Das mit dem Einschwingen ist ja auch etwas Vodoo, oder?
Ohne Sch...: Das ist KEIN Voodoo.
Im Ruhrgebiet betreibt jemand ne Werkstatt, in der er Saiteninstrumente (nicht nur Gitten)
in eine Exzentervorrichtung einspannt, in der das Instrument über einen Zeitraum von mehreren
Tagen extrem niederfrequenten Schwingungen ausgesetzt wird, und damit wird ein jahrelanges
"Einschwingen" simuliert (und ersetzt!). Das ist natürlich ein kostspieliges Unterfangen - man
kann sich für das Geld einige Bulletten zulegen
- und wird überwiegend von Orchestermusikern
oder Solisten, oft Konzertviolinisten, in Anspruch genommen. Übrigens sehr oft dann, wenn
ein lange gespieltes und sehr schön resonantes Instrument aus welchen Gründen auch immer
instandgesetzt werden mußte und hierdurch die natürlich erspielte Resonanz beeinträchtigt
wurde.
Ne sagenumwobene 59er Paula klingt nicht deswegen so gut, weil sie von 59 ist - sie klingt,
wenn sie gut klingt (und das tun sie auch nicht alle...),
deswegen so gut, weil sie jahrzehntelang
reichlich gespielt und eben über einen langen Zeitraum immer und immer wieder regelmäßig zum
Schwingen gebracht wurde.
Wissenschaftler führen den Effekt der Entdämpfung auf eine aus dem Schwingen resultierende
molekulare Veränderung des Holzes zurück.
Jedenfalls habe ich im Lauf der letzten 15 Jahre immer wieder im Vergleich feststellen können,
daß neue Gitten durch reichliches Bespielen ihr Schwingungsverhalten ändern. Als ich meine
Hamer Mirage bekommen habe, hatte ich meine PRS seit 3 Jahren, und die war trocken
fast doppelt so laut wie die Hamer. Nach etwa nem Jahr waren sie dann annährend gleich
laut; und das lag nicht daran, daß die PRS wieder leiser geworden war.
Dasselbe mit der ESP, die seit Anfang 2008 auch erheblich lauter geworden ist.
Der Grad der Entdämpfung dürfte auch mit den verwendeten Materialien zu tun haben; ob
das jetzt bei ner Gitte für 100 genauso ausfällt wie bei einer für 2-, 3- oder 4.000 will ich
nicht beurteilen...
Gruß Uwe