Fujigen FGN Guitars: Der Userthread

  • Ersteller sushi666
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Und die Story geht so :
Notstand an Gitarren habe ich wirklich keinen, aber der Gedanke eine SG zu wollen ließ mich nicht los, 'der Vollständigkeit halber' (*grins*). Also tingle ich schon seit einiger Zeit durch die Läden auf der Suche nach einem guten Exemplar, und halt, ob ich eine SG auch wirklich mag wenn ich sie in der Hand / am Körper habe.... ich mag sie nicht so, stelle ich fest.

Also Horizont erweitert und mir gedacht, OK, dann halt eine gute Paula als Ergänzung zu meiner PRS, darf auch gern ne teurere Originale sein (da ich mir was leisten wollte, und auch neu und nur nach Anspielen). Den Ausgang der Suche nach einer (mehr oder weniger) aktuellen Gibson verlief unergiebig, gelinde gesagt -- ich wollte den Negativ-Hype um G mal aus erster Hand überprüfen, und ja, er scheint zu stimmen.
Im letzten Laden hatten sie keine Gibsons oder andere teure Modelle, nur einige Hagstroms, PRS SE usw... und es hingen drei FGNs an der Wand, eine Relic, eine Standard und eine Custom, allesamt schon etwas älter, sind schon gut abgehangen worden in dem Shop.

Die Siggi-Braun Relic habe ich ignoriert, ich würde mir nie eine nur auf alt gemachte Gitte kaufen, find ich völlig daneben, sowas. Also die anderen beiden gegriffen und ab in die Kabine zur ausgiebigen Trockenprüfung. Schnell war klar dass die Substanz und Fertigungsqualität über jeden Zweifel erhaben ist. Optisch hat mit die Standard eigentlich besser gefallen, ich mag Bursts und schön gemaserte Decken, aber die Custom war in allen feinen Details einfach ein Quäntchen besser bei gleichem Preis am Schildchen (ein sehr guter, übrigens), und hatte eh die bessere Hardware (alles Gotoh), auch im etwas 'reineren' Klang (die Bridge?), vor allem in der Bundierung... das ist locker auf bestem PLEK-Niveau, kein einziger auch nur mininal schlecht eingesetzter Bund. Von dieser speziellen runden Bundführung ist nichts groß zu merken oder zu sehen, völlig unauffällig. Auch sehr gut war das Dead-Spot-Verhalten, bei beiden kaum welche zu finden, für meine Stimmung (Drop-Cis, Standard-Dis) lagen die etwas 'weicheren' Stellen bei der Standard etwas günstiger, aber ingesamt hatte beide ein Sustain auf absolut krassem Niveau, speziell was die Ausgewogenheit über das ganze Griffbrett angeht.

Der Verkäufer war sich unsicher, ich ebenfalls, ob die Custom ne LC-20 war (wegen der besseren Hardware) die Standard war klar eine LS-10. Die Specs sind ja etwas verwirrend auch je nach Modelljahr bzw alter der Infos. Palisander-Griffbrett deutete eher auf eine 10er, und da die Standard eine war, wäre das auch aus dem praktisch identischen PU-Klang zu schließen gewesen, der so anders war als ich das von dem Duncan-Set in einer Paula erwartet hätte... besser, deutlich besser mE. Ich mag knackige, heiße PUs die nicht matschen.

Daheim ging es erstmal in eine vollständige Setup-Runde, da war dann endgültig klar dass es eine LC-10 ist (keine Duncans und siehe Datums-tags). Ich machte mein übliches Program :
- Bünde mit Stahlwolle polieren und Griffbrett behandeln (war beides nötig für den optimalen 'Flutsch').
- Security-Locks.
- Pickguard-Befestigung so biegen dass nichts mehr rappelt.
- PU-Fächer passend mit Schaumstücken ausgestattet dass die PU nicht hin und her wackeln und mitrappeln.
- Kopfsattel feilen für 11..56er.
- Steg rumdrehen damit ausreichend Intonationsweg einstellbar ist, und saubere Sattelmulden feilen (damit die Saiten nicht dauernd da reißen).
- Toggle und Potis 'richtigherum' umverdrahten (die Orignalbelegung ist mE völlig unsinnig/unintuitiv).
- Und gleich ein paar Mods an der Elektrik, da die PUs vieradrig ausgelegt sind (sehr schön), hat die Fexibilität enorm erweitert.
Insgesamt ein extrem überzeugender Eindruck, die Japaner achten trotz Massenfertigung wirklich penibel auf saubere Ausführung aller Details.

