Der Marshall JVM User Thread

  • Ersteller mr.slash
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So, jetzt darf ich auch offiziell in diesem Thread mitschreiben :)
Hab zwar mehr ausgegeben, als ich eigentlich wollte, aber war trotzdem noch ein gutes Angebot!
Es ist nun tatsächlich der 215C geworden.
Jetzt teste ich das Ding erstmal mit diversen Speakern :m_elvis:
 
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So, jetzt darf ich auch offiziell in diesem Thread mitschreiben :)

gratuliere!
gestern mit neuem schlagzeuger geprobt....er meint, der gitarrensound vom JVM wäre wohl das beste, was er in den letzten jahren gehört hat.
in den anderen bands, waren kemper und blue amp genutzt....in meiner band ist ein röhrenamp mit boxen am start.
das hat ihm gefallen.
 
Zum Sound habe ich jetzt auch nochmal eine Frage. Ich hoffe es nicht zu Off Topic:
Ich habe parallel zum JVM noch ein Marshall DSL20 Topteil und wenn man den Sound der beiden Amps vergleicht, finde ich sie doch viel unterschiedlicher als man immer so liest (beide über Orange PPC112 mit V30 gespielt).
Ich finde, der Zerrsound vom DSL ist ganz anders als vom JVM. Am ähnlichsten klingt der JVM im OD Orange (müsste dann OD2 Orange beim JVM410 sein).
Den DSL empfinde ich als sägender und viel komprimierter. Woran liegt dieser krasse Unterschied? Röhren sind ja werksmäßig die gleichen verbaut.
Wird das tatsächlich nur über andere Kondensatoren o.ä. realisiert? Ich bin E-Technik-Laie, bitte nicht schlagen :whistle:
 
Wie kommst Du darauf, dass der DSL20 genauso klingen soll wie ein JVM ???


Die Diskussionen, welcher JVM-Kanal/Mode, welchem Marshall Amp entspricht, sind hinlänglich bekannt und werden überaus kontrovers diskutiert ...


Sicher gibt es in bestimmten Kanälen/Modes Ähnlichkeiten zu anderen Marshall Amps, aber eben eher Ähnlichkeiten.


So wird auch behauptet, dass der Sound des Crunch Kanal / Mode Red dem JCM800 entspricht.
Das ist eher nicht der Fall, gleichwohl die Endstufe des JVM dem JCM800 entnommen wurde (laut Ampdesigner Santiago Alvarez).


Der JVM hat einen großen Anteil an sogenanntem negativem Feedback, welches nicht kanalspezifisch eiingestellt ist. Das führt dazu, dass der JVM einen schönen Clean/Greensound hat und in den OD-Kanälen für Highgainsounds schön straff in den Bässen bleibt. Er ist deshalb auch deutlich komprimierter als andere Marshalls.


Im Crunchkanal führt der höhere Negativfeedbackanteil aber zu etwas mehr Komprimierung des Sounds, d.h. er spricht nicht so dynamisch (durch Plektrumanschlag) an.
Das ist auch aus meiner Sicht der wesentliche Grund, weshalb der JVM eben nicht (ganz) so wie ein JCM800 klingt.


Betrachte den JVM eher als einen eigenständigen und äußerst vielseitigen Marshall Amp, mit dem Du eigentlich alle Gitarrensounds, die man sich vorstellen kann, spielen kannst.


Diese (Marshall) Amp-Vergleiche bringen meines Erachtens - außer nervige Diskussionen - einen nicht wirklich weiter.


Was sehr viel weiter bringt, ist sich mit den diversen Kanälen etwas näher zu beschäftigen und wie man diese am besten für sich einstellt.
Das dauert Zeit (1 Jahr; kommt aber drauf an, was Du machst: Live / zu Hause / Recording ???). Hierzu gibt es auch viele Infos im Netz.


Generell lautet die Empfehlung: Vorsicht mit dem Gain im Kanal. Das ist extrem ausgelegt. Für einen guten Highgainsound braucht es in den OD-Kanälen nicht mehr wie 9-11/10.
Mehr ist vielfach schon irre und sorgt dann aus Folge auch für viel Rauschen in der Vorstufe ...


Hoffe das hilft ...


