Der große Korg Kronos Thread

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Man könnte bei allen aktuellen Geräten auch von Rückschritt sprechen, wenn man es nur richtig dreht. Bootzeit. Mich juckt nicht, wieso das so ist, mich juckt: Das es so ist.

Das ist einer der Gründe, warum ich erstmal die Finger von dem Teil lasse.
Um nicht falsch verstanden zu werden: ich finde das Keyboard klasse und habe auch hin- und herüberlegt, ob ich die 3000,-, die ich gerade für einen Stage 2 raushaue nicht besser in einen Kronos investieren soll. An der Kohle liegt's also auch nicht, Stichwort Neid.

Aber wie man's dreht und wendet: für mich persönlich würde es in wichtigen Punkten tatsächlich einen Rückschritt bedeuten:
Transportgewicht, "Start-Spontanität", Userinterface, Soundlibrary und Qualität der Hammond-Sim.
Auf der pro-Kronos-Seite würden sehr, sehr, sehr viele "Nice-to-Have"-Features und Sounds stehen, von denen ich viele weder brauchen noch einsetzen würde (andere wiederum sähe ich sehr gerne auch im eigenen Keyboard). Einzig ein gutes Klavier und Rhodes locken beim Kronos jedoch wirklich.

Dennoch ist das Teil eine gute Entwicklung für uns alle: neben dem zu erwartenden Innovationsschub bei der Konkurrenz darf man auch auf die Folgeprodukte bei Korg gespannt sein :)
 
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Der Nord ist nach wie vor ein exzellentes Liveboard und die Orgel darin noch einen Schritt besser als Korg CX3 und Roland VK8.
Er wäre auch meine erste Alternative gewesen, wenn mich Korg noch lange genug mit Liefermätzchen genervt hätte.

Wenn man einmal eine Entscheidung trifft, sollte man einfach in die vollen gehen und damit Mucke machen.
Viel Spass mit dem Stage, Boogie!
 
Dennoch ist das Teil eine gute Entwicklung für uns alle: neben dem zu erwartenden Innovationsschub bei der Konkurrenz darf man auch auf die Folgeprodukte bei Korg gespannt sein :)
Exakt. Als armer Student freue ich mich besonders auf den M50 Nachfolger. :D
 
Ich bin vom M50 sowas von entäuscht gewesen, so ansich ja ein tolles instrument, aber für die tastatur muss sich korg echt schämen. Lieber paar € teuerer und was ordentliches verbaut. Das wichtigste bei nem Tasteninstrument ist doch die Tastatur und die is beim m50 das schlechteste. Das ist wie, wenn man bei nem Auto Räder aus Holz draufmacht. So, nein, nicht weiter aufregen. Es gibt ja noch andere Firmen. Aber zurück zum Kronos. Wenn ich die Kohle hätte, würde ich mir auch lieber den stage 2 kaufen. Aber das muss ja eh jeder selber für sich entscheiden. Ich bin beim live Gig lieber spontaner und mag auch nicht soviel schleppen. Da ist Clavia nunmal zur zeit das nonplusultra.
 
Erfahrung 4:

Thema Orgel: hab ich heute mit der oben beschriebenen Technik meinen Lieblingssound hinbekommen. Kronos kann klingen, wie eine Roland VK7 oder 8. Wenn man also mit den normalen Soundeffekten arbeitet, kommt man weiter.

Gitarrentechisch war ich nicht so erfolgreich. Insbesondere gab´s immer Soundveränderungen, wenn ich ein Program in eine jungfräuliche Combi integrieren wollte.
Frage: Weiß jemand, wie man die Effekte 1:1 mitnimmt ?

Was mich auch ärgert ist, dass der Kronos kein nanoPad versteht. Wäre schön gewesen.

Was auch gut ist: Volume-Offset in der Set-List. Da kriegt manb schnell alle Sounds auf ein vernünftiges Niveau. Schön wäre hier auch noch ein Octave-Shifter gewesen.

---------- Post hinzugefügt um 22:10:53 ---------- Letzter Beitrag war um 21:55:32 ----------

Hi,

Ich hab bisher auch mit einer reinen Softwarelösung in einer Selbstbauworkstation experimentiert (link), kenne daher beide Welten und habe für mich die Entscheidung getroffen, dass ich, auch wenn die Möglichkeiten einer PC-Lösung verlockend scheinen, niemals ohne eine (wenn auch ggf. nur zusätzliche) Hardwarelösung auf die Bühne gehe. Meine Erfahrungen mit der Zuverlässigkeit von Computerhardware (egal ob PC oder Mac) haben einfach zu diesem Entschluss geführt, und das obwohl bisher live noch nie was passiert ist.

