Der kleine Bruder des Kronos: KROME

Stimmt es tatsächlich, dass allein das Akustik-Piano des Krome mit ganzen 2,8 Gigabyte zu Buche schlägt?
Wenn dann noch das, wie ich gehört habe kaum minder umfangreiche E-Piano (ebenfalls mit 8 Dynamik-Stufen) dazukommt, bleibt für den Rest kaum noch Platz...

Oder ist der Speicher dank Kompressions-Algorithmen wieder "doppelt" belegt, d.h. die fast 4 Gigabyte umfassen in Wahrheit über 7 GB an Sample-Material?
Weil allein schon die Ansage mit den annähernd 4 GB klingt so gewaltig, dass noch mehr an realem Klangmaterial für ein reines Hardware-Instrument im Einsteiger-Bereich nach sehr viel Holz klingt.


Nachtrag:
Die Spezifikationen lesen sich Korg-typisch tatsächlich wieder mal so, als ob in dem Speicher satte 7,6 Gigabyte im komprimierten Format vorliegen. Wie schon gesagt ist das wirklich sehr viel Holz, aber wenn ich hier die Bewertungen abseits der Piano-Sounds lese, doch recht ungleich verteilt (so scheinen die anderen Naturinstrumente immer noch hinter dem Yamaha-Standard hinterherzuhinken).

Es sind ja 3,8 GB im 16-bit-Linear-Format angegeben, dann dürften es 1,9 GB echte RAM sein. Die großen Hersteller geben ja etwa seit dem Jahr 2000 alles in diesem 16-bit-Format an, das bedeutet immer, dass die echte RAM-Größe halb so groß ist (Roland z.B. macht das ja auch, die alten SR-JV80 Expansion Boards wurden in den 90ern mit 8 MB (echt) angegeben, die neueren SRX-Boards, die sich z.T. aus vier alten zusammensetzten, wurden dann nicht mit 32 MB, sondern mit 64 MB im 16-bit-Format angegeben).
Nach diversen Meinungen in Foren setzen sich die 3,8 GB beim Krome aus ca. 2,8 GB GrandPiano, 600 MB E-Pianos, relativ vielen MB Drum-Samples und nur 100-300 MB restlichen Samples zusammen. Das sind zwar inoffizielle Vermutungen, aber ich kann auch subjektiv bestätigen, dass sich Streicher, Brass etc. genauso anhören wie die M3 OHNE deren Expansion-Sounds, das wären auch nur maximal 256 MB (minus deren Preset-Pianos, E-Piano und Drums).
 
3,8 GB auf reale 1,9 GB komprimiert - das klingt schon eher nach "Einsteiger"-Klasse.

Wenn die Verteilung wirklich so stimmt, zieht der Krome im Grunde genommen nur eine "Show" mit seinem Über-Piano und einigen Drum-Samples ab.
Da wären zwei Velocity-Layer weniger beim Piano und dafür etwas mehr Variationen bei Bläsern und Streichern wünschenswerter gewesen.

Aber so wie es jetzt aussieht, schlägt der Krome gerade die aktuelen Motifs von Yamaha nur in der reinen Gesamtgröße seines ROMs.
 
Aber so wie es jetzt aussieht, schlägt der Krome gerade die aktuelen Motifs von Yamaha nur in der reinen Gesamtgröße seines ROMs.
Eher mit seinem Display. :D Man sollte den Krome allerdings von der Preisklasse her eher mit der MOX-Serie vergleichen.
Motif XF sind viel teurer und haben Sample-RAM und sind mit Sample-Flash-ROM aufrüstbar.
Somit kann man in einen Motif neue Samples reinladen, während es beim Krome nicht ohne Weiteres möglich ist. KORG M3 kann Samples laden. Und der KRONOS auch.
 
Ein bischen kann der Krome ja anscheinend auch Samples laden (diese 32 MB wohl). :)
 
3,8 GB auf reale 1,9 GB komprimiert - das klingt schon eher nach "Einsteiger"-Klasse.

