Ich habe gestern auch Ubuntu 14.04 installiert, und zwar auf dem Rechner meiner Mutter, die durch den Auslauf der Unterstützung von XP verunsichert war und noch einen PC mit Pentium 4 und älterer Nvidia Geforce-Gra-Ka hat.
Die ersten Versuche waren eine ziemliche Katastrophe. Ich habe gleich ubuntu-gnome runtergeladen, weil ich mir schon dachte, dass die Grafikleistung für Unity nicht aussreicht. Da ich auf meinem Laptop keine Ubuntu sondern Manjaro habe, habe ich erst versucht, das ISO mit unetbootin auf einen USB-Stiick zu schreiben, das wollte der PC aber nicht booten. Dann versucht, usb-creator aus dem Arch User Repository zu installieren und das Image damit auf den Stick zu bekommen, aber das Paket ist Buggy und die Ausführung brach wegen falschen Pfaden für die syslinux-Dateien ab.
Dann fiel mir ein, dass ich den USB-Stick ja unter der alten Windows XP-Installation auf dem PC erstellen könnte. Dies hat auch ganz gut geklappt, aber dann fiel mir auf, dass auf den Stick ein "wubi.exe" kopiert wird, und ich erinnerte mich dunkel, dass man damit Ubuntu von Windows aus installieren kann. Also, einfach mal ausgeführt, und die Installation begann tatsächlich nach Abfrage von Sprache usw., nur dass wubi das Standard-Ubuntu-Image aus dem Netzt nachgeladen hat und dieses installlierte.
Beim ersten Start hagelte es gleich Fehler, das Root-Dateisystem habe Fehler und konnte nicht eingehängt worden, man kam also nur bis zum Minimalsystem der initrd. Nach etwas Rumgestöber auf der Konsole fiel mir dann auf, dass wubi die Zielpartition nicht neu formatiert hatte, sondern Linux auf das existierende NTFS-Filesystem installiert hatte und darauf über fuse zugriff
Bei der Installation gab es keine Möglichkeit, das zu ändern. Also: Installation unbrauchbar und noch mal von vorne.
Ok, dachte ich mir, keine Experimente mehr, und das Standard-Ubuntu-Image (i386) nochmal runtergeladen und mit dem Pendrive-Linux Universal USB Installer auf den Stick kopiert und damit gebootet, was diesmal auch funktionierte. Der erste Start nach der Installation sah ganz vielversprechend aus, bis der Desktop geladen wurde (ich hatte Auto-Login eingestellt), da wurde der Bildschirm schwarz und nur noch der Mauszeiger war zu sehen. In der Konsole konnte man aber in der Prozessliste sehen, dass die vollständige Unity-Session geladen war. Offensichtlich kam Unity also nicht mit der alten Gra-Ka zurecht und war auch nicht in der Lage, automatisch in einen Kompatibilitätsmodus zurückzuschalten.
Ok, zurück zum ursprünglichen Plan und über die Konsole das Meta-Paket ubuntu-gnome-desktop installiert. Viele Kaffees später dann der Versuch, beim Login über lightdm die Gnome-Session auszuwählen, was wegen der extremen Trägheit der GUI sehr schwierig war aber schließlich gelang. Ergebnis: wieder schwarzer Bildschirm aber die Prozessliste zeigte, dass der Desktop geladen war. Ansccheinend verwendet der Gnome-Desktop aber ebenso compiz als Window-Manager, der mit der GraKa nicht zurecht kommt.
Schließlich endlich habe ich dann Xfce4 installiert und neu gebootet. Von da an funktierte alles mehr oder weniger problemlos und mit dem Desktop lässt sich auch auf diesem Rechner, der eigentlich keinesfalls lahm ist, komfortabel arbeiten, nur der Start von Firefox & Co dauert wegen der etwas langsamen Festplatte mitunter etwas länger.
Meine Mutter hatte auch keine Probleme sich auf dem Desktop zurecht zu finden, sie benutzt sowieso nur Firefox, Thunderbird und Libre Office und dafür habe ich ihr Starter im Panel eingerichtet.
Die 6 Stunden, die mich das gekostet hat, hätte ich bei dem schönen Wetter auch angenehmer verbringen können.
Chris