Die leidige Abhängigkeit vom Ton-Menschen

  • Ersteller dr_rollo
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Das hieße natürlich auch, wenn man nur "Kreisliga" spielt, sollte man auch nur "Kreisligamusik" spielen. Also, auch wenn man Bock auf richtig diffizilen Tribute-Kram hat und total motiviert ist, sollte man doch lieber nur Punk mit drei, vier Leuten machen, weil Tribute über Kreisliga hinausgeht.
Die Schlussfolgerung verstehe ich nicht. Auch in der Kreisliga gibt's Übersteiger und Fallrückzieher. Klappt zwar nicht immer, aber wenn es doch Spaß macht...
Natürlich ist es immer gut, sich nach oben zu orientieren. Aber genauso, wie man als Hobbytruppe beim dritten Auftritt nicht die gleichen Forderungen an den Backstagebereich wie Jennifer Lopez stellt, ist es vielleicht auch hilfreich, die eigenen Erwartungen an die Technik und den Techniker in den Kontext (Art und Größe der Veranstaltung, Budget, Niveau der (eigenen) Band, ...) zu setzen. Etwas mehr konstruktive Gelassenheit erhöht den Spielspaß bei allen Beteiligten und verbessert sogar oft das Ergebnis.
 
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Das hab ich so gelöst, daß ich dem Toni beim Soundcheck immer meinen lautesten Sound gegeben hab im Gottesvertrauen, daß er das schön nach vorne mischt. Paar Sekunden Krach gemacht, Toni hat eingestellt, alles war gut, und ich hab den Toni nie mit lauten Signalen überrascht. Ich glaub, wir waren generell pflegeleicht, weil wir auch immer über PA geprobt haben. Spätestens nach ein, zwei Songs mußten die Tonis uns nur noch zugucken und das Pult nicht mehr anfassen.

Früher hab ich immer darauf bestanden, auf meinem Monitor 1:1 dieselbe Mische zu haben wie FoH, weil ich Tonis nicht getraut hab ("Keys gehören nach hinten gemischt!1!!") und ich notfalls nachregeln können wollte. Zumindest wollte ich das mitkriegen, wenn der Toni mich zu weit runterzieht. Letztlich hat sich gezeigt, daß die oben genannten Strategie eigentlich ziemlich wasserfest war.

Den lautesten Sound gebe ich natürlich auch beim SC. Aber ich spiele halt normalerweise so bei 30 % dieses Maximalpegels, während die anderen bei 70-80 % liegen. Dann zieht er ungefragt hoch, im Konzert und ich finde mich zu laut wenn ich das mitbekomme.
Es ist eigentlich das gleiche wie mit den Gitarristensoli. Es ist einfach eine andere Rolle die man als Begleitung und als Solist hat. Und nicht nur der Tonmann sondern auch die Band täte gut daran, nicht permanent bei 80 % zu fahren. Aber das ist wieder Ansichtssache und ne Typ-Frage.
Wenn Du als Musiker so bei 70 % anfängst, im 3. Lied schon bei 90% bist, hast Du keine Reserve mehr. Das hat was mit Energiehaushalt und Dramaturgie zu tun und es geht nicht darum, von Song zu Song lauter zu werden, sondern musikalische Möglichkeiten - auch in der Feinheit - und Dynamik zu behalten.

Was den Monitorsound betrifft - das hatte ich mir auch eine Weile so bestellt, aber das Problem ist doch, dass Dir zwar der Mix so eingestellt wird, aber Monitore sind doch PreFader - Du merkst nihts davon, was im Saal veranstaltet wird.
Und selbst wenn Du das ansprichst, wird Dir gesagt, die Fader sind Post, obwohl das nicht stimmt.

