Soweit ein kleiner Nachtrag:
Ich habe seit gestern zu Hause einen MoX6 stehen.
Ich muss ganz ehrlich sagen, das einzig positive am Gerät sind die Sounds. Und die Bootzeit.
Zuerst habe ich mich wieder mal "freuen" können, dass meine Kurzweil Sustain Pedale nicht gearbeitet hat weil andere Polarität. Zum Glück habe ich noch einen alten Yamaha Fußtaster.
Das Gehäuse ist sowas von billig. Also das ist eine ganz andere Klasse im Gegensatz zu dem was man früher als "light edition" betrachtet hat. Jedenfalls eine Klasse richtig unterhalb eines Triton Le oder Tr. Die haben wenigstens ein Gehäuse aus Metall. Hier waltet billigstes Plastik. Oben, an den Enden und auch die untere Platte, die nach innen im U-Profil ausgelegt ist um das Gerät der Breite nach zu stabilisieren. Lediglich die Tastatur ist einen Tick besser als die des Le oder Tr oder gar des M50. Die Taster wirken stabil und geben gutes Feedback. Sie wackeln nicht so wie etwa die des M3. Die Poti aber wackeln ein bißchen. Keine große Sache. Nach der Plastikwüste kann es ja nicht viel schlimmer werden. Der MoX ist ein PSR der unteren Klasse. Das kann man nicht schönreden. Das ist richtig billig. Das Gerät ist vom äußeren betrachtet nicht mehr als 150 Euro wert. Da tut es mir fast leid Geld für einen Koffer auszugeben. Man hat nämlich nicht das Gefühl dass man etwas Wertvolles schützt.
Da hinterließ der Krome definitiv einen besseren Eindruck auf mich, wenn man auch dort sieht, dass das Geld von der äußeren Verarbeitung in den stärkeren Prozessor (120 Polyphonie, 5 Inserts) und das Touch Display geflossen ist. Ist auch gut so, denn das Interface des Motif ES welches in den MoX verbaut ist finde ich einfach schlecht. Da kann ich keine Hüllkurven graphisch sehen. Es liegt nicht am Display denn jedes andere Gerät mit einem Display derselben Größe kann das. Yamaha bietet einem einfach nur Zahlen an und den Rest macht man dann sich nur auf das Ohr verlassend. Am DX7 hat man wenigstens eine graphische Darstellung der Hüllkurve auf der oberen Seite aufgedruckt. Kurzum: jämmerlich
Im Performance Modus ist leider nur ein Part mit den Poti bedienbar. Einen anderen entsprechend zu wählen erscheint zwar nicht allzu schwierig, aber man hat keine Info welcher Sound im welchen Part ist. Man kann zwar einen Softtaster betätigen um das einzusehen, dann kann man aber nicht mehr die Performances mit den Tastern rechts anwählen. Man muss also aus diesem Sound Modus raus und in den Playmodus. Dort sieht man dann den Namen und das wärs.
Im Krome hingegen kann man sich die Display Darstellung wählen und sieht einen Mixer. Da kann man dann den Part direkt anwählen und ziehen oder mit dem Dial feiner nach oben oder unten verändern.
Übrigens, es fehlen auch Bank Taster. Mann hat nur Bank plus und minus. Also zwei Taster. Und ca. mehr als 10 Banken. Da muss ich mich revidieren und sagen, dass Roland da nicht der einzige ist der diesen live nicht anwendbaren Unsinn einbaut. Krome bietet separate Bank Taster, wenn auch weniger Banken. Beim MoX muss man sich dann die gebrauchten Sounds im User ablegen. Dann geht es. Keine Große Sache bei den Performances, denn von denen gibt es ja nur zwei. Krome hat das Doppelte und dabei noch 16fach richtig multitimbral.
Nicht gefallen tut mir auch die Tasterflut am MoX. Das ist einfach unübersichtlich, obwohl man sich daran natürlich gewöhnen kann oder muss.
Schön, dass es einen Eingang gibt. Da kann man wenigstens ein Microphon oder andere Geräte (mp3 Player und Ähnliches) einspeisen. Der Krome bietet das leider nicht.
Der Sound des MoX gefällt. Die Brasses sind definitiv einen Tick fetter und natürlicher. Die Solo Sounds wie etwa Saxophone finde ich aber jetzt nicht unbedingt so viel besser. Sie sind anders als die am Krome, haben einen anderen Ton, beim Krome sind sie aber nicht schlechter gesamplet. Manche Woodwinds fand ich sogar am Krome besser als am MoX (Clarinet).
Etwas irritiert haben mich die sogen. Legato Patches bei den Saxophonen und Woodwinds bei denen die Attack Phase übersprungen wird. Ich dachte das Keyboard erkennt wann ich legato und wann nicht spiele und passt dementsprechend die Samples dann an. So macht das der Jupi 80. Hier hat man durchgehend legato. Fand ich nicht so toll.
Orgeln: klingen gut und nach meiner Erinnerung deutlich besser als die am Motif Es.
Was ich brauche habe ich gefunden. Fand ich jetzt nicht unbedingt besser als am Krome. Ich brauche keine Violas und Celli, weiß aber das das für das Home-Studio wohl bedeutender ist. Ich brauche meistens einen klassischen größeren Streicher Patch und den bietet auch der Krome.
Piano, das Alpha und Omega gefällt am MoX. Hat mir aber auch am Krome gefallen. Auch bei den elektrischen Pianos sehe ich keine Sieger. Krome ist da nicht schlechter.
Gitarren: da liegt der MoX deutlich vorne. Obwohl, ich sehe nicht ein, warum die Sound Programmierer für den Slide Sample einmal den AF1 Taster und beim anderen Patch den AF2 Taster verwenden? Wirkt verwirrend.
Yamaha liegt in der einen oder anderen Kategorie vor dem Krome, hat generell einen ausgeglichenen guten Sound. Wenn man aber generell sagt, das Korg schlechter bei den akustischen Sounds ist, da tut man der Firma mMn eher Unrecht und wiederholt Vorurteile die hauptsächlich auf Grund des traditionell schlechteren Piano Sounds aufgestellt werden. Aber wie gesagt: De gustibus...
Ich habe mich gerade darüber informiert ob ich das mitgelieferte Cubase auf 2 Rechnern installieren kann (klassische Geschichte: Desktop, Notebook). Kann man nicht. Und die Erklärung von Bad_Mister von Yamaha nervt richtig. Er hilft vielen, keine Frage, aber er hat wirklich Ausreden für alles was dann nicht so rosig ist an den Yamaha Geräten. Übrigens, richtig einbinden kann man den MoX nur in einen VST basierten Sequenzer. Logic ist da nicht.
Und der Editor von Yamaha ist nur für die Voices, nicht aber für die Performance. Also auch so eine halbe Geschichte wie bei Roland.
Im Gegensatz zum Krome hat der MoX Taster für Transpose und Octave. Sehr gut und lobenswert. Der Octave Taster verschiebt - aufgepasst - um 3 Octaven nach oben oder unten. Man glaubts nicht. Im Performance Mode kann man aber nur bis 2 Octaven verschieben. Kennen wir ja. Im Performance Mode wird eine Verschiebung der Parts um mehr als 2 Oktaven als ein exotisches Feature betrachtet, aber man darf das Ganze über separate Taster um 3 Oktaven verschieben. Naja.
Also, miteinander verglichen finde ich, dass die Wahl zwischen den beiden direkten Konkurrenten keineswegs leicht fällt. Lediglich der Konstruktionsfehler an der 61/73 Tastatur des Krome ist für mich ein absolutes No go Kriterium. Ohne diesen würde ich es mir extrem schwer tun mich zwischen diesen beiden Geräten zu entscheiden. Natürlich, jeder sieht das anders denn die Bedürfnisse eines Studiomusikers sind gänzlich verschieden zu jenen die live spielen.