Wenn Du bei Fender und echten SCs bleiben willst, wird die Auswahl schon sehr eng. Und wenn ich dann mal davon ausgehe, dass ein Texas Special mit seinem eher mittig-bissigen Sound eher nicht so ins Beuteschema passt, wäre der Fat 60s die logische Wahl.
Gebraucht könntest Du aber auch mal nach einem Fat 50s suchen. Die waren eine Zeitlang in der American Standard verbaut, mWn ab 2012, und da fliegt ja auch ganz gerne mal ein BridgeSC separat für sowas wie einen Hot Rails o.ä. raus. Output liegt etwa zwischen '69 und Fat 60s, mehr Mitten und Bässe hat er auch, aber eben nicht ganz so heiß wie der Fat 60s. Man neigt ja oft dazu, bei PUs von einem extrem zum anderen zu wechseln, der Fat 60s könnte sich auch zu sehr von den '69s in den anderen Positionen absetzen, die dir ja eigentlich gut gefallen. Wenn Du genau das suchst, könnte der Fat 60s aber natürlich passen.
Andererseits schreibst Du ja, du bist schon ziemlich nahe dran am Wunschsound. Und wenn der dann noch nach ein paar Tele-Genen klingt, dann probier doch mal diese (nebenbei deutlich günstigere

) Lösung:
https://www.rockinger.com/werkstatt/pickup-winding/1206/baseplate-fuer-stratpickup
Die zusätzliche Metallplatte verändert das Magnetfeld und macht den Sound insgesamt schon hörbar fetter. Ich hab eine No Name mit Fender American Standard-PUs, das waren die mit den Kunststoff-Spulenkörpern. Dort wurden beim BridgePU auf der Unterseite schlicht zwei fette Schrauben ins Plastik gedreht, die einen ähnlichen Effekt haben. Wegen der Polarität musste ich sie rausnehmen und in einen AmStd Mittel-PU drehen, und der Unterschied vorher/nachher war gut zu hören, ich würde sogar sagen, deutlicher als die paar 100 Ohm Unterschied der beiden PUs. Dass die Bodenplatte einen Unterschied macht, kennt man ja auch von der Tele, und es gibt auch ein paar PU-Hersteller, die genau deshalb auch ab Werk BridgeSCs für die Strat mit Platte anbieten.
Beim Selbermachen sollte die Platte isoliert und mit Doppelklebeband befestigt werden, damit es nicht fiept, und eine Erdung ist auch nicht verkehrt. Es gibt natürlich auch andere Hersteller, die sowas anbieten, teils auch aus Kupfer oder Messing. Je dicker, desto deutlicher ist der Effekt, aber er ist wohl auch vom Material abhängig. Ausprobiert habe ich das nicht, aber die Schrauben haben mir gezeigt, dass das kein Voodoo ist, sondern deutlich hörbar, auch wenn es den Grundsound natürlich nicht auf den Kopf stellt. Die stärkeren Bässe und Tiefmitten machen etwas mehr Wumms, und die Höhen erscheinen schon deshalb nicht mehr so dominant.
Zu starke Höhen kann man aber auch immer noch zusätzlich zähmen. Eine weitere Möglichkeit wäre es noch, am Eingang des Bridge-Tonpotis zusätzlich einen Widerstand mit ca. 1-2 KOhm anzulöten, der auf der anderen Seite an Masse (Potigehäuse) läuft. Da das Tonpoti bei der Strat auf den Eingang des Volumepotis geschaltet wird, bekommst Du so eine zusätzliche Höhendämpfung wie bei einem niedrigeren Wert des Volumepotis. Sie wirkt und klingt etwas anders als das Tonpoti, da sie nicht wie ein Kondensator einen Abfall der Kurve ab einer bestimmten Frequenz bewirkt, sondern die Resonanzspitze insgesamt abflacht und damit die Höhen etwas abmildert.
Der Knackpunkt ist meist nur, den passenden Wert für den gewünschten Ton zu finden. Von daher geht natürlich auch ein Trimmpoti, dann kann man den passenden Widerstand nach dem Verlöten per Gehör einstellen.
Gruß, bagotrix