Der große Roland Jupiter 80/50 Thread

  • Ersteller defrigge
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Meine Meinung vertrete ich genau wie alle anderen.
Und wenn ich oft nicht dem Herdentrieb oder der Ansicht der langjährigen Platzhirsche hier folge, sondern mir eine eigene Meinung erlaube, dann impliziert das noch lange nicht, dass ich meine Meinung absolut setze.

Die persönlichen Anmachen finde ich deshalb nach wie vor völlig unangebracht.
Ich könnte hier auch so manches hier als "Geseier" und schärfer einstufen. Aber das tue ich sehr bewusst nicht, weil ich finde, das wir uns gegenseitig trotz verschiedener Meinungen ein Minimum an Respekt schuldig sind.

Mehr sage ich nicht dazu.
Zurück zum Thema ...
 
Um mal zurück auf den Jupiter zu kommen...

Nach den bisherigen Eindrücken scheint das Gerät ziemlich gut zu sein... Allerdings mit folgenden Missgeschicken
  • Preis: Drei Tausender für n Gerät das nicht mal an einen Motif rankommt? Nö
  • Konzept: Was sollte das nun sein? Rompler, Workstation, VA, oder nix davon?
  • Name: Hiesse das Gerät anders, wäre der Markt spürbar grösser. Immerhin wurde es als "Metamorphosis of A Legend" angekündigt und nicht etwa noch als "Return of A Legend"
 
Preis: Drei Tausender für n Gerät das nicht mal an einen Motif rankommt? Nö

Ist der Motif jetzt eine Referenz dafür, wieviel andere Keyboards kosten dürfen/sollen?

Konzept: Was sollte das nun sein? Rompler, Workstation, VA, oder nix davon?

Es ist ein Keyboard. Es produziert Sounds. Man spielt es an, macht sich einen Eindruck, sieht ob alle Features da sind, die man braucht, und entscheidet sich letztendlich für oder gegen den Kauf.

Name: Hiesse das Gerät anders, wäre der Markt spürbar grösser. Immerhin wurde es als "Metamorphosis of A Legend" angekündigt und nicht etwa noch als "Return of A Legend"

Wenn der Name die Marktgröße bestimmen würde, dann wären Namensfinder (falls es solchen Beruf gibt), alle ausnahmslos Millionäre.
 
Ist der Motif jetzt eine Referenz dafür, wieviel andere Keyboards kosten dürfen/sollen?

Nein. Aber als Vergleich herbeigezogen, keine schlechte Idee. Beim Kronos wäre es mal wieder Äpfel mit Birnen.

Wenn der Name die Marktgröße bestimmen würde, dann wären Namensfinder (falls es solchen Beruf gibt), alle ausnahmslos Millionäre.

Durch den Namen "Jupiter" fühlt sich eine bestimmte Zielgruppe gleich ans Bein gepisst und würdigt das Gerät keines Blickes mehr. Ein bisschen mehr Innovation im Marketing hätte dem Gerät durchaus grössere Chancen gegeben.

Man sieht es ja an den Junos. Hiessen die Dinger "RS-irgendwas" hätten sie nie und nimmer soviele Stückzahlen abgesetzt.Dasselbe hier. Hiesse das Gerät Fantom, wären die Chancen noch schlechter.

Nun heisst das Teil aber noch Jupiter und das ist meines Erachtens noch schlechter als das Ding Fantom zu nennen. Denn ein nicht unerheblicher Teil der Musiker verbindet mit dem Namen Jupiter nunmal den fetten alten Polysynth. Und dann kommt so n Rompler...

Um es mit Tim zu halten: Das Marketing bei Roland macht der Pförtner.
 
Um das mit den Vergleichen und den Äpfeln und den Birnen mal zu klären.

