Das Musikrätsel

[Günter Sch.]

Wenn es die ist, die ich meine: es ist die einzige der ganzen sammlung, die ich nicht gern spiele, zuviel figurales gefissel.
Es gibt werke, bei denen komponisten zuviel des guten tun (Bach, Schubert in einigen violinwerken, Beethovens "Andante favori").

 

[peter55]

noch ein Tipp?

Das Werk war der Anlass für eine Kurzgeschichte eines großen Autoren des 19.Jahrhunderts.

Greetz

 

[Günter Sch.]

Ehebruchgeschichten interessieren immer, "normal" ist langweilig. Wer nimmt anteil am gesetzes-treuen bürger, wer am kriminellen?

 

[peter55]

Ich sehe, Günter hat das Rätsel für sich schon gelöst

Greetz

 

[Effjott]

Ich bin wohl auf der falschen Spur, hatte an Tschaikowsky und sein 1. Klavierkonzert gedacht mit ursprünglicher Widmung an Rubinstein und dann an Hans von Bülow, aber da passt ja wieder einiges nicht

 

[peter55]

Dann noch ein Tipp:

Die Kurzgeschichte wurde auch mehrmals verfilmt.
1922 zum ersten und 2007 zum (vorläufig) letzten mal ...

... und der Komponist ist trotz seines Namens ein großer Deutscher ...

Greetz

 

[Hans_3]

Geiles Rätsel, Peter! Bei den Filmhinweisen fing's mir allmählich an zu dämmern und Schatten aus hinteren Gehirnablagen nahmen Kontur an:

L. van Beethovens "Kreutzersonate" (Violinsonate 9), die Tolstoi zur gleichnamigen Novelle anregte.

Der "zweite" Geiger und spielunfähige Namensträger ist Rudolph(e) Kreutzer. Der "erste" George Bridgetowe, der eine mit Beethoven befreundete Frau beleidigt hatte.

http://de.wikipedia.org/wiki/Violinsonate_Nr._9_(Beethoven)

 

[peter55]

Jawoll, das ist richtig!

Da bin ich ja richtig froh, dass ich auch mal ein schwierigeres Rätsel stellen konnte

Dann auf ein neues, Hans ...

Greetz

 

[Hans_3]

Uff... auf ein Neues am Sonntag. N8

 

[peter55]

gn8 Hans

 

[Hans_3]

Das Komponieren war nicht Hauptbeschäftigung des Gesuchten, ein weitläufig gebildeter Musiker, der viele lehrte und ausbildete. Von daher ist die Liste seiner Werke nicht besonders lang. Zudem neigte er dazu - ähnlich wie Brahms -, Werke, die ihm nicht ausreichten, zu vernichten.

Bekannt ist er heute noch hauptsächlich wegen eines einzigen Werkes, in dem er die Handlung eines bestimmten Werkes eines Schrifstellers auf sehr gelungene Weise musikalisch nachzeichnet.

Wie heißt der Komponist, wie das Werk und von wem stammt die Handlung?

 

[Effjott]

Du meinst nicht etwa von Dukas "Der Zauberlehrling" nach dem Gedicht von Goethe?

 

[Hans_3]

Und ob Super gelöst.

Du nun wieder ...

 

[Effjott]

Ja, die Lösung ist super , aber ich kam so schnell drauf, weil ich genau dieses Rätsel vor einiger Zeit hier selbst gestellt hatte , was man ja nicht wissen kann, wenn man nicht gerade selbst betroffen ist. Mittlerweile hat sich ja einiges angesammelt an Seiten hier.

Das wäre doch mal wieder eine Gelegenheit für unseren Lotsen Günter, wieder ein Rätsel zu stellen.

Also, Günter, bitte Dein Auftritt!

