Sodele, als neuer Besitzer einer Kronos 61 möchte ich ebenfalls mal meine bisherigen Erfahrungen Kund tun'.
Mein bisheriges Live-Equipment bestand aus: Lenovo T410 Laptop (Ableton Live / Canatbile, div. Softsynths und FX), Roland OctaCapture, Virus TI Keyboard und ein Blofeld Keyboard. Eine ganze Menge zu schleppen und zu verkabeln, von der Systempflege mal ganz abgesehen.
Da ich mit dieser Situation völligst unzufrieden war und mir zudem Laptops auf der Bühne -auch als Konzertbesucher- gehörig auf den Senkel gehen, musste was passieren. Nach einigen Nächten der Recherche in diversen Foren (und nicht zuletzt in diesem Thread) fiel meine Wahl auf die Korg Kronos Workstation. Also ab zum Musicstore, zum Anspielen des Gerätes...
Da ich weder Pianos, noch Brass- oder sonstwas dieser Art Sounds brauche, habe ich mich direkt mal versucht ein wenig mit den Synthesemöglichkeiten auseinanderzusetzen und den Fokus beim Durchhören auf die Synthssounds gesetzt. Abgesehen von ein paar der üblichen "das klingt ganz toll, lässt sich aber niemals wirklich einsetzen" Sounds hielt sich meine Begeisterung erstmal in Grenzen. Doch alleine das Wissen um die verschiedenen Engines und den genialen Liveset-Modus reichte um die "Kleine" jetzt hier stehen zu haben.
Da ich vorab bereits in den Handbüchern gestöbert habe, empfand ich die Bedienung von Beginn an als logisch und durchdacht. Am 2. Tag ging es so langsam an's Eingemachte, AL und MOD-7 wollten erforscht werden. Als Ziel hatte ich mir gesetzt, einige der benötigten Vintage-Sounds aus dem TI nachzubauen. Zumindest so gut es ohne 100%ige Einarbeitung geht. Dank dem Paramater-Guide, Tips aus Foren und genügend freier Zeit hatte ich schon recht bald die ersten zufriedenstellenden Ergebnisse. Die Programmierung verlief natürlich nicht annähernd so intuitiv wie beim TI, jedoch gibt einem die Möglichkeit der Kombination der Engines und vor allem MOD-7 so ziemlich alle Mittel an die Hand um auch aufwändigere Sounds annähernd (teils sogar besser!) nachzustricken.
Der Clou lag in der Kombination von Synthese und Samples, da geht das Schrauberherz auf wie schon seit Jahren nicht mehr. Die Möglichkeiten sind scheinbar unbegrenzt.
Gestern wurde dann erstmal das Ram mit einem weiteren Riegel (2GB Kronos-Riegel vom Musicstore) auf 4GB aufgestockt und als nächstes steht wohl eine größere SSD und der Erwerb von SampleRobot (wird ja in Kürze das Kronos-Dateiformat nativ unterstützen!) an. Dann wird erstmal fröhlich gesampelt und die neue SSD vollgepackt.
Morgen wird sich dann mal ein wenig tiefer in den Sequenzer und den Setlist-Mode eingearbeitet und ein paar eigene Drumkits angelegt...
Fazit:
+ Synthesemöglichkeiten durch die verschiedenen Engines und der Kombination derer
+ Das (zur Zeit) perfekte Liveinstrument
+ Erweiterbarkeit
+ Editor & DAW Anbindung (hoffentlich bald!)
+ Bedienung
+ Absolut würdiger, performanter und fähiger Ersatz für das vorher eingesetzte Equipment
+ Irgendwie ist so ziemlich alles möglich, wenn man sich mal ein wenig reingefuchst hat
- Haptik der Regler und Fader, vom Datawheel ganz zu Schweigen
- Verarbeitung
- Wer hat sich bitte in der Konstruktionsabteilung die Seitenteile ausgedacht ???
Kurzum, ich bin rundum zufrieden und habe schon sehr lange nicht mehr so viel Spaß mit einem "Instrument" gehabt wie mit der Kronos. Ich hoffe das Korg die Kronos noch eine ganze Zeit durch Bugfixes, Updates und viel. sogar Upgrades unterstützen wird.