Bevor man sich ein Keyboard holt, stellt man doch wohl zwei Vergleiche an:
a) den Vergleich zwischen dem eigenen Bedarf und dem, was das Keyboard bietet. Das ist der wichtigste Vergleichspunkt.
b) den Vergleich, was man hier insgesamt für sein Geld bekommt, und was man anderswo für sein Geld bekommt.
Dabei spielt es überhauopt keine Rolle, ob die Keyboards unterschiedliche Grundkonzepte haben, solange beide den Bedarf unter a) brauchbar/mehr oder weniger abdecken

Mit anderen Worten: auch wenn der JP-80 nicht als Workstation konzipiert ist, heißt das noch lange nicht, dass er damit dem Vergleich mit Workstations entzogen ist.

Der Vergleich b) hieße dann z.B. (da kann ja jeder eintragen, was er wertet):
- ein JP80 hat folgende Stärken: viele gute Preset-Sounds, einige gut verwendbare Artikulationen, eine relativ simple und unkomplizierte Benutzeroberfläche. Hab ich was vergessen?
- für nicht viel mehr als 3000 Euro bekommt man dagegen wahlweise auch komplette Workstations mit guter Controller Ausstattung, Sampler, Sequencer etc. etc. (die ganze lange Liste für den Kronos s.o.; für den Motif könnte sie auch leicht erstellt werden). Das sind einfach Fakten, keine Geschmacksfragen.

Es handelt sich also nicht um einen Apfel- und Birnen-Vergleich (gleichwertiges Obst mit verschiedenem Geschmack), sondern um einen Preis-Leistungs-Check unter Einbeziehung der eigenen Präferenzen unter a): kommt mir z.B. das Konzept und die Sounds so sehr entgegen, dass ich das Paket dem mit wesentlich größerem Funktionsumfang bei ebenfalls massenhaft mehr oder weniger guten Sounds (hier bewertet jeder selbst) vorziehe oder nicht?

Was ich sagen will, ist schlicht: jede/r kann gewichten, wie sie/er will, ohne dass gleich große Aufregung ausbrechen muss.
Das heißt jedoch nicht, dass es keine vergleichbare Liste von vorhandenen oder nicht vorhandenen, mehr oder weniger bevorzugten Features gäbe.
Dazu ist einfach die gemeinsame Schnittmenge (Keyboards mit haufenweise advanced ROMpler Zeugs an Bord) zu groß. Also Firmen-Konzept hin oder her: natürlich vergleicht jede/r, was er/sie im einen oder anderen Fall für den eigenen Bedarf, aber eben auch für's Geld bekommt. Falls Roland mit dem anderen Konzept dem Vergleich grundsätzlich entkommen will, wird das m.E. sicher nicht funktionieren.

Das mit dem Gewichten unter a) nach eignem Bedarf kann sehr dominant sein. Es muss sich dennoch irgendwo rechnen, wenn man nicht stinkreich ist und sich sowieso alles auf einmal leisten kann und will.
Im Laden hat mir z.B. der neue Nord Stage 2 sehr gut gefallen. Beim Anspielen der Rhodes, Wurly, Clavi, Piano, B3 uind sogar mancher anderer Sounds (erstaunlich brauchbare Streicher und Synth-Sounds etc.) habe ich mich jeweils mit vielen Presets sofort wohl und "zu Hause" gefühlt. Ich habe durchaus überlegt, statt der Workstation dieses Live-Keyboard-Konzept in Erwägung zu ziehen.

Soweit der a)-Vergleich. Aber dann habe ich noch mal nüchtern gemäß b) dagegen gehalten, wie viel mehr mir sehr willkommene Möglchkeiten (bei Sounds, die ich nicht weniger gut finde) mir das nicht viel teurere Workstation-Konzept bietet. Ich kenne also sehr wohl beide Seiten (subjektiver Geschmack und Präferenzen einerseits, Leistungscheck andererseits). Aber das forciert aus meiner Sicht eher den Vergleich, als ihn auszublenden.

Vielleicht können wir das ohne diese ständige Gereiztheit ganz entspannt diskutieren?
 
a) kann ich so unterschreiben!

Wenn ich ein Keyboard suche um einen Sänger zu begleiten, werde ich mir sicher eher ein Stage Piano als eine Workstation ansehen.

b) das kann ich so nicht unterschreiben!

