Die leidige Abhängigkeit vom Ton-Menschen

  • Ersteller dr_rollo
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Schön, da hat derdiedas WDR-Ton geschlafen. Schreib doch mal ne mail an den WDR.
 
Ist der WDR Ton/Mix auch der, der PA?
 
Nein, das wird normalerweise gesplittet und PA sowie WDR haben Ihr eigenes Mischpult und einen eigenen Techniker.
Würde ja eigentlich gar keinen Sinn machen. Man sendet einfach das Rohsignal von allen Kanälen an eine DAW und nimmt das auf und mischt es später.
 
Klar, für spätere Ausstrahlungen oder DVDs schon, aber nicht bei einem Live-Stream, so wie es hier der Fall war.
 
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Lass ihn. Er lebt sowieso in einer komplett eigenen Erlebniswelt.
 
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Klar, für spätere Ausstrahlungen oder DVDs schon
Ich arbeite seit einiger Zeit für Veranstaltungen, die vom hiesigen öffentlich rechtlichen Rundfunk aufgezeichnet werden um die Aufnahmen dann später auszustrahlen. Ich mache den Ton für das anwesende Publikum und der Kollege schneidet mit. Dabei wird zwar ein Mehrspurmitschnitt auch gemacht, genauer gesagt zwei, aber auch schon live eine extra gemischte Stereosumme gezogen. Nur wenn da etwas daneben geht, wird nachträglich noch mal gemischt.

ich finde es übrigens nach wie vor erschreckend kleinlich und pedant, wenn einer den einen Patzer eines Tontechnikers raus klaubt. Das kann wohl nur jemand, der recht wenig Ahnung vom Livebetrieb hat. ich habs nicht nur einmal erlebt, dass die Musiker den Soundcheck bei moderaten 50% Pegel absolvierten um dann bei den ersten Takten des Auftritts schon mal deutlich auf die 100% gehen, weil man will es ja richtig krachen lassen. („Mine goes to eleven“, ist da das Zauberwort). Und da weissman als Techniker erst mal nicht wo man die Gains zuerst runter ziehen soll, da allesin strahlendem Rot leuchtet. Wohlgemerkt, man hat ja in weiser Voraussicht schon beim Soundcheck einiges an „Spazi“ gelassen, man glaubt ja, die Pappenheimer zu kennen. schwierig wird es natürlich auch dadurch, dass die meisten kleineren Pultekeine Gaincompensation haben, womit der Monitorsound auch gleich wieder im Ar... ist. Und wer ist schuld?
warum es gute Gründe gibt, Kanäle zwischenzeitlich zu muten, wenn sie nicht gebraucht sind, hatten wir hier schon mal ausführlich abgehandelt.
naja, und dann ist halt nicht jeder so überbegabt, dass er nicht nur toll Auto fährt, sondern auch ein gesegneter Tonmensch ist:) wir aus dem Mittelmaß müssen da halt kleinere Brötchen backen.
 
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..... ein gesegneter Tonmensch ist:) .....
damit bin zum glück nicht ich gemeint.
wenn hier einer mit schmalstem material und kleinsten, unbedeutenden locations hantiert, zusammen mit absolut unbekannten bands, dann wohl ich.
 
wenn hier einer mit schmalstem material und kleinsten, unbedeutenden locations hantiert, zusammen mit absolut unbekannten bands, dann wohl ich.
Eben darum. Wenn man bedenkt unter welchen Bedingungen du arbeitest und trotzdem derart hervorragenden Sound fehlerfrei hin bekommst, das ist schon ein begnadetes Talent, zweifelsohne.
 
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mit sicherheit nicht.
zb. rechne ich nicht die schallgeschwindigkeit ortsgerecht, in abhängigkeit von temperatur, luftdruck und feuchtigkeit aus, um entsprechend die latenzen anzupassen. das ist total unprofessionell von mir.
 
Eben. Dahinter steckt die Erkenntnis, dass der Umstand, dass man irgend ein Maschinenbauigenieur, Physiklehrer, Matheprofessor ist, genauso wenig per se einen guten Livetontechniker aus einem macht, wie wenn man gelernter Elektriker oder Fachkraft für Veranstaltungstechnik ist. Das Eine hilft wie das Andere beim Blick über die Schallmauer jeweils nur ein bisschen und zu viel Selbstbewusstsein wird, anders als in der Politik, dabei erfahrungsgemäß längerfristig eher zum Hindernis. ;)
 
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ich habe irgendwie das gefühl, hier handelt es sich um ein dauerhaftes missverständnis zu meiner person.
ich mache den ton, weil es sonst keiner macht und weil ich es interessant finde.
ich habe keine ahnung, ob das was ich da mache richtig ist. es mag sogar total falsch sein....aber, der ton der entsteht, scheint der band und mir zu gefallen.
und das sehe ich als das wichtigste an.
ich habe keinerlei selbstbewußtsein bezüglich ton oder der musik die wir machen. auch drängel ich mich nicht vor, wenn es um diese dinge geht.
aber, wenn mich jemand fragt, dann versuche ich zu antworten, mit dem wenigen, was ich weiß und versuch zu helfen, wenn ich kann.

vielleicht ist es ein fehler, wenn ich enthusiastisch über diese dinge und meine erlebniswelt berichte....woraus dann dieses missverständnis ensteht, ich würde mich "angeblich" auf dem level der profis in diesem business sehen.
das tue ich nicht. wie gesagt, ich versuche mit einfachsten mitteln etwas spaß für die band und die zuhörer zu gestalten.
und freue mich, wenn ich positives feedback bei einem konzert erhalte.

ich mische auch den ton bei den aufnahmen der band. das klingt recht anders als übliche plattenproduktionen. ich bin kein masteriningenieur. auch bei dem thema versuche ich mit einfachen mitteln - billige mikros, digitalmixer, DAW - ein ergebnis zu erzeugen, was der band gefällt. ein profi würde sich vermutlich grausend abwenden ob dem klang, den wir zusammenmischen....aber uns gefällt es bisher, wobei immer luft nach oben ist. aufnahmen von vor 2 jahren klingen anders, als aufnahmen von vor 2 wochen. ich versuche mich zu verbessern.....werde aber nie auf den level eines profis gelangen, was auch nicht unbedingt mein ziel ist. es ist hobby, spaß, freizeitbeschäftigung neben anderen dingen.
 
