Die Angst um's Gehör

Kommt drauf an... ich finde Jazz, obwohl das meine Musik ist, in Sachen Gehör ganz schwierig. Eigentlich will man ja ohne spielen, um eine möglichst unmittelbare Verbindung zu den anderen zu haben, andererseits wird es schnell ziemlich laut, wenn sich alle mal in Fahrt gespielt haben. Also besser Vorsicht walten lassen :)
 
...Wie sieht das bei Jazz aus? Klar die Gefahr ist immer da, aber kanns da echt nach einer Probe ohne Gehörschutz zu spät sein?! Ich rede jetzt so von klassischer Combo etc.

Dynamik einer Trompete: Sie erzeugt in 20 cm Abstand einen Schalldruck bis zu 140 dB (Quelle: Lautsprechershop).

Die Musik einer Trompete und der Baustellenlärm durch einen Bagger haben ungefähr die gleiche Schallleistung, werden aber psychoakustisch völlig unterschiedlich bewertet (Quelle: Wikipedia).

Ich benutze meinen Gehörschutz auch bei meiner Dixie-Band. Wenn wir da im Kreis stehen (ich sitze) kommen mir die Trompete und Klarinette immer mal wieder gefährlich nah...
 
hm, ich hab in dem tontechnikbereich meiner schule gelernt, dass es nur max. 120dB reell (re-ell - verdammt, das sieht komisch aus, schreibt man das so???) gibt.... :confused:
 
Vorallem live kann ich mir irgendwie nicht vorstellen einen Gehörschutz zu tragen... Und das sagen eigentlich alle der Band, ausser beim Drummer bin ich mir nicht sicher... :gruebel:

Also in der Probe hätte ich theoretisch drin aber lass es auch ab und zu mal weg... Aber live geht das irgendwie nicht so, will doch den vollen Sound...

Jetzt hagelts bestimmt Kritik... Ich weiss sogar selber es wär besser mit... Und darum rate ich all den jungen Musikern, schaut auf euer Gehör und benutzt diese doofen Pfropfen! Und die Erwachsenen könnens ja hoffentlich selber beurteilen.
 
ich musste gestern wieder feststellen, wie wenig die alpine schützer den ton verändern (live).
wieder aufs neue (bzw immernoch) davon überzeugt :) :great:
 
Was könnt ihr für Hörschutz für auf die Bühne empfehlen, damit der Ton nicht zu sehr leidet?

Vielleicht sollte ich mich ändern... :gruebel:
 
Das ist das Problem... Gar keinen.

Nur so ein Werbegeschenk das ich manchmal in der Probe benütze. :gruebel:

Und du sagst du bist zufrieden damit, right?
 
tu dir echt den gefallen, und leiste dir mal zumindest die alpine. müssen ja erstmal nicht zwangsläufig extra angepasste für 200€ sein.
die alpine sind preiswert, und ich gehe zu keiner probe, keinem gig und keinem konzert mehr ohne die weg. tolle teile :great:
 
Kev Dïet;4160415 schrieb:
Vorallem live kann ich mir irgendwie nicht vorstellen einen Gehörschutz zu tragen... Und das sagen eigentlich alle der Band, ausser beim Drummer bin ich mir nicht sicher... :gruebel:

Also in der Probe hätte ich theoretisch drin aber lass es auch ab und zu mal weg... Aber live geht das irgendwie nicht so, will doch den vollen Sound...

Jetzt hagelts bestimmt Kritik...
nö, weil

Kev Dïet;4160415 schrieb:
Ich weiss sogar selber es wär besser mit... Und darum rate ich all den jungen Musikern, schaut auf euer Gehör und benutzt diese doofen Pfropfen! Und die Erwachsenen könnens ja hoffentlich selber beurteilen.
und
Kev Dïet;4160432 schrieb:
Was könnt ihr für Hörschutz für auf die Bühne empfehlen, damit der Ton nicht zu sehr leidet?