Ich will einen Sänger über mehrere Jahre begleiten und möchte dazu ein Keyboard kaufen.
Yamaha CP irgendwas 1500-2000€
Stage 3000€
MP10 , ka was das im Moment kostet.

Dann bietet natürlich ein XF8 oder auch ein Kronus deutlich mehr. Die Teile haben dann nicht nur einen Klaviersound, sondern noch viele tolle andere Sachen und Controller und mehr Größe und mehr Gewicht. Es interessiert mich dann überhaupt nicht, was die Kiste mir vielleicht mehr bietet oder was auch nicht. Weil ich das nicht brauche. Das steht überhaupt nicht zur Debatte und damit auch nicht im Vergleich. Ich will ein Stage Piano haben um den Sänger zu begleiten.
Mag sein, dass der Kronus, Oasys, XF8 oder auch Fantom G8 den Pianosound abdecken, aber das ist doch nicht das Ziel?!

Wenn man mit dem Argument los zieht, dann hat der Markt der Stage Pianos überhaupt keinen Sinn mehr, denn mal ehrlich: Jedes Top Stage Piano kostet ähnlich viel, wie eine Workstation oder mehr, wenn man mal die großen Digitalen von Roland und Kawai mit einbezieht. Jetzt behaupte ich 1. Wenn man überlegt, was eine Workstation noch so bietet, ist das Preis/Leistungsverhältnis immer besser, denn so riesen Unterschiede sind im Pianosound nicht mehr.
2. Kann ich dank den dollen Samplern ja auch ein richtig geiles Piano reinhauen.

Ich denke damit ist klar: Stage Piano braucht man nicht, denn den Vergleich b) verlieren sie eigentlich immer, wenn man versucht das ganze Objektiv zu betrachten, oder etwas nicht?

Ich gehe von der Annahme aus, dass nicht jeder das gleiche braucht und nicht jeder das kauft, was alles und am meisten kann. Man schaue sich an, wie viel Covermusiker doch mit einem Entertainer unterwegs sind. Das liegt vielleicht an den gar nicht so schlechten Presetssounds.

Und um da noch einen weiter drauf zu setzen: Wieso kauft man einen Triton, wenn man mit einem PA1x oder PA2x eigentlich noch mehr bekommt? Die Editierbarkeit eines Triton mit den Entertainermöglichkeiten?!
 
Das ist ein Sprung auf eine andere Vergleichsebene:

Wir haben bisher von Keyboards mit einer breiten Soundpalette gesprochen. Dazu gehören alle mit vielen ROMpler-Sounds an Bord.
Innerhalb dieser Gruppe, die ja breite Einsatzzwecke verfolgt, sind sowohl a) als auch b)-Vergleiche problemlos möglich.


Aber selbst wenn ich auf Deine Vergleichsebene mit Stage-Pianos, also Spezialisten mit Schwerpunkt "Piano+", springe, komme ich zu anderen Schlussfolgerungen:
1. Es wird immer Leute geben, die diese Spezialisten suchen und für einen bestimmten Zweck nichts anderes wollen. Insofern gebe ich Dir recht.
2. Dennoch nehme ich an, dass Stagepianos tatsächlich gegenüber Workstations wie dem Kronos zunehmend an Bedeutung verlieren werden. Grund:
a) die gewichteten Tastaturen von heutigen Workstations spielen sich ähnlich gut wie die von Stage-Pianos
b) es gibt oft kaum noch gravierende Gewichtsvorteile. Ein Roland RD 700 NX wiegt z.B. 25 kg, ein Kronos 88 mit 23 kg sogar weniger.
c) selbst auf dem Spezialgebiet Piano klingen in meinen Ohren die Kronos-Flügel, soweit man das nach Demos mit Vorsicht beurteilen kann, locker so gut wie beliebige andere Hardware-Pianos.

Ich kann überhaupt nicht beurteilen, wieviele Keyboards sich welche Musiker für welche Zwecke nebeneinander hinstellen.
Ich spiele ja nicht in der Oberliga der Musikunterhaltungsprofis a la Wolfgang Dalheimer etc.
Aber ich wäre wie die meisten Musiker, die ich kenne, sehr happy, alles Wesentliche in weitgehend guter oder sehr guter Qualität in einem Gerät zu haben.