Das sehe ich haargenauso. Ich habe mir ein Netbook-System gebaut mit Lifeprofessor auf dem ich alle möglichen Plug-Ins laufen lassen kann. Aber bereits im Proberaum fangen die Probleme an. Da sendet dann plötzlich ein Keyboard ein activ Sensing und schon klappt wieder etwas nicht. Und es dauert Zeit, bis man die Ursache gefunden hat.

Nach meiner Erfahrung war übrigens jedes Keyboard - nach entsprechender Beschäftigung mit dem Manual - brauchbar bis gut brauchbar.
Akuell spiele ich life einen Yamaha S 80 und eine Roland VK 8 plus ggf. ein VST-PlugIn. Wenn meine Erfahrungen so positiv bleiben, brauch ich demnächt höchstens eine 88er Tastatur.
 
Und das gerade macht mich stutzig. Du hast eine Workstation, die in absolut keiner Weise innovativ ist (nicht negativ gemeint), sondern einfach die Vorgänger - in Zahlen betrachtet - hier und dort übertrifft. Und zudem hast du einen PC3 der zum großen Teil 20 Jahre alte Samples wieder verwertet und dank der Prozessorentwicklung mehr Polyphonie und eine größere Effektanzahl bieten kann (auch nicht negativ gemeint), und ausgerechnet beim Kronos muss es jetzt Nanotechnologie aus dem NASA Labor sein, damit es dir plötzlich innovativ genug ist?

Ich habe vielleicht nicht soo lange Vorgeschichte, was Keyboards/Synths/Pianos angeht. Nach meinem Roland XP-10 wollte ich unbedingt ein Digitalpiano (mit gewichteter Tastatur) haben. Nach einem CASIO-Reinfall (mehrere Jahre keine Lust gehabt Piano zu spielen), habe ich KAWAI MP-8 entdeckt und mir wurde schlagartig klar, dass es das, wovon ich immer geträumt habe doch gibt -- tolle Tastatur, tolle Pianos. Ich habe nicht so die Entwicklung verfolgt, dachte also die ganze Zeit, dass CASIO "irgendwas" State of the Art war.
Nun, danach wollte ich einfach einen Synth haben, wo ich mehr machen konnte, als nur Pianos. In meinem jugendlichen Leichtsinn habe ich doch tatsächlich gedacht, dass ich komplett auf einen Rechner verzichten könnte und meine Sachen doch wunderbar mit einer Workstation machen kann. Yamaha Motif XS war ja soo toll. Nun, damals war es vielleicht nicht innovativ, aber für mich auf jeden Fall neu. Ich musste bald feststellen, dass der MOTIF XS mit dem Sequencer und dem Sampler mich einfach begrenzt. Damit habe ich dann praktisch nichts mehr gemacht, außer darauf zu spielen und Musik zu machen (Live oder im Studio als Masterkeyboard). Es waren einfach 2-3 Presets, die ich verwendet habe, ich hatte nicht mal Lust an den Effekten rumzuschrauben. Meine Versuche den Yamaha mit externen Controllern (Behringer FCB1010, BCR2000, Korg PADKONTROL...) sinnvoll zu verbinden sind kläglich gescheitert. Was muss man alles anstellen, um mit dem MIDI Pedal einfach ein bestimmtes Pattern abzuspielen? Grauenhaft! Es schreint, dass Yamaha nie was von "MIDI Learn" gehört hat... Noch schlimmer wenn man weiß, dass das eigentlich nur ein Paar Zeilen Code sind.
Später kam ein Update für MOTIF XS raus. Wie habe ich mich darauf gefreut! Ich dachte, die sind doch nicht so blöd und würden mehr Funktionen (vielleicht sogar ein AUDIO Recorder direkt im Sequencer oder Looper) implementieren... Ha-ha... Was kam? Eine TAP-Funktion!
Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass die ganze mLAN geschichte unter Windows 7 x64 nicht funktioniert und dann eingestampft wurde? So viel zu YAMAHA und Support.

Kurzweil dagegen, mit seinen alten Samples (die mir übrigens nicht ganz zusagen), mit dem kleinen Display (der mich ankotzt) ist sehr wohl immer noch innovativ. Herr Gott, alleine, dass bis heute Updates rauskommen, war für mich ein Grund zum Kauf. Die VAST-Geschichte ist komplex, aber man fühlt sich so, als ob man alles machen könnte (wenn nur die Zeit da wäre ;-))

Ich spiele meist Piano/E-Pianos. Workstation brauche ich, um mal eben eine Idee aufzunehmen und an dieser weiter zuschrauben, wenn ich Lust habe. Ich brauche einen Looper (jetzt verwende ich einfach MPC1000 mit jjos XL drauf)... So... was ist also Innovation (meine persönliche Meinung)?
ABLETON Live ist innovativ. CUBASE dagegen nicht.
MPC1000 ist innovativ. Roland SP-404 nicht.
Kurzweil PC3 -- innovativ. Yamaha XF nicht.