Vielleicht sollte ich mich ändern... :gruebel:

zumindest mal ehrlich darüber nach zu denken und nicht von vorne herein zu sagen "das ist doch kein Rock'n'Roll" finde ich den richtigen Ansatz :great:

Wenn Du wirklich einen möglilchst unverfälschten Sound möchtest, kommst Du um die angepassten für 180 Euro nicht drum herum, fürchte ich, aber bei den Standard-Alpines hält sich der Preis ja in Grenzen, so dass man erstmal testen kann, ob die vom Sound her reichen... Ich hab bei meinen Angepassten mal gerechnet, dass ich die über 5 Jahre trage, dabei im Schnitt 2 Proben die Woche mach (eigentlich 3-4, aber durch Urlaub etc. senkt sich der Schnitt natürlich), mindestens 2 Festivals im Jahr besuche (zur Zeit 5-6, aber das wird auf Dauer eventuell mal weniger werden müssen) und im Jahr auf etwa 20-30 Konzerte gehe. Wenn ich das dann umrechne, dann komm ich auf 520 Proben, 10 Festivals (a 2 Tage, großzügig gerechnet) und 125 Konzerte. Das sind also 665 Einsätze. Wenn ich dann auf Kosten pro Einsatz rechne, komme ich auf etwa 27 Cent für meine Elacin. Das find ich ist mir mein Gehör durchaus wert... ;)
 
Hmm... Ich denk ich werd mir mal gewöhnliche zutun und schauen ob sichs damit aushalten lässt :)

Aber danke für die Tipps!
 
...Ich hab bei meinen Angepassten mal gerechnet, dass ich die über 5 Jahre trage, dabei im Schnitt 2 Proben die Woche mach (eigentlich 3-4, aber durch Urlaub etc. senkt sich der Schnitt natürlich), mindestens 2 Festivals im Jahr besuche (zur Zeit 5-6, aber das wird auf Dauer eventuell mal weniger werden müssen) und im Jahr auf etwa 20-30 Konzerte gehe. Wenn ich das dann umrechne, dann komm ich auf 520 Proben, 10 Festivals (a 2 Tage, großzügig gerechnet) und 125 Konzerte. Das sind also 665 Einsätze. Wenn ich dann auf Kosten pro Einsatz rechne, komme ich auf etwa 27 Cent für meine Elacin. Das find ich ist mir mein Gehör durchaus wert... ;)

Das ist doch mal eine sinvolle Rechnung!:great: Auch wenn ich (leider) nicht auf so viele Konzerte gehen kann, Proben wir doch 10 Stunden pro Woche, vll. kauf ich mir auch mal angepasste, war in der letzten Probe vom Sound der Alpines nicht wirklich überzeugt.

Kann aber auch daran liegen das wir ohne Schlagzeug geprobt haben, und es so zumindest am Anfang leise genug war, um ohne zu Proben. Somit hatte ich die nicht von Anfang an drin und einen "besseren" Vergleich :gruebel:
 
Habe in der letzten Probe die Alpine probiert (mittlere Dämpfung). War schon recht gewöhnungsbedürftig. Ich denke mir reichen auch die mit der leichten Dämpfung und hoffe, dass sie den Sound weniger kaputt machen. Selbst wenn... ich brauche die Dinger! Sonst kann ich mir die Lautstärke bald selbst hinterm Ohr einstellen... ;-)))
 
Von meiner Seite ein vllt konstruktiver Beitrag:
Die meisten Hörgerätmacher bieten auch einen professionellen Gehörschutz an. Ich hab' mir letztens selbst welche machen lassen. Zum Angebot Standen auch besagte Elacin, allerdings waren diese auch doppelt so teuer, also für mich als Schüler nahezu unerschwinglich... Ich hab sie jetzt seit gut 3 Wochen und sie ham bereits einen Gig und mindestens 5 Proben mitgemacht und ich bin absolut begeistert! Und nicht nur ich, sondern auch mehrere befreundete Musiker, auch Leute die bereits Erfahrungen mit Elacin haben, sind schlichtweg begeistert von der Klangqualität. Kostenpunkt ca 93 € Imo einziges Kontra: Die Filter können nicht selbst ausgetauscht werden (dafür aber gratis vom Hörgerätmacher) und sind nur in einer 15er und 25er Version verfügbar.
Diese Firma machts zum Bleistift: http://www.hoergeraete-seifert.de/home.html
 
Hallo, ich habe mal ein frage.
Wollte mir demnächst einen gehörschutz kaufen nur die Frage ist eben wie das dann mit dem Sound aussieht? Wenn ich mit Oropax spiele dann kann ich aufjedenfall sehr schlecht hören was ich spiele und wie ich es spiele gerade die feinen nuancen zwischen lauten und leisen tönen gehen verloren.
Wie sieht das mit richtigen gehörschützern aus ie z.b EarSafe?
Muchas Gracias
 
.... Wenn ich mit Oropax spiele dann kann ich aufjedenfall sehr schlecht hören was ich spiele und wie ich es spiele gerade die feinen nuancen zwischen lauten und leisen tönen gehen verloren.
Wie sieht das mit richtigen gehörschützern aus ie z.b EarSafe?