Grüße aus Franken - wolbai
 
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Sorry, das ist wohl falsch rübergekommen.
Weder wollte ich eine Diskussion starten, welcher Kanal welchem Amp entspricht, noch habe ich behauptet, dass der JVM genauso klingen soll wie ein DSL.
Ich habe lediglich meine Verwunderung darüber geäußert, dass die beiden Amps so dermaßen unterschiedlich klingen und mich hat der technische Hintergrund dazu interessiert.
Wenn das so ein empfindliches Thema ist, ignoriert meine Frage bitte. War mir ehrlich gesagt nicht bewusst.
 
ich habe nur den JVM von marshall. Ich kann daher keine vergleiche mit anderen marshall amps anstellen.
jedenfalls gefällt mir der sound, der von clean über die vergangenen jahrzehnte bis heute alles abdeckt.

bei meinem amp wurden 4 vorverstärkerröhren ausgetauscht, nur noch die V1 ist original.
2x Röhre ECC83 JJ-Electronic low noise, selectiert Brumm- Mikrofoniearm
2x Röhre 12AX7B (ECC83Cn)Shuguang V1/low mic./low noise selected
Vorröhren waren z.T. mikrofonisch, Treiberröhre hatte schlechte Symetrie, eine Vorröhre ist für Probleme bekannt.
Belastungstest am Oszilloskop mit Last durchgeführt.OK.
Funktionstest mit Gitarre durchgeführt.OK.
Mainborad abgeklopft.OK

dadurch hat sich der sound des amps etwas verändert und das rauschen ist erheblich weniger geworden.

meine gain stellungen liegen zwischen 1-5 uhr bei allen kanälen.
 
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Sorry, das ist wohl falsch rübergekommen.
Weder wollte ich eine Diskussion starten, welcher Kanal welchem Amp entspricht, noch habe ich behauptet, dass der JVM genauso klingen soll wie ein DSL.
Ich habe lediglich meine Verwunderung darüber geäußert, dass die beiden Amps so dermaßen unterschiedlich klingen und mich hat der technische Hintergrund dazu interessiert.
Wenn das so ein empfindliches Thema ist, ignoriert meine Frage bitte. War mir ehrlich gesagt nicht bewusst.


Ich wollte Deine Neugier bei Deinem Amp jetzt nicht "abwürgen". Wenn das so rüber gekommen ist, tut mir das leid.


Sicher gibt es technische Gründe dafür, dass Dein DSL20 anders klingt als Dein JVM. Einen Grund hatte ich Dir genannt. Das ist der Negativ Feedbackanteil, den der JVM hat und ihn damit: moderner, weil komprimierter klingen lässt. Er eignet sich damit auch besser für Highgainsounds.


Wenn Du aber ohnehin ein, nach eigener Aussage "E-Technik-Laie" bist, was bringt Dir diese Fragestellungen, bei denen Du die Antworten dann auch nicht richtig einschätzen kannst ...


Der JVM war 2007 die Antwort von Marshall auf die lange Jahre anhaltende Kritik, dass Marshall keinen echten Highgain-Amp hätte. Mit der Gainauslegung sind sie allerdings über das Ziel hinaus geschossen.


Dass man den Marshall JVM mit mannigfaltigen Modifikationen im Klang einfärben kann (ob Röhrenaustausch oder diverse Mods, die auch von einigen Amp-Werkstätten angeboten werden), ist auch bekannt.

Vermutlich ist der JVM der am meisten gemoddete Marshall-Amp, den es bis jetzt gab ... Im ehemaligen, englischsprachigen JVM-Forum gab es hierzu eine große Anzahl von fachkundigen Beiträgen. Das Forum ist aber mittlerweilse, meines Wissens, nicht mehr aktiv. Auch in diesem Mammut-Thread findet sich so manches ...


Wenn ich Dir aber als langjähriger JVM-User (Live, Recording) einen Rat geben darf, dann fokussiere Dich im Weiteren erst einmal auf die klanglichen Möglichkeiten, die die einzelnen JVM-Kanäle bieten und springe nicht gleich auf Themen wie Vorstufen-/Endstufenröhrenaustausch und diverse Mods ...


Darüber hinaus noch einmal mein Hinweis beim Setting der Kanaleinstellungen auf eine moderate Gain-Einstellungen in den OD-Kanälen/Modes zu achten.
Ein guter Richtwert ist UNTER 12 Uhr (= 5 von 10) zu bleiben.
 
