Aber Leute. Man muss doch mal ehrlich sein! Die Gitarre wird doch nicht besser, nur weil sie derart zerschunden ist. Auch eine Gitarre (z.B. das Griffbrett) braucht Pflege. Und die hat sie augenscheinlich nicht bekommen. Das lässt sie im Wert deutlich sinken! Daher denke ich, dass ich mit meiner Preiseinschätzung von 500 Euro sehr gut lag.
Wir kaufen doch auch keinen abgewrackten und ausgelutschten Gebrauchtwagen zum Preis eines top gepflegten Autos. Pflege ist das A und O
Meine Meinung.
So sehe ich das auch. Dieses Beispiel mit dem Auto ging mir auch schon durch den Kopf. Naja, Gitarristen sind nun mal eine ganz spezielles Völkchen, mit den tollsten Vorlieben. Natürlich tut es keinem Instrument gut, wenn es so ein Martyrium jahrelang über sich ergehen lassen muss. Man kann diese Geschichte mit dem Aging wirklich als Trents, die niemand braucht verbuchen, genau wie der Hype Gitarren zu verkaufen, auf denen der Name eines Kollegen steht. Wirklich undenkbar, dass sich vor 30 Jahren jemand eine Klampfe mit dem Namen eines Mittelklasse Gitarristen um den Hals gehängt hätte. Okay Santana, dem alten Abstauber, der sowieso schon immer alles spielt was nix kostet, hat Yamaha eine Gitarre gewidmet, aber auf der Gitarre stand trotzdem nur SG 2000. Einen Mesa hat R. Smith jedenfalls nicht nach ihm benannt.
Apropos Signature. Bei dieser Gelegenheit darf ich vielleicht noch schnell etwas Werbung in eigener Sache machen: Ab Ende Oktober wird es bei Wolfe Maclead, dem genialen Kopf von Wolfetone Pickups in Seattle, neben den inzwischen schon legendäre Marshallheads, einen "
Hero"bucker geben. Wie der Marshallhead ebenfalls ein AlNiCo V Humbucker für böse Jungs, etwas mehr overwound, ebenfalls nicht wachsgebadet und etwas hotter als der Marshallhead, komplett nach meinen Vorgaben gewickelt. Wolfetone Pickups können ab Mitte Oktober übrigens bei mir bezogen werden, obwohl ja hier Werbung in eigener Sache nicht so gerne gesehen wird, wird es (hoffendlich mit der freundlichen Genehmigung des Forenbetreibers) noch ein Review geben, indem ich einige Pickups von Wolfetone vorstellen werde. Da gibt es dann auch einen Link mit einer Webseite über die man bestellen kann. Die Seite ist gerade noch im Aufbau. Und das ist die Seite von Wolfetone. Wolfe baut wirklich tolle Pickups, fährt gerne alte Porsche und ist in Amiland schon lange kein Geheimtipp mehr. Darüber hinaus ist er wahnsinnig netter Typ, dem der Erfolg noch nicht zu Kopf gestiegen ist. Einfach mal die Suchmaschine fragen:
http://www.wolfetone.com/
Ich weiß schon, das ist der Hamer Threat:
t:, aber wer´s nicht lesen mag, oder meint es gehöre hier nicht her, soll doch bitte weiterblättern. Aber ich wollte noch ein paar Worte zu Thema Aging, Trends und Hypes sagen. Ich habe, seit ich Ende der 70er meine Ausbildung in dem damals größten Münchner Musik Shop, angefangen habe, so viele Trents und Hypes erlebt, über die heute kein Mensch mehr spricht, oder höchstens schmunzelt. Damals war, ohne Internet und der ganzen Verkaufsmaschinerie mit "Geiz ist geil", die Stadt in der man wohnte auch das musikalische Epizentrum, wo man in den Shops all seine Informationen und sein Zubehör bekam. Oder auch eben nicht. Aktuelle Prospekte von Gibson oder Fender hatten Sammlerwert und waren eine sprudelnde Inspirationquelle für Tagträume. Als ich mir die "Lehrstelle" (so hieß das damals noch) im Musik Markt klar gemacht hatte, hatte ich echt einen Platz an der Sonne (und ganz viele Freunde, die mich unbedingt in der Arbeit besuchen wollten. Bei der zuvor gekündigten Lehrstelle als Groß- und Einzelhandelskfm. bei der Metro kam kein Mensch!) Keine Angst, jetzt kommt kein "Früher war alles besser", aber das hat letztlich dazu geführt, dass ganz bestimmte Sounds aus ganz bestimmten Städten kamen. Hamburg, München, Frankfurt, Berlin oder Hannover, jede Stadt hatte ihre ganz charakteristische Musikszene. Bands wie Spliff oder die Ärzte machten Sound, wie er eben nur aus Berlin kommen konnten.