Auch Du könntest damit, um bei Deinem Beispiel zu bleiben, mal Sänger begleiten, mal in einer Coverband spielen, mal dein Lieblingsprojekt (gleich welche Musikrichtung) ganz gut verwirklichen: alles mit einem einzigen, gut vertrauten Keyboard. Das ist doch zumindest eine reizvolle Option, oder für Dich überhaupt nicht?

Natürlich freut sich jeder über zusätzliche Keys mit eigenem Charakter (bei mir Access TI, Moogs, Reales Rhodes Mk I), aber beim Kauf eines neuen Keyboards würde für mich die genannte b)-Entscheidnungsgrundlage immer eine gewichtige Rolle neben a) spielen. Und das bei einem Multisound-Keyboard noch mehr als bei einem Stage Piano.
 
Zuletzt bearbeitet:
2. Kann ich nur zustimmen. Ich bin gerade auf der Suche nach einem Transportablen Stage Piano. Wenn ich mir da anschaue, was z.B. die Kawai MP Serie wiegt, dann frage ich mich echt, warum ich mir das antun soll? Der Pianosound ist um nichts besser als der in den neuesten Workstations. Wozu also? Wenns ums Gewicht geht, bleiben nicht viele Kandidaten übrig. Es läuft eigentlich alles auf einen Nord Electro 3 HP oder einen 7er Kronos/Nord Stage 2 (wenn sie mich wirklich überzeugen und die Börse es zulässt) hinaus. Stage Pianos würde ich aber noch nicht vollkommen abschreiben, denn die große zeit der PM Pianos kommt erst. Wenn Roland ein wirklich transportables V Piano für 2000€ auf den Markt bringt, das nur Pianos und Vintage Zeugs (ähnlich wie ein Nord Electro) an Bord hat, wäre ich interessiert.

Auch Du könntest damit, um bei Deinem Beispiel zu bleiben, mal Sänger begleiten, mal in einer Coverband spielen, mal dein Lieblingsprojekt (gleich welche Musikrichtung) ganz gut verwirklichen: alles mit einem einzigen, gut vertrauten Keyboard. Das ist doch zumindest eine reizvolle Option, oder für Dich überhaupt nicht?

Für mich auf jeden Fall! Deswegen hab ich mir den PC3 gekauft! :p

@Äpfel und Birnen: Natürlich KANN man vergleichen. Wenn man kauft MUSS man sogar vergleichen. Die Frage ist aber, was man vergleicht und ob die zwei Geräte vom Anspruch her das selbe sein wollen. Der JP80 will ja keine Workstation, sondern ein Synthesizer sein. Jetzt nimmst du dir ein paar Details heraus, in denen der Kronos die Nase vorne hat und schreibst den JP deswegen vollkommen ab. Wohlgemerkt, ohne eines der beiden Keys jemals unter den Fingern gehabt zu haben, bzw. ohne zu wissen, was der JP überhaupt kann. MMn kann man nur eines mit Sicherheit sagen: Korg hat das wesentlich bessere Marketing als Roland! Wir wissen ja noch nicht mal, ob der einen VA an Bord hat... dilettantisch. :confused:

@Obige Diskussion: Mir geht es nicht um deine Meinung, oder dein absolut vorhandenes Fachwissen, sonder um den von Tim und toeti angesprochenen Unterton, den auch ich mitbekomme. Nichts für ungut.


lg,
Duplo
 
@Duplo,

das war eher ironisch gemeint :) Ich glaube nämlich, dass dieser Vergleich hinkt. Wenn ich einen Sänger begleitet, kommt ein Kronos oder ein Keyboard, was alles kann für mich nicht in Frage. Mein P80 macht da genau was es soll. Ich drücke an und muss nicht warten. Kein Bootvorgang, kein Menü und keine Samples, die ich erst reinschieben muss, weil der Klaviersound nicht meins ist. Es ist unauffällig und dezent. Das kann ich von einem Kronos nicht behaupten.

Diesen Vergleich ziehe ich aber bei allen anderen Geräten genau so.