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Ich kann nur für meine Person sprechen:

Falls es sich wirklich um ein Missverständnis handelt, liegt das nicht an meinem fehlenden Willen, Dich zu verstehen, sondern chronisch an Deinem „Auftritt“.

mit sicherheit nicht.
zb. rechne ich nicht die schallgeschwindigkeit ortsgerecht, in abhängigkeit von temperatur, luftdruck und feuchtigkeit aus, um entsprechend die latenzen anzupassen. das ist total unprofessionell von mir.

Ich verstehe durchaus die Selbstironie aber auch hier liegst Du falsch:

Leute, die sich ernsthaft mit Laufzeitkorrekturen beschäftigen, verstehen, warum sich diese die Schallgeschwindigkeit beeinflussenden Parameter in ihrem setting raus nullen. ;)
 
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Normalerweise gehe ich davon aus, und vertraue darauf, dass jeder sein Handwerk versteht, seine Technik bedienen kann, und den Service liefert, für den er bezahlt wird.
..wow, und das bewahrheitet sich in deiner Lebensstatistik? In meiner nicht. Ich gehe davon aus, der überweigende Teil jeder Berufsgruppe macht das, weil der Lebensunterhalt reinkommen muss. Ein kleiner Teil aus Begeisterung, ein noch kleinerer mit einer Begabung und Befähigung. Egal ob Busfahrer, Zahnarzt oder Künstler. Mit dieser Einschätzung werde ich selten negativ überrascht, gelegentlich mal positiv :) Allerdings so selten, dass ich sie nicht als Zweckpessimismus einstufen würde.

Je mehr ein Berufsbild mit Macht und Renomee assoziiert wird, desto geringer sind meine Erwartungen, tatsächlich Qualität vorzufinden ... das mag zynisch sein, ist aber leider belegbar zutreffend. In einer hochspezialisierten Gesellschaft ist das natürlich anstrengend. Wenn ich also keine Chance habe, im Vorfeld einer Zusammenarbeit Informationen über die Beteiligten zu bekommen, mit wem ich es zu tun habe, bleibt es riskant für mich. Hochriskant. Ich nehme an, das geht letztlich niemandem anders. Deshalb gibt es ja die begehrten "eingespielten Teams". Gibt es dafür eine Lösung? Ich gehe davon aus: nein. Alles, was mir bleibt, ist meinen eigenen Ansprüchen gerecht zu werden und darauf zu hoffen, dass das Kompetenz anzieht. Das scheint durchaus nicht unrealistisch zu sein. Die schlechtesten Erfahrungen bei Bühnenzusammenarbeit habe ich immer gemacht, wenn ich selbst schlecht war.
 
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das ist total unprofessionell von mir.
... ich denke, es wird einfach zu deinen Erfordernissen passen. Du bist ja vermutlich nicht für eine Stadionbeschallung verantwortlich, oder? Wenn du an bestimmte Größenverhältnisse rankommst, wirst du möglicherweise nicht umhin kommen, dich mit solchen Sachen entweder selbst zu beschäftigen, schlechte Qualität abliefern und das in Kauf nehmen (was dann aus meiner Sicht tatsächlich unprofesionell wäre), oder dir fachliche Hilfe holen müssen.
Wenn ich jeden Tag nur Dreirad fahre, ist es kein unprofessionelles Verhalten, wenn ich keinen LKW fahren kann. Das wird es erst, wenn ich behaupte, das mit dem Erfahrungsschatz jahrelanger Dreiradpraxis locker schaffen zu können, oder LKW-Fahrern erkläre, wie sie ihren Job zu machen haben ;)
 
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Kein Problem. Ich werde mich zukünftig aus Deinen und allen anderen Selbstmischrechtrechtfertigungspösertonmannfäden mit den entsprechenden Protagonisten raushalten, weil da die Würfel lange vor meiner sinnlosen Forenintervention gefallen sind. Es kommen da ja auch immer die gleichen zusammen...:biggrinB:
 
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Ich werde mich zukünftig [...]
... Du musst sicher nicht die Welt retten, trotzdem: wenn ich hier (Forum, Welt ;) ) auf Ansichten treffe, zu denen ich korrektive Maßnahmen parat habe, ist das doch eigentlich kein Problem, die zu äußern, oder?
Lass ihn. Er lebt sowieso in einer komplett eigenen Erlebniswelt.
...sage ich auch immer vor'm Spiegel :D "...wer denn eigentlich nicht?" wäre da vielleicht nachzufragen ... Die Forderung, andere sollten in der selben Welt leben wie ich, nennt sich "Missionieren", soweit ich das überblicke ... bringt erfahrungsgemäß nur Stress und Elend ... Anschauen, vielleicht sogar verstehen lernen, das wären so Optionen, die ich an guten Tagen wählen würde.
 
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