Wenn die Verteilung wirklich so stimmt, zieht der Krome im Grunde genommen nur eine "Show" mit seinem Über-Piano und einigen Drum-Samples ab.
Da wären zwei Velocity-Layer weniger beim Piano und dafür etwas mehr Variationen bei Bläsern und Streichern wünschenswerter gewesen.

Nein, der Krome zieht keine Show ab sondern bietet das was andere Keyboards mehr oder weniger auch bieten. Die Tatsache dass etwas komprimiert ist hat nichts mit "Einsteiger"-Klasse zu tun. Komprimieren tun andere Hersteller auch. Genau genommen tun es ALLE anderen Hersteller auch. Übrigens, Komprimierung bedeutet absolut nichts. Wenn ein Keyboard komprimierte Samples hat, dann betonen die Hersteller dass es losless ist, so in etwa wie ein komprimiertes Word Dokument. Und wenn keine komprimierten Samples verwendet werden, dann wird das auch hervorgehoben als Grund für den pristinen, "glasklaren" Sound. Andersrum, Werbung die die Hersteller drehen wie es ihnen passt.

Aber so wie es jetzt aussieht, schlägt der Krome gerade die aktuelen Motifs von Yamaha nur in der reinen Gesamtgröße seines ROMs.

Wenn schon, dann MoX. Krome hat außerdem mehr User Speicher, den um Welten besseren und vielseitigeren Performance Modus (=Combinations) mit bis zu 16 Parts und Masterfunktionalität, alles in einem Modus und daneben auch noch die doppelte Polyphonie. Persönlich finde ich den Touchdisplay und die erneuerte Bedienung auch viel besser als das, was beim MoX geboten wird.
 
Ganz falsch finde ich den Ausdruck 'zieht eine Show ab' auch wieder nicht, denn man denkt bei den 3,8 GB eben zuerst schnell, dass alle Soundkategorien die Konkurrenz weit hinter sich lassen müssten, was absolut nicht der Fall ist.
Ich habe für mich selbst lange MoX gegen Krome abgewogen und finde für mich persönlich, dass der MoX dann, wenn es einem auch sehr auf recht gute akustische Samples außerhalb von GrandPiano und EP ankommt, v.a. Brass und Strings, deutlich mehr Klangqualität als der Krome zu bieten hat. (Gegen die M3 XP hat der MoX bei mir gerade knapp verloren, wegen der M3 Expansions und der Möglichkeit, Streicher von Drittanbietern zu laden - das scheidet beim Krome ja aus).

Beim MoX finde ich besser: Brass-Sections und French Horns, String-Sections, Strings Solo, Akustikgitarren
Beim Krome finde ich besser: GrandPiano (m.E. deutlich realistischer als beim MoX/Motif XS), Cembalo, einige Solo-Bläser (Trompeten), Saxofone. (E-Pianos wenig getestet)
Unentschieden bin ich bei Kirchenorgeln, MoX hat zwei sehr gute, Krome auch gute und etwas mehr Vielfalt, aber das interessiert die meisten wohl nicht... Woodwinds finde ich bei beiden gut. Bei E-Orgeln halte ich mich raus, gefallen mir beim MoX jedenfalls sehr gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau diese unterschiedliche Gewichtung und damit die großen Unterschiede zwischen den einzelnen Sound-Kategorien meine ich. Ein, zwei Vorzeige-Pianos und der Rest durchschnittliche Einsteiger-Kost.
Der Vergleich mit den aktuellen Motifs bezog sich rein auf die Größe des werksseitigen ROM-Speichers (da hat Yamaha über 700 MB vollgestopft, beim MoX sind es etwas weniger).

