Der Umbau hat sich optisch gelohnt, wie ich finde.
Mich würde interessieren, welche der beiden Calis deiner Meinung nach spiel- und soundtechnisch die Nase vorne hat?
Das ist echt eine spannende Frage. Auf Anhieb hätte ich gesagt: die mit dem Mahagoni-Korpus. Und zwar sowohl sound- als auch spieltechnisch.
Beide Gitarren sind ja von der Ausstattung her ähnlich und haben daher ähnliche Stärken und Schwächen, wenn man sie mit anderen Gitarren vergleicht. Aber die Maple-Cali ist einfach durch die Holzauswahl noch kompromissloser. Z.B. hat die Cali generell ja kein Ton-Poti. Die Höhen knallen also volle Kanne durch! Und der "Singlecoil" am Hals ist ja fast schon in einer Position, wo bei einer Strat der mittlere PU ist. Und er klingt daher auch tendenziell ähnlich kraftlos. Dafür ist ein sehr starker Humbucker am Steg verbaut. Je nach Amp hat man so also fast schon den Kanalumschalter gespart.
Die Maple-Cali hat einen sehr schlanken Bass. Das harte Ebenholzgriffbrett stellt die Höhen des Ahorn-Korpus nochmal besonders raus. Der Ton ist irgendwie sehr gleichmässig und glatt, springt aber auch total zackig an. Die andere mit dem Mahagoni-Korpus reagiert da ganz anders. Mittiger und knurriger und nicht so erbarmungslos wie ihre Schwester.
Das ist mein subjektiver Spieleindruck. Da Du mich so nett gefragt hast, dachte ich mir, ich mach mal ein paar kleine Aufnahmen. Denn jeder weiss: Spielgefühl auf der einen Seite und der Klang an sich auf der anderen, können zwei verschiedene Paar Schuhe sein. Und da könnt Ihr ja nun mal Eure unbeeinflusste Meinung beisteuern.
Ich hab einmal Clean und einmal mit Verzerrung jede der Beiden auf allen drei PU-Kombinationen kurz angespielt. Immer zuerst den Hals-PU, dann beide zusammen, dann der Steg-PU.
1) Die Maple Californian
Maple Clean
Maple Drive
2) Die Mahagoni Californian
Mahagoni Clean
Mahagoni Drive
Ich habe dabei ausser der Kanalumschaltung sonst zwischen den Aufnahmen nichts verändert. Daher ist die Lautstärke auch etwas unterschiedlich.
Die für mich besonders spannende Frage war aber dann: Das ist eine Solo-Gitare für den High-Gain-Betrieb. Wenn man sie also artgerecht einsetzt, wird sich die Maple-Cali vielleicht besser durchsetzen und so objektiv das bessere Ergebnis abliefern?
Dazu hab ich einen kleinen Schnipsel mit Bass und Drums (aus der Dose) aufgenommen. Die Rhythmusgitarren sind auch jeweils die gleiche Gitarre. Also bei dem Maple-Clip hab ich auch die linke und rechte Rhythmusgitarre mit der Maple-Cali eingespielt. Auch hier sonst keine Veränderungen. Nur die Gitarre getauscht.
Maple Mix
Mahagoni Mix
Ich hab beiden Calis eine "rennmässige" Grundeinstellung verpasst. Daher scheppern die Saiten auch im Clean-Betrieb etwas. Die Pickups sind bei der Maple ein Parallel Axis Trembucker am Steg und der Parallel Axis Stack am Hals. Bei der Mahagoni-Cali ist ein originaler Hamer-Humbucker am Steg (steht auch leider nicht viel mehr drauf als "Hamer") und ich hab einen Duncan "Little ´59" an den Hals gesetzt.
Für die Geeks hier:
Als Verstärkung war mein Mesa Quad am Start und etwas Plate bzw Delay aus dem Roland GP-100. Laut gemacht durch eine selbstgebaute Aktivbox mit EVM12L. Mikrofon war ein MD421 in einen API 512c und ins Fireface. That´s it. Kein EQ, keine zusätzlichen Effekte.