Das Musikrätsel

  • Ersteller Effjott
  • Erstellt am
Nein, kein Russe.

Ich grüble um Hinweise, da der Gesuchte wegen seiner nicht gerade knappen Wikipedia-Eintragung mit einigen "zu voreiligen Schlagworten" sofort auf Platz 1 der Google-Treffer landet.

Viellicht geht der Weg über das scheinbare Paradoxon: Um welchen Teil eines Werkes handelt es sich immer, wenn dieser Teil in einem gespielten Werk vorhanden ist, aber nicht im Opus dessen erscheint, der eben diesen Teil/diese Noten beitrug?

Die Lösung dieser Frage würde auf die Spur bestimmter Werke und Personalien der Ausgangsfrage führen und damit zum Gesuchten führen ;).

Wie gesagt, ist der Gesuchte kein typischer "Klassikpromi". In Konzertsälen erklingt er nur selten, und wenn, dann mit einer Romanze oder einem ungarisch gefärbtem Werk. Sowas war ja eine zeitlang große und sehr erntshaft betriebene Mode (Frühform der Weltmusik sozusagen :D.). Andereseits wiederum kennt jeder den Gesuchten, wer sich beruflich oder privat intensiv mit Musikgeschichte, Entwicklungen, maßgeblichen Komponisten und deren Werken auseinandergesetzt hat.

Im privaten Studium (Biografien, Konzertführer, CDs/Schallplatten bestimmter A-Promis) wird man den Namen sicher gelesen, aber beiläufig vielleicht nicht verinnerlicht haben.

Als Hochbegabter hatte er ein "Händchen" für Hochbegabte. Er erkannte u.a. das Talent eines später legendär gewordenen Pianisten und verschaffte diesem Sponsoren für den Lebensunterhalt und einen gestrengen Lehrer. Das läuft heute auch noch so: Hochbegabte Instrumentalisten werden an ihrem Studienort von Gönnern gesponsort, um den Weg zwischen Ausbildung und Karriereversuch zu ermöglichen.

Ich will euch ja nicht nerven :D Aber mich hat's einfach gereizt, jemanden rätselhaft vorzustellen, der in vielen musikgeschichlichen Zusammenhängen immer wieder einflussreich auftaucht und dennoch den meisten nicht sooo bekannt ist. Es gibt noch weitere bekannte Details, zum Beispiel in Zusammhang mit einer nicht unbekannten Sonate, deren Preisgebung jedoch sofort zur Lösung führen würde. Damit immer noch nicht genug: Nach all den geschilderten zig Einflüssen und Zusammenhängen war der Gesuchte auch noch ein Geburtshelfer des deutschen Musikhochschulwesens und somit "Miterfinder" staatlicher Ausbildungsförderung in Sachen Kultur.


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Ich glaube, jetzt habe ich es:

Zu 1.: Ist der berühmte Geiger Joseph Joachim gemeint?

Zu 2.:
- Er wurde von Mendelssohn-Bartholdy gefördert, der ja auch ein bekanntes Violinkonzert komponierte.
- Er beriet Max Bruch und Johannes Brahms bei der Komposition ihrer Violinkonzerte.

Bei dem o.a. Paradoxon könnte es sich um Kadenzen handeln, die er zu berühmten Violinkonzerten anderer Komponisten schrieb???

Nachtrag: Da es mir keine Ruhe ließ, habe ich nach dieser Sonate gegoogelt ;):

Gemeint ist wohl damit die sogenannte F A E - Sonate nach der Devise der gesuchten Person : "Frei, aber einsam" ., als Hommage an J. Joachim. Interessant dabei , dass drei Komponisten daran gearbeitet haben: Schumann, Brahms und ein gewisser A. Dietrich, der Schüler von Schumann gewesen ist. Eine "Gemeinschaftsproduktion" dreier Komponisten, wobei Schumann wohl den zweiten und letzten Satz, Brahms das Scherzo und Dietrich den ersten Satz kreiert haben.
Da ich das auch nicht gewusst habe, musste ich reinhören :):

http://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/art/Robert-Schumann-Werke-f-Violine-Klavier/hnum/2078166
 
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Perfekte Antwort :great:

Bei dem o.a. Paradoxon könnte es sich um Kadenzen handeln, die er zu berühmten Violinkonzerten anderer Komponisten schrieb???

Yep, die Kadenzen für die Violinkonzerte von Brahms und Beethoven meinte ich. Oder Die aus Mozarts -A-Dur Konzert.

Bei dem jungen Pianisten, den er förderte, handelt es sich um Artur Rubinstein.

Seine Geburtshelferrolle des deutschen Musikhochschulwesens bestand u.a. darin, die Berliner Musikhochschule mit auf den Weg zu bringen, die - zumindest bis 1933 - zur besten der Welt wurde.

Der höchstdotierte Violinwettbewerb der Welt (in Hannover, eine seiner Wirkungsstätten) trägt seinen Namen.

Eine interessante Anekdote noch: Seine "Qualitäts-Fürsorge" ging soweit, dass er das Violinkonzert seines Freundes Robert Schumann "unter Verschluss" hielt (UA dann erst 1937). Er hielt es nicht für gut genug und fürchtete um den Ruf Schumanns. Brahms hatte ja ähnlich getickt, von ihm weiß man, dass er die Manuskripte fertiger Werke, die er dann für nicht gut genug befand, eigenhändig vernichtete.