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seit ein paar wochen habe ich eine zweite band.
der bassist spielt mit einer anderen band auf quasi profilevel.
seine gitarristen sind mit kemper unterwegs...aber er meint, der JVM steckt die kollegen mit dem kemper locker in die tasche.
da wäre einfach mehr oumph dahinter.
das freut mich natürlich, wenn ein alter glaskolben besser klingt, als ein computer.
 
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Kommt natürlich auf die Profiles und PA an.

Würde das nämlich so nicht pauschal bestätigen.
 
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Kommt natürlich auf die Profiles und PA an.

Würde das nämlich so nicht pauschal bestätigen.
das ist sicher richtig.....allerdings können viele optionen den sound verderben.
hat man nur gain und EQ wie beim JVM, dann kann man nicht viel klanglich kaputt machen
 
Wenn man bedenkt, dass ich damals als ich meinen JVM geholt habe, gefragt wurde ob ich das Ding auch vorher angespielt hätte. Mit dem Zusatz: "Ich käm mit sou vielen Knoppn net zurecht"
find ich die Aussage von DarkStar ganz schon paradox. :ugly:

Hatte vor kurzem die Möglichkeit ein paar Neural DSP Plugins zu spielen. War sicherlich das beste, was ich aus dieser Richtung je gehört hatte. Aber ich bleib definitiv bei meinem großen Amp.
 
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Servus in die Runde,

ich habe eben einen alten Thread in einem anderen Forum gesehen, wo es um die Beratung für einen Metal-Amp ging. Der User hatte einen JVM und wollte eher ein 6505 Voicing haben, woraufhin 10 Leute sofort meinten: JVM verkaufen, 6505 kaufen. Der JVM könnte kein Metal wie der 6505. :weird: Das hat mich eben zu einem Test inspiriert:

Ich habe leider keinen 6505 mehr, sondern einen Bugera 6262 mit anderen Röhren. Wir hatten den Bugera mit den geänderten Röhren vor 10 Jahren mal mit einem 6505 Plus ausführlich verglichen und darauf hin den 6505 wieder zurückgeschickt, da die Amps zu 90% identisch klangen. Zumindest im Lead-Kanal. Gibt ja auch mehr als genug YT-Videos, bei denen die Amps verglichen werden und sie sind bis auf ein paar kleine Details vom Voicing her unfassbar ähnlich.

Also habe ich eben ein kleines Experiment gewagt. Ich habe erst den Bugera 6262 per Reaktiver Loadbox und DI ans Interface angeschlossen und dann ein Impulse Response von Ownhammer draufgeladen (SM57 und Royer 121 gemischt). Ein wenig am EQ des Amps herumgespielt, bis der Sound gut war und dann ein kleines Riff aufgenommen. Dasselbe habe ich mit dem JVM mit meinen Rock/Metal-Settings wiederholt. Übrigens habe ich eine EC-1000 mit Seymour Duncans benutzt. Das Maxon OD 808 habe ich nicht verwendet, auch wenn das bei diesem Genre fast schon Standard ist...

Verglichen habe ich das Frequenzspektrum nach der Impulse Response mit dem Match-EQ von Ozone. Diesen habe ich erst mal angewendet, um zu sehen, ob der JVM von der Zerre her überhaupt an das Bild des Bugera ran kommt. Das tat er dann auch, der JVM klang mit Match EQ fast identisch wie der Bugera. Die Zerre war recht roh und rotzig. Also waren die wesentlichen Unterschiede eher im Voicing vom Equalizer.

Selbstverständlich will ich ja nicht einfach einen Match-EQ auf die Aufnahme hauen und sagen: "Jawoll, JVM klingt wie ein Bugera". Also habe ich den EQ deaktiviert und nur verglichen, welche EQ-Settings ich am Marshall ändern muss, um das Voicing richtung Bugera zu bewegen. Anschließend habe ich immer wieder neue Aufnahmen gemacht, wieder per Match-EQ das Frequenzspektrum verglichen, wieder am EQ nachgeregelt. Das ganze wurde so lange wiederholt, bis der Match-EQ von Ozone fast nichts mehr anpassen musste. Hier die recht extremen Settings vom JVM:

Resonance: 0
Presence: MAX
Bass: MAX
Mitten: 12 Uhr
Treble: 9:30 Uhr
Kanal: OD1, Orange Mode
Gain: 9:30 bis 10 Uhr

