Die MG65 hat sehr filigran und schön klingende Pickups, nur leider haben sie wirklich sehr wenig Output.
Weniger als eine 50s Strat. Wenn man die Pickups "out of phase" schaltet, wird es nochmal leiser.
Das war auch eines meiner Hauptprobleme mit ihr.
Die 69er Competetion, also die, die ich jetzt habe, hatte schon eindeutig mehr Output, aber ich fand, dass
die Pickups der Gitarre trotzdem nicht gerecht wurden - irgendwie klangen sie ein bisschen langweilig.
In der Bridge Position habe ich deshalb den JB jr. von Seymour Duncan eingebaut und am Hals sitzt
ein Bridge-Pickup einer 90er Jahre American Standard Strat.
Ich habe die Polepieces heruntergedrückt, so dass die Kappe drauf passte.
Jetzt habe ich wirklich eine gute Mischung.
Die "out of phase"-Schaltung hat jetzt endlich mal mehr Ton und mehr Output, auch wenn natürlich
die Mitten abhanden kommen, was aber so gewollt ist.
Die Squier Vintage Modified ist wirklich etwas spielzeughaft.
Man kann es schwer erklären - grosse Mängel hat sie nicht, sie klingt auch ganz anständig und
war angenehm zu spielen aber die japanischen Mustangs wirken irgendwie authentischer.
Genau aus dem Grund hat die Squier bei mir auch den Wunsch nach einer "richtigen" Mustang ausgelöst.
Hinzu kommen noch ein paar objektive Abstriche bei der Squier:
- die Schieberegler sind sehr klein und schmal
- die Farbe entspricht nicht der von Fender
- das Finish hat auch etwas plastikartiges
- das Tremolo-Blech ist nicht mit dem "Fender"-Schriftzug versehen
- der Korpus ist etwas dicker und klobiger als beim Original
- die Bridge ist, wie bei allen VMs, eine einzige Katastrophe
Alles natürlich Jammern auf hohem Niveau. Eine neue Bridge muss sein, ansonsten kann man die Squier
schon eine Weile spielen und Spass damit haben.
Die "Duncan Designed" Pickups fand ich übrigens richtig gut.
Sie hatten viel Output und waren sehr knackig und höhenreich.
Zu Fender Japan allgemein:
Meines Wissens nach hat Fender den Export von japanischen Gitarren in den Westen
sehr stark heruntergeschraubt, weil sie mit diesen Gitarren ansonsten ihre eigene Mexiko-Linie schädigen würden.
Letztes Jahr gab es bei Thomann ein paar nette Japan Strats für knapp 800€, aber das war eher so eine Art Special Run.
Gebaut werden diese Instrumente bei Dyna Gakki. Die anderen Hersteller produzieren nur noch für den
einheimischen Markt.
In Japan ist der Fender-Headstock und einige andere Merkmale nicht markenrechtlich schützbar, daher können
andere Hersteller eine genaue Fender-Kopie auf den Markt bringen - zumindest von der Form her.
Daher kann man den europäischen und den japanischen Markt gar nicht vergleichen.
Da gelten ganz andere Voraussetzungen. Fender Japan gehört auch nur zur Hälfte dem amerikanischen
Mutterkonzern, der Rest ist in den Händen von japanischen Investoren.