT mehr dieselbe Tonlage. Wenn ich es aber genauso singe wie der Interpret, singe ich in seiner Tonlage.

Vor vielen Jahren als ich mit der Gitarre anfing, habe ich in einem Gitarrenforum, Tonaufnahmen von mir gepostet

Ich fürchte, dass ist auch hier der beste Weg, es herauszufinden.

Vocals-Hörproben

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Zuletzt bearbeitet:
Ja, ich werde da mal was aufnehmen. Muss nur noch nach geeigneten Liedbeispielen suchen
 
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"Gut gespielt aber der Gesang passt nicht dazu"
" Gut gesungen, aber Spiel und Gesang passen nicht"
Seit dem bin ich da sehr verunsichert.
Es macht einen großen Unterschied ob man zum Gitarrenspiel singt, oder ob man sich beim Singen mit der Gitarre begleitet.
Wenn man sich auf das spielen konzentrieren muss, kann man gesanglich nicht frei interpretieren.
BDX.
 
Hallo Andreas

Soweit ich die Theorie verstanden habe, kann ich, z.B. beim mitsingen eines Liedes, die selbe Tonhöhe singen wie der Interpret oder eine Oktave höher/tiefer, ..
Achtung, folgendes ist mal eher laut gedacht, bin aber gespannt ob sich das dann ggf. in den Hörproben feststellen lässt:

Eine Oktave ist schon ziemlich viel. Wenn du rein intuitiv versuchst, einen passenden Ton zum Startakkord zu treffen erwischst du ggf. den falschen Akkordton (sprich du bist dann nicht unbedingt eine Oktave, sondern eine Quinte, Terz, Sexte,... was auch immer daneben) das passt dann ja an dieser Stelle noch (also im Sinne von: Es hört sich nicht "richtig falsch" an, vielleicht eher ein bisschen ungewohnt), aber wenn du jetzt zum Beispiel sagen wir mal die Entchen vom falschen Akkordton weg hoch singst folgst du ja intuitiv eben der Gesangsmelodie und landest zum nächsten Akkord ja auch noch auf einem entsprechend verschobenen Ton und das ist dann natürlich ein ziemliches Würfelspiel, wie das zusammenpasst.

Und in weiterer Folge, so so etwas passiert, das merkst du ja (ganz intuitiv) - ggf. passt du dann ja auch die Gesangshöhe entsprechend an, dann passt aber wieder in der Melodielinie etwas nicht, weil du die dann ja "umstellen" musst, um auf einen harmonisch besseren Ton zu kommen.

LG
 
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Danke!
Ich werde also mal was aufnehmen und dann bin ich gespannt. Dauert eventuell bis zum Wochenende.
 
Vielleicht kannst du verschiedene Beispiele aufnehmen? Es müssen ja nicht immer ganze Lieder sein - nur damit man unterschiedliche Eindrücke hat und möglicherweise Muster erkennen kann.
Von einem einzigen Lied her finde ich das manchmal schwer zu beurteilen, weil es kann einem auch einfach mal mehr oder mal weniger liegen.
 
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Ja ich hatte sowieso vor mehrere Beispiele aufzunehmen.
Jeweils mal so wie ich denke das es zum Original passt, mal in meiner Komfortzone, so wie ich es normalerweise singen möchte
 
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Hi, Andreas,
ich bin auch mit einer tiefen Stimme gesegnet. Einzige Kehrseite: wenn ich in der Kirche Germeindelieder oder bei anderen Veranstaltungen Nationalhymnen mitsingen muss, strengt es mich sehr an. Die Tonart ist zu hoch, und ich kann nur unter Einsatz der fortgeschrittenen Gesangstechniken - z.B. Stütze - mit hoch kommen. "God save the King" geht noch, aber "The Star-spangled Banner" ist echt heftig. "Das Deutschlandlied" ist irgendwo dazwischen. (Mit "La Marseillaise" habe ich keine Erfahrung.) Melodien mit geringem Tonumfang kann man in einer Tohart setzen, wo fast jeder mitsingen kann; je größer der Tonumfang, desto weniger Leute mit einer gegebenen Tonart zurecht kommen können.

Wenn ich allerdings im Kirchenchor singe, bleibe ich im meiner Komfortzone, denn die unterste Stimme der Chorstücke ist extra für Leute wie mich und dich geschrieben.

