Da ich vorgestern früh überraschend auf Dienstreise musste und gestern abend erst zurückgekommen bin, schaff ichs leider jetzt erst, ne Auswertung zu schreiben.
In den letzten beiden Tagen wurde ja schon viel geschrieben, was sich auch so ziemlich mit meinem Eindruck gedeckt hat, deshalb spar ich mir das jetzt eine Review jeder einzelnen Box.
Meine Favoriten waren (ich hab nach dieser Blindverkostung doch ganz gut gestaunt):
Die
Behringer 812 NEO, wie so ziemlich bei allen.
Druck, Brillianz, Auflösung und Durchsichtigkeit waren im Testfeld unschlagbar. Dass da ein dynamischer EQ kräftig nachhilft, war erstmal nicht bekannt, aber egal, da wichtig ist was hinten rauskommt, wie ein gewisser Bundeskanzler mal gesagt hat.
Als Monitor würde ich mir das Ding allerdings nicht unbedingt vor die Füße legen, da trotz des guten Klangs eine gewisse Schwäche im Tiefmittenbereich nicht zu überhören war. Eine Gummibeschichtung der seitlichen Füße wäre auch nicht schlecht, da (ausprobiert) sich die Box auf der Seite liegend ganz leicht mit einem Finger übers Bühnenpodest schieben ließ. Nicht auszudenken, was passiert, wenn der ambitionierte Nachwuchsmetalgitarrist wie eins seiner Vorbilder seinen Stiefel auf der Box parken will und plötzlich, weil die Box wegrutscht, kopfüber von der Bühne fliegt..
Die Box bewegt sich allerdings mit knapp 400 Straßenpreis auch schon leicht außerhalb des angepeilten Budgets.
Die Superlux SF112A.
Eine nette Auflösung, ausgeglichener Mittenbereich mit schönen Höhen und ohne übertriebene Bässe. Eine ideale Monitorbox für leise Bühnen, da lautstärkemäßig recht schnell am Ende. Mit ca. 250 aber auch recht günstig. You get what you pay for.
Dieses Fazit könnte man auch unter die Mackie Thump TH-12A, die Achat 112MA und die Achat 110A schreiben, wobei die bei steigender Lautstärke schneller unangenehm wurden als die Superlux.
Persönliche Enttäuschung war die db Technologies Cromo 12+.
Den Vorgänger dieser Box hatte ich schon einige Male als Monitor vor mir liegen und konnte nie drüber meckern. Druckvoll aber trotzdem durchsichtig, in der Lage, 5 Vocals (wir singen alle in der Band) zu trennen, gleichzeitig Bass, mehrere Gitarren und etwas Schlagzeug zu übertragen und in der Lage, lauter zu spielen als mans haben möchte.
Ich werde den Eindruck nicht los, dass in dem getesteten Plastikkübel was kaputt gewesen sein muss. So schlecht kann ein Nachfolgemodell eigentlich nicht sein.
Auf der anderen Seite hat man bei der RCF ART 312A ja durchaus gesehen, dass das geht.
Wobei ich dieses RCF-Geraffel schon seit Längerem für überbewertet halte.
Über die anderen Getesteten, aber hier nicht genannten decken wir lieber das Mäntelchen des Schweigens.
Messergebnisse und Frequenzschriebe habe ich mir bewußt nicht angesehen, da ich mich (zum ersten mal an so einem Vergleichstest teilgenommen) mal nur auf die Messgeräte seitlich am Kopf verlassen wollte.
Hat im Endeffekt auch gut funktioniert.