@defrige: das die anderen Hersteller geschlafen haben stimmt so nicht ganz.
Jeder hat seine Stärken aufzuweisen.
Und weil der Fantom-G hier immer als Beispiel genommen wird, für das schlechteste Produkt aller Zeiten,
muss ich mal sagen, dass viele Kritikpunkte zwar angemessen sind, aber das Teil ist beileibe
keine Tischhupe.
Der Sequencer zb. ist der beste der in einer Workstation zu finden ist und die USB-Mauseinbindung genial.
Auch die ARX-Boards sind klasse.
Wurde zwar hier mehrfach angedeutet, aber ein gewisser Prollfaktor ist schon dabei, ohne hier jemanden
auf die Füße zu treten. Aber Stolz auf einen Erwerb zu haben ist ganz normal und muss/sollte ja auch so sein.
Keine Sorge, kleinesA, ich bestreite überhaupt nicht, dass man mit nem Fantom G ne Menge machen kann.
Ich würde ihn nie als "das schlechteste Produkt aller Zeiten" betrachten, aber schon als ein Gerät, das das eigene Konzept so halbherzig und unvollständig und fehlerhaft und freakig umgesetzt hat, dass es mich bei ernsthaftem Gebrauch ständig nervt.
Aber deine Beispiele zeigen ganz gut, was ich mit der Rückständigkeit der bisherigen Workstation-Konzepte meine:
- der sequencer hat ein super Spuren-Angebot (mit buggy Mauszeiger-Raumzuordung). Trotzdem ist er für mich einer der unbrauchbarsten, die ich je kennengelernt habe: das phrase-Management, das file-Management insgesamt und die Editfunktionen sind allesamt so unterbelichtet, dass zumindest ich außer ein bis drei Spur kurzen Ideen-Skizzen nichts mehr damit mache: reine Zeitverschwendung, das Teil zu benutzen
- die Maus mit dem großen Bildschirm fand ich super - nur um festzustellen, dass die Mausbedienung in vielen wichtigen Kontexten völlig fehlt und ich umständlich mit wheel und Tastenklicks arbeiten muss
- die ARX-Boards finde ich überhaupt nicht klasse: ARX-01 (drums) ist als Mono-Drumset mit zu wenigen echten Set-Varianten viel zu teuer, ARX-02 bietet EPianos, die um Längen unauthentischer klingen als die Vintage-EPs an Bord des Fantom G, und ARX-03 (das ich wieder verkauft habe) bietet zwar einige nette Solo-Bläser Sounds und Artikulationen, aber nicht einen einzigen gut einsetzbaren R&B/Funk Brass-Riff Sound und nur 50 Speicherplätze, die auch für alle Effektvarianten der Sounds abdecken müssen.. Ich finde also nicht ein einziges der ARX Bords so gelungen, dass es auch nur die Hälfte des ursprünglich verlangten Preises wert wäre. Und am meisten nerven die völlig ausgebliebenen (B3-Clone etc.)
Mit völlig veraltetem Konzept meine ich folgendes: KEINER der anderen Workstation-Hersteller hat sich von den veralteten (nicht: praxisuntauglichen, aber: viel zu einseitigen) ROMPler-Konzepten gelöst und etwas angeboten, was mehr mit der heutigen Musiksoftware-Welt zu tun hat. Und von diesem Urteil kann und will ich mich bei allem Verständnis für die Brauchbarkeit vieler Keyboards nicht distanzieren.
Den Prollfaktor (mein Haus, mein Boot) finde ich genauso doof wie du, auch wenn mich kreative Möglichkeiten begeistern.
Ich möchte gern Spass zum Ausdruck bringen können, ohne mit dem völlig banalen Fakt einer Anschaffung anzugeben.
Mit Wasser kochen alle, das stimmt, aber manche lassen dabei am Ende die Nudeln anbrennen und andere bieten sie doch etwas mehr 'al dente'.