Und das Display des Krome ist natürlich auch nicht zu verachten, dagegen kommt mir das der M3 geradezu altbacken vor ;)
 
Der Vergleich mit den aktuellen Motifs bezog sich rein auf die Größe des werksseitigen ROM-Speichers (da hat Yamaha über 700 MB vollgestopft, beim MoX sind es etwas weniger).
Wenn du beim Krome und beim Motif XF (741 MB ROM-Samples) die Pianos abziehst, wird der Motif XF wahrscheinlich mehr ROM-Sample-Speicher haben. Aber was sagt die reine ROM-Sample-Speicher-Größe schon aus? In den Motif kann man wenigstens neue Samples laden. Und das ist ein wesentlicher Unterschied! ROM-Ausstattung ist bei allen Workstations "Einsteigerklasse". Es sei denn man will genau DAS Piano, ein paar Streicher zum Layern und sonst nichts. Wenn man mehr will (z.B. GUTE Bläser, Streicher oder gar spezielle Sachen), muss man andere Samples nachladen. Bei reinen Romplern ist das natürlich nicht möglich. Für ein paar sofort spielbare Standard-Sounds sind sie aber geeignet.
 
Ich habe mich vor einigen Monaten zwischen Krome 88 und Nord Electro 3HP entschieden - zugunsten des Nord.
Die Ein- und Ausgänge bzw. Schnittstellen waren da gar nicht das Kriterium sondern lediglich die Art der Tastatur und der Orgelsound des Nord.
Mit den Pianos und E-Pianos des Krome, insbesondere mit den 88 Tasten bei dem geringen Gewicht und dem Vorteil einer 16fach multitimbralen Soundengine gegenüber dem Nord hätte ich bestens leben können. Auch wenn ich z.B. die Brass-Sachen im Vergleich zum Yamaha MX aus der Erinnerung heraus jetzt nicht so gut fand.

So habe ich im Endeffekt 500,- Euro mehr ausgegeben (NE3 HP plus Yamaha MX49), hab mehr zu schleppen, bin aber trotzdem sehr zufrieden.

Bei mir steht jetzt auch eine ähnliche Frage an, Krome 88 oder Nord Electro 4 HP.

Werde zur Musikmesse fahren und dort schauen, ob noch neue Perspektiven hinzukommen.
 
Den Vergleich würde ich gerne hören!

Edit: Am Besten ohne Bezeichnung und mit Umfrage. Würde mich interessieren, wieviele User die 2GB hören. :)

Ich werde wohl heute auf Deinen Vorschlag zurückkommen und beide Pianos ohne Nennung, was was ist, auf Soundcloud einstellen. Ich glaube schon, dass man einen kleinen Unterschied hören wird, aber nicht viel. Link folgt in Kürze.
 
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So, hier der angekündigte Klangvergleich: Grand Piano Krome gegen Grand Piano Ex3 des M3 Xpanded:

https://soundcloud.com/rorosetree/comparison-of-korg-m3xpanded

Bitte raten, in welcher Reihenfolge die beiden Flügel zu hören sind... eines ist auf jeden Fall klar: auf die Gigabyte im Sample kann ich gern verzichten.
 
Bitte raten, in welcher Reihenfolge die beiden Flügel zu hören sind... eines ist auf jeden Fall klar: auf die Gigabyte im Sample kann ich gern verzichten.

Ich würde sagen:

1. M3
2. Krome

Habe es allerdings nur leise über Laptopspeaker abgehört...;)
Der erste Sound ist definitv für das Bandspiel besser geeignet, denke ich - im Studio sähe es IMHO anders aus...

Viele Grüße
Stephan
 
Schließe mich an.

1. M3
2. Krome
 
Sehr interessanter Vergleich. Auch ich tippe erst auf M3 und dann auf Krome. Sound 2 hat deutlich mehr Tiefe und klingt lebendiger. Der Unterschied ist über Kopfhörer eigentlich schon bei den ersten Tönen zu hören gewesen. Im Bandkontext denke ich auch, dass Sound 1 besser passen wird.
 
