Das Musikrätsel

  • Ersteller Effjott
  • Erstellt am
Will auch mitmachen! :D

Handelt es sich um Messiaens La Nativité du Seigneur ("Die Geburt des Herrn", Weihnachtszeit und so...)?
 
Willkommen beim Rätseln, Reeder!

Messiaen ist zwar nicht gemeint, aber mit dem Anlass bzw. der Zeit liegst Du völlig richtig.
Das macht schon mal fast 50% der Lösung aus ;) .
 
Ganz genau richtig!

Eine Weihnachtsgeschichte für Chor und 4 Vorsänger a cappella, sehr beeindruckend, wie ich finde. Das altbekannte Weihnachtslied "Es ist ein Ros entsprungen" ist in mehreren variierten Sätzen komponiert. Wir haben daraus Teile im Chor gesungen.

Leider hat man durch die Medien wenig im Jubiläumsjahr des Komponisten gehört.
Ich denke mal, dass es vielleicht daran liegt, dass Distler ein etwas ambivalentes Verhältnis zur Nazi-Diktatur hatte.
Immerhin hat der mdr ihn in einem Feature gewürdigt:

http://www.mdr.de/mdr-figaro/musik/5554342.html

Ach ja, hatte ich vergessen: Er hat ein Buch "Funktionelle Harmonielehre" verfasst.

Dann mal wieder zurück zur Oper, wenn mich nicht alles täuscht...
Du bist dran, tonstudio!
 
ach mist zu spät das rätsel erkannt. ich hätte es wohlmöglich lösen können, denn vor ein paar monaten hörte ich einen intressanten vortrag zu Distlers spätwerk.
die nazi-problematik wurde auch dort diskutiert. der referend scheint ein anerkannter distlerforscher zu sein und meinte, dass es in briefen niemals richtige bekundungen zum NS staat gegeben hat. distler wurde stark eingespannt und stieg schnell zum Musikdirektor Berlins auf wenn ich das richtig in erinnerung habe - da war zeitgenössische "politische" korrektheit ganz normal. strauss steckte ja in einer ähnlichen zwickmühle.
distlers selbstmord zeigt irgendwie schon, dass er nicht grade glücklich in dem system war.
 
Dann mal wieder zurück zur Oper, wenn mich nicht alles täuscht...
:D
Jaaaahaaa, aber ich will mal nicht so sein, das Thema Musical scheint Euch besser zu gefallen ;).

Also, es wird Theater im Theater gezeigt, natürlich geht es dabei auch, sogar hauptsächlich, um eine Liebesgeschichte, er will, sie nicht (das Komma ist da sehr wichtig :)) und er muß sich eine Menge, teilweise schikanöse Eskapaden einfallen lassen, bevor ihr endlich aufgeht, daß sie ihn doch will...
Das Stück endet in der Glückseligkeit einer Doppelhochzeit.

Viel Spaß beim Raten :)!
 
Vielleicht Cole Porters "Kiss me, Kate!"?
 
So, hier nun der 2. Versuch, endlich zu antworten, nachdem der erste heute nachmittag beim DB-repair verlustig ging :(:


Verflixt!
Ja, genau das ist es :).
Dabei hab ich mir doch jegliche Anspielung auf den großen Literaten, der sowohl für "Kiss me Kate" als auch für die "West Side Story" die Vorlage schrieb, verkniffen!

Ich sehe schon, Musicals sind für Euch wirklich keine große Herausforderung :D.

Wir hatten 1995 bei unserer Inszenierung einen sehr peniblen Regisseur, er sich exakt an das Stück hielt, es war eine tolle Aufführung! Das große Glockengeläut, welches zu der Hochzeit eingespielt wird, hat er sich im Tonstudio angehört und moniert, daß ganz leise Hintergrundgeräusche zu hören sind, ein Auto fährt vorbei, etwas Vogelgezwischer und Gebälkknarren, alles sehr leise.

Beim Einspiel allerdings überhaupt nicht wahrnehmbar, da sind die Bühnengeräusche wesentlich lauter gewesen :).

Aber solch eine Arbeitsweise führt dazu, daß die Inszenierung auch über ein ganzes Jahr Spielzeit "sauber" bleibt und die Darsteller sich an die eingebimsten Texte halten - bis auf die immer wieder unvermeidlichen Versprecher. Die Sängerin der Kate hatte eine Röhre - Wahnsinn! Da hatte ich manchmal den Regler mit ihrem Mikroport schon ganz zu und wünschte mir einen "Negativ-Bereich" :D.

Wilhelmina van der Helm hieß sie, kam aus den Niederlanden und als sie einmal um Soundcheck mit nicht eingeschaltetem Mikroport kam, sagte ich: "Schakel de Spanning in", das hatte ich aus einer niederländischen Bedienungsanleitung einer Lampe :).

Allerdings brachte das sie derart zum Lachen, daß der Soundcheck eigenlich umsonst war :D

Sie hatte auch mit dem Darsteller des Petruchio/Fred Graham, der mit Nachnamen Schwarz heißt, so manchmal ihre Probleme, in der einen Szene telefoniert sie mit ihrem Ex und beschwert sich über die Behandlung, die Fred, der Leiter der Theatertruppe, ihr angedeihen läßt: "Hol mich bitte hier raus, der hat mich grün und blau geschlagen"

Zu einer Vorstellung war sie ziemlich in Brass, irgendwas hat sie geärgert und sie sagte: "Hol mich bitte hier raus, der hat mich grün und blau geschlagen - und schwarz!!!"
:D

Nun, genug geplaudert - Glückwunsch zur richtigen Lösung und weiter mit Dir, Reeder :).
 
