Das Wochenende ging fernsehmäßig komplett für Barfuß durch die Hölle drauf. Durch das Booklet weiß ich nun, dass ich 11 Jahre alt war, als die Serie 1974 wiederholt wurde und ich es schaffte, heimlich für je eine Viertelstunde in zwei der Folgen reinzuschauen. Bei der Serie handelt es sich um ein japanisches Melodram von 1962 (B/W), das während des zweiten Weltkriegs in der von Japan besetzten Mandschurai spielt.
Die Serie basiert, wie auch 3 große Kinfofilme, auf einem Roman, der sich äußerst kritisch mit dem imperialen, nationalistischen Japan auseinandersetzt. Die japanischen Verbrechen in China, die Brutalität des Militärs, die Verfolgung von sowohl echten wie auch vermuteten "Linken" und "Intellektuellen", der alltägliche Rassismus - hier wird nichts verschwiegen oder klein geredet. Natürlich muss man auch wissen: Die japanische Serie wurde vom ZDF auf weniger als die Hälfte gekürzt, damals als zu drastisch empfundene Szenen herausgenommen, der Dialog so umgeschrieben, dass die Handlungslücken überbrückt wurden. Es handelt sich dabei also eigentlich nur um ein Fragment. Aber auch das ist, wenn man sich die Zeit nimmt, sehr beeindruckend.