Ich möchte etwas haben, was mich in meiner Kreativität (mal angenommen, ich habe eine ;-)) unterstützt und nicht behindert. Ich brauche weder mehr Sounds noch größeres Displays. Ich brauche auch keine Terabytes an Daten und auch keine SSD.



Ich weiß nicht wie es anderen geht, aber ich kaufe Workstations als Werkzeuge. Sie sollen ihren Job machen. Gut klingen und mir jene Features geben, die mir wichtig sind. Der Preis soll auch noch bezahlbar sein.

Warum müssen wir jetzt wieder auf dem Thema Innovation reiten? Man muss sich ja nicht jede Generation kaufen. Mach auch keinen Sinn, es sei denn man hat wirklich Geld übrig.

Golf 6 vs. Golf 5
iPhone 3GS vs. iPhone 4
Notebook 2010 vs. Notebook 2011
Motif XS vs. Motif XF
PC3 vs. PC3X
M3 vs. Kronos

Wo ist jetzt die Innovation bei diesen direkten Vorgängern/Nachfolgern?
Und susgerechnet beim letzteren müssen wir Erbsenzählerei in Sachen Innovation treiben?

Tja, da ist es nicht nur beim letzteren so. Wir leben in einer Konsumgesellschafft. Die Sachen werden nur minimal verändert und uns werden sie als "Game Changer" verkauft. Da mache ich nicht mehr mit. Wenn die Ziele der Unternehmen "edel" wären, also sie würden uneigennützig handeln, dann würden wir jetzt alle Elektro-Autos fahren mit einer Akku-Füllung für 79 ct.

Oder noch besser: Korg "öffnet" den Kronos. Legt die Schaltpläne und die Sourcecode offen :-o Das wäre doch was. Da würde man schnell sehen, was alleine durch Software möglich ist ;-)

Alter Schwede, es ist ganz schön Offtopic, sorry, Leute.

Kest
 
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Frage: Weiß jemand, wie man die Effekte 1:1 mitnimmt ?

Sollte es genauso sein wie beim M3, dann drückst du im Combi Mode auf den Pfeil oben rechts im Bildschirm. Da hast du die Option ein Program in einen der 16 Slots einzubinden und dabei kannst du auch entscheiden ob alle Effekte (IFX, MFX) mit übernommen werden. Damit wird ein Programm identisch (inclusive Aux Effekte/MFX) wie im Programm Mode klingen.

Schön wäre hier auch noch ein Octave-Shifter gewesen.

Das ist mir jetzt nicht ganz klar, was du damit meinst, aber dass sich die einzelnen Timbres/Parts in der Combination um +/- 60 Halbtöne verschieben lassen, dass weißt du bestimmt.
 
Das ist mir jetzt nicht ganz klar, was du damit meinst, aber dass sich die einzelnen Timbres/Parts in der Combination um +/- 60 Halbtöne verschieben lassen, dass weißt du bestimmt.

Ich meinte nicht die Combis, da ist das klar. Ich meinte die Set-List. Da könnte man sich Combis nur für´s transponieren sparen.
Ansonsten mein Dank für den Tip, das ist, wie Du sagst. Hab ich nicht gesehen, danke.
 
Hat jemand von Euch einen importierten Kronos schon einmal direkt an das deutsche Stromnetz angeschlossen? Gibt es negative Erfahrungen mit einem importierten Kronos? Und welcher US-Händler wurde gewählt? Wenn es wirklich länger als Oktober dauern sollte, werde ich wahrscheinlich diesen Weg gehen.
Danke für eine Antwort und Grüsse

Gutomi, falls du nicht warten kannst/willst und dir ein Gerät von "drüben" importierst, wirst du vor folgenden Problemchen stehen:

a) Die Gerätespannung ist nicht dieselbe - ich nehme mal an, 110 Volt. Dies bedeutet, dass du einen entsprechenden Trafo vorschalten musst.
b) Im Falle eines Defektes/Kulanzfall kann es sein, dass der örtliche Importeur von diesem Gerät nichts wissen will, ggf. etwas wissen/reparieren bereit ist, jedoch nur gegen Entgelt. Bei einer grösseren Sache wärst du deshalb unter Umständen gezwungen, das Gerät zurück zu schicken, von wo du es gekauft hast. Ziemlich aufwändig!