Ich dachte ja erst an "Anything Goes", aber da gibt am Ende keine Doppel- sondern eine Vierfachhochzeit... :screwy:

Also dann:

Am 1. Tag starb ein König, am 2. Tag schrieb ein Komponist ihm zu Ehren ein Stück und am 3. Tag führte er es direkt selbst auf.

Gesucht sind König, Komponist und Werk.
 
Ist die Trauermusik für Bratsche und Streicher von Hindemith zum Tode des englischen Königs Georg V. gemeint?

@tonstudio:

Dat hebt u goed gedaan maar je moet weten dat Hollanders zijn altijd luit. ;)
 
Völlig korrekt, Effjott!

Das war wohl doch zu leicht... *kopfkratz*

Übrigens eines meiner Lieblingsstücke aus dem "klassischen" Bereich...
 
Das war ein Zufall.
Ich hatte irgendwann gehört, dass Hindemith in rekordverdächtigem Tempo ein Stück auf den Tod einer Person komponiert hatte. Mir war nur noch Hindemith in Erinnerung, da habe ich dann mal "gegooglet" und den Rest gefunden. ;)
Das Werk kenne ich leider bislang nicht, aber das wird noch nachgeholt!
Das Erfreuliche hier ist ja, dass man ständig dazulernt und so motiviert wird, neue Kompositionen kennzulernen.

Das jetzt folgende Rätsel bewegt sich etwas am Rande der Klassik, dafür ist es aber sehr kurz ;) :

"Kalter Krieg um 10 Töne"
 
Die Existenz zweier deutscher Staaten damals spielt dabei eine Rolle.
 
Meinst Du "Auferstanden aus Ruinen"?
 
Ja, das stimmt schon, aber warum "Kalter Krieg"?
 
Weil:
Wiki schrieb:
In den 1950er-Jahren wurde in westdeutschen Zeitungen immer wieder geschrieben, die Musik Eislers sei ein Plagiat des Schlagers "Goodbye Johnny"; von Peter Kreuder, was bis heute gelegentlich kolportiert wird. Kreuders Schlager aus den 1940er-Jahren, gesungen von Hans Albers, hat tatsächlich dieselben ersten acht Töne, jedoch trifft das ebenso für andere Kompositionen wie beispielsweise das Lied "Freudvoll und leidvoll"; aus Ludwig van Beethovens Egmont-Ouvertüre zu.
http://de.wikipedia.org/wiki/Auferstanden_aus_Ruinen

Ich hatte mich im Frühjahr vorigen Jahres sehr intensiv damit befaßt, den wir brauchten für die Inszenierung der Schlagerette "Petticoat und Minirock" eine gesungene Aufnahme der DDR-Hymne. Ich fand irgendwie nichts, aber unser junger Korg aus Köln, der a) aus dem "Westen" stammt und b) damals noch gar nicht auf der Welt war, hat sie mir innerhalb weniger Minuten geliefert :D.

Der Ausflugsdampfer "Weserstein" schipperte die Werra bis zur innerdeutschen Grenze und als Touristenattraktion damals wurde den Passagieren ein Blick auf die DDR gegönnt. Diese Szene ließ der Regisseur mit der DDR-Hymne untermalen...
 
Die Hymne wurde ja auch wohl nur bis 1970 gesungen und danach instrumental dargeboten.
Daran ist Willy Brandt schuld :):
Wiki schrieb:
Nachdem die DDR auch öffentlich von der Wiedervereinigung Deutschlands abrückte, wurde der Text der Nationalhymne unbequem. So entgegnete Willy Brandt 1972 zum Beispiel Willi Stoph auf dessen Aussage, es gebe zwei deutsche Staaten, mit Bezug auf die erste Strophe, wo es heißt Deutschland, einig Vaterland: „Sie selbst singen doch in Ihrer Hymne von Deutschland, einig Vaterland.” Ungefähr zu dieser Zeit verschwand der Text aus der Öffentlichkeit, die Hymne wurde nur noch instrumental aufgeführt.

Vielleicht ist dieser Spiegel-Artikel zum Thema noch von Interesse:
http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,422419,00.html
Ja, Dein Link ist auch interessant, z.B.:
(Der letzte - und erste frei gewählte - DDR-Ministerpräsident Lothar de Maiziere schlug 1990 während der Verhandlungen zur deutschen Einheit vor, Bechers Text zu der von Joseph Haydn komponierten und von Westdeutschland benutzten Hymne zu singen - doch er scheiterte mit seinem Vorschlag an westdeutschen Einwänden.)
Hätte ich sehr gut gefunden - dann dürfte die Deutschen endlich wieder alle Strophen ihrer Nationalymne singen und der Makel wäre vom Tisch :).

Moment noch, ich muß mit erst was ausdenken...
 
Wie ich feststellen mußte, sind ja Musicalfragen für Euch viel zu einfach :), deshalb mal wieder eine Oper:

An derem Ende zeigt das Ergrünen eines Holzstückes, daß auch oberste Chefs großer Firmen nicht vor Irrtümern gefeit sind - auch wenn sie immer das Gegenteil behaupten.
 
Vermutung eines Wagner-Muffels: Tannhäuser.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben