Hinsichtlich der Bedienoberfläche erscheint mir der Krome auch zumindest oberflächlich wertiger, bin aber mit dem MoX zufrieden; dass er an den Seiten etwas knatscht, beunruhigt mich nicht so. Da fühlte sich jedenfalls der Juno Stage auch solider an.
Ich konnte die Tastatur des Krome 61 inzwischen nochmal testen. Und zwar habe ich ausprobiert, wie weit ich bei verschiedenen Akkorden die schwarzen Tasten von mir weg berühre (also in Richtung Bedienelemente). Am extremsten war es bei Griffen wie (linke Hand, von tief nach hoch) Es - B - G (als dichtes Legato-Arpeggio gespielt). Dann komme ich beim B in die hintere, zum Display liegende Tastenhälfte. Es stimmt, dass die Taste dann immer schwergängiger wird und ganz am Ende praktisch nicht zu drücken ist. Jedoch geht es in der Mitte bis ca. 2/3 noch relativ leichtgängig, so dass ich für meine Hände und Spielweise als Fazit ziehe, dass auf keinen Fall Töne wegbleiben und die Dynamik nur recht wenig beeinflusst wird. Für mich persönlich also noch kein Ausschlusskriterium.
Allerdings bin ich ein weiteres Mal vom Gesamteindruck der Klänge außerhalb Piano, v.a. Sections im Bereich Strings und Brass, im Vergleich zum MoX etwas enttäuscht, so dass ich doch noch den MoX als die bessere Wahl ansehe.
Ich habe mir den krome gekauft, weil ich die Triton Le ersetzen wollte. Ich bin mir aber noch nicht sicher, ob ich nicht doch bei dem alten Schätzchen bleiben werde.
Zur Tastatur: Bei Fis-Moll oder Fis-Dur z.B. wird es schwierig. Beim Greifen von Flächen geht es ja vielleicht, aber beim z.B. Pianospiel wird es schwierig. Wenn man ihn über eine andere (gewichtete) Tastatur ansteuert, hat man ein passables Piano. Allerdings auch hier finde ich, dass der PC3 von Kurzweil mit einem Bruchteil an MBs vollere Pianovarianten erzeugen kann.
Die Tastatur an sich ist sonst nicht ganz schlecht. Die Tasten sind, von unten und seitlich ebfühlt, etwas scharfkantig, dürften aber normalerweise nicht zu größeren Verletzungen beitragen ;-)
Bei der alten Triton Le gibt es diese Mängel nicht.
Das Gehäuse: Bei vorsichtigem Umgang dürfte das Plastikgehäuse halten; die Stabilität des Metallgehäuses (mit Kunststoffseiten) der Triton Le hat der Krome nicht.
Die Klänge: Da das ein sehr schwieriges Feld ist, möchte ich nur allgemein etwas dazu sagen.
In der Triton Le habe ich viel Arbeit stecken, und da kommen dann für mich gute Flächen und sogar durchsetzungsfähige Bläser und Synthsolosounds heraus. Beim Versuch, Sounds mit dem Krome nachzubauen, kann man z.T. auf die gleichen Samples zurückgreifen und erzielt ähnliche Ergebnisse. Natürlich hat der Krome inzwischen mehr Möglichkeiten.
Allerdings habe ich für mich persönlich festgestellt, dass manche String- und Organsounds bei der triton Le wärmer klingen. Die stärkere Detailtreue kann also auch zu einem Eindruck führen, dass die Sounds kälter klingen.
Hier kommt es also auch darauf an, was man braucht und welche Alternativen man vielleicht noch im Setup hat.
Bedienung: Mit Struktur der Bedienung bin ich von der Triton Le her vertraut. Das TouchDisplay ist natürlich recht praktisch. Man kann im CombinationMode auch ruckzuck externe Klangerzeuger einbinden.
Bei der triton Le dagegen geht es halt über die Taster oder sehr komfortabel mit dem Editor von soundtower.
Praktisch sind beim krome die schnell zuschaltbaren Drumtracks und Arpeggiatoren.
Persönliches Facit: Da ich Piano/E-Piano-Sounds von anderen Geräten zur Verfügung habe, scheint mir für meinen live-musik-orientierten Anwendungszweck der krome nicht als Nachfolger der Triton Le geignet zu sein. Wer gerne schraubt und Touch-Displays bevorzugt, dabei auch mit dem Problem der schlecht plazierten Tastenaufhängung leben kann, kann mit dem Krome soundmäßig glücklich werden.
OT: Warum werden zunehmend die MIDI-Through-Buchsen weggelassen? Ich kann sie für meine Verkettung eigentlich immer gut gebrauchen.