 

[Gast 23432]

... ich kam so schnell drauf, weil ich genau dieses Rätsel vor einiger Zeit hier selbst gestellt hatte

Vor einigen 100ten Posts:
https://www.musiker-board.de/vb/klassik/291822-musikr-tsel-11.html#post3343312
Post #429
und das ist wirklich schon eine ganze Weile her: 26.10.2008, 10:00 .

 

[Effjott]

Na Peter, daran kann man doch sehen, dass das Gedächtnis eines alten Mannes beizeiten doch noch funktioniert

Also dann bitte Günter!

 

[Günter Sch.]

Ein gewisser fuhr von Reggio Emilia nach Parma, um eine neue oper zu sehen. Sie gefiel ihm nicht, worauf er noch einmal hinfuhr, um herauszufinden, warum. Anschließend schickte er dem komponisten eine rechnung: 2x fahrtkosten, eintritt, abendessen.
Was tat der komponist, wer war es, wie hieß die oper?

Hier hilft nicht Wiki, aber ich habe die geschichte schon einmal erzählt.

 

[Effjott]

Ja, es ging wohl um Verdis Oper Aida, ein junger Besucher, der seine Auslagen per Brief an den Komponisten zurückforderte. Verdi schrieb darauf an seinen Verleger, er möge doch das Geld überweisen und diesen jungen Mann von den "Gespenstern", die ihn plagten, befreien.

 

[Gast 23432]

https://www.musiker-board.de/vb/klassik/140044-opern-thread-3.html#post2068573




Edit: oups, 3 Minuten zu spät

 

[Effjott]

Jetzt fällt mir auch wieder ein, wo ich das gelesen habe Zitat aus dem Opern-Thread von Günter Sch.:

"Am 02.05.1872 wird "Aida" in Parma erst-aufgeführt (ein ur-aufführung findet nur einmal statt, erst-aufführungen betreffen einen bestimmten ort (eine sängerin, ich und die programmheftgestalter standen einmal vor der frage, ob wir einen zyklus von a-tonalen klavierliedern des im 1. weltkrieg jung umgekommenen Rudi Stephan ur- oder erst-aufführten, wir entschieden uns bescheiden für das wahrscheinlichere, obwohl nichts genaues zu ermitteln war).
Ein Herr Prospero Bertani aus Reggio-Emilia (aus Reggio kommt der meiste parmesankäse und parmaschinken, aber "Parma" klingt besser, die Provinz nördlich des Appennin, südlich des Po heißt so, weil die alte römerstraße dort, eine von denen, die bekanntlich immer nach Rom führen, "Via Emilia" heißt) fuhr von Reggio nach Parma, es ist nicht weit. Was er dort erwartet hatte, ist nicht bekannt, elefanten auf der bühne, richtige, nicht nur angemalte Äthiopier, die richtig äthiopisch sängen, musik alla Rossini ? Die oper gefiel ihm nicht, und um sein urteil zu bestätigen, denn er hörte sonst nur gutes, wiederholte er seinen besuch zwei tage später. Es fiel ihm schwer, bis zum finale auszuhalten, aber leicht, einen brief an den komponisten zu schreiben:
"Lieber Verdi, es missfällt mir außerordentlich, soviel geld ausgegeben zu haben, zumal ich kein eigenes einkommen habe, sondern bei meinen eltern lebe, ich erlaube mir also in rechnung zu stellen
bahn hin . . . . . . . . . . .2,60 Lire,
bahn her . . . . . . . . . . 3,30 " (Mehdorn würde sich darüber nicht wundern)
biglietto . . . . . . . . . . .8.- .."
abendessen (schlecht) 2.00 "
wiederholung. . . . . . 15,90 "
________________________________________
summe . . . . . . . . . . 31,80 Lire

Von herzen, Bertani

Verdi übergab die angelegenheit seinem verleger Ricordi, bestand aber auf abzug des abendessens und einer erklärung, dass dieser Herr nie wieder eines seiner, Verdis werke besuchen möge, um weitere unkosten und ansprüche zu vermeiden."