Also ihr merkt schon, das Vertrauen wurde mir in all den Jahren sukzessive abtrainiert.
Es gibt natürlich Ausnahmen, aber man weiß vorher nie wie es kommt und die Absicherung kostet mir zu viel Mühe.
Entweder ich oder jemand anderer macht den Sound. Wenn ich merke, der Tonmann ist interessiert und fähig, dann klappt natürlich auch die Kommunikation super. Aber wenn ich merke dass er mich schon im 2. Satz belügt oder belehrt, dann lass ich es einfach.
 
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bevor das jetzt nur mehr zum Tontechniker Bashing abtriftet, will ich da mal ein bisschen der Gegenpol sein. Denn für viele der hier gebrachten Beispiele, wie unmöglich Tontechniker agieren, aus welchen Gründen auch immer, gibt es mindestens ebenso viele Beispiele die belegen, dass das eigenartige Verhalten von Musikern Tontechniker erst dazu bringen, derlei Dinge als Strategien zur Schadensminimierung zu betreiben.
Da ist z.B das Argument, dass Musiker ohnehin schon den bestmöglichen Sound richtung Pult schicken mit bereits ideal abgestimmten Pegeln.
Meiner Erfahrung nach gibts das, aber nur bei ca 1% der Musiker. Da neigt man als Mensch am Pult dann, die Musiker a) zu bitten einem keine komplexen Summen zu senden und b) Effekte auch schon mal separat ans FOH Pult zu senden. Denn letztendlich ist ja nie der Musiker, sondern immer der FOH Mensch der, der den miesen Sound macht. Na dann lasst ihn doch seinen Job machen, den ihr auf der Bühne ohnehin nur sehr suboptimal bis sch...e erledigen könnt.
Versteht das bitte nicht falsch. ich bin der letzte, der an verschiedenen Signalen herumschraubt, nur des Schraubens willen. Meine Strategie ist immer „don‘t fix it, if it is not broken“. Aber die kann ich auch verfolgen wenn ich einzelne Signale aufliegen habe. Bei einer Summe kann ich nichts retten, wenn es denn dann nicht funktioniert, wie es sich der Tasten- oder Saitenakrobat sich so vorgestellt hat. Bei Einzelsignalen schon.
das gilt auch für Main- und Backingvocals. Wenn die Band das drauf hat, dann wird die Balance einmal eingestellt und fertig. da greif ich dann nie mehr hin. Warum auch? Passt ja eh. Nur wenn es dann doch wieder wer aus der 99% Fraktion ist, dann ist halt wieder Vorsicht geboten.
daß die Band ihren eigenen Toni angewiesen hat, alle anderen Bands absichtlich und gezielt scheiße zu mischen
Meiner Erfahrung nach hat sich diese Strategie in den frühen 80er Jahren als nicht zielführend erwiesen. Zumindestens in meinen Breiten.
Und zum anderen gibt's die, die alles besser wissen als die Band. Die haben noch nie Keyboards nach vorne gemischt, in deren Weltbild gehören Keyboards nicht nach vorne, also mischen sie auch weiterhin die Keyboards nicht nach vorne.
ich frage bei mir unbekannten Bands immer nach wie die interne Gewichtung der Instrumente ist. Und nein, es funktioniert praktisch nie wenn immer alle gleich laut und nach vorne gemixt sind.

Generell kann ich auch sagen, dass Bands, die sich wirklich mit dem eigenen Sound auseinander gesetzt haben, dem entsprechende Arrangements mit bringen, sich auch der Mechanismen von Physik und Akustik, und wie ihre Rolle darin ist, beschäftigt haben, schon einen derart guten Grundsound haben, dass man selbst als allergrößter Nurmi vor dem Herrn den nich schlecht machen kann. Allerdings ist bei besagten 99% der Musiker das nur in der Eigenwahrnehmung der Fall, für den Rest gehts mehr in Richtung Dilletantismus.