Wenn ich als Folksänger unterwegs bin, weiche ich den Problemen aus, indem ich meine Liedbegleitungen (Banjo, Autoharp, Waldzither oder Gitarre) in einer Tonart spiele, die die jeweilige Melodie in meine Komfortzone bringt. In der Praxis singe ich die meisten Volkslieder in C- oder D-Dur, aber es gibt nicht wenige, wo ich mich bei G- oder F-Dur wohler fühle.
Will ich für ein neues Lied herausfinden, welche Tonart zu mir passt, probiere ich es zunachst in der Tonart wie geschrieben. Ich spiele den Grund-Akkord, gefolgt von dem Anfangston der Melodie. So kann ich das Lied in der notierten Tonart versuchen zu singen; wenn's zu anstrengend wird, versuche ich es einen Quart tiefer. Wichtig dabei ist das Wissen um die Akkorde, die zu einer Tonart "gehören". Die Bluegrass-Akkord-Bezeichnungen I, ii, IV, V7, vii sind nützlich beim Transponieren in eine andere Tonart.

Cheers,
Jed
 
Man kann natürlich auch mal mit klaren Fakten arbeiten, das hilft beim Musikmachen manchmal sehr. Also mit Tonnamen, von welchem Ton bis zu welchem (="Tonumfang") man grundsätzlich singen kann und von welchem bis welchem es gut und locker geht. Letzteres ist das, was du als Komfortzone beschreibst:
Ich habe eine tiefe Stimme, komme zwar auch höher, aber ich singe gerne tief (Komfortzone?)
Falls du also schon mal mit Tonnamen und Oktavbezeichnungen zu tun gehabt haben solltest, wäre es zum darüber reden und schreiben extrem hilfreich, wenn du deinen Tonumfang benennen könntest.
Dazu bieten sich die Oktavbezeichnungen aus dem entsprechenden Wikipedia-Artikel an: https://de.wikipedia.org/wiki/Oktave#Untergliederung_des_Tonraumes_in_Oktavräume .

Wenn du deinen eigenen Tonumfang kennst, kannst du ihn mit dem Tonumfang eines Liedes vergleichen. Daran kannst du dann sehen, ob du dieses Lied überhaupt singen könntest bzw. ob du eine oder zwei Oktaven tiefer mitsingen könntest. Oder du könntest daraus folgern, ob du alle Tonhöhen des Liedes verschieben müsstest, um es gut mitsingen zu können - das wäre dann eine Transposition.

Auch die Kommunikation unter Sängern, z.B. beim gemeinsamen Singen, wird viel einfacher, wenn man Begriffe für das verwendet, was man da tut. Den Begriff "Oktave" gebrauchst du selbst schon, die Tonnamen und Benennungen der einzelnen Oktaven sind Erweiterungen davon.

Soweit ich die Theorie verstanden habe, kann ich, z.B. beim mitsingen eines Liedes, die selbe Tonhöhe singen wie der Interpret oder eine Oktave höher/tiefer, ... Richtig? Nennt man das eigentlich Tonlage?

Den Begriff "Tonlage" gibt es in der Allgemeinen Musiklehrer nicht. Er wird umgangssprachlich schon verwendet, aber was damit genau gemeint ist, ist sehr vieldeutig. Ich würde ihn nicht verwenden. Dagegen gibt es den Begriff "Stimmlage", der die Tonumfänge von Gesangsstimmen meint. Übliche Umfänge sind:

Tonhöhen_der_stimmlagen.png


Übrigens: wenn deine Gitarre standardmäßig gestimmt ist, hat sie die Saitenstimmung E-A-d-g-h-e' . Als Mann kannst du vermutlich die Tonhöhe der tiefsten Saite ohne Oktavierung mitsingen, falls deine Gesangsstimme Bass ist.

Genauso ist es, wenn ich zur Gitarre singe. Ich spiele die Lieder wie notiert, und singe dann einfach dazu, auch da manche ich es nach Gefühl. Aber woher weiß ich ob es richtig ist?

Indem du dir Rückmeldungen von anderen Musikern holst. Das ist der schnellste Weg.

Manchmal spiele und singe ich vor einer Gruppe (Mitsingabende) dann spiele ich wieder wie notiert, jeder singt wie er mag nach Gefühl und ich auch. Ich bin leider nicht musikalisch genug zu hören ob das ok ist oder extrem falsch klingt ;-)
Vor vielen Jahren als ich mit der Gitarre anfing, habe ich in einem Gitarrenforum, Tonaufnahmen von mir gepostet und lass immer wieder Kommentare wie:
"Gut gespielt aber der Gesang passt nicht dazu"
" Gut gesungen, aber Spiel und Gesang passen nicht"
Seit dem bin ich da sehr verunsichert.

Ja, das kann sehr verunsichernd sein. Der erste Schritt ist: selbst lernen, z.B. Allgemeine Musiklehre. Dann beim Gesang und beim Gitarrespielen die Präzision erhöhen, also Töne von der Tonhöhe her und vom Timing her nicht nur irgendwie, sondern genau und zuverlässig treffen. Das ganze immer im Austausch mit anderen Musikern, dann schwindet auch die Unsicherheit.
 