Brahms (li.) und Joachim:

Brahms_Joachim.gif


Artikel "Royalist der Geige" aus der "Welt" zum 100. Todestag 2007:

http://www.welt.de/welt_print/article1106356/Royalist_der_Geige.html

Was zum Hören: Kadenz des Mozart-Konzertes

http://www.youtube.com/watch?v=EjuJle1onHo
 
Jau, Dein Tipp mit dem "Paradoxon" hat mich dann doch weitergebracht. Manchmal braucht es Zeit, bis man bestimmte Zusammenhänge knüpfen kann :).

Gesucht ist eine Person, die durch ihr Instrumentalspiel weltweit bekannt ist.
Ein bekannter Dirigent hat sie unter seine Fittiche genommen, als sie gerade mal im Teenie-Alter war. Über ein Jahrzehnt hinweg hat er bei seinen Aufnahmen mit entsprechenden Konzerten für dieses Instrument fast ausschließlich mit dieser Person zusammengearbeitet.
 
Ich werf jetzt mal zwei Namen in den Raum, auch auf die Gefahr hin, dass ich völlig daneben liegen könnte... :D

Herbert von Karajan, Anne-Sofie Mutter
 
Hat derselbe Dirigent auch eine heute weltbekannte römische Mezzosopranistin bei einem TV-Talentwettbewerb entdeckt?

(Falls ja, dann war die von Dir gesuchte Person kürzlich an einer Filmgala in Basel ;))

Hoppla, der Lord war schneller! :)
 
Verflixte Kiste, das war dann doch wohl zu leicht ;), aber da ich nix auf Lager hatte, fiel mir im Zusammenhang mit dem vorherigen Rätsel die "Mutter" ein, die mittlerweile alle bekannten Violinkonzerte eingespielt hat.

Der Lord fährt fort!
 
Ich suche einen sehr alten Komponisten, über den interessanterweise, trotz seines Alters, recht viel überliefert worden ist.

Er war nicht nur Komponist, sondern hatte auch viele andere Aufgaben als geistlicher zu übernehmen und war durchaus ein sehr bekannter Mann zu seiner Zeit (weswegen man wahrscheinlich auch heute noch soviel über ihn weiß).
Die Renaissance setzte mit dem Ende seines Lebens ein.
Ihm wurde auch ein polpyhones Werk zugeschrieben, das leider verschollen ist.
Wäre es das nicht, dann wäre es wohl das am frühesten überlieferte Werk dieser Art (einstimmig und außermusikalisch existiert es schon länger).

Wie heißt der Komponist und als Zusatzfrage: Welches Werk suche ich?
 
Einfach mal so eine Idee. Guillaume Dufay?
 
Einfach mal so eine Idee. Guillaume Dufay?

Wenn LordAbstellhaken damit die Hochrenaissance meint, wird er es sein:

Die Renaissance setzte mit dem Ende seines Lebens ein.

Das gesuchte Werk, wenn es das ist, steht übrigens im Mittelpunkt eines 400-seitigen Romans:

Diese Kultfigur XXX ergreift einen gegenwartsmüden Studienrat namens Hübschmann so sehr, dass er im Übermut eine Wette abschließt, er werde XXXs seit Jahrhunderten verschollene YYY-Partitur wiederfinden.

Hübschmann reist durch ganz Europa, stößt auf rätselharte Spuren und bedeutsame Zeichen, und kommt doch immer zu demselben Resultat: So wissen wir etliches, und wissen doch gar nichts.

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/buechermarkt/165312/

Nicht klicken, wer selbst noch raten will :)
 
Guillaume Dufay stimmt.
Hans_3 kam auch auf das Requiem.
Leider ist es verschollen, aber es gibt noch genug andere wunderbare Sachen von ihm.

Ich weiß nicht, wer jetzt dran kommen soll, aber HansF hat, denke ich mal, das Haupträtsel gelöst, andererseits könnt ihr euch auch drum streiten. :D
 
Ja gut, dann. :)

Ich habe nicht erwartet, dass ich schon wieder dran bin. Es fällt mir jetzt nichts anderes ein, als nochmals auf das Thema Licht vom letzten Sonntag, Allerheiligen, einzugehen.

Gesucht ist eine Komponistin, ja eine Frau, die ein Stück komponiert hat, das mit Licht zu tun hat. Für Gesang, Harfe und Violoncello. Interessant für mich, sie hat einen Schüler gehabt, der u.a. auch vom Jazz angetan war. Argentinier.

Welche Komponistin ist gemeint, wie heißt das Stück?
 
Ich weiß es, aber ich sags nicht. :D

(Oder besser gesagt: Ich meine, es zu wissen... ;) )

Falls meine Vermutung richtig ist, dann war ihr Schüler eine Inspirationsquelle für ein paar meiner Kompositionen.
 
Beim Stichwort Argentinier fallen mir Astor Piazzolla und Egberto Gismonti ein. Leider ist Gismonti aber gar kein Argentinier, sondern Brasilianer, wie ich feststellen musste, aber Hauptsache Lateinamerika :D - seine Lehrerin war Nadia Boulanger, und die könnte ja trotzdem gemeint sein?
 
Da würde dann ja "Lux aeterna" gemeint sein?
 
Es ist Tatsache. Ein deutscher Fussballprofi sagte vor einem geplanten Transfer ernsthaft: "Mailand oder Madrid - Hauptsache Italien."

So, jetzt haben wir beim Rätsel gewissermassen ein Remis. Ich denke aber, El Peregrino hat den Ausschlag gegeben. Falls Effjott einverstanden ist, würde dann El Peregrino das nächste Rätsel aufsetzen.
 

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