Zwei Unterschiede, die im Frequenzbild jetzt noch bestehen:
1. Der Marshall hat unter 60 Herz noch Dampf, den nich nicht rausgeregelt bekomme, selbst mit Resonance auf 0 Uhr. Der Bass-Regler greift etwas häher ein als Resonance, darum bringt der mir da nicht viel. Der Marshall hat untenrum einfach Druck, auch wenn man das oft dem 6505 zuschreibt.
2. Der Bugera hat bei 7000-10000 Herz noch mehr Topend, den ich mit dem EQ am JVM nicht reingeregelt bekomme. Allerdings ist dieser "Hizz" vom Amp gerade etwas, was mich beim Bugera und damals auch beim 6505 ziemlich gestört hat. Es klang immer harsch und "Fizzelig" in den Höhen. Der JVM ist da etwas "smoother".

Mit den Settings oben klingt der JVM jetzt ziemlich wie der Bugera. Klar, es ist immernoch ein Bugera, kein 6505. Aber das Voicing ist fast identisch.

Anbei zwei Aufnahmen. Ist schlampig gespielt, da es eigentlich nur für mich ein schneller Test sein sollte. Bin aber Baff, wie nah der JVM an ein 6505-Voicing ran kommt, ohne die Aufnahme zu Manipulieren. Wie gesagt, ich habe ausschließlich den Amp eingestellt. Der Match-EQ wurde NUR verwendet um herauszufinden, wo genau die Unterschiede im Frequenzbild liegen. Dieser ist bei den Aufnahmen wieder deaktiviert.

Zu den Dateien:
Bugera RAW ist natürlich der Bugera, komplett ohne Nachbearbeitung.
Marshall JVM RAW ist der JVM, wobei ich den Amp nur eingestellt habe, dass er wie der Bugera oben klingt. Ebenfalls komplett ohne Nachbearbeitung.
Bei JVM High-Shelf habe ich die Höhen ab 6kHz geboostet, weil ich das nicht mit dem JVM EQ einregeln konnte.

Ich finde, die beiden klingen verdammt ähnlich.
(Ja, ich weiß... die Regler vom Bugera haben noch Luft. Bass, Resonance und Presence am JVM sind hingegen am absoluten Limit...)

Was meint ihr? Kann der Brite Amerikanisch, oder nicht?

Edit: Was mich stark gewundert hat: Landen alle Regler auf 12 Uhr, ist der JVM vom Grundsound her deutlich gescoopter, hat bei 500 Herz bestimmt an die 6 db weniger Mitten als der Bugera im Grundsound. Den Vergleich habe ich am JVM im OD1 Kanal gemacht, nicht im OD2-Kanal mit modernerem Voicing.
 

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  • Bugera 6262 RAW.mp3
    421,2 KB · Aufrufe: 106
  • Marshall JVM 410H High-Shelf.mp3
    380,2 KB · Aufrufe: 108
  • Marshall JVM 410H RAW.mp3
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Der JVM könnte kein Metal wie der 6505. :weird:

Das ist halt das ewige und für mich sinnfreie Gedöhns bzgl. eines Teilauschnittes der JVM-Soundwelt, die - mit Verlaub - weit über das Metal-Genre hinausgeht.


Meine Meinung dazu:

Diejenigen, die derartiges behaupten, haben entweder noch nie einen JVM410 in den Fingern gehabt bzw. wissen nicht, wie man ihn optimal für Live- bzw. Studiogebrauch einstellen muss.


Mit einem JVM410 kann man ziemlich Metal. Und das muss ja keinesfalls auch so klingen wie Amp A, B, C, etc.


Das Gegenteil derartiger Behauptungen muss man meines Erachtens deshalb auch nicht über einen Test unter Beweis stellen, zumal Dir dieser mit einem anderen Amp ohnehin jeder 6505-Ampnutzer um die Ohren hauen würde ...


Deine Aufnahmen klingen in der Tat ähnlich. Das sagt für mich jetzt aber auch nicht wirklich etwas aus ...


Am Ende zählt nur die Frage: gefällt DIR der JVM-Metalsound oder nicht?

Wenn nein, kann ich daran ggf. mit anderen Amp-Einstellungen, einer anderen Box/Lautsprechern, anderen Röhren, mit Pedalen (z.B. Overdrive), etc. etwas ändern?
 