Wenn Tonis sowas unangekündigt und eigenmächtig machen, das geht sowieso gar nicht. Dagegen hab ich mich auch per Rider versucht abzusichern, falls da ein Toni sitzt, der das noch nicht kennt, daß Keyboards/Synthesizer eingebaute Effekte haben, und gern auf Keys irgendwelche "geilen" Chorus- oder Reverb-Sachen packt.
Ich habe mit genug Bands zu tun, die es wertschätzen dass ich „eigenmächtig“ ihre musikalischen Gerichte mit einigen Effekten würze. und jetzt will ich noch nicht mal das Fass mit der Qualität der von der Band mitgebrachten Effekte aufmachen. Da könnte ich Gruselgeschichten erzählen brrrrrrr.
es geht oft eben auch darum das, was da auf der Bühne an Kreativität, die oft in meinem Tätigkeitsfeld auch spontane Improvisationen bewirken, zu verstärken. Das kann dann oft gar nicht vorher genau abgesprochen werden.
Top 40, Pop, Rock, Metal usw ist dagegen ja recht einfach, da meist extrem klar strukturiert.
 
Vielleicht sollten wir alle zu unverstärkten Akustik-Instumenten vor kleinem Publikum von 10-20 Menschen zurückkehren.
Dann gibt es keinen mehr auf den man irgendetwas schieben oder über den man meckern kann.
Spart Strom und personalkosten. ;)
 
Eine never ending Story...
Was will man als Musiker diskutieren, wenn Tonis wie @Mfk0815 dir klar machen dass man als Musiker den Sound nicht beurteilen kann.

Der Musiker sabotiert mit einer Summe die Arbeit des Technikers, wie der Techniker die Vorbereitungen des Musikers mit seinen Eingriffen sabotiert.

Ich sehe da keine Kompromissmöglichkeiten.
Entweder Vertrauen oder nicht.

Denn letztendlich ist ja nie der Musiker, sondern immer der FOH Mensch der, der den miesen Sound macht.

Wenn überhaupt unterschieden wird und es nicht heißt, die Musiker waren gut oder nicht.
 
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Schau mal, es ist ja einfach so, dass sich vom 15-20qm Proberaum zu einem Saal für 300-400 bzw. 2000-3000 Leute akustisch einiges tut. Da ist es nicht so einfach für den geneigten Musiker, im Proberaum, eventuell auch daheim mit Kopfhörern, zu antizipieren wie esin den Hallen so klingen wird. jetzt stellt man ja nicht nur aus Jux und Tollerei das FOH Pult in den Raum und nicht irgendwo Backstage oder Sidestage hin. An einer Positionim Publikumsbereich hat man die besten Chancen die Klangabstimmung in diesem Raum zu optimieren. Und als Techniker geht man während der Show ja auch nichtins Catering um sich das ganze von weit weg zu geben. Nein, man harrt am Pult aus und korrigiert was zu korrigieren ist. Das ist Teil der Jobbeschreibung.
Es geht nicht darum ob ein Musiker den Sound beurteilen kann oder nicht. Es geht darum wer ihn, aufgrund der Position (mal auf der Bühne, ev. Mit Inear mal mitten unter den Leuten im Raum mit der PA) besser beurteilen kann was für das Publikum das Optimum sein kann. Auch das ist Teil der Jobbeschreibung eines Tontechnikers.
Summensignale können im Idealfall ja auch funktionieren, nur tun sie das aus meiner Erfahrung nach selten. Spinnt man den Gedanken der Summierung von Einzelsignalen auf der Bühne zu Ende, landen wir wieder beim Pult auf der Bühne und die FOH Position kann komplett gestrichen werden. Warum wird das aber meist so nicht gemacht?
Lass doch alle ihren Job machen, den sie am besten ausführen können. Ich will doch als Techniker keinen sabotieren und unterstelle das auch nicht den Musikern. ich quatsche auch keinem rein, wenn ich nicht den Eindruck habe, dass mit dem einen oder anderen Detail das Erreichen eines Optimums für die Gesamtperformance verhindert werden würde. Wenn der Gitarrenamp alles andere niederbrüllt, so dass der Sänger sich nicht mal mit guten Inears hören kann oder wenn Keyboardsounds nur eine breiige Masse sind, die alles zukleistern oder der Bass wummert, vom Drummer ganz zu schweigen, dann erlaube ich mir das anzusprechen. Betrachtet doch derartiges Feedback mal positiv. Ich sehe mich sehr wohl geeignet Musikern fundiert zu vermitteln was nicht derart ausgebildete Zuhörer bei weitem nicht so konkret ausdrücken können. Derlei Feedback zu geben betrachte ich ebenfalls als Teil meiner Jobbeschreibung.
Und um noch einen Aspekt hier rein zu bringen. Die meisten Tontechniker, die ich kenne, spielen auch selbst Instrumente und gehören der einen oder anderen Band an. Die kennen also durchaus beide Positionen, auf der Bühne und vor der Bühne, ganz gut. Umgekehrt ist es um einiges häufiger, dass Musiker sich nicht mit Tontechnik an sich beschäftigen.
 