Ansonsten funktioniert natürlich ein Kronos aus Asien oder USA haargenau gleich;)
Aber wart doch noch etwas ab und frag immer wieder nach, natürlich bei verschiedenen Händlern. Am Beispiel von defrigge konntest du ja sehen, wie es laufen kann.
 
Der Kronos soll ein Netzteil haben, das automatisch auf die jeweilige Netzspannung umstellt.
Das einzige Import-Problem wäre dann der Verlust der Garantie.
Bei einem Import würde ich daher den Händler in jedem Fall bitten, das Gerät vor der Versendung zu testen. Es gabe Fälle, in denen US-Kunden mit einem Gerät mit nicht funktionierendem Touchscreen und/oder Slidern nach Haus gegangen sind und das Gerät dann umtauschen mussten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin!

Es gibt aber unter anderem Keyboards, die ein Schaltnetzteil eingebaut haben. Ob das beim Kronos der Fall ist, weiß ich leider nicht. Aber darauf wollte ich noch hinweisen!

//edit: Da war einer schneller :)
 
Ich habe gerade den Testbericht in der Keys gelesen und muss zugeben, dass der Thread hier im MusikerBoard WESENTLICH bessere Informationen liefert. Beim Klang schreibt der Autor als erstes Fazit, dass neben dem Flügel insbesondere Streicher, Bläser und Gitarren sehr authentisch klingen.
Da weiße Bescheid ;-)
 
Vielleicht empfindet er es ja wirklich so? Da erlaube ich mir wirklich erst ein Urteil, wenn ich es gehört habe.
Oft wird ja "unterschiedlich" gleichgesetzt mit "schlecht" oder "nicht gut".

Es gibt Leute die schreiben der Clavia Piano Sound ist immer schlecht, oder der Yamaha Sound. Aber ich denke, dass ist nur weil einem der Unterschied nicht gefällt. Und die Streicher beim Oasys fand ich jetzt nicht so schlecht.
 
Haha, geil! Testberichte in "Fachzeitschriften" kann man echt vergessen. Ich werde die Keyboards am Ende des Jahres abbestellen. Die testen so derartig an der Realität vorbei, da bleib ich lieber beim Musiker Board als Info Quelle. :)

@toeti: Das stimmt, aber die wirklich interessanten Dinge (wie funktioniert das OS, wo sind Fallen eingebaut, gibts Hardwaremängel, usw.) stehen nicht drinnen. Meistens beschränken sich die Tests auf subjektives.
 
Ich habe den Artikel in KEYS über den Kronos auch gelesen - kann man vergessen. Die überwiegende Zahl der Tests in der Fachzeitschriften loben überwiegend ihr neues Produkt. Und wenn Sie was kritisieren, ist das vieleicht der Preis, die Farbe des Instruments oder sonstige Nebensächlichkeiten. Wenn die das nicht machen, bekommen sie halt die neuen Produkte zum Testen erst wenn sie im Laden stehen und nicht vorab. Und damit haben die Zeitschriften keine Schlagzeilen mehr. Informativer ist da eher dieser Thread und vielleicht auch die vorab downgeloadete Bedienungsanleitung (was ich bei Korg im Gegensatz zu Roand gut finde). Wie schon mal erwähnt, ich freue mich das die Beta-User ihre Erfahrungen hier posten. Für mich kommt die Umstellung aber erst zum Abschluß der Auftritts-Saison (Ende Oktober) erst in Frage
 
Jeder Test ist subjektiv. Aber meines Erachtens hat sich der Tester mit dem Instrument weniger intensiv auseinandergesetzt, als die meisten hier im Thread. Was ist die Ursache? Die Zeitschriften zahlen den Testern nur sehr wenig. Wenn davon jemand seine Miete ( und seine Mieze ;-)) bezahlen muss, darf er sich nicht die Zeit nehmen, die eine komplexe Workstation benötigt.
Damit wird aber der ganze Test und auf Dauer auch die testende Zeitschrift wertlos.
 
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und seine Mieze ;-)

... und so ne Rassekatze kostet ja auch ganz schön viel Geld ... das Futter, der Kratzbaum :D

Aber mal zum Testen von Workstations oder Synthesizern: in den letzten Jahren ist es eigentlich immer schlimmer geworden, weil es ab und an nur ein in Text gegossenes Spec-Sheet ist und die Sounds konnta man schon zwei Monate vorher im Internet hören. Das, was mich wirklich interessiert, nämlich der Bühnenworkflow, Editierbarkeit auf die Schnelle, Übersicht, Liveverhalten von Presets (Ja, ich gebe zu, ich verwende ab und an Presets, wenn sie nicht weh tun ... das sind aber leider nur wenige) und Instrumentenfeeling, also Haptik, wird nur am Rande erwähnt ... wenn überhaupt.

