*Edit by C_Lenny: Aus diesem Thread hierher vershoben*
Ich weiß, es ist lange zu spät. Trotzdem möchte ich darauf antworten - evtl. geht es jetzt oder später auch anderen so oder daß sie ein fachliches Review zur Gitarre benötigen...
Niemals verkaufen.
Jedenfalls nicht, wenn es eine Halbakustik sein soll und das Geld für eine White Falcon, Country Club oder eine ES 335 nicht zur Hand ist.
Ich spiele seit cxa. 1980 Gitarre und habe erst im Laufe der letzen 10 Jahre dank ('Holy Grail')Soundforschung, funktionierenden Modifikationen und den Kauf guter Gitarren (Fullbody, Gibsons und hervorragende Nachbauten) und Amps den Sound hinbekommen, der in der Verganngenheit insb. bei Studioaufnahmen immer irgendwie muffig oder durchschnittlich war. Mit Halbresonanz hatte ich früher auch mal geliebäugelt.
Dann - als Fan von Chris Chemney und der White Falcon, habe ich mir eine Weiße Elektromatik 5120 gekauft.
Die Gitarre hat alle meine Erwartungen übertroffen.
Bespielbarkeit: Der große und dicke Body hat logischerweise - so denkt man zumindest - Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit und der Bespielbarleit zu Folge. Stimmt nicht. Selbst ultraschneller Speedmatel war mir möglich, hatte sich zufällig in einer stark verzerrten Einstellung ergeben. Die Seitenlage ist sehr gut.
Selbst in tieferen Einstellungen (Hüfthöhe, stehe nicht auf Picking in Brusthöhe) läßt sich die Gitarre sehr gut bespielen und kontrollieren.
Im Spiegel betrachtet: Einfach nur cool ;-)! Ich verstehe nicht, warum harte Anschläge ein Problem sein sollen - vielleicht waren ja auch die aufgezogenen Saiten zu dünn...
Sound: Unglaublich inspirierende Gitarre. Das röhrende und singende Feedback in angezerrter/verzerrter Einstellung im Zusammenspiel mit einem guten Röhrenverstärker ist das, was sich ein rockender Gitarist schon immer gewünscht hat. Durch das Tremolo sind Klänge möglich, die ich als genial bezeichen muss. Man kommt zwangsläufig auf Sound- und Songideen, die man noch nie zuvor gehabt hat.
Auch ohne Verstärker, und das ist in der Beurteilung i.d.R. wichtger als das Ausprobieren mit einem Amp, klingt die Gitarre sehr gut.
Leider habe ich sie bisher zuwenig in
klaren Einstellungen gespielt, als das ich ein Urteil dazu abgegeben kann. Ist letzendlich aber nur eine Pickupfrage, die Gitarre selbst gibt es aufjedenfall her.
Verarbeitung: Die Verarbeitung ist durchgehend gut bis sehr gut. Keinerlei Mankos.
Hardware: Tuner trotz recht einfacher Ausführung sehr gut einstellbar und stimmstabil. Switch, Poties und Buchse etwas einfache Qualität, erfüllen aber ihren Zweck. Habe sie gegen professionelle Gretsch Hardware in Gold ausgetauscht.
Pickups: Haben die scratchige Gretsch Eigenschaft, geht aber soundmäßig doch mehr in eine andere Richtung. Bridgepickup für Rock und selbst für Hardrock und Metal sehr geeignet, haben einen etwas aggressiven weil eben scratschigen Charakter. Mir persönlich fehlt aber der klassische Gibson typische PAF-Sond in der Bridge. Haben als Humbacker einen recht eigenen Charakter und sind vielseitig. Neck bleibt daher drin, Bridge aufgrund persönlicher Vorliebe nun ein Gibson PAF. Mag Blasphemie sein, aber warum nicht the best of both worlds vereinen?
Preis- Leistungsverhältnis: Sehr gut (mindestens).
Ich kann nur sagen, die Gitarre ist Killer.. Es macht richtig Spaß auf ihr zu spielen.
Eine echte White Falcon ist natürlich nochmal eine andere Dimension. Ich hatte mal eine in der Hand...
Grüße an die Hollow- (und Fullbody!)-Gemeinde, Stephan