Ich hatte mal für diesen Thread einen Post angefangen, der wurde dann aber zu lang und ich hatte keine Lust mehr...
Aber zu einer Sache muss ich dann jetzt doch noch was sagen, und das müsste ich eigentlich auch zu jeder NuMetal/HipHop/Kommerz/CastingPop...Diskussion sagen. Es geht um "Technik" und spielerische Fertigkeiten. Ich weiß nicht, ob es nur an diesem Forum liegt (ist ja immerhin ein
Musiker-Forum), oder ob alle Metaller so denken. Metal wird ständig gegenüber Kritikern damit verteidigt, dass es technisch anspruchsvoll ist. Und damit ist Metal eh die anspruchsvollste Musikform, und alles andere ist ja so billig. Es wird darüber diskutiert, welcher Gitarrist schneller ist, wer die schnellste DoubleBass spielt, welche Band live total tight ist etc. Da wird die Qualität von Musik auf die Spieltechnik reduziert. Hallo, es geht hier um Musik!
Ein Freund für mir hört und spielt "Rock" (Nirvana, QOTSA, Hives, Foo Fighters, Turbonegro...), und kann mit Metal nichts anfangen. Nicht, weil er meint, dass das alles Krach ist. Sondern weil es nicht rockt
. Wenn man dann erzählt "aber das ist doch technisch voll anspruchsvoll" sagt er, "na und, was haben wahnwitzig schnelle Finger auf einem Gitarrengriffbrett mit Musik zu tun?" Nur weil Metaller gute Handwerker sind, müssen sie keine guten Musiker sein. Zwar auch keine schlechten, aber es passiert im Metal wirklich schnell, dass man Sklave seiner Technik wird. Zumindest wird hier ständig so geredet und zuviel Wert darauf gelegt.
Würdet Ihr z.B. Necrophagist auch so toll finden, wenn die Songs komplett vom Computer gespielt werden würden (klingen ja eh schon fast so...
), der Song sich aber sonst genauso anhören würde? Ich bewundere ja auch die Musiker und habe höllischen Respekt vor deren Leistungen, aber Musik ist doch mehr! Wenn man mit Rockern redet, geht es da nur selten um die Fähigkeiten der Musiker, sodnern nur darum, ob der Song gut ist. Vielleicht muss ich das auch einfach als Eigenart des Metal akzeptieren, er ist nun mal ziemlich rationalisiert und konstruiert, und klingt nicht mehr so "handgemacht". Ich höre ja letzter Zeit selbst viel "anspruchsvollen" Metal, aber bitte stellt die Musik daher doch nicht über andere Genres, die technisch einfacher sind. Wenn am Ende ein Song raus kommt, der einfach rockt oder mich innerlich berührt, ist es doch egal, ob er aus drei Akkorden besteht und jeder Gitarrenanfänger ihn spielen kann. Der Komponist ist für mich entscheidener. In der Klassik wird das auch mehr betont, was ich sinnvoller finde. Beim Casting Pop leider nicht. Ich finde es daher besonders komisch, wenn sich die Metaller über diesen beschweren, denn singen können die Kandidaten unzweifelhaft gut. Da kann dann mein "Rock"-Kollege berechtigter meckern, dass solche Popsternchen nur Handwerker, aber keine Musiker sind. Jaja, ich weiß, Metalbands sind auch "Künstler" weil sie die Musik selber schreiben, aber ich schweife eh ab...Ich wollte das nur mal gesagt haben.