Nachteil eh keiner, ich frage ja nach dem N
Ganz einfach, der Nutzen: Ich suche mir die Libraries danach aus, ob sie mir gefallen - nicht danach, ob sie noch in den Rest freien Speicher passen, oder welche andere Lib ich dafür rauswerfen muss. Und zu 99% kann ich dann dieselben Libraries sowohl für live verwenden als auch (für die gleichen Songs) im Studio.
Klar, wenn ich plötzlich in die Verlegenheit käme, Filmmusik zu orchestrieren, würde die Luft dünn - aber NICHT, weil der Platz nicht reicht, sondern weil manche VSTis nunmal Funktionen haben, die meine Kiste nicht hat. Das Samplematerial der VSL bringe ich auf dem Kronos locker unter - nur die erweiterten Funktionen nicht.
Aber für live zu spielende Streicher reicht das dicke - von reinen Synthstrings über "Kurzweil-artiges" bis hin zu Disco oder orchestralen Sachen, solange sie mit zwei Händen (plus KARMA, wenn nötig) spielbar sind. Jedenfalls muss ich mich bei der Qualität der Grundsamples nicht beschränken.
Heißt nicht, dass ich für Streicher jedweder Art unbedingt immer die größte Lib benutze - das sind auch je nach Song mal ganz kleine Samples oder VA-Strings. Wenn es für ein Intro aber etwas authentisches sein soll, gibt es auch mal die dicke Lib.
Und das geht dann weiter mit Pianos, wo man mit derselben Argumentation auch die GB-Libraries hinterfragen könnte, über ein endgeiles Clavi (so amtlich wie von PC gibt es das sonst NIRGENDS), über das ein oder andere nette Instrument, die sonst auch nur stiefmütterlich behandelt werden (Hohner Pianet, einige Gitarren, Upright, CP70/80, ... ) bis hin zu einer Kollektion von Werkssounds z.B. des D50, die für einige Coversachen einfach mal da sind, ohne dass man da erst schrauben müsste.
Oder alle Original Mellotron-Bänder in ungeloopt, inkl. "Abwürgen", wenn das Band zuende ist. Und es ist noch massig Platz - nur die Speicherslots für Patches gehen mir langsam aus.
Bis dahin kann ich mich aus allen möglichen Quellen bedienen, weil alles, was als plattformunabhängiges Sample vorliegt (entweder frei im Netz oder käuflich) einfach geladen werden kann, ohne Platzsorgen. Vieles könnte man auch aus anderen Samples zurechtschrauben oder aus einem kleinen Soundfont holen. Aber das ist Arbeit und damit ein Zeitfaktor. Wenn ich nächste Woche Beat It spielen möchte, besorge ich mir das Fairlight-Gongsample und packe das eben dazu. Dafür muss kein anderes Sample weichen.
Nutzen genug?
Wenn es dir immer noch rein um die Strings geht: Der Nutzen ist einfach, ohne Kompromisse leben zu müssen. Wenn ein Split aus 1/2/5-fach besetzten Geigen, Bratschen, Celli und Bässen an der Stelle besser klingt als das übliche "String Ensemble"-Sample, dann wird das halt benutzt, auch live - so what?