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Wir sind uns doch völlig einig.
Was ich nur nicht verstehe ist, warum ein an sich funktionierender Mix in einer Halle plötzlich nicht mehr funktionieren soll.
Das ist eine Masteringarbeit und kein Mixjob.
Deine aufgeführten Beispiele (Gitarrenamp lässt den Sänger trotz IEM nichts mehr hören) ist ja nun auch kein Zustand, den ich als funktionierenden Mix bezeichnen würde - auch nicht im Probenraum.
 
Betrachtet doch derartiges Feedback mal positiv.
Genau das. Derartiges! :great: Die Beispiele aus diesem deinem Post unterschreibe ich alle.

Es gab nur in diesem Thread auch ganz andere, die ich nach wie vor hirnrissig finde, jetzt aber nicht nochmal ausgraben möchte.

Von daher vielleicht mal diese Betrachtung:
Der Musiker, der auch Tonmensch ist, wie geht der damit um, wenn er sich mit seinem Tontechnikwissen seinen Sound gemacht hat und nun der Tontechniker des Abends ihm sagt, das geht so nicht?
 
Was ich nur nicht verstehe ist, warum ein an sich funktionierender Mix in einer Halle plötzlich nicht mehr funktionieren soll.
Das hat wohl mit vielen Ursachen zu tun. Zum einen braucht es wohl andere Systeme um eine größere Halle zu beschallen. Da hat man dann gerne anstelle einer 10"/1" Mufu Mehrweg-Systeme, Horn oder Line Arrays zu tun, die sich halt auch klanglich anders verhalten. Dann versucht man in der "Halle" auch von der Gesamtdynamik her alles eher zu zügeln, denn man will ja dass einem vorne an der PA nicht gleich die Ohren zu bluten beginnen während man ganz hinten das Gefühl hat dass da ein Transistorradio aus den '70ern am werkeln ist. Generell ist die Energieverteilung in einem größeren Raum eine ganz andere Herausforderung als die in einem kleine Proberaum. Durch eine andere Abstimmung können auch die Frequenzbereiche unterschiedlich reagieren wodurch die Sounds auch anders zu wirken beginnen. Plötzlich werden Sound mehr oder weniger aggressiv klingen und dann kommt ein Sound, der sich daheim wunderbar in die Band eingefügt hat, entweder gar nicht mehr durch oder ist plötzlich so prominent, dass er alles andere weg drückt. Und jetzt rede ich noch gar nicht von der Lautheit des Raums, seinen Reflexionen, die Raummoden, den komplett anderen Nachhall-Verhältnissen usw. Selbst im Freien ist das noch immer etwas anderes. Wenn der Raum Hall weg ist, dann können die sorgfältig eingestellten Effekte auf den Instrumenten oder der Stimme (per Voice Processor) unangenehm wirken, da die optische Umgebung plötzlich gar nicht mehr mit dem Gehörten harmoniert. Das alles kann ein Tontechniker deutlich besser handeln als ein Musiker, denn der hat ja auch wieder andere akustische Verhältnisse auf der Bühne. Bedenke dass z.B eben bei einem Open Air das Publikum komplett im Freifeld steht, also in der Regel keinen bis ganz wenig Nachhall hört während die Überdachte und an drei Seiten verkleidete Bühne da schon wieder mehr wie ein Innenraum reagiert.
Der Musiker, der auch Tonmensch ist, wie geht der damit um, wenn er sich mit seinem Tontechnikwissen seinen Sound gemacht hat und nun der Tontechniker des Abends ihm sagt, das geht so nicht?
Ich kann da nur für mich reden, und in so einer Situation frage ich nach was denn da gar nicht geht und versuche das zu ändern. Denn, wie ich schon sagte, der Mensch am FOH hört einfach besser was sich im Publikumsbereich so abspielt. Ich bin jedenfalls über derlei Feedback froh und versuche das in Zukunft auch mit zu berücksichtigen. Die Herausforderung ist da für mich, dem Techniker gleich von Haus aus ein so gutes Signal anzubieten, dass er da gar nichts daran ändern will. (So wie es für mich in den Staaten immer die Herausforderung war, dem Kellner im Restaurant gleich mein Bestellung so abzugeben, dass er nicht mehr nachfragen musste. Was mir leider nie wirklich gelungen ist, denn die sind trainiert nachzufragen :))
 