Der Kronos hat für mich Potenzial, aber eben genau diese Punkte kann ich nur durch einen eigenen Test herausfinden und dazu brauche ich die Zeitschriften nicht, wenn da nur Presets durchgesteppt werden können und die von Korg vermarkteten Highlights aufgezählt werden. Das hat aber, wie gmaj7 schon sagte, nix mit der Unfähigkeit des Testers zu tun, sondern mit dessen Zeitmangel.

Grüße vom HammondToby
 
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Jeder Test ist subjektiv. Aber meines Erachtens hat sich der Tester mit dem Instrument weniger intensiv auseinandergesetzt, als die meisten hier im Thread. Was ist die Ursache? Die Zeitschriften zahlen den Testern nur sehr wenig. Wenn davon jemand seine Miete ( und seine Mieze ;-)) bezahlen muss, darf er sich nicht die Zeit nehmen, die eine komplexe Workstation benötigt.
Damit wird aber der ganze Test und auf Dauer auch die testende Zeitschrift wertlos.

Dem stimme ich voll zu, aber es gibt auch Tests von weniger komplizierten Produkten und da wird immer drauf geachtet, daß dem Hersteller im Test kein Haar gekrümmt wird. es gibt kaum negativer Kritikpunkte und wenn dann sind das nur Nebensächlichkeiten
 
Die Zeitschriften, nicht nur Musikzeitschriften, sondern alle Fachblätter, auch Computer-Zeitschriften, haben im Internet-Zeitalter einen extrem schweren Stand. Das vergrößert ihre wirtschaftliche Abhängigkeit von Hersteller-Anzeigen und Hersteller-Demo-Geräten. Die Keyboards erscheint inzwischen nur noch zweimonatlich im Wechsel mit einem Recording-Blatt. Und auch die Keys dünnt inhaltlich zunehmend zu Produktübersichten aus. Das schlimme ist dann nicht die explizite Zensur, sondern die immer mehr oder weniger bewusst mitgeschleppte Schere im Kopf.

Ich hab selbst mal vor einiger Zeit zwei oder drei Tests für die Keyboards geschrieben (Gelegenheitsjobs aus Spaß). Damals sind auch die Kritikpunkte noch unzensiert durchgegangen. Ich bezweifle aufgrund späterer Testberichte (von denen ich übrigens mindestens einen wegen maßloser Blauäugigkeit mal in aller nötigen Deutlichkeit beim Redakteur kritisiert habe), dass das heute noch so möglich wäre.

Auf Dauer funktioniert dieses seichte Nicht-Anecken-Prinzip aber nicht. Ich glaube nicht, dass wir hier im Board die einzigen sind, die nicht länger bereit sind, aufpolierte Spec-Sheets als "Testbericht" durchgehen zu lassen. Die Leute verlieren einfach das Interesse an Berichten, die nicht viel aussagen, und die Auflagen sinken noch mehr.

Ich verstehe andererseits auch das Dilemma der Berichterstatter. Für ein Gerät wie den Korg Kronos hat allein das Spec-Sheet mit den verschiedenen Engines und den Workstation-Funktionen mehrseitige Berichtslänge. Die Technik ist umfangreich und zum Teil kompliziert zu besprechen. Es würde schon viel journalistisches Geschick zum Elementarisieren und Mut zum Gewichten dazu gehören, sich wichtige Punkte aus Musikerperspektive rauszusuchen und Schwerpunkte zu besprechen (mit einem Hinweis auf Specs-Übersicht im Internet). Aber ironischerweise kann NUR das (inhaltlich profilierte und verantwortete Artikel) Leser auf Dauer binden.

Man könnte über ein Gerät wie den Kronos auch in jeder Ausgabe einen Bereich (je eine engine oder Funktionsgruppe) besprechen und die Pros und Cons möglichst nüchtern festhalten. Man könnte dabei sogar wie manche Spielezeitschriften zwei Meinungskästen einbauen, in denen Journalisten oder Musiker oder beide unterschiedliche Wahrnehmungen aus der jeweiligen Praxisperspektive kurz und knackig zusammenfassen. Die Zunft lässt m.E. viele kreative Möglichkeiten ungenutzt und arbeitet etwas zu bieder vor sich hin.

Heutzutage stehen dann die etwas profilierteren Besprechungen immer häufiger eher bei Bonedo und Amazona etc. im Internet als in Druckausgaben.
 
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