Da ich mich jahrelang eher im Techno/Trance-Lager rummgetrieben habe, hatte ich schon einige "echte" Analog-Synthies unter den Fingern. Ein Mini-Moog ist schon was spezielles und man geht auch mit einer anderen Einstellung an die Maschine. Mit einer TB-303 wilde Basslines zu programmieren, ist schon witzig. Mein spezieller Liebling ist aber ein SCI Prophet 5. Ich liebe einfach die Synthpads aus der Kiste (z.B. zu hören bei "In the air tonight"). Leider konnte ich mir bisher aus finanziellen Gründen keinen Leisten.
Da irgendwann die reine Studiomucke langweilig wurde, hab ich halt realitv spontan mit einigen Kollegen eine Coverband gegründet und mußte dazu mein Equipment umstellen. Dafür hab ich mir dann den Fantom angeschafft. Es hätte aber durchaus auch ein Motif oder eine Triton sein können. Für Top40-Mucke sind alle modernen Workstations hinreichend ausgerüstet. Da kommt es eher darauf an, wie man mit dem Instrument zu recht kommt und was man rausholen kann. Das gelingt mir halt zur Zeit recht gut mit dem Fantom. Es fühlt sich gut an, mit ihm zu spielen, gerade bei Auftritten.
Brauch ich halt speziellere Sounds, hab ich halt noch einige Geräte zur Auswahl. Meißt nehm ich entweder den Virus b, oder einen Nord Rack 2 mit ins Setup. Ich würde halt nicht für einen Stadtfestgig mehr als zwei Boards mitschleppen. Wenn ich in einer Band spielen würde, die versucht möglichst authentisch eine Musikrichtung oder Band zu covern, hätte ich auch andere Instrumente im Setup. So bin ich mit meinen Möglichkeiten zufrieden und versuche diese erstmal völlig auszureitzen. Wenn DAS irgendwann nicht mehr geht (oder sich eine unerwarteter Geldsegen einstellt), dann kann denke ich mal über andere Instrumente nach.
Hört sich gut an, deine Einstellung. So sehe ich das auch.
Ich habe bei speziellen Projekten auch den Nordlead2 dabei und halte ihn für eine der besten virtuell Analogen, was den Grundsound angeht. Dazu den X7, durch den ich den NL2 durchschleife, dann brauche ich kein Mischpult, oder externe Effekte. Einfach, schnell aufgebaut, paßt!
Deinen Hang zum Prophet5 kann ich auch gut nachvollziehen. Einer der großen Klassiker. Habe leider auch im Studio nur den P600, der in die Richtung geht, im Zugriff. Sowie einen Pro One, leider defekt zur Zeit... eine Stimme des P5. Ein P5 ist mir noch nicht in die Finger gekommen.. Aber der Sequential Sound wird recht annehmbar auch vom NL2 wiedergegeben!!
Mit jeder modernen Workstation kann man heute gute Mukke (eben besonders Top40) machen, egal ob Roland, Korg, Yamaha, Alesis etc. Man muß das Gerät halt beherrschen und die Stärken ausnutzen.
Aber du hast auch Recht mit der Aussage, das man für spezielle Richtungen auch spezielle Geräte braucht. Habe letztens mit einer Supertramp Tribute Band nen Gig gespielt, da muß halt ein Wurli auf die Bühne! Das war großartig! Oder bei Manfred Mann der Minimoog, oder bei Jon Lord die Hammond...
Aber in so einem Forum wie diesem geht es halt darum, daß alte Hasen den jüngeren Künstlern auch ein paar Tips und Anregungen geben können, aus der Erfahrung mit den Originalen heraus.. ;-) Nicht jeder hat schon mal ein Rhodes, Wurli, Hammond, Moog, Oberheim etc. gespielt... aber das kann ja noch werden...
Fazit: Man kann alle diese Instrumente mit dem Roland X/Stage/etc. nachahmen. Er kann das grundsätzlich! Aber es ist echt hilfreich, wenn man die Originale mal gespielt hat, und nicht nur auf YuTu gehört hat...
Denn leider (und das ist ne Ansage in Richtung Roland) muß man die Sounds teilweise erst selbst an seine Bedürfnisse anpassen, damit sie gut rüberkommen... nur so kann man diese Keyboards erst richtig umfassend und gewinnbringend einsetzen. Leider sind die Roland Soundprogrammierer da nicht unbedingt erste Sahne...
und um gute (Retro-)Sounds selber zu erstellen, muß man halt die Charakteristiken der Originale kennen. Das hilft dann ungemein!!
Auch in Richtung House/Trance/Techno, denn da sind gerade die alten Originale Gold wert...