Ich gucke, was brauche ich und was nicht. Ich gucke nicht, was bietet mir ein Gerät insgesamt und passt es in meine Anforderung rein. Wenn man danach geht, dann kauft man eh nur ein Masterkeyboard und einen Rechner. Das wäre dann vom Sound her sicherlich optimal in der Preis/Leistungsbetrachtung.

@defrigge,

Auch Du könntest damit, um bei Deinem Beispiel zu bleiben, mal Sänger begleiten, mal in einer Coverband spielen, mal dein Lieblingsprojekt (gleich welche Musikrichtung) ganz gut verwirklichen: alles mit einem einzigen, gut vertrauten Keyboard. Das ist doch zumindest eine reizvolle Option, oder für Dich überhaupt nicht?
Natürlich ist es reizvoll, aber wie oben geschrieben nicht zwingend Praktikabel. Da kommen auch noch andere Gründe hinzu, als vielleicht die Optik, das Gewicht, die Größe. Das P80 ist z.B. immer im Case, zusammen mit Pedal und Netzteil. Wenn was kommt, packe ich das ins Auto und fertig. Die "Workstation" oder was auch immer, muss ich erst mal wieder zuhause oder im Proberaum abbauen.

Und was auch gesagt wurde: Das Gewicht alleine ist nicht immer entscheidend. Auch das Volumen kann etwas ausmachen. Ein großes Gehäuse lässt sich immer schlechter transportieren, als ein kleines, oder? Für mich sind 30 kg zwar schwer, aber nicht unbeweglich. Ich habe die lange Zeit in Form eines GEM Pro2 durch die Gegen geschleppt. Das ging. Aber jede 88er Workstation, die vielleicht sogar ein paar kg leichter war, lies sich deutlich schlechter Händeln.
 
2. Dennoch nehme ich an, dass Stagepianos tatsächlich gegenüber Workstations wie dem Kronos zunehmend an Bedeutung verlieren werden.

Das möchte ich anzweifeln.
Wenn man sich anschaut, wie Stage-Pianos vor 15 Jahren rumgedümpelt haben (nämlich als Spezialisten für betuchte Musiker, denen der Klavierklang 5.000 Mark wert war) und wie beliebt die Vielfalt heutiger Modelle ist, drängt sich doch der Verdacht auf, daß diese Geräteklasse etwas zu bieten hat, das mit dem Workstation-Segment nicht abgedeckt wird.

Nur ein paar Stichworte:
- die klanglich vergleichbare Workstation ist evtl. eben doch teurer (Kronos) bzw. nicht erhältlich
- i.d. Regel eben doch der bessere Klaviersound beim SP
- Rechner-ähnliche Bootzeiten vs. anschalten-und-losspielen
- Übersichtlichkeit vs. Cockpit
- Spezialisierung des User-Interface beim SP (gerade der Kronos steht hier weiterhin in der Tradition der aufgebohrten M1-Nachfolger; vom Klavier-Standpunkt her gibt es cleverere Produkte)

Das Argument "wenn's für wenig mehr Geld das ganze Featurepaket gibt, dann nehmen die Leute das auch" trifft genauso wie die "Spezialisten-Version" auf eine begrenzte Zielgruppe zu.
Neben Workstation-affinen Coverband-Musikern ist das nämlich die Userschar, die einen ähnlichen Blickwickel wie Du hat und sich wie Bolle freut, daß sie in ihrem "Stagepiano" ein Familienpaket Korg-Klangerzeuger in allen Farben und Formen dazubekommt.
Solche Nutzer gibt es, aber ich halte ihre Zahl für überschaubar.


Nun sind aber viele Leute, die ein Stagepiano suchen eher nicht so die Klangerzeugungs-Familienpaket-Fans, sondern suchen ein Instrument mit klarem Fokus.