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Na klar gefällt er mir :D

Ehrlich gesagt ist der JVM nach 15 Jahren für mich das Nonplusultra... In der Band früher hatten wir zusammen eine Menge Amps gehabt und ausprobiert, auch über längere Zeiträume hinweg. Darunter ein Bulldozer, DSL 100, ENGL Fireball, Peavey 6505 und ein paar kleinere günstige. Der 6505 war spannend, weil mein Kollege damals auf den geschworen hat.

Iwann haben wir beide Amps mal aufgenommen, Herumgespielt, Zerrstruktur und Voicing verglichen. Nach 2 Tagen und vielen Bierchen verkaufte der Kollege den 6505 und holte sich den Bugera. Davor haben wir für Youtube ein Video gemacht wo man den Peavey sieht, der Kollege spielt... Aber iwann ganz am Ende schalte ich den Bugera aus und der Sound ist weg. Die wo das Video net bis zum Ende geschaut haben meinten "geiler 6505 sound", die die den Bugera gesehen haben, gaben ein dislike.

Ich behaupte das man ohne es zu wissen die amps nicht auseinander halten kann...

Der Grund warum ich nach 15 Jahren fireball und Co wieder verkauft habe, bis auf den Bugera und den JVM...
 
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Ich habe nochmals Versuche gemacht, da mir oben ja aufgefallen ist, dass der JVM für einen Marshall in den Mitten recht heftig gescooped klingt. In der Bedienungsanleitung steht, dass Presence und Resonance die mitten Scoopen, wenn man sie aufdreht. Ist ja logisch... Mehr Bass und Mehr Höhen entsprechen im Gesamtbild weniger Mitten. Das Problem: Ich dachte immer, Presence und Resonance auf 12 Uhr entsprechen der "Soll-Einstellung" des JVM's. Nada...

Nach einigen Vergleichen habe ich gemerkt, dass der Marshall am Marshall-Typischten klingt, wenn man Presence und Resonance auf 0 dreht. Das wurde im Marshall-Forum durch einen Post vom Amp-Designer des JVM bestätigt. , in dem er sagt, dass die "Normalstellung" von Resonance und Presence in der Tat auf 0 wären. Die Endstufe des JVM arbeitet komplett ohne Resonance exakt identisch wie die des JCM 800 oder irgendeines anderen Marshalls, der keinen Resonance-Regler besitzt.

Ich habe dann angefangen meine Lieblingssounds von Grund auf neu einzustellen: Presence und Resonance auf 0, EQ auf 12 Uhr. Erst mal den OD1 Kanal im Orange Mode gecheckt und Gain auf 9 Uhr gedreht. Der Amp klingt erst mal schwachbrüstig, aber das liegt daran das die Lautstärke geringer empfunden wird. Im Endeffekt bin ich mit meiner ESP Eclipse bei folgenden Settings hängen geblieben: Bass auf 9 Uhr (Palm Mutes auf der E-Saite Pumpen trotzdem wie sau), Mitten auf 14 Uhr und Treble auch auf 14 Uhr. Wobei ich bei Treble noch etwas experimentiere, zwischen 12 und 14 Uhr. Der Sound schiebt wie sau, die Mitten sind nicht mehr so gescooped und an Präsenz mangelt es nicht, da die hohen Mitten dank heruntergedrehtem Resonance und Presence nicht mehr ersaufen. Das Marshall-Typische Bizzeln ist wieder da und der Amp klingt bei Aufnahmen unglaublich Rund und ausgeglichen. Vor allem der "Fizz" im oberen Frequenzspektrum ist beinahe weg und er klingt nicht mehr ekelhaft schrill, sondern ausgewogen. Palm Mutes sind viel knackiger und druckvoller, matschen nicht mehr, der Amp verträgt dadurch auch mehr Gain ohne zu matschen. Den Resonance-Regler brauche ich eigentlich gar nicht, weil der Bass mit diesen Settings schon absolut Rund ist. Bei Drop-D fast schon zu viel. Und das an meiner Popligen 2x12 Mit V30 vom großen T.

Ich habe den Amp vorher schon geliebt, aber jetzt noch mehr...
 