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Es macht einen großen Unterschied ob man zum Gitarrenspiel singt, oder ob man sich beim Singen mit der Gitarre begleitet.
Wenn man sich auf das spielen konzentrieren muss, kann man gesanglich nicht frei interpretieren.
Nun, ich würde behaupten, wenn einer gleichzeitig singt und Gitarre spielt, dann ist die Stimme das "Solo-Instrument" und die Gitarre die Begleitung. In meiner Erfahrung müssen sowohl Text und Melodie, als auch Griffe und Zupfmuster, quasi auf Autopilot laufen, damit eine gut interpretierte Performance zustande kommt. Der interpretatorische Ausdruck kommt dann bei beiden, Stimme und Instrument, zum Tragen.
Ich würde sagen, wenn man noch stimmlich unsicher ist, sollte man nicht versuchen, sich selbst zu begleiten. Es sei denn mit sehr einfachen Mittel - z.B. ein geschagener Akkord pro Takt der Melodie, oder nur bei den angegebenen Akkordwechsel.
Cheers,
Jed
 
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(...) wenn man noch stimmlich unsicher ist, sollte man nicht versuchen, sich selbst zu begleiten. (...)

Eher umgekehrt. Wer noch gar nicht weiß, was er wann wie auf der Gitarre macht, wird selbst zu engelsgleichem Gesang keine Begleitung hinbekommen. Wer aber zumindest Akkorde sicher durchspielen kann, kann sich aufs Singen konzentrieren.

Und ja, das kann man auch gleichzeitig üben und lernen. Und wie immer braucht es Zeit, Übung, (Selbst-) Kontrolle.
 
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Wer aber zumindest Akkorde sicher durchspielen kann, kann sich aufs Singen konzentrieren.
Sagte ich doch: mit "sehr einfachen Mittel."
Ich singe viel selbstbegleitet und beherrsche mein Instrument - das Banjo - doch relativ gut. Ich spiele auch Banjo-Solo-Arrangements einiger meiner Lieder. Aber neben den oft anspruchsvollen Banjo-Soli habe ich auch einfachere Arrangements, die ich als Gesangsbegleitung spiele. Eine wirklich ausgefeilte Banjo-Part verlangt Konzentration, die dann für den textlichen Ausdruck fehlt.
Cheers,
Jed
 
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Ich habe in Bands oft gesungen und auch Rhythmusgitarre oder Bass gespielt. Und mir ist immer wieder aufgefallen, dass Instrument plus Singen dazu führt, dass es sehr begrenzt ist, was ich auf der Gitarre spielen kann. Das dürfen dann keine komplexen Dinge sein und es muss zur Gesangsmelodie passen.
Deswegen würde ich auch zu einer möglichst einfachen Begleitung auf der Gitarre raten, wenn man Singen üben möchte. Man kann auch mal nur die Grundtöne auf der Gitarre anschlagen als Anhalt für den Gesang, wenn man noch nicht so sicher spielt.
(Bass fand ich diesbezüglich immer etwas leichter.)
 
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Schöne Beispiele für das eine und das andere sind Mark Knopfler, dessen Stimme und Gitarre z. B. in "Sultans Of Swing" quasi "Frage - Antwort" spielen und Lindsey Buckingham, der z. B. in der Live-Version von "Looking Out For Love" zum eigenen Gesang komplexe Linien spielt und obendrein Anschlagsart sowie Rhythmus wechselt.
 
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(Bass fand ich diesbezüglich immer etwas leichter.)

Kommt drauf an, was der Bass spielt. Solange man sich auf durchgehende Halbe-/Viertel-/Achtelnoten beschränkt, mag es noch recht einfach sein. Das reicht dann allerdings nicht für viele Genres. Gerade der Bass spielt oft melodiöse, groovige Lines mit Pausen, die nicht analog zum Gesang laufen. Vermutlich der Grund dafür, warum man häufiger singende GitarristInnen sieht als singende BassistInnen.

Letztendlich ist aber wie immer ein Frage der Übung.


View: https://www.youtube.com/watch?v=VnvbNorJlt4

Ich glaube aber nicht, dass Andreas' Problem nur in der Komplexität der Begleitung begründet ist. Er ist sich einfach unsicher, ob er die richtigen Töne an der richtigen Stelle singt. Diese Unsicherheit hat er sowohl mit als auch ohne Gitarre. So zumindest vestehe dieses ZItat

Ich mache das nach Gefühl, aber bin mir nicht sicher, ob ich es richtig mache.
Genauso ist es, wenn ich zur Gitarre singe.

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