Die wollen in der Regel einen Power-Knopf und Sound-Knöpfe drücken und sich darüber hinaus sich vor allem mit der Tastatur beschäftigen.
Weiterhin möchte man das Gefühl haben, die Spitze des klanglich und tastaturmäßig machbaren unter den Fingern zu haben - nicht ein Universal-Teil, das alles kann und nichts richtig (man kann sich trefflich drüber streiten, ob dies beim Kronos so ist oder nicht..).
Ein paar Zusatzfeatures in Form von Brot- und Butter-Sounds hat jeder gern - solange es überschaubar bleibt und das Instrument seinen klaren Fokus (bestes Piano, beste Tastatur) behält.


Und überhaupt: das Segment hat ja viele Nischen, die von ganz puristisch bis hin zu "taugt zum alleinigen Klangerzeuger" reichen.
 
Für mich besteht das Hauptargument immer noch darin, dass der Klavierklang in einem günstigen Stagepiano "Preisklasse 1000 bis 2000 €" immer noch deutlich besser ist, als der Klavierklang in allen ERHÄLTLICHEN Workstations. Also warum 3 bis 4tausend Euro + deutlich mehr Gewicht in Kauf nehmen, wenn man einen Spezialisten zum Pianospielen sucht!

Mit dem Kronos fällt das Gewichtsargument und er bietet EVENTUELL einen Klavierklang auf höchstem Stagepiano-Niveau. Das Preisargument bleibt aber! Und ob das Piano den RD700NX übertrumpft steht für mich aber noch in den Sternen. Die Gigabyte-Anzahl alleine schlägt nicht unbedingt das Physical Modelling von Roland.

Für mich könnte der Kronos aber perfekt sein, da ich einen Nachfolger meinen S90XS suche. Das Piano im S90XS ist absolut TOT und macht mir überhaupt keinen Spaß mehr.
Von daher freue ich mich über einen Universalklangerzeuger, mit tollem Pianosound und leichtem Gewicht. Ich hoffe, dass der Kronos hält, was er verspricht :)
 
Eigentlich gehts ja um den Jupiter. ;)

Für mich besteht das Hauptargument immer noch darin, dass der Klavierklang in einem günstigen Stagepiano "Preisklasse 1000 bis 2000 €" immer noch deutlich besser ist, als der Klavierklang in allen ERHÄLTLICHEN Workstations.

Ist dem so? Bei den Nords ist z.B. im Piano und im Stage 2 quasi der gleiche Sound drinnen. Bei den anderen sehe ich auch nicht so einen gewaltigen Unterschied. Ich finde das S90 bzw. Motif Piano absolut okay und die Tastatur Spitze. Auch bei Korg finde ich die Workstation und Stage Piano Klavier Sounds auf gleichem, eher mäßigem Niveau. Einzig das V Piano und das CP1 (viele würden jetzt auch den RD700NX nennen) stechen für mich noch heraus. Die haben aber auch keinen Preis-, und schon gar keinen Gewichtsvorteil mehr (RD700NX mit Abstrichen)!


Die wollen in der Regel einen Power-Knopf und Sound-Knöpfe drücken und sich darüber hinaus sich vor allem mit der Tastatur beschäftigen.

Das ist ein Argument, das immer für ein Stage Piano sprechen wird, wenn man darauf Wert legt. Es ist per se einfachen zu Bedienen.

lg
 
Und ich dachte, wir leben in einer Zeit, wo die meisten Keyboarder, zumal der Nachwuchs, problemlos mit hilfreicher Technik umgehen :)

Eigentlich ging es um den Jupiter, und nur am Rande um Stagepianos:
keiner ist darauf eingegangen, dass sich der Jupiter aus den von mir oben ausführlich genannten Gründen keineswegs dem Vergleich mit Workstations entziehen kann.
Dann startet mal Eure Gegenrede! ;)
 
Warten wir doch einfach mal ab, bis beide Geräte im Laden stehen und unter reproduzierbaren Verhältnissen vergleichbar sind - dann werden die Karten neu gemischt.

Bis dahin bleibt alles so oder so nur Kaffesatzleserei... :rolleyes:


Stephan
 
Der Jupiter ist einfach keine Workstation. Das ist doch per Definition so. Ich vergleiche auch keinen 911er mit nem Golf!
 