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  • JVM R+P 0.mp3
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Bzgl. der Nutzung der OD-Kanäle für Highgain-Sounds bin ich, was den Resonance-Regler angeht, bei Dir:

Gerade bei Riffs und Palmmutes ist es (auf Bühnen-/Proberaumlautstärkenniveau) da besser, den Bassanteil im EQ-ing eher gering zu halten (jedenfalls unter 5/10).

Resonance auf Null macht da durchaus Sinn. Ich habe im Kanal-EQ den Bassanteil auch bei 3/10 (= 10 Uhr) und i.d.R. auch ein OD-Pedal (Tubescreamer) in der Signalkette, um Straffheit in den Bässen zu haben. Zu viel "bassige Wolle" im Ton ist bei DIESEM Sound schlecht für die Prägnanz (und Attack) im Spiel.

(Wenn man allerdings leise zu Hause auf Zimmerlautstärke übt, was mit dem JVM ja ganz prima geht, dann spricht überhaupt nichts dagegen, den Bassanteil etwas anzuheben, um mehr Wumms im Spielgefühl zu haben).

Für die Durchsetzung in einem Bandsound hilft es, den Mitten-EQ in den OD-Kanälen etwas stärker reinzudrehen. Es wird dann aber auch schnell "Honky" im Sound. Ich habe i.d.R. zwischen 6-7/10 als Einstellung (wie gesagt: bei den OD-Kanälen).

Die Treble-Einstellung bei den OD-Kanälen ist sehr stark von der Einstellung des Presence-Reglers, der Lautsprecher und der Pickups abhängig:
Zu viel Höhenanteil im EQ-ing können den JVM-Sound - wie Du zu Recht schreibst - schrill werden lassen.

Ich habe den Presence-Regler meines JVM410 allerdings nicht auf Null, weil man sich damit aus meiner Sicht die notwendige Durchsetzungsfähigkeit bei Highgain Lead Sounds durch einen entsprechenden Höhenanteil bzw. die Brillianz im Cleankanal nimmt. (Der von Dir angesprochene JCM800 hat ja auch einen Presence-Regel). Hier finde ich eine Einstellung zwischen 4-6/10 ganz gut.

Um das etwas "schrille" bei den OD-Kanälen zu reduzieren, stelle ich allerdings den OD-Treble EQ nur auf 4/10. Für mich ist es eher der Treble-EQ in den OD-Kanälen, der Schrillheit verursacht.



Bei der Nutzung des Clean- und Crunchkanals, sind die Kanal-EQs da schon anders als bei den OD-Kanälen eingestellt. Gerade bei Clean-Kanal im JVM410 spielt sich da bei mir viel um die 12 Uhr-Einstellung ab. Gerade beim Cleankanal können - je nach gewünschtem Sound - da durchaus auch andere Einstellungen für Resonance und Presence Sinn machen.

Als ich noch Live mit Band spielte, hatte ich die beiden Endstufen-EQ Regler ab und zu etwas variiert, um meinen "gewohnten" Bühnensound an die Raumverhältnisse anzupassen.
(Die Kanal-EQs hatte ich eigentlich Live immer gleich gelassen).

Wie bereits erwähnt, sind am Ende die EQ-Einstellungen der Vor- und Endstufe schon auch davon abhängig, was sonst noch so in der Signalkette an Komponenten vorhanden sind.
So tragen V30-Lautsprecher sicher eher zum schrillen Klang bei als Greenback-Lautsprecher.

Aber für Highgain-Sounds mit dem JVM410 kann man in der Tendenz allerdings aus meiner Sicht folgendes empfehlen:

- Bässe: eher unter 5/10

- Gain: eher zwischen 2-4/10

- Mitten etwas mehr reindrehen: 6-7/10

- Vorsicht mit den Höhen: Treble eher 4-5/10 und Presence 4-6/10


Grüße aus Franken - wolbai
 
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hmmm....bei mir ist resonance weit aufgedreht, so etwa 2-3 uhr und presence bei etwa 10 uhr.
auch in den kanälen sind die bässe oft weit aufgedreht, ab 10 uhr bis 5 uhr.
mitten um 12 uhr, höhen zwischen 10-2 uhr.

übertragen per V30 in 2 412 boxen
 
@DarkStar679

Wenn Du mit Deinen JVM-Einstellungen mit der Band bzw. bei Aufnahmen zufrieden bist, dann gibt es keinen Grund was zu ändern.