Zwei, drei winzige Schwachstellen habe ich entdeckt :
- Potis gehen mir zu schwer, da ich gern live viel daran kurbele und dann mit Schwitzfingern könnte das stressig werden.
- Toggle schnappt zu leicht in Mittelstellung, war durch Biegen der Federn schnell behoben.
- Und das spitze Cutaway... vlt. gewöhne ich mich noch dran....
- Halsprofil ist mir persönlich bisschen zu dünn, auch wenn er extrem angenehm ist.

Der Gesamteindruck, Verarbeitung, Bespielbarkeit und auch der Sound der Pickups : Spitzenklasse, das können auch Gitarren für das dreifache Geld nicht viel besser.

Und mittlerweilen liebe ich das Weiß, es macht die Gitarre so elegant und leicht (ausser im tatsächlichen Gewicht, das ist standesgemäß).
 
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Hallo zusammen,

kann mir hier jemand sagen, wie man die Seriennummern von FGN Gitarren (LS / LC Modelle) entschlüsseln kann?

Danke und Gruß
Matthias
 
Hallo zusammen,

kann mir hier jemand sagen, wie man die Seriennummern von FGN Gitarren (LS / LC Modelle) entschlüsseln kann?

Danke und Gruß
Matthias

Ja klar,

Monat (A=Jan, B=Feb.....)
Jahr (11, 12, 13, 14, 15....)
Rest ist Produktions/Batch Nr


meine z.B. ist von Feb. 2014
 
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Ah, so einfach kanns sein!
Danke :great:

Noch ne Frage:
Wann wurde denn bei den LS7LC Modellen vom runden auf das spitze Horn umgestellt?
 
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Noch ne Frage:
Wann wurde denn bei den LS7LC Modellen vom runden auf das spitze Horn umgestellt?

Das hoffe ich durch diese Daten-Basis etwas näher bestimmen zu können,
ich glaube es wurde nur relativ kurze Zeit verwendet

Im internationale 2011er Katalog sind gar keine drin,
vermutlich weil die NeoClassic LS/LC nur für den DE-Markt vorgesehen sind

In der 2011er DE-Katalog sind nur spitze Hörner zu sehen, alle Modelle sind als 'NEU' gekennzeichnet
FGN-Kat 2011 S21.jpg
FGN-Kat 2011 S20.jpg


In der 9/11er DE-Preisliste sind alle spitz, nur die Goldtop hat 'n rundes Horn

In der 14er DE-Preisliste ist eine LC-20 mit rundem Horn abgebildet, aber als LC-10 bezeichnet, die Goldtop hat hier auch ein spitzes Horn

In der 7/15er DE-Preisliste sind alle mit spitzem Horn
 
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Ok, interessant, danke!
Ich bin nämlich über ein Youtube Video von session.de aus 2011 gestolpert, in der eine LC1ß mit rundem Horn getestet wird.


Naja, mal sehen, was der Markt so her gibt in nächster Zeit und ob was passendes dabei ist ;)
 
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Hab gerade meine FGN Expert FLX herausgekramt und musste wieder mal feststellen wie fantastisch sich die gute doch spielen lässt.
Hab dann die Gelegenheit genutzt draussen noch ein paar Bilder zu machen (heute war Monatsabschluss - den ganzen Tag am Rechner gehockt, da musste ich nochmal raus). (hätte die gute nach dem Spielen ggf. mal putzen können - sind noch Spuren vom Fast Fret Tuch am Griffbrett.... und ein wenig angestaubt)

Flamed Maple Binding und Fake Binding am Korpus


So´n Iphone macht ja doch ganz passable Bilder


Hier kann man schön die Wölbung der Mahagoni Decke sehen.


Die Inlays


Headstock


Und bevor irgendein Perversling wieder nach "zeig doch mal von Hinten" fragt:




Muss irgendwann mal die Zeit finden 1-2 ausführliche Reviews zu schreiben, die Expert FLX und die LS 20 würden sich anbieten...
 
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Gibt´s für die FGN Alnico 8-Humbucker sowas wie "Verdrahtungspläne" mit Farbcode?
 
Und was ist mit dem roten, grünen, schwarzen und weißen Draht? ;)
 
Hi,

Rot ist der heisse Ausgang.
Weiß geht genauso wie das Geflecht an Masse.

Schwarz und Grün sind verbunden. Das ist die Verbindung der einzelnen Spulen.
Die brauchst du nur, wenn du Coil Splitting machen möchtest.