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Normalerweise gehe ich davon aus, und vertraue darauf, dass jeder sein Handwerk versteht
Echt jetzt?
Bei Tonmischern auf Rockkonzerten hatte ich bisher fast nie den Eindruck. Eher, daß die alle schwerhörig sind und daß man an den Job kommt, weil man einen kennt, der einen kennt. Ist mein persönlicher Eindruck. Kann mich ja irren, aber ich bin nicht der Einzige, der Rockkonzerte schon seit längerem meidet, weil ich puren Lärm auch auf der Autobahnkreuzung haben kann - und zwar kostenlos.

In den Achtzigern war ich einige Male auf Konzerten der Bluesband "Das Dritte Ohr". Die hatten richtig guten Sound und haben alles selbst geregelt und zwar von der Bühne aus. Die hatten erkannt, daß das Geld für fremde Mischer meist rausgeworfen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei Tonmischern auf Rockkonzerten hatte ich bisher fast nie den Eindruck.
Vielleicht haben die sich an das Niveau der Musiker angeglichen. Ist es das, was du hören willst?:devilish:
nein, im Ernst, die Herausforderung bei derlei Rockkonzerten ist, dass oftmals der Pegel auf der Bühne schon so hoch ist, dass es schon komplett egal ist, was du am Pult machst. Da ist leider viel zu oft „Mischen impossible“ angesagt. Spricht man die Situation an, dann kriegt man „das muss so sein, mine goes to eleven. Mach was draus, du bist der Tonmensch“. Versucht man da trotzdem noch irgendwas, ist man unfähig und schwerhörig. Bei der letzten Gelegenheit, bei der mir das auf so einer Veranstaltung passiert ist, habe ich mit „macht euch den Sch.... selbst“ verabschiedet. Zum Glück muss ich mir so etwas nimmer antun. Mir tun nur die Kollegen leid, die diese Option nicht haben.
 
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Die ersten von Dir angesprochenen Punkte SIND Mastering Aufgaben.

Ab

Durch eine andere Abstimmung können auch die Frequenzbereiche unterschiedlich reagieren wodurch die Sounds auch anders zu wirken beginnen.

bin ich skeptisch.
Aber Dir würde ich wahrscheinlich doch vertrauen.

Bist Du am 26.12. buchbar?
 