Ear Safe sind um Welten besser als Oropax.
Man muss ihnen aber auch ein wenig "Eingewöhnungsphase" gönnen.
Nach ein paar Proben mag man nicht mehr ohne. ;)
 
jo, hier muss ich auch mal meinen Senf dazugeben:

ich bin beispielsweise von Geburt an hörgeschädigt (vor allem die Höhen), leide auch ein wenig unter Tinitus. Bin daher regelmäßig beim HNO-Arzt, etc. (habe auch einseitig ein Hörgerät.). Und es ist nicht schön, wenn man z.B. das Piepen des Fieberthermometers kaum hört.
Was mir auffällt:
-viele scheinen Tinitus auf die leichte Schulter zu nehmen. ABER: ich kann aus eigener Erfahrung sagen: das ist nicht lustig! Ich hatte so richtig schlimmen immer nur zeitweise (meiner kommt und geht spontant, ist aber warsch. auch angeboren). Wenn ich da gerade eine lautere Phase erwischt habe: man kommt kaum zur Ruhe! Auch ich kenne lärmbedingtes Pfiepen, was noch schlimmer ist: ihr kommt GAR nicht mehr zur Ruhe. Und dann gibts Dauerstress. Und das kann den Tinitus noch verstärken...
-Lauter Sound aus guten PAs mit guter Musik ist schon verdammt geil. Aber das mit einem anständigem Gehörschutz klingt mindestens noch gut und ich finde es besser, oft was gutes zu hören als selten was extrem gutes. Das kurzsichtige denken ist menschlich, was aber keine Entschuldigung ist. Ihr wollt doch in 30 Jahren auch noch schöne Musik hören können.
-Auf der Bühne muss es doch nicht extrem laut sein. Dass ein Schlagzeug keine Zimmerlautstärke kann ist mir klar, und dass auch Amps eine Mindestlautstärke brauchen (er sollte zum abmikrofonieren schon lauter als der Umgebungsschall sein :D ), ist auch klar, aber warum meinen hier manche, dass es extrem laut sein muss, damit sie gut spielen können? Den Sound mischt doch eh nicht ihr, sondern der Tonmensch, da könnt ihr ihn auch ruhig durch Gehörschutz verfälscht hören. Ihr müsst "nur" sauber spielen und im Idealfall kann man das auch mit einer "unplugged" E-Gitarre.
-Manche Tontechniker sind grob fahrlässig. Ich hab es vor kurzem erlebt, dass bei einem Musical die Band hinter durchsichtigen Stoff spielte, alle mit Kopfhörern. Jetzt mussten die eingestellt werden: alle setzen sich die Dinger auf, Tonmensch sagt dem einen: "Spiel mal was". Bääm! Alle reißen sich schlagartig die Kopfhörer von den Ohren, weils viieelll zu laut war. Der Tonmensch hätte vlt. zu Beginn mal alle Volume-Potis der Kopfhöreramps auf 0 stellen sollen. Und das schlimmste: anstatt daraus zu lernen, ist dem Tonmensch zur nächsten Vorstellung exakt das selbe nochmal passiert. Also aufgepasst: ihr könnt auch die Ohren anderer zerstören (nicht nur so).
-Hinterm Mischpult wird es erst kompliziert: der Tontechniker will unverfälscht hören. Und was ich gelernt hab: auch der Lichttechniker hat es nicht leicht. Als ich vor einiger Zeit mein erstes (und wohl letztes :( ) Showprogramm am Pult beleuchtete, saß nebenan die Inspizientin. Ich hätte ja Gehörschutz reingemacht, aber dann hätte ich sie nicht verstanden. Dumm gelaufen, einer der Geründe warum es mein letztes bleiben wird. Auf der Bühne ist das ja alles nonverbaler.
-Bei Gehörschutz KANN Geld gar keine Rolle spielen. Vor mir kamen ja schon schöne Rechnungen, dass selbst angepasster Gehörschutz pro Benutzung recht günstig ist. Eine weiter Rechnung: Angenommen ihr macht die ganze Zeit bei voller Laustärke Musik, braucht mit 60 ein Hörgerät, werdet 80 Jahre alt. Also 20 Jahre Hörgerät. Selbst wenn das Hörgerät an sich die Kasse zahlt (ob es so ist kann ich nicht sagen, bin unter 18 und bekomme meins daher kostenlos), für die Batterien blecht ihr. Und gehen wir mal von 2,5€ pro Packung aus (günstig). So eine Batterie hält bei mir ca. 2 Wochen, ich hab nur ein Hörgerät (und die Batterien bezahlt bei unter 18 die Kasse), in dem Modellbeispiel brauchen aber beide Ohren eins. Alle 2 Wochen 2 Batterien, also pro Woche im Durchschnitt 1 Batterie. In so einer Packung sind in der Regel 6 Stück, reichen also 6 Wochen.
20 Jahre mit 51 Wochen -> 1020 Wochen. Das durch 6, da eine Packung 6 Wochen reicht: 170 Packungen. Also 170 *2,5€ = 425€, da sind 2 angepasste Gehörschu/ütze (was bitte is die Mehrzahl von Gehörschutz?) drin. Und mit einem Hörgerät kann man nicht alles ausgleichen, es geht definitiv Lebensqualität verloren.
Und selbst wenn man wie ich als Schüler keine 200 € mal so "übrig" hat, die normalen Stöpsel mit musikfähigem Filter (das Oropax verfälscht ist klar, war ja auch eher zum Rasen mähen erfunden worden) helfen auch, und wenn man keine 25€ hat, ich hab einfach meine Eltern überzeugt, dass das für mich sinnvoll ist und hab sie bezahlt bekommen :)