Die jeweils individuelle Signalkette besteht halt auch aus unterschiedlichen Ohren ...

Sollte aber Schrillheit, zu wenig Durchsetzungskraft im Band-/Songgefüge oder mangelnde Prägnanz/Attack beim Spielen ein Thema für Dich sein (oder irgendwann einmal werden), dann sind die oben genannten Amp-Einstellungen schon 'mal ein guter Ansatzpunkt zur Verbesserung.
 
@DarkStar679
Die jeweils individuelle Signalkette besteht halt auch aus unterschiedlichen Ohren ...

Sollte aber Schrillheit, zu wenig Durchsetzungskraft im Band-/Songgefüge oder mangelnde Prägnanz/Attack beim Spielen ein Thema für Dich sein (oder irgendwann einmal werden), dann sind die oben genannten Amp-Einstellungen schon 'mal ein guter Ansatzpunkt zur Verbesserung.
in der signalkette ist ein EQ enthalten. mit dem könnte ich agressiver in den sound eingreifen, als mit dem amp selber....aber auch dort habe ich eher den bassbereich betont.
keine ahnung, ob ich durchsetzungskraft benötige. vieles geht über mein volumenpedal....mehr kraft, mehr volumen.
ich denke, man hört die gitarre ausreichend und auch die solos sind erkennbar, dank master II.
 
Ich habe den Presence-Regler meines JVM410 allerdings nicht auf Null, weil man sich damit aus meiner Sicht die notwendige Durchsetzungsfähigkeit bei Highgain Lead Sounds durch einen entsprechenden Höhenanteil bzw. die Brillianz im Cleankanal nimmt. (Der von Dir angesprochene JCM800 hat ja auch einen Presence-Regel). Hier finde ich eine Einstellung zwischen 4-6/10 ganz gut.




Aber für Highgain-Sounds mit dem JVM410 kann man in der Tendenz allerdings aus meiner Sicht folgendes empfehlen:

- Bässe: eher unter 5/10

- Gain: eher zwischen 2-4/10

- Mitten etwas mehr reindrehen: 6-7/10

- Vorsicht mit den Höhen: Treble eher 4-5/10 und Presence 4-6/10


Grüße aus Franken - wolbai

Servus,

gerade mal getestet --> Das ist es! Vom Frequenzbild entsprechen deine Settings her meinen, also in den Höhen höre ich keinen Unterschied, außer das es eben nicht mehr so scharf ist, wenn man Presence statt Treble nimmt. Unsere Settings waren bis auf Presence und Treble ja ohnehin gleich. Aber muss sagen, dass deine Settings genau das I-Tüpfelchen waren, das mir gestern Abend beim obigen Post noch gefehlt hat.

Bin jetzt mit meiner Eclipse und EMG 57/66 auf folgenden Settings:
OD1 Orange
Resonance Ganz runter, Presence 11 Uhr, Bass 11 Uhr, Mitten 14 Uhr, Treble 11 Uhr, Gain ca. 9,5 Uhr. (10 ist mir für Rock schon zu viel, geht schon vom Gain eher Richtung Metal)
Ich nehme nicht mal mehr mein Maxon OD 808 vor den Amp, den ich normal vor jeden Amp habe. Immer. Nur nicht beim JVM, der hat das nicht nötig. Ich kann es nicht beschreiben, aber der Sound hat über die Box und per Aufnahme mit Reaktiver Loadbox so ein Bizzeln in den Mitten. Die Art und Weise wie der Marshall Zerrt, so rauh und gleichzeitig sahnig. Erinnert mich an den Gitarrensound vom Brian May auf den Aufnahmen von Queen.

Kanns nicht beschreiben, aber der Sound ist einfach phenomenal. Sowas hab ich nicht mal ansatzweise aus anderen Amps gehört. Freue mich schon drauf den JVM nach der Corona-Zeit mal wieder im Proberaum aufzurotzen und die Endstufe zum Kotzen zu bringen. Und das witzige an der Geschichte ist, dass ich so oft darüber gelesen habe, der JVM klinge so schrill, weil er werksseitig zu niedriges Bias hätte und viele jagen das Bias der Röhren nach oben. Bin froh es nicht gemacht zu haben. Was ein Amp...

Edit: Ah ne, verguckt... Habe Bass auf 10 Uhr, aber 11 ist auch schmackhaft. :p
 
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