PS:
Ich bin schon gespannt wie sich die PUs in deiner Flying V machen! :)
 
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Die FGN Alnico8 Humbucker haben den Seymour Duncan Color Code :

FGN_Alnico8_ColorCode.jpg


Man beachte, es gibt vier (sinnvolle) Möglichkeiten zwei Spulen seriell zu verschalten. FGN setzt South über die North-Spule, ggü dem obigen Bild. Ist im HB-Mode egal, aber wenn ein Coil Split nach Masse schaltet (so wie üblich), schließt es die North-Spule kurz (Abhilfe ohne den gesamten Stack in sich tauschen: Coil Split halt ans heiße Ende schalten).

Neck und Bridge-PUs sind bei FGN gleich gewickelt und magnetisiert, d.h. will man Hum-Cancelling, das ist bei der Kombination zweier gesplitter PUs in der Mittelstellung zu beachten, nur North und South zusammen ergeben wieder einer Humbucker. Wie herum die absolute Polarität ist weiß ich nicht, spielt aber auch keine Rolle solange man sie nicht mit anderen PUs mischt.
 
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Die FGN Alnico8 Humbucker haben den Seymour Duncan Color Code :

Anhang anzeigen 437761
Anscheinend nicht. Denn es ist so wie @MKRocker geschrieben hat: Schwarz und Grün sind verbunden.


Die eigentliche Frage: Wo müssen der weiße und der rote Draht hin?
Wenn´s geht mit Diagramm. Dann kann ich´s auch selbst machen. :redface:
 
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Entweder ich bin farbenblind, oder am Seymour Duncan Diagramm ist das genau umgekehrt aufgezeichnet.

EDIT:
Ok, jetzt hab ichs verstanden und ich nehme alles zurück. North/ South sind vertauscht, was aber keine Rolle spielt.
Ja genau, bei in Serie geschalteten Elementen kann man diese untereinander austauschen ohne dass sich was ändert (außer auf welche Spule sich ein nach Masse schaltender Coil-Split auswirkt).
 
Mann, bei der Hitze kann ma nur daheim bleiben, zumindest spätnachmiitags... also wieder ran an meine LC-10 :-]

Wie andere schon schreiben, mit diesen FGN-Humbuckern kann extrem hohe Gains fahren ohne dass es matscht und blubbert, und es ist immer genug scharfer Attack da, ich bin heute in Gain-Bereiche an meinem JCA22 geraten die sonst mit keiner meiner Humbucker-bestückten Gitarren so geil klingen, und die Gitarre ist ja auch absolut nebengeräuschfrei durch die gekapselten PUs und die professionelle Abschirmung rundum.
Das haben sie mal echt gut hinbekommen bei FGN. Insofern passt das etwas Metal-mäßige Aussehen (durch das spitze Horn, irgendwie) zum Sound, ich denke die Neo Classics wollen schon mit Absicht etwas modernere Paulas sein...

Ich find es immer krass wie stark man sich von Sound und Handling einer Gitarre inspirieren lässt was und wie man spielt. Bei der LC-10 ganz klar die härtere Gangart bei mir, ganz anders als auf meiner auch sehr geilen PRS Singlecut.

Durch die Split-Möglichkeit die ich hinzugefügt bekomme ich zusätzlich ordentlich 'fenderige' Sound hin, an Schmatz mangelt es zumindest nicht. Natürlich ziemlich spitz/knöcherig, ist dann Geschmackssache ob man das brauchbar genug findet... für ne Strat mit nem g'scheiten Hals-PU sind das natürlich keine echten Gegner.

Und der Hals ist echt der Knaller, stellt sicher einen guten Kompromis für alle dar... dennoch, wär noch nen Tick fetter (noch mehr in Richtung U) wäre ich echt selig. Die Bünde find ich ziemlich optimal (Jumbos sind mir zu groß).

Ich bin sicher noch in der Honeymoon-Phase aber es ist trotzdem völlig klar: die FGNs sind ein echter heißer Tip wenn man eine rumdum(!) sehr gute, tendziell eher moderne Les Paul haben will wo man auch nix groß schrauben/hotrodden muss.
 
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Ich bin sicher noch in der Honeymoon-Phase aber es ist trotzdem völlig klar: die FGNs sind ein echter heißer Tip wenn man eine rumdum(!) sehr gute, tendziell eher moderne Les Paul haben will wo man auch nix groß schrauben/hotrodden muss.

Bei mir dauert diese Phase nun seit Ende Okt 2014 an :great:
 

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