@rw: Natürlich hast du recht wenn du sagst, daß der Vergleich hinkt- die Aria ist, wie du richtig erkannt hast (Respekt) eine Kopie der Guild D55. In den späten 70ern bis zu Mitte der 80er wurden sehr viele amerikanische "Traditions"Instrumente, akustische wie auch Stromgitarren und -Bässe, massenhaft in Japan kopiert, und das auf sehr hohem Niveau. Daher mein Vergleich, was Fertigungsqualität anbelangt.
Zweitens: Auch mit dem Einsatzzweck gebe ich dir recht- Kaman hat ja die Akustikgitarre bühnentauglich gemacht, große Auswahl an TA-Systemen gab's zu der Zeit nicht. Ich hab erst neulich einen alten Tonabnehmer von Shadow weggeworfen, den habe ich mir, glaub ich, 1980 gekauft und bei der Aria unter die Bridge geklebt (mit Affenkitt). Das Ding mikrofonierte irre, aber über meinen damaligen MusicMan HD 210-65 hatte ich richtigen E-Gitarrensound!
Also, wer eine klassische, richtig gute Steelstring sucht, braucht keine Unsummen auszugeben, das war meine Intention. Und das ist gut so, vor allem für Einsteiger/ Studenten etc., halt alle, die sich solchen Luxus wie ich nicht leisten können! Die Adamas war für mich persönlich der Traum seit den 80ern (bin auch großer Sigi Schwab Bewunderer). Last but not least: Die faszinierende Bauweise und diese revolutionäre Technik, verbunden mit ästhetischer Form und Farbgebung ist auch ein Grund für meine Faszination...
Und wenn ich jetzt noch richtig reich wäre, würde ich mir noch eine der seltenen und unglaublichen PARADIS- Gitarren des genialen, leider schon verstorbenen Rolf Spuler kaufen. Dann müßte ich aber noch genügend Kohle für die Scheidung haben...
Übrigens: Die Country Artist (Nylonstring) auf dem Foto stammt aus der gleichen Ära und steht der Adamas, die sechsmal mehr gekostet hat, in nichts nach. Allerdings ist sie auch ein wenig von mir modifiziert worden (Plastikwirbelknöpfe ausgetauscht gegen welche aus Ebenholz (120 DM), Trossrodcover statt Plastik Eigenbau (Walnuß- Birne - Ahorn- Kirsch- Furnier), Steg und Sattel mittels Knochen angefertigt. Zusätzlich habe ich in die Brücke Messingröhrchen als Verstärkung eingebracht, da die Walnußbrücke durch den Saitenwinkel am Übergang zum Steg in Mitleidenschaft gezogen wurde. Jetzt gibt es keinen Verschleiß des Holzes mehr. Ich verwende Thomastik John Pearse Saiten, damit liegt der Sound zwischen Nylon und Stahl und die Gitarre läßt sich unglaublich leicht bespielen (hab ja als alter Handwerker schon lange nicht mehr die Beweglichkeit von früher). Und ich will Gitarren spielen, bis es nicht mehr geht. Punkt.