In dem Bereich der kleinen Veranstaltungen ist der Tech. als erstes Da, baut alles mit auf und geht als letztes nachdem alles abgebaut ist. ... Das gilt es auch zu würdigen.
Nö! Würdest du es würdigen, wenn der Betonfahrer bei deinem Hausbau in den Architektenplänen und bei der Vermessung rumpfuscht?
Der Kraftmeier soll auf- und abbauen und sonst seine Finger still halten. Dann bricht er auch keine Hebel vom Mischpult ab. :D
 
Also wir hatten gestern ein Konzert in einer Location für so ca. 200-300 Personen. Ich habe einen mir gut bekannten Tontechniker engagiert zum mischen.
Technik und den Linecheck hab ich selbst gemacht, hab mich auch kurz am Soundcheck versucht, war aber nicht so einfach weil ich selbst Bass spielen musste.

Soundcheck durch den engagierten Techniker verlief professionell, auf unserer Seite mussten Gitarren- und Bassamp leiser, teilweise wurde auch der Sound verstellt an den Amps. Wurde von uns erst kritisch beäugt, war aber im Nachhinein richtig so, wie die Tonaufnahmen aus dem Raum und auch die Publikumsreaktionen zeigen.
Der Techniker war in diesem Fall genau richtig.
 
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Der Vergleich hinkt aber gewaltig.
Auf den Bau übertragen wäre der Veranstaltungstechniker eher der Bauleitende Architekt/Ingenieur, der die Entwürfe des Planers in die Bauwirklichkeit übertragen muss.
Es ist sicherlich kein Zufall, dass in vielen Büros für Planung und Ausführungsüberwachung unterschiedliche Personen zum Einsatz kommen.
 
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Die ersten von Dir angesprochenen Punkte SIND Mastering Aufgaben.
Naja, da kenne ich mich wohl nicht so aus. Aber was genau macht da den Unterschied obs Aufgaben aus dem Berieich Mix oder Mastering ist? Letztendlich soll das Endprodukt doch live gut klingen.
Würdest du es würdigen, wenn der Betonfahrer bei deinem Hausbau in den Architektenplänen und bei der Vermessung rumpfuscht?
Es gibt Produktionen, in denen der Auf- und Abbau, die Systemkonfiguration, die Mikrofonierung, der Mix an sich und die Soundgestaltung usw. durchaus von verschiedenen Personen erledigt werden. Bei anderen, meist vom Budget her nicht ganz so üppig ausgestatteten, muss das die selbe Person, oder eine ganz kleien Gruppe von Personen stemmen. Vergleichbar mit einer One-Man-Band auf der Bühne.:biggrinB:
Nachtrag: Ach und dann hat der Tontechniker, der das ganze abdecken soll, nich die nicht unwesentliche Aufgabe als Phsychologe, oder auch immer wieder als Pädagoge, diesen Sack voll Flöhe, auch Musiker genannt, mit all ihren Wünschen und Marotten zu handeln.
 
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Es ist sicherlich kein Zufall, dass in vielen Büros für Planung und Ausführungsüberwachung unterschiedliche Personen zum Einsatz kommen.
Nur bei Rockkonzerten schleppt der gleiche Dödel erst die PA-Kisten und vergreift sich später noch an den Reglern... :D
Mein Vergleich hinkt überhaupt nicht. Der Betonfahrer oder Steinestapler ist auch nicht der von dir angesprochene Bauleiter. Der Bauleiter ist ein Ingenieur und ist nicht durch Hilfstätigkeiten in den Job reingerutscht, wie das bei Tontechnikern die Regel zu sein scheint...
 
Der Kraftmeier soll auf- und abbauen und sonst seine Finger still halten. Dann bricht er auch keine Hebel vom Mischpult ab. :D
Das ist der Idealfall.
Bei den von mir betreuten Bands ist es halt leider meistens so das die Finanzen die zusätzlichen Hands und Roadies nicht hergeben.
Ich mach auch am liebsten nur Kofferjobs wo ich komme und alles schon fertig aufgebaut ist und der Line Check durch ist.