Jo, die zweite Aufnahme klingt lebendiger und differenzierter. Müsste also vom KROME kommen. In der ersten höre ich außerdem mehr Artefakte. Beide Teile haben Stellen, wo es zerrt. Also digital übersteuert. Überhaupt hätte ich lieber eine unkomprimierte Datei gehört. Aber bei der ersten Aufnahme treten die Artefakte irgendwie mehr in den Vordergrund.
 
Halo,

ich habe mir, bevor ich zu den Einschätzungen der Musikerkollegen weitergescrollt habe, die beiden Klangbeispiele angehört und bin zu dem gleichen Ergebnis (M3, dann Krome) gekommen.
Das ändert letztlich aber alles nichts daran, dass der Einsatz (z.B. live) und die persönliche Klangvorliebe für die eigene Einschätzung des Flügelklangs entscheidend sind.
Und: man betrete nur einmal die Abteilung akustischer Tasteninstrumente in einem Musikhaus und spiele da etwas herum: da liegen Klangwelten zwischen den Instrumenten.

Ich spiele mit dem Gedanken, meine Triton Le durch den Krome zu ersetzen. Da ich noch andere Klangerzeuger habe, ist es nicht ganz so dringend. Und manche Sounds kommen für live-Musik auch aus den 32 MB noch ganz gut heraus. Mich ärgern dann schon so "Kleinigkeiten" wie das Weglassen der MIDI-Through-Buchse, die ich für meine MIDI-Kette eigentlich brauche.
 
Merkwürdig - meine M3 klingt weder wie das 1., noch wie das 2. Beispiel.

Du hast schon das "große" Sample benutzt? Ich höre auch z.B. im ersten Beispiel keine Saitenresonanz.

Ich kann mich daher nicht entscheiden - wenn ich aber in meinem Musikzimmer sitze und über meine Monitore spiele, klingt meine M3 eher wie das 2. Beispiel.

Cheers,
Stefan
 
Ich löse das Rätsel jetzt auf: die Mehrheit lag daneben: 1.Aufnahme ist Krome, 2.Aufnahme ist M3 XP (Ex3 4-way Grand)!!
Beide Aufnahmen sind über Line-In im höher aufgelösten MP3-Format gemacht, die erste Aufnahme im Oktober im Laden, die zweite an meinem eigenen M3XP.
ABER: Was den Vergleich etwas beeinträchtigt,ist die Pedalresonanz: M3 ist richtig mit Pedal gespielt, beim Krome war das Pedal im Laden wohl ,wie mir später einfiel, falsch angeschlossen, deshalb trocken.
Dennoch: Was ich zeigen wollte, ist, dass man sich sehr schwer tut, das Vielfache an RAM beim Krome-Sample überhaupt zu hören, es sei denn, man lässt z.B.Tasten ewig ausklingen. Der Grundklang des Samples ist genau gleich. Ich glaube wie gesagt, es war dieselbe Sample-Session, deren Datenspäter für Kronos und Krome genommen wurden.

Hier übrigens meine ursprüngliche Krome-Aufnahme auf Youtube mit weiteren Klavierbeispielen:
http://youtu.be/jIg2lJSMlsg
 
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Wow, da bin ich jetzt aber echt baff. Aber ich liebe überraschende Ergebnisse. Sowas eröffnet immer neue Perspektiven :)
 
Jo, die zweite Aufnahme klingt lebendiger und differenzierter. Müsste also vom KROME kommen. In der ersten höre ich außerdem mehr Artefakte. Beide Teile haben Stellen, wo es zerrt. Also digital übersteuert. Überhaupt hätte ich lieber eine unkomprimierte Datei gehört. Aber bei der ersten Aufnahme treten die Artefakte irgendwie mehr in den Vordergrund.

Ich konnte das (gute) MP3-Format der alten Krome-Aufnahme ja nicht mehr ändern. Die Lebendigkeit beim M3 kann an der Pedalresonanz, den anderen Effekten des M3 und auch an der Tastatur/Spielweise liegen: ich habe das M3-Modul über die MoX-Tastatur angesteuert.
 

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