Steht denn irgendwo was für ein Piano der Jupiter bekommt? Ich habe noch nichts gefunden. Könnte es sein, dass Roland erstmal schaut was Korg wirklich im Kronus drin hat und HINTERHER überlegt, ob der Jupiter nun das Supernatural Piano bekommt oder doch wieder nur ein Sample-Teil?

Ich denke, dass der Jupiter so ein Vorlauf für den nächsten Fantom werden wird, nur halt noch etwas abgespeckt. Korg geht ja den anderen Weg und haut mit dem Kronos alles raus was sie die nächsten 3 Jahre anbieten werden! Wenn der floppt könnte Korg auch am Ende sein- seien wir mal ehrlich, außer das SV1 hat Korg doch nichts anständiges mehr hinbekommen im letzten Jahrzehnt, oder? Puh, jetzt werde ich hier aber ordentlich schimpfe kriegen.... naja, gut das m50 hatte ein gutes PL. Aber es geht ja um Roland, also bitte mal auf die erste Frage oben antworten.....
 
Steht denn irgendwo was für ein Piano der Jupiter bekommt? Ich habe noch nichts gefunden. Könnte es sein, dass Roland erstmal schaut was Korg wirklich im Kronus drin hat und HINTERHER überlegt, ob der Jupiter nun das Supernatural Piano bekommt oder doch wieder nur ein Sample-Teil?

Nein, Roland schaut nicht was der Kronos drin hat, weil das auch keinen Sinn macht. Die Rahmenbedingungen des J80 sind längst vorgegeben, und da kann man im Gehen nichts ändern, nur weil die Konkurrenz ein Gb Piano eingebaut hat.
Trotzdem, die akustischen Sounds des J80 sind alle Supernatural, also ist es auch das Piano.
 
Der Jupiter ist einfach keine Workstation. Das ist doch per Definition so. Ich vergleiche auch keinen 911er mit nem Golf!
Hat der Jupiter irgendein Merkmal, das ihn von einer Workstation abhebt? Also irgendwelche Funktionen, Eigenschaften oder Vorteile, die eine Workstation nicht bietet?
Ansonsten wär er nämlich einfach nur eine abgespeckte Workstation und dann seh ich absolut keinen Grund, ihn nicht mit Workstations im gleichen Preisbereich vergleichen zu können.
 
Das kann man auch weiter reden, ein weiterentwickeltes Stage Piano wie ein CP50 oder die großen Roländer haben auch Teile von einer Workstation.
Ebenso ein Tyros und ein PA2x. Die vergleicht aber auch niemand mit einer Workstation.

Der Jupiter ist für mich ein weiterentwickelter Rompler der eher versucht spielfertig zu sein und nicht ein ganzes Studio sein soll.
 
Grundsätzlich würde ich sagen, dass man alles mit allem vergleichen kann, insofern man sich nicht auf die offensichtlichen Unterschiede bezieht.
Also, wer beispielsweise keinen Sequenzer braucht, der kann durchaus den J80 mit Kronos oder auch einem S90XS vergleichen und zusehen, was ihm besser bekommt. Ich würde z.B. bei solch einer Fragestellung für mich selbst keinesfalls dem Kronos den Vorrang geben, nur weil für den annähernd gleichen Preis auch noch ein Sequenzer mit dabei ist, den ich aber mit Sicherheit nie benutzen werde/würde. Ja selbst die verschiedenen Engines des Kronos sind für mich kein Kaufargument, denn das brauche ich persönlich für mich in keiner Weise: weder die analogen Teile, noch die FM Synthese oder gar die virtuell akustische Zupfseite.
Ich würde mir eher jene Sounds anhören, die mir für meine Musik wichtig sind, und schauen wie es mit anderen Features ist, die ich unbedingt brauche: anständige Multitimbralität, ausreichend Userspeicher, etc. Und da sehe ich gewisses Potential im J80.
Der einzige Grund warum ich eigentlich einem Kronos den Vorrang geben würde, ist die Tatsache das für mich der Sampler unentbehrlich ist. Wäre dem nicht so, wäre mir der J80 durchaus eine Überlegung wert.
 

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