Zumindest meine Praxis sieht halt anders aus... .
Wenn es bei Dir so ist das Ihr immer genug Personal habt ist das echt eine feine Sache die ich Dir auch von Herzen gönne.
 
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Also reden wir mal über den Idealfall:
sagen wir eine Location für 500 Pax.
Planung von einem Toni. Richtige Lautsprecher, richtige Amps, richtige Mikros, alles in der richtigen Anzahl. Ist in 3 Stunden erledigt, 180,- netto
Aufbau durch 2 versierte Tonis. Alles korrekt anschließen, korrekte Verkabelung, läuft, 2 Tagessätze a 400,- netto.
Ein Systemer zum einmessen, 600,- netto.
Ein Toningenieur für den mix am Abend für Front, 500,- netto
Ein Toningenieur für Monitormix, 500 netto
2 Techniker für den Abbau am nächsten Tag a 400,- netto.

Macht 3380,- netto (nur für tonpersonal) für die VA. Ich finde, dann kann man ein gutes Ergebnis erwarten. Da hat man dann für jede Aufgabe seinen Spezialisten.

Die Realität sieht folgendermaßen aus. Der Veranstalter will für Material UND Personal (nicht nur Ton will der haben. Nein, auch noch Licht) maximal 5000,- ausgeben. Da kostet die Karte 20,- (brutto). Bei 500 Pax 10000,- (brutto). Die Band will noch nen obulus, das Personal für Getränke und die Türsteher wollen auch noch was vom Kuchen abhaben (Frechheit). Miete für die Location, energiekosten,…

Ich sag mal so: wenn das Publikum bereit ist 50,- zu zahlen…
Oder die Bands zahlen einfach mal noch 10.000,- drauf, damit sie spielen dürfen…

Wie wollen wir es machen, damit ihr als Band glücklich seid? Entweder gibt es halt den Geräteschuppen für billig oder das durchdachte Einfamilienhaus für faire Bezahlung. Mit Architekt, Bauleiter, Elektriker, Zimmermann,…

Seid froh, wenn jemand da ist, der seinen Job ernst nimmt, euch tips gibt, tips annimmt und versucht das beste rauszuholen was geht. Dann habt ihr zumindest ne vernünftige Wohnung zum Preis vom Geräteschuppen.

Oder ihr werdet einfach weltberühmt und macht stadiontouren. Dann könnt ihr ja auch Geld für gutes Personal ausgeben. Ist doch nicht so schwer auf dem professionellen Niveau mitzuhalten. Kann man von einer Band ja wohl erwarten, dass die das hinbekommen. Ist doch deren Job!
 
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Ein Systemer zum einmessen, 600,- netto.
Ein Toningenieur für den mix am Abend für Front, 500,- netto
Ein Toningenieur für Monitormix, 500 netto
janee, isklar!
Als erste-Hilfe-Maßnahme würde es in den meisten Fällen reichen, alle Regler erstmal auf die Hälfte runterzuziehen, damit das Ohr überhaupt wieder irgendwas unterscheiden kann. :D
Dann sollte der Tonmann nicht arrogant sein und alles besser wissen. Denn die Band hat etwas ans Publikum zu verkaufen, nicht der Kabelträger, der sich ans Mischpult verirrt hat.
Stattdessen erlebe ich als Gast bei Soundchecks folgendes: der Toni mischt zuerst das Schlagzeug. Mit Bass und Snare fängt er an und schon allein die beiden dreht er so laut, daß ich schreiend fliehen möchte. Alle anderen Instrumente müssen sich dann natürlich auch noch dagegen "durchsetzen" und werden noch lauter gedreht. Diese Typen kennen meist nur eine Richtung: lauter!
Auf diesem (Lautstärke-)Niveau ist an Differenzierung überhaupt nicht zu denken. Stell dir vor, du müsstest mit einem 100-Kg Pinsel eine feinmotorische Kalligraphie anfertigen.
 

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