Ich spiele schon sehr lange eine Jackson PS 7 Made In Japan.
Über die Jahre hat sich die Gitarre bewährt, Sie ist meine Gitarre für alle Gelegenheiten, da soundlich sehr flexibel.
Außerdem intoniert Sie von allen meinen Gitarren am saubersten.
Als erstes fällt auf, das der Korpus etwas kleiner ist als bei dem Urmodell von Fender, bei Jackson nennt sich das Dinky, oft spricht man auch vom 7/8-Korpus. Um konservativeren Klangvorstellungen gerecht zu werden, findet als Body-Holz Erle Verwendung, neben Esche vielleicht das klassische Korpusholz für alle Gitarren, die mit Caster enden. Die Korpusdicke ist aber relativ identisch mit der des Vorbilds, die verkleinerten Abmessungen beziehen sich nur auf die Oberfläche des Korpus. Die Cutaways laufen etwas spitzer zu, jedoch nicht ganz so extrem wie bei der Ibanez RG-Serie, außerdem verfügt der Korpus über die üblichen ergonomischen Einbuchtungen, die den Bauch schonen und das Auflegen des Ellbogens erleichtern. Die Lackierung ist deckend ausgeführt, mit leichtem Metallic-Touch, der Farbton nennt sich Midnight Wine, ein sehr dunkles Rot. In schönem Einklang stehen dazu das schwarze Pickguard und die schwarzen Pickups, die von der chromfarbenen Hardware kontrastiert werden. Das Finish wurde in perfekter Manier aufgetragen und spricht für die hochwertigen Lackierungen, die japanische Gitarrenbauer zaubern können. Auch wenn es sich nicht um Lack auf Nitrobasis handelt, fühlt er sich angenehm dünn an, keine Spur vom Plastik-Feeling, das man momentan bei einigen Herstellern bekommt.
Der Humbucker bietet gesunden Output, ohne dabei in die Kategorie Distortion-Pickup zu fallen. Vergleichbar ist er ehesten noch mit dem Duncan JB. Er bringt straffe Bässe, ohne in den Höhen zu ätzen. Van Halen-Licks klingen rund über den Humbucker, genauso wie High Gain-Riffs oder singende Lead-Lines (Luke lässt grüssen). Aber auch angecrunchte AC/DC-Sounds kommen überzeugend ohne dass man groß Kämpfen muss. Generell klingt der Jackson Humbucker sehr durchsichtig und durchsetzungsfähig.
Richtig überrascht war ich von den beiden Singlecoils am Hals und in der Mittelpositiion. Gerne wird diese Pickup-Kategorie vor allem bei Hot Rod-Strats etwas stiefmütterlich behandelt. Die Designer scheinen der Meinung zu sein, wer so eine Gitarre spielt, will eh nur mit maximalem Gain braten, nimmt Singelcoils allerhöchstens für Clean-Sounds und bügelt dann noch mit massig Chorus, Delay und Reverb drüber.
Doch nicht so bei der Jackson, hier klingen die Einspuler sehr gut nach richtigem Singlecoil, eben offen, mit dem berühmten Schimmern. Am Hals macht sich der Blues breit und auch Hendrix lässt Grüssen. Den Mittel-PU darf man auch gern einzeln für Funk oder Twang-Sounds verwenden.Das Tremolo kommt von der Firma Wilkinson, die bekannt ist für ihre Weiterentwicklung auf Basis des Fender-Vintage-Tremolos. Das Wilkinson basiert auf dem Messerkanntenprinzip, liegt also nur an zwei Punkten auf, statt mit sechs Einzelschrauben befestigt zu werden. Die Konstruktion macht einen sehr massiven Eindruck und arbeitet leichtgängig und feinfühlig. Man kriegt sowohl das leichte Schimmern hin, so wie man es sehr oft bei Chris Isaak hört, genauso kann man aber auch beherzter zur Sache gehen, das Wilkinson zeigt sich erstaunlich unempfindlich gegen Verstimmungen, was bestimmt auch mit den qualitativ hochwertigen Mechaniken und dem sauber gekerbten Sattel zu tun hat. Der Tremolo-Hebel wird eingesteckt und von hinten mit einer kleinen Imbus-Schraube fixiert. Mit dieser Methode rückt man dem Ausleiern und Schlackern herkömmlicher Hebel entgegen, die auf mit Hilfe eines Gewindes eingeschraubt werden.
Die Wilkinson-Einheit und der Hebel sind matt-pulverbeschichtet, den Designern könnte man allerdings ankreiden, dass sie dieses Konzept nicht auch bei den Mechaniken und Poti-Knöpfen durchgezogen haben, denn die sind glänzend Chrom. Und man soll nicht sagen, so was hätts nicht gegeben, denn einer meiner Bässe hat komplett pulverbeschichtete, matte Hardware.
Die Mechaniken sind sehr hochwertige gekapselte Typen mit gutem Übersetzungsverhältnis und weichem Lauf und haben.
Bilder und ein ausführliches Review findet Ihr in meinem
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