So entwickelte sich z.B. in Hannover, rund um Bands wie Scorpions und Fury in the Slaugherhouse eine Hardrockszene. Informationen bekam man aus dem Fachblatt, oder vom örtlichen Händler. Genauso war es auch mit den ganzen Bastlern, die heute Pickups und Amps für gutes Geld und die ganze Welt bauen. Eben die Tatsache, dass man sich mit dem begnügen musste was die örtliche Szene und auch die Läden hergaben, inspirierte Leute wie Peter Diezel erst zu seinen Amps. Peter hat damals auch meine Marshalls und Fender Amps für kleines Geld modifiziert und wusste immer nicht, was er dafür verlangen sollte. Heute tuned Diezel die Amps von Matthew Bellamy und James Hetfield und weiß nun auch wie man fette Rechnungen schreibt. Aber entstanden sind sie aus dem Missstand, dass es nichts anderes gab.
Was ich damit sagen will: man war durch die "Isolation" von Trends nicht so gesteuert. Es gab Gitarren und Amps in Amiland von denen kein Mensch etwas wusste. Ich weiß noch wie Andre Waldemaier die ersten Boogie Amps, Suhr und Anderson Gitarren im Lake Placid anschleppte, alles in Eigenregie, weil ganz viele Firmen gar keinen Vertrieb hatten. Heute repariert er Gitarren für Just Music und hat eine sicheren Arbeitsplatz. Darum ist heute alles viel besser, weil sich nun auch User im letzten Kaff im Bayrischen Wald, oder in Ostfriesland die neuesten Boutiquekisten in 3D auf seinem Rechner angucken und auch ordern kann. Das ist das Zeitalter der Informierten, man muss gar nicht mehr selbst dabei sein, um etwas zu wissen, sondern nur noch ONLINE. Ich weiß es manchmal ehrlich gesagt selbst nicht mehr. Man sieht solche Sachen, die schon so lange her sind doch immer wieder etwas verklärt. Andererseits hat trotzdem alles funktioniert und die Musik war deshalb nicht unbedingt schlechter.
Auf der einen Seite war es toll, wenn man oft noch mit Leuten in der Werkstatt bei Kaffee oder Bier, oder auch mal einem gemütlichen ..., äh Zigarette, bis in die Glocken über irgendwelche Schaltungen oder Pickups geklönt hat. Andererseits ist es eben auch ein großer Luxus, dass man heute mit ein paar Klicks mit der ganzen Welt kommunizieren kann. Auf You tube sieht man sich den neuesten amp in HD rein, bevor er noch ausgeliefert ist. Wenn ich jetzt etwas sehe und mit Paypal bezahle, ist es von jedem Fleck auf dem Globus innerhalb kürzester Zeit auf dem Tisch. Noch vor wenigen Jahren undenkbar, weil alleine die Information, dass es so etwas überhaupt gibt, schon Monate gedauert hätte, oder niemals ankam. Ich weiß auch nicht wie ich gerade jetzt auf so einen Schmuss komme, aber vielleicht tut hier auch manchmal etwas anderes ganz gut, als ewig dasselbe Mainsteam Gelabber eines Clubs aus tausend Spezialisten (mich eingeschlossen).
Einen schönen Donnerstag abend noch, Armin H.
@ emptypockets / Unser Kater ist 14 jahre und hat z.Z. eine Niereninsuffizienz. Jetzt muss er zweimal die Woche zum Tierarzt und bekommt Infussionen, damit er nicht austrocknet. Das ist unsere erste Katze, aber ich glaube 14 Jahre ist auch schon ganz schön alt für einen Kater. Er ist auch schon seit 2 Jahren fast taub und legt sich, wenn ich Zuhause Bass spiele immer auf die Box, weil er total auf die Vibrations steht. Ohne Scheiß, er hat dann die Augen halb zu, so als ob er total stoned wäre und fängt bei den ganz tiefen Tönen an mitzubrummen. Der ist echt musikalisch.