Also: Stöpsel rein und los gehts:great:

Viele Grüße,
kaf
 
@ kaf: Sehr schöner Beitrag!! :great:
Ich hoffe ein paar Leute nehmen ihn sich als Vorbild. Vorallem hoffe ich, dass es ein paar aus unserer Generation wirklich ernst nehmen und auf ihr Gehör aufpassen. :rolleyes:

MfG
 
Daumen hoch für Gehörschutz.

Bei Rockmusik und ähnlich lauter Musik habe ich mit Hörschutz sogar das Empfinden, besser zu hören, d.h. man hört den Gesang klarer, und weniger das Dröhnen, Näseln und Hupen der Raumakustik. Ist Gewohnheitssache, aber eigentlich ist Rockmusik, was das Gehör betrifft Körperverletzung.
Sag ich, wo ich jetzt mit ner Band wieder Cream- und Hendrix-Stücke spiele. Aber Druck braucht meiner Meinung nach keine Lautstärke. Und Sound kriegt man anders hin - eben nicht die 4-Zwölfer sondern den 10er-Combo.
Die Drumbecken, rockig gedroschen, bleiben natürlich als Krachfaktor immer, also Stöpsel rein und sieheda - die Musik wird wieder musikalisch hörbar.
Will ja mal mit 80 noch über die Straße gehen, und den Bus möglichst noch hören können, den ich da aus Tatterigkeit doch übersehn hab (grübel......)...

Ich mach immer so zusammengeknüllte Tempotaschentuchkügelchen rein, macht leiser und nimmt kaum was vom "Klang" weg. Vielleicht probier ich aber auch mal was "professionelleres", mal sehn.

Michael

P.S.: Clapton schreibt, daß er das Babyschreien seiner Tochter nicht oder kaum noch gehört hat, zumindest in DER Beziehung kann er einem da leid tun, und man sollte die Warnung verstehen....
 
....Ich mach immer so zusammengeknüllte Tempotaschentuchkügelchen rein, macht leiser und nimmt kaum was vom "Klang" weg. Vielleicht probier ich aber auch mal was "professionelleres", mal sehn.....

Das taugt eigentlich so gut wie gar nicht. :rolleyes:

P.S.: Clapton schreibt, daß er das Babyschreien seiner Tochter nicht oder kaum noch gehört hat, zumindest in DER Beziehung kann er einem da leid tun, und man sollte die Warnung verstehen...

Dann ist entweder das Kind extrem leise, oder sein Gehör total geschrottet.
Ein gut eingeschrieenes Baby kommt locker mit einem Metalcore-Shouter mit. :p
 

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